Am Son, 2003-01-19 um 21.57 schrieb Thomas Hertweck:
Fuer den Installationssupport ging z.B. das IDE-Problem viel zu weit. Nicht mal die Spezialisten wissen ja anscheinend genaue Details zur Problematik (siehe Deine andere Mail). Insofern kann der Installationssupport dem Anwender da auch nicht helfen. So installiert man also die SuSE Distri auf seinem Rechner und anschliessend kommt es zu unregelmaessigen Abstuerzen und der SuSE Support kann auch nicht helfen. Das ist schon mehr als unschoen, wuerde ich sagen.
Ich kann nicht alle Mails auf dieser Liste lesen - glaube dieser Aussage jetzt einfach mal unter Berücksichtigung der im weiteren aufgeführten Aussagen meinerseits.
Ja, die fragen dann auf suse-linux :-) Ich kenne natuerlich die Anfragen beim Installationssupport nicht - aber ich kenne die Fragen, die immer und immer wieder auf SuSE-Linux auftauchen. Und wenn Du mal die Mails der letzten Wochen und Monate durch- blaetterst, dann tauchen ein paar Dinge staendig auf: IDE-Pro- blem, Problem mit der Einrichtung von IDE-SCSI und fehlerhaf- ten Links in /dev, und noch einige andere. Die Leute, die hier fragen, haben es anscheinend dann doch nicht selbst in den Griff bekommen.
Was die Installationsprobleme bei (wie in einer anderen Mail bereits genannt) anscheinend vornehmlich SAMSUNG Festplatten anbetrifft. So arbeitet man an dieser Sache. IDE-SCSI ist nach meiner Erfahrung kein Problem. Die wichtigen Dinge sind in dieser Sache in der SDB dokumentiert. Was soll man da jetzt noch zusätzlich tun?
Aber wo liegt das Problem? Es wird in der SDB dokumentiert und im Installationssupport behandelt.
IDE-Problem in der SDB? Das waere mir neu. Bis vor einiger Zeit war sich SuSE anscheinend nicht mal des Problems genau bewusst, obwohl es schon in 8.0 auftrat.
Ich bezog mich in meiner Aussage auf das IDE-SCSI Problem und das ist in der SDB dokumentiert. Ich werde in der IDE-Festplatten Sache nicht einmischen und wirre Artikel schreiben, die jeglicher Tiefe dieser Sache entbehren - denn das bringt uns allen nichts.
Erst als Philipp Thomas das auf suse-linux in die Hand nahm, hat sich etwas getan. Wenn alles dokumentiert waere, wie Du sagst, warum fragen dann immer wieder so viele Leute zu genau den be- sagten Problemen hier nach?
Wie schon geschrieben bezog sich das Dokumentiert ausschließlich auf IDE-SCSI Probleme. Sorry, das ich das nicht deutlich gekennzeichnet habe.
Hier hast Du sicher Recht. Allerdings gilt es auch folgen- des zu bedenken: Wenn der Kunde nachher das fertige Pro- dukt auf dem Rechner sieht und dann enttaeuscht ist, dass das Marketing da doch vielleicht gewaltig uebertrieben hat, der wird sich die naechste Anschaffung auch genauer ueber- legen. IMHO (aber ich bin halt auch kein Marketingstratege) waere manchmal eben eine etwas defensivere Variante ange- ratener.
Ich denke in jedem Software-Unternehmen wird Marketing und Support sich immer die Hörner abstoßen. Ist schon fast sowas wie ein Dilbert-Prinzip.
Hmm, ich hoere immer, dass Kunden die SuSE Patches ver- langen. Kannst Du da mal ein Beispiel nennen? Die Leute haben doch gar keine Ahnung, was SuSE alles in den Kernel patcht. Die sehen halt, ob dies und jenes funktioniert oder nicht. Und IMHO waere es aus Stabilitaet und aus Testzwecken eben besser, wenn SuSE sagt, das unterstuetzen wir momentan noch nicht, wir brauchen noch 4 Wochen zum Testen. Oder SuSE stellt eben einen Experimental-Kernel zur Verfuegung. Aber als _Default_Kernel finde ich das nicht unbedingt angebracht.
Kunden wünschen sich bestimmte Funktionen. Funktionen die im originären Kernel nicht enthalten sind oder nur im Entwicklerkernel. Ich möchte in den mittlerweile etwas älteren Distributionen mit dem 2.2.x Kernel nur auf das Thema USB verweisen. Ohne Backport-Patches aus dem Wntwicklerkernel hätte es da bei einigen sehr duster mit der USB-Hardwareunterstützung ausgesehen. Wer mir jetzt erzählt das der Mainstream der Kunden USB egal ist - der lügt. Da ich nicht bis ins jede Detail in der Kernel-Entwicklung beteiligt und allwissend bin, kann ich die Liste nicht beliebig erweitern - deshalb soll an dieser Stelle USB einfach mal als Beispiel dienen. Abschließend die Frage: Warum soll die SuSE Linux AG viel Aufwand betreiben, wenn der Mainstream sich diese oder jene Funktion nicht wünscht? Dann kann ich die Manpower einsparen (möglicherweise für andere Aufgaben).
Ich denke, viele brauchen den kommerziellen Support nicht. Die bauen sich einen eigenen kleinen Server mit Hilfe des Professional Paketes auf. Ich rede jetzt nicht von riesigen Firmen, sondern z.B. eben von so einem Institut wie hier an dem ich arbeite. Stabilitaet und Ausgereiftheit des Pro- duktes ist IMHO etwas, das SuSE bei den letzten Distris etwas vernachlaessigt hat.
Das kann sein. Wenn ich mich als Zielpublikum der Distribution sehe, dann kann ich nur angeben, das ich keine Probleme mit der Distribution habe.
Na, endlich mal jemand der es zugibt :-) SuSEs Zielgruppe mit den Private und Prof. Paketen liegt also eindeutig beim Ein- und Umsteiger mit wenigen Vorkenntnissen. Dann darf man sich natuerlich auch nicht wundern, wenn viele etwas Erfahrenere zu anderen Distris wechseln, weil sie damit dann besser klar kommen.
Das ist nicht nur auf meiner Seite so. Schau Dir einfach an, wieviel Support Du bei der SuSE für ein Privat-Endkundenprodukt erhalten kannst. Schau Dir das auch bei anderen Distributionen gut an. Viele unterschiede gibt es da nicht. Das liegt ganz einfach daran, das selbst bei 0190-Rufnummer die Kosten für einen Mitarbeiter nicht gedeckt werden können. Ciao, Torsten -- http://www.hall-music.de/ letzte Änderung 19.01.2003