Unter Windows scheint das alles viel einfacher:
Beim Kollegen 1 ein Gadget abgestoepselt, das ein USB-IrDA-Adapter darstellt, Kollege 2 berichtete von grossen Erfolg und einfacher Handhabung.
USB-Verbindung zu meinem Rechner hergestellt. Windows 98SE konnte mit dem Geraet nichts anfangen. Den Geraetemanager bei der Hand genommen, zur Kategorie IR-Geraete gefuehrt. Typenschild abgelesen "Actisys IR2000-UL". Keine Uebereinstimmung. www.actisys.com aufgerufen - Keine Treiber fuer diesen Typ publiziert. Typ "ACT 220L" ausgewaehlt - Treiber installieren lassen - Neustart erforderlich - Geraetemanager aufgerufen - Ausrufezeichen am IR-Geraet abgelesen zur Geraeteentfernung fortgeschritten. Nochmal im Internet nach Treibern gestoebert (dabei aufkeimende Hoffnung, das Geraet unter Linux zum Laufen zu bringen beerdigt) *keine Treiber im Internet* - Buero vom Kollegen 1 nach der Treiber-CD durchforstet; ohne Erfolg - Kollege 2 erweitert Erfolgsmeldung auf WinXP - Kollege 2 produziert Treiber-CD nach 2 Minuten im K1-Buero. IR2000UL-Treiber installiert - Neustart erforderlich - Neustart; Win98SE hat neues Geraet erkannt; Treiber werden installiert; Neustart erforderlich - Neustart - IR-Verbindung zwischen Rechner und Mobiltelefon fuehrt zur Treibersuche nach einem "Classic Mobile Phone" Treiber, der nicht auf Windows Update und nicht auf der Win98SE CD zu finden ist.
[ Mit der Nokia PC Suite ging es dann ( 3 Neustarts und Versionsdowngrade von 4.88 auf 4.06 erforderlich ) - Endresultat fuer mich: Actisys kommt auf meine "Schwarze Liste" der Hersteller, von denen ich nur unter Gewaltandrohung noch mal etwas kaufen werde ]
Einfach? Pah, mein Vater oder meine mutter haetten das sicher nicht geschafft, obwohl beide seit 10 Jahren am PC arbeiten und auch schon das eine oder andere an Software und Treibern installiert haben.
Ja, solche Geschichten habe ich früher natürlich auch erlebt. Das kann schon mal passieren. Aber der Regelfall ist das nicht. Ausserdem gab es bei meinem letzten Versuch mit Linux nicht nur ein Problem. Das erste war schon mal die 3com Netzwerkkarte, die WinXP dazu brachte bei jedem Netzwerkzugriff zu sagen, dass ein Netzwerkkabel getrennt wurde. Dann war da das Problem mit dem Sagem Fast 800 ADSL Modem. Die DigiCam war leicht anzuschliessen, Die Bilder einfach runterzuladen, aber löschen musste ich "per Hand" direkt an der Kamera. Den Scanner habe ich gar nicht zum laufen gebracht. Die JRE funktionierte nicht mit dem Konqueror, und bei all den Installierten Java-Versionen, die ich auf dem Rechner gefunden habe, wusste ich auch nicht genau welche jetzt die Richtige war. Hat mich eine Menge Try-and Error gekostet, bis das lief. Der Login für die KDE lief in einer Monitor Frequenz, bei der ich Kopfschmerzen hatte, bis ich meinen Loginname und das Passwort getippt hatte. Die Schriftarten waren viel zu klein... Sind nur ein paar Probleme, die man sicher alle lösen kann, aber warum kann SuSE da nicht einfach mit Standardwerten arbeiten, die sich im Windoofbereich schon längst bewährt haben? Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Linux-Gegner, im Gegenteil, ich warte mit Begierde auf eine Version, mit der ich arbeiten kann. Ich kann einfach manche Dinge nicht verstehen. Gruss Karl
Wie es scheint liegt es daran, dass die "wichtigen" Bibliotheken, in den unterschiedlichsten Versionen Versionen verbreitet werden, und von den "Linux-Distributoren" verwendet werden. Wäre es nicht klug, wenn irgendjemand hergehen würde und einen "Standard" definieren würde, in dem die zu benutzenden Bibliotheksversionen für alle aktuellen Distributionen festgelegt würde?
s. LSB
Auf die Art und Weise, könnte man alle 1-2 Jahre einen Versionssprung machen, und damit das lästige hin- und herkompilieren einsparen.
