Am Mittwoch, 3. Dezember 2003 22:10 schrieb Joerg Rossdeutscher:
Ich bin kein Freund von TCPA. De facto ist es den Medienunternehmen aber bis heute nicht gelungen, ihre Werke schützen zu können. Es gab immer ein geeignetes Kopierprogramm, einen Dongle-Emulator oder einen Crack. Und das ist nicht OK.
Es wird ihnen auch nicht gelingen. Digitale Medien sind prinzipbedingt verlustfrei in unendlicher Stückzahl kopierbar. Dieser Fakt allein führt jedes Geschäftsmodell adabsurdum. Bezahlt wird für etwas, das in endlichem Maß zur Verfügung steht und von mehr Leuten gewollt wird, als Teile davon vorhanden sind. Digitale Daten sind nicht beschränkt, darum funktioniert das Geschäftsmodell nicht mehr. DRM (in welcher Form auch immer) versucht diesen Zustand der Mangelerscheinung wieder herzustellen und wird daran scheitern. Daten beliebiger Art ist der erste Teil, der unser derzeitiges Wirtschaftssystem ins Wanken bringt, ein anderer ist derjenige, dass durch massive Rationalisierung die Arbeit für Menschen gegen Null gefahren wird und damit gleichzeitig der Markt zerstört wird und die verbleibende Arbeit in unbezahlbare Höhen katapultiert wird (die paar Hansel, die Arbeit haben, müssen alles finanzieren). Sollte Materie ebenfalls reproduzierbar werden (sowas wie der Replikator auf der Enterprise), ist die letzte Hürde gefallen und das System wird kolabieren (falls es so lange durchhält). Freie Software ist die erste Bewegung, die sich diesem Phänomen annimmt und einen anderen Denkansatz zur Schaffung von Produkten ansetzt. Das ist für mich das Besondere an der Bewegung, nicht das Linux ein gutes Betriebssystem ist und es tolle Programme dafür gibt, sondern dass es ein Vorreiter einer künftigen Entwicklung ist, die kommen wird und die die Wirtschaft, die damit Groß geworden ist, früher oder später verschlingen wird. PS: Ist wirklich OT -- Machs gut | http://www.iivs.de/schwinde/buerger/tremmel/ | http://packman.links2linux.de/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de