Am Samstag, 20. März 2004 08:49 schrieb Markus Hentschel:
Hallo Liste,
wie schon mal gesagt, an anderer Stelle dieses T´s, wenn man ganz viel Zeit hat ist es durchaus interessant, die Ausführungen von verschiedenen Linux (ex)Usern zu lesen.
Ja, aber eigentlich ist es ja nun langsam gut... Ich nehme diese Mail mal zu Anlass für meinen definitiv letzten Beitrag zu diesem Thread.
Allerdings kann und sollte man die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen, denn ganz ohne Windows kommt selbst (oder gerade) ein IT auch nicht aus (eigene Erfahrung):...
Die Augen zu verschließen ist selbstredend kein Weg. Aber sehenden Auges Missstände hinzunehmen ebenso. Windows _ist_ marktbeherschend, wird es wohl auch sehr lange sein. ABER: Es ist (trotz der Kosten!) löchrig wie ein Käse und sieht seinen Benutzer eher als feindlichen Eindringling, denn als Befehlshaber.
... auf Windows und die .Net Umgebung zurückgreifen, weil die Umgebung einfach bedeutend effizienter arbeitet als eine vergleichbare Linux-Umgebung.
Zu .NET und ähnlichen Systemen/Umgebungen nur soviel: Sobald ich als Benutzer etliche MB herunterladen und installieren muß, um die dafür geschriebene Software nutzen zu können, fühle ich mich reichlich ge- nervt. Insbesondere wenn solche Systeme nur für ein einzelnes Betriebs- system existieren und damit alle anderen ausgeschlossen werden... Man muß sich nur mal anschauen, wie viele "Verbesserungen" für HTML oder Programmiersprachen gebaut wurden (nicht nur von MS), die dann sogar die gängigen Standards verletzt haben.
(Ja, ja, Asche über mein Haupt, an der geliebten Suse rumkritisieren!)
Wiso? Gibt doch genug Schachstellen, die man kritisieren kann. Solange die Kritik nicht in Pauschalurteile ausartet...
Des weiteren muss ich aber auch Anfängern recht geben, die an der Installation von Linux auf einem Laptop verzweifeln, gerade dann, wenn die Hardware auch noch so speziell gestaltet ist, wie bei Sony.
Das ist bei Windows leider genauso! Nach 2 Wochen WinXP war ich dermaßen angenervt von dem System, dass ich zu Win 2000 wechseln wollte. Da es die Treiber nur eingebettet in die Recovery-CD gab, hat der Umstieg und die Aktivierung der Komponenten 3 Wochen gebraucht. SuSE hat mich 2 Wochen gekostet. Dafür ist dann aber eine Unmenge an Programmen dabei, für die ich bei Windows noch einmal extra löhnen muß...
Da bleibt mir nur der Tipp, die Suse zuerst auf einem Desktop auszuprobieren, der auch keine aktuelle High-End Maschine sein darf, weil da die Suse auch nicht unbedingt mit klarkommt. (Meinen Laptop hätte ich auch schon zum Window raus werfen können, weil Linux nicht so wollte wie ich es wollte)
Dieses Frusterlebnis hatte ich bisher mit jedem Rechner/OS. Das waren schon einige ...CASIO FX-602P, VC-20, C=64, AmigaOS, MS-DOS, Win3.1, VMS, WinNT, Win2000, Linux... und das wird immer wieder so sein... versprochen! ;-)
Und noch eins zum Thema Augen und Wirklichkeit, die Zeiten der Konsole sind nun mal wirklich vorbei, wir schreiben das Jahr 2004!!
Ich mag grafische Oberflächen! ABER: jede Schicht, die zwischen dem eigentlichen Prozess und dem Benutzer eingezogen wird, birgt eine weite- re potentielle Fehlerquelle in sich. Zum anderen: die meisten GUIs die ich kenne, bieten nicht alle Optionen an, um den Benutzer nicht zu ver- wirren (MS=(M)eister der (S)implifizierung... sorry, mußte sein ;-) ). Nun könte man 2 GUIs anbieten: User und Administrator. Da ich als Admi- nistrator nicht immer vor Ort sein kann, ist eine Kommandozeile aber praktischer, denn die läuft zur Not auch über ein altes gammeliges Ter- minalprogramm. Zuletzt noch zwei Anmerkungen: Die alten Systeme hatten den Vorteil, daß sie die wenigen vorhandenen Rechnerresourcen sehr schonend behandelt haben. Das war natürlich auch ein Nebeneffekt davon, das die jeweiligen Systeme eine sehr begrenzte Spielbreite bei der Hardware hatten. Das System war minimal mit sich selber beschäftigt. Wenn ich mal wieder einen Rechner eines Bekannten/Verwandten retten muß, bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig Daten die meisten Leute mit ihrem Rechner verwalten! Ein paar Mails und Briefe, mit viel Glück ein Adressbuch und u.U. eine große Bildersammlung. Das wars dann meistens. Also: wären die Leute mit einer Internet-Settopbox mit DVD-Rcorder/TV und einer Bildspeicher- und Wordpad-Erweiterung nicht besser dran? Aber nein: MS-Word ist die beste Textverarbeitung, daher brauche ich genau das für meine kleinen unformatierten Backrezepte, bei denen ich für jede Zutat eine eigene Schrift verwenden kann... Dafür kaufe ich mir dann ei- nen 3GHz PC, weil ich die Rechenpower schon brauchen tue... Fazit für mich: Der größte Teil der Anwender käme mit einem simplen Rechner (Marke: Homecomputer) aus. Stattdessen bekommen sie hochgezüch- tete Datenverarbeitungsmaschine, die sie mehr oder weniger überfordert. Bestenfalls nutzen sie die Fähigkeiten dann noch bei aufwändigen Spielen oder beim DVD schauen/klauen. Das Betriebssystem wird dann danach bewer- tet, wie viele Entscheidungen es ihnen abnimmt, ohne ihenen die wahl zu lassen. So, das wars jetzt aber endgültig zu dem Thema! Sonst fange ich an, mich zu wiederholen... Schönen Sonntag, Michael p.s. Falls irgenwer sich noch ein bischen mit mir "streiten" möchte: Bitte per PM. Sonst müssen wir noch den Namen der Liste ändern ;-) -- ____ / / / / /__/ Michael Höhne / / / / / / mih-Hoehne@t-online.de / _____________________________________/