* Am Mit, 18 Dez 2002 schrieb Ekkard Gerlach:
als Konsumer-/Home-User Betriebssystem finde ich die Suse 8.1 sehr gut, als Server-Betriebssystem oder als Betriebssystem für Leute, die sich mit Linux schon ausgekennen, aber völlig ungeeignet.
Full ACK.
Habe gerade mit 8.1 das erste Mal mit der 8-er Reihe zu tun. Das Klicki-Bunti, die autom. Hardwareerkennung und vor allem Yast 1/2 ist meiner Meinung als Server- Betriebssystem unbrauchbar. Yast ist für Konsumer mit look-and-feel features umgebaut worden und verselbstständigt sich wenn bei der Installation (automatisches Installieren von dutzenden Paketen ohne Rückfrage, wenn nur eines ausgewählt ist). Leider ist auch der Konsolen-Yast (yast1)
Auch darüber habe ich mich schon extrem gewundert/geärgert.
so schlecht gemacht, daß es schlechter nicht mehr geht. Das wundert mich, denn den Yast1 benutzen doch sowieso nur eingeweihte. Ich weiß nicht was sich Suse dabei gedacht hat.
Alternativen ? Debian ? Caldera ? Wer kann von seinem Umstieg auf andere Distributionen berichten ?
Ich würde zu Debian raten, aus verschiedenen Gründen. Debian ist insgesamt eher konservativ, das heißt, hier wird auf Sicherheit, Kompatibilität und Stabilität geachtet. Für die stable-Versionen gibt es sehr, sehr lange Sicherheitsupdates. All das zeichnet Debian IMHO für einen Server aus. Außerdem ist apt ein Tool, das gegenüber dem YOU so viele Vorteile hat, daß sie eigentlich gar nicht mehr aufzuzählen sind. Die Kehrseite der Medallie ist, daß die Software in der Stable-Distribution nicht gerade die aktuellste ist, was aber für einen Server nicht weiter tragisch ist. Ich bin mit meinen beiden Kisten zu Hause (Desktop-Rechner und Notebook) komplett auf Debian Woody gewechselt und sehr zufrieden, die Installation war weitgehend problemlos, habe dann den Kernel durch einen auf meine Bedürfnisse angepassten ersetzt und die Dinger laufen rock stable. Zu Caldera: Davon würde ich aus zwei Gründen abraten. Erstens haben die in der Vergangenheit immer mal wieder Anstrengungen unternommen, das was ich unter freier Software verstehe, zu unterlaufen. Zweitens sind die doch mit im UnitedLinux-Boot und tendieren damit über kurz oder lang sicher zum SuSE-Weg. Wenn Du schließlich eine Server-Distribution mir Installations-Support etc. suchst, kannst Du Dir auch mal Redhat ansehen, wenn die sich auch in der neuesten Version auch stärker Richtung Desktop bewegen.
Ich suche eine Distribution, die gut konfigurierbar ist und nicht eine die möglichst die aktuellste Hardware erkennt und sich bei der Installation/ Konfiguration mittels eine Installations- und Konfigurationstools wie yast von Suse ab 8.x verselbstständigt.
Das ist bei Debian gegeben, Du darfst alles selbst einstellen und ändern und es pfuscht kein Tool à la Yast dazwischen.
Ich will Suse nicht schlecht machen! Suse ist auf dem richtigen Weg für ein Breiten-Linux. Ich kann mir vorstellen, daß Suse 8.1 und höher bei meinen Kunden als Client- Distribution läuft, auf dem Server aber eine besser konfigurierbare Distri.
Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, ob ein Breiten-Linux nicht die Vorteile von Linux irgendwann so sehr konterkarieren wird, daß man genausogut ein BS aus Redmond nehmen kann. Ich nutze SuSE im Moment noch beruflich, aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wie in den letzten 1 - 1 1/2 Jahren, ist da sicher auch noch nicht das letzte Wort gesprochen (Stichwort: IDE-Problematik im Kernel der 8.0 und 8.1, das hat mich doch sehr nachdenklich gemacht). Gruß Christoph -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen