Moin,
Naja, zunächst mal muß man http://www.vim.org besuchen und einen Editor nachrüsten. Da fängt Win schon an, sich bei mir unbeliebt zu machen.
Mein Editor muss Hex und Bin verstehen können. Da brauche ich so oder so einen Editor.
Und im Serverbereich in SoHo Umgebungen hat der SBE Server eh die Nase mittlerweile vorn. Das hat ja jetzt selbst die iX feststellen müssen.
Gut 400 Euro sind zu berappen, dafür läuft der Server nach 3-4 Stunden.
Was kann das Teil denn nach 3-4 Stunden? Grundinstallation, ServicePack, je nach Hardware CDs für die Hardware zusammensuchen. Besonders nett: Netzwerkkarte.
Was hast Du für ein Problem mit der Netzwerk-Karte. Man sollte halt vernünftige Hardware verwenden, wenn man im Netz eine brauchbare Performance haben will. Die Grundinstallation hat das letzte Mal bei mir 1,5 Stunden gebraucht. Mal die Laufzeit der Raid-Initialisierung aussen vor gelassen (fällt ja immer an).
Dann kann ich mir noch ein bißchen Sicherheitsstrategie zusammenklicken und ein paar Nutzer anlegen.
Die Gedanken über Sicherheitsstrategien sollte ich mir vorher machen und sind letztlich auch OS unabhängig. Und im SoHo Bereich hinter einen HW-Firewall ist dieses Thema ja auch nicht so heiss, wie viele immer meinen. Und da hängt auch keiner einen Server heiss ins Netz.
(Kann man letztere auch auch automatisiert von einem alten Server ziehen?).
Wenn man das denn wirklich will, ja. Das Migrationswerkzeug dazu ist im Lieferumfang.
Und ganz wichtig: den Desktop mal von quietschebunt auf etwas übersichtlicher stellen und den Doppelklick ausknipsen.
Tja, ich verwende ausschliesslich Doppelklick. Ist aber wohl dann eher eine Philiosophie-Frage.
Und dann fange ich an, Virenscanner, Spyware-Blocker und sonstige Progrämmchen zusammenzusuchen, um der Schüssel ein wenig auf ihre Fingerchen zu gucken und sie abzudichten.
Sorry, aber die Rede war von einem Server, nicht vom Desktop. Und den Virenscanner brauche ich unter Linux ja wohl auch, oder?
Outlook kann ich mir auch noch einrichten, aber dann... über die 4 Stunden sind wir inzwischen längst hinaus.
Outlook auf dem Server? Wird automatisch mitinstalliert.
Und was kann der Server jetzt so?
(Und nicht schreien, ich könne nicht mitreden: Zerlege hier gerade Scheibchenweise einen 2k3-Server (Enterprise). Mal gucken, wer ihn schneller klein kriegt: Irgendeine Hintertüre, eine Programminstallation oder die 180 Tage Frist, weil es eine Trial ist? Die Softwareverwaltung von Win ist so besch...eiden wie noch zu Win95-Zeiten.
Für einen Linux-Server darf man aber gerne mal 2 Tage veranschlagen, bis er zusammengebastelt ist.
Partitionieren, Software auswählen, durchnudeln lassen, Netzwerkdaten eingeben, gleich noch Mailserver als Relay einrichten und das Dingenskirchen ist doch in anderthalb Stunden durch - einschließlich online-Update. Dann tut das Teil doch schon als Gateway und verwurschelt mir die Post.
Virenscanning kann ich vermutlich im gleichen Aufwasch mit erledigen.
Spamassassin anlernen wird ein bißchen dauern.
Samba, NFS und ftp gehen auch recht flott, wenn man nicht gerade viel konfigurieren muß (Was nehm ich denn da beim Win? smb kanner, aber nfs und ftp?).
Was will ich bitte im SoHo Bereich mit nfs und ftp? Abgesehen davon ist der FTP-Server mit drin und mitinstalliert.
Währenddessen habe ich mich an meine Workstation gesetzt, sehe die Post durch und gucke gelegentlich mal in mein Terminal, was mein Linuxserver so treibt. (Bei Win säße ich noch vor dem Schirm und knuspere Chips).
Webserver und Datenbankserver habe ich natürlich gleich bei der Grundinstallation angewählt. Meine Lieblingssoftware-Werkzeuge auch, einen Editor muß ich ebenfalls nicht nachrüsten.
