Am Dienstag, 29. November 2011 schrieb Sven Burmeister: ...
Jedes Smartphone, dass Verknüpfungen zwischen Adressen, Telefonnummern, SMS, Kontakten im Allgemeinen etc. herstellt und es Dir erlaubt "Tags" an Bilder etc. zu kleben, diese mit Kontakten in Verbindung bringt usw.
Alles klar, nur wozu brauche ich das auf einer Workstation? Auf dem Smartphone ist das wegen des begrenzten Platzes auf dem Schirm und der völlig anderen Aufgabenstellung des Gerätes zweckmäßig, da braucht man im Gegenzug keine Desktop-Metapher.
Was soll dieser ganze Schei<piiieeep>? Wenn wenigstens mal eine Beschreibung des Sinns und praktische Anwendungsbeispiele für die ganzen merkwürdigen Features des Plasma-Desktop in der Doku wäre - vielleicht erschlösse sich mir dann ja auch die neue KDE4-Philosophie und ich könnte ihr irgendwas abgewinnen. Aber so wundert man sich eins ums andere Mal, wenn irgendein durchscheinendes Dingens auf dem Desktop (der ja keiner mehr sein soll) auftaucht. ;^)
Es ist nicht die Aufgabe der Entwickler jemandem, der sich so über ihre Arbeit äußert dann auch noch zu erklären warum sie was machen.
Ach, das erlärt sich von selbst? Ja dann ist ja alles OK.
Du schuldest ihnen nichts, sie Dir auch nicht. Wer nicht will, der hat schon und Dokus, Beschreibungen, Videos etc. gibt es genügend im Netz, man muss nur mal Google anschmeißen.
Ja, nur _die Idee_ die hinter der Oberfläche liegt (früher: ein virtueller Desktop) vermittelt sich mir nicht. Es sieht mir halt nach einer Riesenmüllhalde aus, auf die man, damit nicht zuviele Alt-Anwender abspringen (denen man ja eh' nichts schuldet) schnell nachträglich noch einen Desktop gestellt hat.
Und um zum Schluss mal ganz hässlich zu KDE4 zu sein:
Wenn nach inzwischen sieben Unterversionen immer noch solche Stunts
passieren, wie mit KMail, braucht man über Trinity nicht sowas schreiben:
Äpfel mit Birnen, was haben die sieben Unterversionen mit einem Rewrite von Kmail zu tun?
KMail war mal fester Bestandteil des K-Desktop-Environments. Eine der Stärken von KDE war mal, daß die Umgebung die wichtigsten Komponenten für die tägliche "Arbeit" schon enthielt. Wenn das nicht mehr so sein soll, ziehe ich das Argument selbstverständlich zurück.
Bei Plasma kannst Du das Argument gerne bringen. Wobei meistens noch nicht einmal KMail, sondern das Migrations-Werkzeug kaputt ist. Lässt man es weg und Legt die Ressourcen manuell an, treten kaum Probleme auf.
Klar, wenn man das weiterspinnt, braucht man KDE nur nicht zu starten und man hat die Probleme damit nicht. Man schuldet dem User ohnehin nichts, und der kann ja gehen, wenn er die Genialität hinter dem Gesamtkunstwerk nicht mehr versteht. ;^)
"Als letzter Punkt soll die Qualität betrachtet werden. Die KDE-Community legt hohen Wert auf Codequalität."
Haha!
"Dazu gibt es statische Code Checker [25], welche einfach zu behebende Fehler aufdecken. Diese Checks schließen den Trinity-Branch nicht mit ein und sind zudem an Qt 4 angepasst."
Sie verhindern aber offensichtlich auch nicht, daß es solche grandiosen Fehlleistungen immer mal wieder in eine Release schaffen.
Verwechselst Du da gerade ein Migrationswerkzeug und KMail?
Nein, ich meine ein (IMHO selbstverständlich) blödsinniges Konzept, einen klassischen Mailclient mit einer Datenbank so zu verbinden, daß man im Idealfall nach einigen weiteren Entwicklungsstufen die gleiche Funktionalität des Vorgängers mit (gefühlt) dem zehnfachen Ressourcenverbrauch bereitstellt. KDE4 scheint es sowieso sehr mit Datenbanken für alles mögliche zu haben. Ich warte jetzt auf eine zentrale KDE-Registry, das wäre nur folgerichtig.
Außerdem vergisst Du, dass sowohl im Code von Qt 3, KDE3 als auch in allen KDE3 Programmen, also nicht nur KDE3 an sich, genauso wie in jeder anderen Software, Sicherheitslöcher und andere Fehler stecken.
Nein, das vergesse ich nicht.
Der einzige Unterschied zwischen heute und damals ist, dass damals hunderte von Entwicklern, z.T. professionell (im Sinne von bezahlt), mit dem Code gearbeitet haben, d.h. a) schon rein statistisch gesehen eine höhere Wahrscheinlichkeit bestand, dass Sicherheitslöcher gefunden und damit bekannt wurden und b) es dann auch jemanden gab, der sich mit dem Code auskannte, um ihn sinnvoll zu reparieren, z.B. bei Trolltech oder eben den Autor bzw. Maintainer des entsprechenden Bereichs. Und mit Maintainer meine ich keinen, der nur Pakete schnürt, sondern jemanden, der den entsprechenden Code kennt und versteht.