Vielleicht. Da sind wir aber heute noch nicht.
Und warum kann man unter Linux Programme nicht einfach als ausführbare Datei finden, und unter allen Linuxversionen ausführen,
Mit perl-Skripten klappt das meist ganz gut. Fuer binaer-Programme muss man allerdings etwas tiefer in die Trickkiste greifen. Manche Software-Autoren bieten eine statische Binaerversion ihrer Programme an, die kann man dann meist starten.
Perl, PHP, Java... Das sind alles Interpretersprachen. Wenn ich mich recht erinnere, ist man von Interpretern damals nach den C-64-Zeiten abgekommen, da das interpretieren zu langsam ist, bzw. kompiliertee Maschienencode einfach viel schneller ist. De Facto ist das ja auch das Problem von Perl, PHP, Java und Co.
Mit 0.98 Mhz der C64-CPU war das Interpretieren durchaus langsam. Mit 3 GHz ist in der Ablaufgeschwindigkeit eines Just-In-Time Compilers auch grosse Software interpretierbar. Ich nutze einen zum Grossteil interpretierten Text-Editor zur taeglichen Arbeit auf einer 350 Mhz CPU. Mit dem Nachteil einer unplanbaren Gedankenpause dann und wann ( wobei der Eingabepuffer nie ueberlaeuft, selbst wenn meine Produktivitaet weit ueber normal ist ) und dem Riesenvorteil, das dieser Editor alles kann und an mich anpassbar ist. http://www.xemacs.org/
Python, PHP und Java kann man auch vorkompiliert ablegen. (Perl bestimmt auch - und dann gibt noch Perl-nach-C Konverter.)
Problem dabei ist, das die Programme gross werden und das alle Bibliotheken mit in das Programm eingebunden werden, so das bei Programmierfehlern in der Bibliothek jedesmal eine neue statische Version gebaut werden muss, die der Benutzer dann wieder runterladen muss.
Warum? Sind die benutzten Bibliotheken nicht abwärtskompatibel? Wenn ich ein Programm mit Einer Bibliothek 1.0 schreibe, läuft Sie dann unter der 2.0 nicht mehr?
Kurz gesagt: Die Programme laufen nicht mehr. Auf einer SuSE kann man meist nur wenige Bibliotheksversionen parallel installieren ( mit SuSE-, bzw. RPM-Mitteln ) bei Debian ist das zum Teil besser geloest mit dem Nachteil, das manche Package-Maintainer weiterhin alte Bibliotheken in moderne Releases hineinziehen.
Andere Distributionen verursachen durch Bibliotheksupgrades verwirrte Software-Entwickler:
http://www.stanford.edu/services/pubsw/supported.html#redhat9
http://zgp.org/pipermail/linux-elitists/2003-October/007723.html
Aber es gibt auch Bestrebungen wie das "Linux Standard Base Project" was daran arbeitet, verschiedene Linux-Distributionen und andere Betriebssysteme ein wenig naeher zu bringen. http://www.linuxbase.org/modules.php?name=FAQ
Das klingt ja richtig gut! Ich habe mir nicht alles angeschaut, werde es mir aber genauer reinziehen.
und als letztes warum kann man "kompliziertere" Programme nicht einfach als Install-Version ausliefern, die sich selbst installieren.
Die heissen dann programm-src-1.2.3.tar.gz *SCNR*
*SCNR*? Was bedeutet das?
Die Abkuerzung fuer "Sorry, i Could Not Resist" "Tschuldige, ich konnte nicht widerstehen"
http://www.nickles.de/c/g/606.htm
http://www.nickles.de/glossar.php3
Die meiste Software, der ich so begegne ist a) in der SuSE-Distribution enthalten oder zumindest b) mit Hilfe des Source-Pakets und der Dreifaltigkeit "./configure; make; make install" zu installieren.
Sind wahrscheinlich alles Newbie fragen, wollte ich aber schon immer mal wissen.
Alle Fragen sind hier grundsaetzlich erwuenscht. Wenn sich jemand erbarmt, erhaelt der Fragende eine Antwort.
Danke Gruss Karl
-- Have fun, Peter
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