Am Dienstag 02 Dezember 2008 schrieb Thomas Schirrmacher:
wenn das Runterladen von etwa Java und bestimmte Audio- und Video-Codecs bei SuSE so einfach bleibt wie bisher, ändert sich ja nichts. Ich denke aber, wenn SuSE den Anspruch erhebt, ein vollwertiger Ersatz von (das schlimme Wort) zu werden, erschwert es einen Unbedarften (das schlimme Wort), zu Linux zu wechseln, wenn er irgendwelche Verrenkunken machen muß, nur um das Urlaubsvideo seiner Familie ansehen zu wollen. Der "normale" Desktop-User (Nutzer) will auf den Einschaltknopf drücken und gut ist. Ich finde, Linux allgemein und SuSE im Besonderen sollte immer mehr "Mainstream" werden. Was die Nutzerzahlen angeht, lacht sich Redmond (hoffentlich nicht auch schon zu den schlimmen Wörtern gehörig) kaputt. Ich habe mir die Einheit Deutschlands gewünscht und mein nächster "großer" Wunsch ist ernsthaft, das Linux Mainstream wird.
Aha, Du bist also schuld. Pass bloss auf, dass das nicht publik wird ;) (Ich darf das, ich bin selber Zoni, oder vielmehr Wossi) Und zurück OnTopic: Ich finde, dass die generalisierte Tabuisierung von ClosedSource unsinnig ist. Ich hätte kein Problem damit, Nutzerverträge und Ähnliches für kostenfreie Software zu unterschreiben bzw. zu "unterklicken", wenn beide Seiten (also User und Ersteller) davon ihren Nutzen haben und keine andere Partei geschädigt wird. Dass das bei vielen ClosedSource-Projekten leider nicht der Fall ist, ist eine ganz andere Geschichte, aber ich habe etwas gegen generalisiertes Misstrauen und finde, dass das die meisten Linux-User auch nicht nötig haben sollten. Wenn man alles immer selber überprüfen will (wenn man das überhaupt könnte), dann muss man auch immer erst jede Coca Cola (als Synonym für Closed Source-Wetware) chemisch überprüfen lassen. Und ich habe was dagegen, wenn ich zusammen mit meiner favorisierten Linux-Distribution statt EULA's demnächst meine ganz eigene Portion Paranoia geliefert bekommen soll. Übrigens genauso wenig nötig haben sollten wir dieses unsägliche Drumherumformulieren wenn wir Windows oder Microsoft meinen. Irgendwann wird mal ein unsympathischer Mensch eine besondere Vorliebe für Wiener Schnitzel haben, und danach müssen dann alle Speisekarten im Land neu geschrieben werden. Das ist kindisch, hat sich aber leider eingebürgert. Da sollten wir eigentlich drüberstehen. Oder ist jetzt zum Beispiel auch Saumagen (als Wort) verboten, wenn man Herrn Kohl nicht so toll findet? Nebenbei gehe ich davon aus, dass die grosse Mehrheit der Neu-Einsteiger nicht diese (ethische? moralische?) Voreingenommenheit hat, wirklich auf jeden Pups von unfreier Software verzichten zu wollen bzw. wird es den meisten gar nicht klar sein, dass das so sein soll, wenn sie sich mal überlegt haben doch dieses Linux auszuprobieren. Das sind dann die Leute, die beim ersten Versuch eine WMV-Datei abspielen zu wollen, oder eine DVD schauen zu wollen (hier weitere Beispiele nach Belieben einsetzen), dem ganzen System wieder den Rücken kehren. Das kann bei einigen sogar zu unserem Vorteil sein, ist aber insgesamt IMHO dennoch ein Nachteil, weil diese Leute dann als Meinungsmacher-Fraktion das Image von Linux im Allgemeinen und openSUSE im Besonderen immer weiter runterziehen a la "Ich hab das ma probiert, aber bei dem Scheiss funzt ja nur die Hälfte! Gut dass ich mein Vista behalten hab!". Sicher brauchen wir solche Leuteauch nicht unbedingt, aber steter Tropfen höhlt den Stein, und wenn dann überhaupt mal wieder Linux ins Auge gefasst wird, dann weniger restriktive Projekte wie Ubuntu. Und das nervt mich persönlich, denn das Zeug ist definitiv nicht besser als Suse, wird aber gehyped bis in den Himmel und zurück. mfG, Jens -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org