Am Montag, 25. August 2003 13:25 schrieb Stefan Hundhammer:
On Monday 25 August 2003 12:26, Daniel Feist wrote:
Kdevelop kenne ich - ich suche aber nach Alternativen - da muss es doch irgendwas geben? - wichtig wäre mir, dass die Entwicklungsumgebung Versionskontrolle und Projektverwaltung unterstützt!
Kdevelop hat m. E. auch den Nachteil, dass es der KDE-Entwicklung nicht mehr hinterherkommt. Die 3er-Version scheint noch einige Weihnachten zu benötigen und die Dokumentation ist so hundsmiserabel veraltet, dass keine Doku die bessere ist. Da gibt es auch noch QT-Designer. In dieser Beziehung ist auch die Doku von Trolltech zu QT nicht zu verachten die für mich das Beste ist was ich auf diesem Gebiet bisher irgendwo gesehen habe. Ausserdem gibt es auch noch Kylix von Borland, das ich aber noch nicht selbst ausprobiert habe. Ist auch kostenlos und hat, wie QT auch, den Vorteil, dass Beide ihre IDE auch unter Win haben. Für den der es braucht oder gebrauchen kann.
Das sind alles Sachen, die man unter Linux/Unix typischerweise völlig anders macht. Versionskontrolle gibt es mit CVS, Subversion und RCS (veraltet) - als Kommandozeilentools. Das hat den Vorteil, daß alles auch automatisierbar ist. GUI-Aufsätze gibt es i.d.R. zusätzlich - z.B. Cervisia als KDE-Frontend für CVS.
Das, Stefan, ist genau der Haken an der Entwicklung unter Linux: Summasumarum brauche ich unter Win für Visual C-xyz effektiv vielleicht eine Stunde und für eine Versionskontrolle evtl. noch einmal eine halbe Stunde Einarbeitungszeit und kann mich anschliessend voll und ganz auf das Programmieren und die Unwägbarkeiten der IDE und des Betriebssystems konzentrieren. Unter Linux reicht nicht einmal ein Tag um als unbedarfter Programmierer all die Ressourcen, Programme und Dokus zu finden bevor ich mich an das einlernen machen und anschliessend endlich den Code schreiben kann. Anders gesagt: Bei aller berechtigter Kritik an IDE's muss man unter Linux doch eine menge unnötiger Zeit vor der Arbeit verschwenden. Natürlich nur, wenn man vorher noch nicht unter Linux programmiert hat. Die Vorteile einer IDE sind in dieser Beziehung nicht von der Hand zu weisen.
Wenn Du eine Projektverwaltung im Sinn von MS Visual Studio meinst: So etwas gibt es nicht als genaue Entsprechung; man braucht es aber auch nicht. Visual Studio hat hier eben einen völlig anderen Ansatz als Automake u.s.w.; da wird (kaum automatisierber und wenig netzwerktransparent) geklickt anstatt plattformübergreifende (soll heißen: alle möglichen Unixe UND Linux) Beschreibungen in Form von Automake- und Autoconf-Files zu schreiben.
Wer der vielen und unzähligen Linux-Programmierer interessiert sich ernsthaft für die Portierung zu Unixen im Vergleich zu denjenigen die sich für eine Portierung zu Windows und vise versa interessieren? Das ist also m. E. nicht das richtige Argument. Was nutzt dem neu-Linux-Programmierer die Fähigkeiten des Systems wenn er sich im Dschungel der Möglichkeiten verliert bevor er damit starten kann? Wenn es wenigstens ansprechende Literatur gäbe die jünger als 3 Jahre ist, könnte man sicher über einige Hürden einfacher springen. Aber leider haben ja weder die KDE-Entwickler von KDevelop Ressourcen und Zeit um eine Doku zu ihrer IDE zu schreiben die nicht 4 Jahre alt ist noch scheinen die freien Autoren nicht so recht Interesse daran zu haben irgendeine Art Lektüre auf den Markt zu bringen die dem Heute entsprechen und nicht den Anfängen des Chaos.
Linux ist eben anders. ;-)
Und das ist auch gut so! ;) Aber das Programmieren hierunter finde ich ziemlich nervig. gruß Oliver