Hai, godlike.hempel@web.de mailto:godlike.hempel@web.de schrieb am Saturday, March 20, 2004 8:50 AM:
Hallo Liste,
wie schon mal gesagt, an anderer Stelle dieses T´s, wenn man ganz viel Zeit hat ist es durchaus interessant, die Ausführungen von verschiedenen Linux (ex)Usern zu lesen.
Durchaus, insbesondere, wenn man die Reaktionen von Leuten liest, die in beiden Lagern direkt angegriffen werden...
Allerdings kann und sollte man die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen, denn ganz ohne Windows kommt selbst (oder gerade) ein IT auch nicht aus (eigene Erfahrung): Ich versuche zwar so viel wie möglich mit der Suse zu erledigen, allerdings muss ich immer wieder auf Windows und die .Net Umgebung zurückgreifen, weil die Umgebung einfach bedeutend effizienter arbeitet als eine vergleichbare Linux-Umgebung. (Ja, ja, Asche über mein Haupt, an der geliebten Suse rumkritisieren!)
Die Aussage hat zwar einen durchaus wahren Kern, ist mir aber doch ein wenig zu pauschalisierend. Die Windows-Umgebung ist sicher nicht bedeutend effizienter als ein vergleichbares Linux, Linux (und auch andere IXe) hat durchaus seine Einsatzgebiete, wo es jedem Windows hoffnungslos überlegen ist. In den meisten Businessbereichen ist es nur so, daß zumindest für den Desktopeinsatz Windows einfach die praktischere Wahl ist, da man mit einem Linux-Desktop auch heute noch zu viele Scherereien hat, die bei einem einfachen Windwos meist ausbleiben. Leider resultiert daraus auch zum Teil die Konsumentenhaltung wie bei M_Sum: " Ich habe bezahlt also MUSS ALLES funktionieren, AUTOMATISCH"... Dazu kommt natürlich, daß in den meisten mittleren bis größeren Büroumgebungen heutzutage der eine oder andere IT-Support tätig ist, der sich mehr oder weniger gelassen die Klagen und Wünsche seiner Kollegen anhört und erfüllt. Ein "normaler" User muß heutzutage in vielen Fällen im Berufleben keine weitergehenden Kenntnisse über Computer mehr haben. Soll er auch nicht, denn nichts ist gefährlicher als ein gesundes Halbwissen. So gesehen ist der normale User tatsächlich schon als DAU früherer Tage zu bezeichnen... >:-) Was dann beim Einsatzversuch in der Freizeit herauskommt, wenn man auf den Hypezug der ganzen Zeitschriften von vor ein paar Monaten aufspringt (M_Sum ist seiner Zeit da ein wenig hinterher!), konnte man in diesem Thread zur Genüge lesen, teilweise sogar richtig amüsiert.
Des weiteren muss ich aber auch Anfängern recht geben, die an der Installation von Linux auf einem Laptop verzweifeln, gerade dann, wenn die Hardware auch noch so speziell gestaltet ist, wie bei Sony. Da bleibt mir nur der Tipp, die Suse zuerst auf einem Desktop auszuprobieren, der auch keine aktuelle High-End Maschine sein darf, weil da die Suse auch nicht unbedingt mit klarkommt. (Meinen Laptop hätte ich auch schon zum Window raus werfen können, weil Linux nicht so wollte wie ich es wollte)
Mir stellt sich bei solchen Betrachtungen eine andere, vielleicht etwas arrogant anmutende Frage: Warum meint eigentlich jeder Anfänger heutzutage, er müßte sich als IT-Profi bezeichnen, wenn er seinen fertig installierten Comuter, egal ob Desktop oder Notebook, anschalten kann? Egal ob Windows oder Linux, um ein Betriebssystem auf einem Computer zu installieren sollte ich schon etwas weitergehende Kenntnisse haben, als den Ein-Aus-Schalter zu finden. Wenn ich den Thread rintig verfolgt habe, dann war doch eine zentrale Behauptung von M_Sum, daß sein Windows XP mit der mitgelieferten (Recovery-)CD deutlich schneller "installiert" ist, als ein Linux. Wenn ich solche Aussagen höre, dann liegt es mir auf der Zunge, dem Kerl einen Anfängerkurs an der nächsten VHS zu empfehlen, um erst einmal die Grundlagen beigebracht zu bekommen! Da hilft es auch nicht, SuSE erst einmal auf einer alten Desktophardware installieren zu wollen.
Und noch eins zum Thema Augen und Wirklichkeit, die Zeiten der Konsole sind nun mal wirklich vorbei, wir schreiben das Jahr 2004!! Ich will nicht permanent und für allen Scheiß auf der Konsole rumhämmern müssen, zwar gibt es durchaus auch Situationen, wo mir die Konsole als geeignetes Mittel erscheint, sie sollte aber ein Feature sein, und nicht unbedingt das A und O eines OS!
Das hat auch niemand behauptet. SuSE bootet seit geraumer Zeit nach der Standardinstallation in die grafische Oberfläche, andere Linuxe ebenfalls, der Unterschied zu Windows ist nicht sehr groß, im Gegenteil habe ich eher Vorteile, weil ich unter Windows (von Recovery-CDs mal abgesehen) die Office-Software noch nachinstallieren muß. Wenn ich dann aber nicht weiterkomme, dann erinnert mich das ein wenig an andere Software: Ich habe eine tolle Tabellenkalkulation, aber was soll ich damit jetzt machen? Weil meinen, wenn mir das Problem fehlt, ist das beste Stück Software nutzlos. Wenn ich aber einen Computer richtig verstehen will und auch einmal selbstständig Probleme lösen will, die unvermeidlich bei jedem BS irgendwann auftauchen, dann ist es von großem Vorteil, zu wissen was eine Konsole ist und was man damit anstellen kann.
In diesem Sinne noch ein schönes WE
Dito, in der Hoffnung, daß der Thread langsam zum Ende kommt und in der Liste wieder mehr Ontopic geschrieben wird... PS an alle: Könnt ihr bitte künftig zumindest die elementarsten Grundregeln von Newsgroups und Mailinglisten beherzigen? Ich meine da speziell richtiges Quoten und kein Drüberpinkeln, der Hinweis auf http://learn.to/quote/ ist durchaus angebracht. Danke.
Markus
Tschüß und Gruß von der Wieseck, Dirk « -- Dirk Janßen | Fon: +49 (0)641 9502070 | PGP-Key available Gießen, Germany | Fax: +49 (0)641 9502071 | at pgp @ dja-it.de | | Subj. "Send PGP-Key"