2 Tage IT sind 16 Std. entsprechend 1600 Euro Arbeitsleistung gegen 400 Euro Anschaffung und 400 Euro Arbeitsleistung bei SBE.
Wenn das Teil die wichtigsten Sachen onboard bzw. onCD hat, dann, ja, magst Du recht haben. Aber mir ist noch kein Windows gegegnet, daß man nicht heftigst nachrüsten mußte. (Weswegen ich einen langen Tag mal wieder CDs sortieren und PC-Zeitschriften kaufen mußte, nur, damit Win abgedichtet und aufgerüstet werden konnte. Da ist so eine Linux-Distri sowas von superbequem).
Tja, Applications-Software muss ich immer installieren, egal ob auf Win oder Linux. Oder kennst Du eine Disti, die Mentors Expedition Pro, eventuell als Open Source gleich mitliefert? Wäre nett, könnt ich mir gleich 250.000 Euro sparen ;-)
Was kostet ein Exchange zusätzlich? MSSQL-Server? Virenscanner?
Exchange nix, ist in SBE mit drin MSSQL nix, ist in SBE mit drin Virenscanner zwischen nix und 70-80 Euro
Leider verkennt man in der ganzen Linux Schiene doch immer noch, dass man erst dann erfolgreich sein wird, wenn man vom dem Bastel-Image weg kommt, und die Produkte Out-of-the-Box funktionieren werden, eben ohne die ganze "Bastelei".
Es ist so verlockend, alles fertig zu kaufen und trotzdem kriegt man nie genau das, was man möchte.
Es stellt sich nur die Frage, ob man lieber mit einem kleinen Kompromiss lebt, oder viel Zeit investieren möchte.
Geld verdient man halt nicht mit den (provo an) "paar Bastlern" (provo aus), sondern mit der breiten Masse der Anwender.
Ich habe eher den Eindruck gewonnen, daß die Software-Hersteller damit Geld verdienen, einem a) eine meist ziemlich teure Software anzudrehen, die erst einmal hübsch aussieht und b) dann erklären, man bräuchte unbedingt eine Schulung und man sei mit einer Hotline immer für einen da. (Diese Dienstleistungen aber gibt es natürlich auch nicht umsonst und da ich im Falle einer proprietären Lösung nicht selber Hand anlegen kann, sind die Aufträge garantiert. Im OpenSource-Fall habe ich die Wahl: Selber basteln oder Dienstleister beauftragen. Ich habe gerne die Wahl).
Also ich kenne niemanden, der sich freiwillig es antut, zum Beispiel die Sourcen der genannten Softwarevon Mentor selber zu modifizieren. Da stecken mittlerweile über 2000 Mannjahre Arbeit und Erfahrung drin. Ausserdem geht es mir darum, das System zu benutzen und nicht zu bauen. Mit der Benutzung kann ich produktiv sein und Geld verdienen. Ich baue ja die Hardware für meinen Server und Desktop ja auch nicht selber, obwohl ich es könnte, sondern kauf mir lieber ein fertiges Motherboard.
SuSe Desktop wird jetzt noch ne Weile mitgeschleift, um dann irgendwann in der Versenkung zu verschwinden, spätestens wenn man begrift, dass im Desktop Bereich die Rechnung mit hohem, aber wenig Geld abwerfendem Support nicht mehr aufgeht.
Auch in der Windowswelt dürfte man kein Geld damit verdienen, den Anwender bei der Konfiguration seines Desktops und anderer Kleinsoftware zu unterstützen.
Und RedHat hat schon lange kein Interesse mehr am Endanwender.
Das hat keine IT-Firma (ja, ich bin ein wenig provokativ), weil sich das halt nicht rechnet und sich die Sache mit dem 'Kleinvieh macht auch Mist' noch nicht rumgesprochen hat oder zugunsten großer Projekte solche Dienstleistungen einfach nicht angeboten werden. TollCollect bringt halt mehr ein als jemandem zu erklären, wie man sich das Leben mit Filtern im MUA erleichtern kann.
Ausserdem gibt es die ja auch nur noch, weil Intel da einen Haufen Geld geparkt hat, um es nicht dem amerikanischen Fiskus hinterher werfen zu müssen.
Es wird sicher noch spannend mit dem Linux. Hoffen wir, daß es uns erhalten bleibt. Auf die Fenstereinheitskost verzichte ich gerne.
Naja, KDE sollte endlich mal einen ausgereiften Eindruck machen. Aber stattdessen hab ich eher das Gefüjhl, es wird nur verschlimmbessert. Gruss Jens