Das ist völlig klar. KDE ist ein Riesenprojekt, bisher dachte ich eigentlich, daß es nach wie vor einen von IT-Firmen bezahlten Kern von Entwicklern samt Projektverwaltung hat. Oder meinst Du jetzt Trinity?
Fakt ist also, dass ein Bruchteil der Leute, die sich damals um Qt3 und KDE3 plus die vielen hundert KDE3 Programme gekümmert haben, sich heute darum kümmert aber nebenbei dann auch noch dcop -> dbus und ggf. noch Qt3 -> Qt4 hinbekommen möchte.
Das wollen sie. Immerhin steht ja alles unter einer OpenSource-Lizenz, man kann also durchaus auch mal bei KDE4 schauen, statt das Rad nochmal zu erfinden.
Die Mathematik überlasse ich Dir, was das für das Entdecken von Schwachstellen und deren Behebung bedeutet. Und bitte nicht versuchen irgendeine Software, egal ob KDE4, KDE3 oder sonstwas als bug-frei darzustellen, dass wäre schlicht naiv.
Ich sag' ja, FUD. "Laßt es bleiben, ihr Luschen, ihr seid zuwenig und wir werden Euch nicht unterstützen!" Kommt jedenfalls so rüber für mich.
Unterm Strich bleiben damit ein Qt3, ein KDE3 und jede Menge KDE3-Programme, die de facto unmaintained sind, schlicht weil die Anzahl der "Entwickler" geteilt durch die Masse an Code eine lächerlich kleine Zeit ergibt, um sich ernsthaft und auch nur annähernd auf dem Niveau damit zu befassen, wie bei einem aktiven Projekt möglich ist. Man kann auch gerne KDE3 rauslassen und sich nur Qt3 vornehmen, wenn man glaubt, dass man es hier nur darauf absieht KDE3 schlecht zu reden. Glaubst Du ernsthaft, dass die Trinitiy-Leute den gesamten Qt3-Code überblicken und verstehen?
Nein, die sind ja eh' zu wenige und haben auch keine rechte Ahnung, ich versteh' Dich schon. Ihr seid die guten und niemandem was schuldig.
Und apropos, nicht einmal die Leute, die für openSUSE die KDE3 Pakete zusammenstellen nutzen/verpacken Trinity, was ja schon Bände spricht.
Paßt ins Bild, ja.
Also bitte nicht an irgendwelche Verschwörungstheorien glauben und sich immer gleich persönlich angegriffen fühlen.
Du hast auf den blanken Haken gebissen, ich habe lediglich den Spieß mal umgedreht. Wie geschrieben, ich halte KDE4 für inzwischen gut benutzbar, ich brauche kein KDE3 mehr, aber mir gefällt eher der desktop-zentrierte Ansatz von KDE<4 besser, als der derzeitige.
Jeder darf benutzen was er möchte, Fakten bleiben aber eben Fakten und den Sicherheitsaspekt bei Projekten wie Qt3 und KDE3 einfach mal außer acht zu lassen ist grob fahrlässig.
"This project aims to keep the KDE3.5 computing style alive, as well as polish off any rough edges that were present as of KDE 3.5.10. Along the way, new useful features will be added to keep the environment up-to-date." Diese Motivation finde ich in Ordnung, und wenn dabei unter dem Strich ein neuer qt4-basierter Desktop herauskommt, ist das völlig OK.
Da geht es nicht darum ob KDE4, Gnome oder was auch immer besser schlechter sind, sondern einfach um die Kompetenz und Ressourcen bei der Code-Pflege.
Dann bleiben wir doch gleich bei... ähm, wobei eigentlich? Irgendwas neues anzufangen ergibt ja wegen der vielen Risiken und der geringen Ressourcen keinen Sinn. ;^)
Du darfst Dich auch gerne mal mit den KDE-Entwicklern, die sowohl bei KDE3 also auch 4 dabei waren unterhalten, z.B. Will Stephenson, falls Du an Fakten statt an Verschwörungstheorien interessiert bist. Die Leute kennen KDE3 sehr wahrscheinlich besser als Du, haben sich professionell damit beschäftigt und auch die Kompetenz den Code einzuschätzen. Aber auch die wollen KDE3 ja nur schlechtreden…
Die wollen ihr aktuelles Projekt gut umsetzen, mehr nicht. Das sollen sie auch. Aber sie brauchen nicht mit <piiieeep> mach den Underdogs zu werfen, die sich erdreisten, einen Fork zu versuchen, weil sie versuchen "to keep the KDE3.5 computing style alive".
Erinnert mich irgendwie ein bisschen an die Parkschützer und S21. "Das will keiner haben…"
Ja, ein wenig schon. Aber vermutlich siehst Du das genau andersrum. ;^) Grüße, Peter PS: Bevor Du jetzt abermals zur Schnappatmung übergehst: Ich habe das Hilfsmittel der Übertreibung zur Verdeutlichung meiner Meinung eingesetzt! KDE4 ist selbstverständlich nach wie vor die Desktop-Umgebung meiner Wahl. !Peace! -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org