Am Freitag, 15. Juni 2007 20:32 schrieb email.listen@googlemail.com:
Ich wage einmal zu bezweifeln das ein Menschliches Gehör dazu in der Lage ist in einem direkten Vergleich einen Unterschied zwischen einer 128Kb/s mp3 Sprach-Aufzeichnung und einer per DAT Recorder aufgezeichneten Sprache herauszuhören. Selbst eine WAV Aufzeichnung ist mit 41khz gesampled.
Ich denke weitaus kritischer ist die Fähigkeit von "Sprachwissenschaftler" einzuschätzen die vorhandenen technischen Aufzeichnungsformate zu bewerten. Ich frag schliesslich auch nicht meinen Bäcker danach was für ein Auto ich mir am besten anschaffen soll. Schuster bleib bei deinen Leisten, sach ich nur.
Entschuldigung, aber welche Vorstellungen bzw. Vorurteile hast Du gegenüber Sprachwissenschaftlern? Schon das Setzen in Anführungszeichen wirkt wie eine Beleidigung. Eine Domäne von Sprachwissenschaftlern ist die akustische Phonetik, einem Teilgebiet der Physik. In diesem Teilgebiet sind sie genauso firm wie die "Physiker", also die Menschen, die sich mit anderen Gebieten der Physik, aber eben in aller Regel nicht mit der akustischen Phonetik beschäftigen/auskennen. Daher ist auch der Hinweis auf das menschliche Gehör daneben. Es geht vielmehr um die Analyse von Sprachdaten mit entsprechenden technischen Geräten, die sehr wohl in der Lage sind festzustellen, ob (meistens "oben") eine Reihe von Frequenzen fehlt. Deine Auslassung klingt demnach nach vorauseilender Arroganz. Aber Dich entschuldigt, daß die meisten Menschen nicht wissen, was Sprachwissenschaftler machen. Um in Deinem Bild zu bleiben, fragst Du eben doch besser einen Automechaniker (entspr. Sprachwissenschaftler mit Schwerpunkt Akustische Phonetik) als einen x-beliebigen Maschinenschlosser (entspr. z.B. Physiker), was für ein Auto Du kaufst. Menschen, die aus einer fragwürdigen Tradition heraus unter "Geisteswissenschaftler" subsumiert werden, sind nicht automatisch verträumte Blumenpflücker, die ihre Zeit mit Blumenbetrachten vertrödeln, wie Deine Auslassung anzudeuten scheint. Ob die Puristen dabei recht haben oder für eine sinnvolle Analyse von Sprachdaten mp3-gekröpfte Daten doch ausreichen, ist wieder eine andere Frage, allerdings eine Frage, die Sprachwissenschaftler (ohne Gänsefüßchen) durchaus kompetent diskutieren können. Da ich selber in der Akustischen Phonetik nur eine (sehr) kleine Leuchte bin, bin ich gerade in bezug auf den Qualitätsvergleich mp3 vs. MD überfragt. Weiß jemand genaueres? Gruß Johannes -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org