On Tuesday 18 June 2002 16:31, MichaelHoeller@t-online.de wrote: [...]
meine CPU ist laut sensors ca. 30°C warm, laut BIOS sind es 42°C mein Motherboard zeigt 35°C. Kann es sein das der Temp-Sensor für die CPU nur "nahe" der CPU ist und der BIOS Wert berechnet wird? Wenn dem so ist kann mir jemand sagen wie ich die Temp. selber berechne (z.B. für die Anzeige mit GKrellm?) Ist die Funktion linear? Der MB HErsteller Tyan hüllt sich in Schweigen. Die CPU ist ein PIII 1GHz. [...] Hmm, ich versuchs mal mit einer Grundsätzlichen Erläuterung. Du scheinst dir ja bereits einiges an Gedanken gemacht zu haben :)
Prinzipiell gibt es drei Vorgehensweisen, wie die CPU Temperatur ermittelt wird: - Mit einem NTC Temperaturfühler àla ASUS A7V Dabei wird ein Fühler mit einem Steckkontakt auf dem Board verbunden und der eigentliche Fühler auf den Kühlkörper gepappt. - Die Werte sind mit äusserster Vorsicht zu geniessen. Zum einen weil sie sehr stark von der wirklichen Temperatur des dies abweichen. Was aber noch weitaus unangenehmer ist sie reagieren mit viel zu grosser Verzögerung auf Temperaturspitzen. Und gerade die sind oftmals tödlich. - Eine verlässliche interpretation über die Temperaturbelastung des die ist nicht gegeben. - Mit einem Temperaturfühler unter der CPU (bei fcpga CPUs) Diese Fühler sind zumindest schon einmal in der nähe der CPU. Allerdings was die Genauigkeit angeht... - Die Genauigkeit ist kaum besser als mit einem Fühler der auf den Kühlkörper gepappt wird, die Reaktion auf Temperaturspitzen ist aber schon einmal um einiges besser. - Messung innerhalb der CPU über eine Diode. Dieses Verfahren wird IMHO von PIII und fast allen Athlon\Duron CPUs unterstützt und auch von den meisten Board Herstellern eingesetzt. + Die ermittelten Temperaturwerte können recht genau sein wenn der Board Hersteller sich entsprechende Mühe im Design des Boards und in der Implementierung des BIOS macht. + Diese Art der Messwertaufnahme reagiert durch den direkten Einbau in die CPU sehr schnell auf Temperaturspitzen. So und nun zu Deinen Fragen: Du sagst dein BIOS zeigt eine Temperatur von 42°C an und dein Board nur 35°C. Das ist mir jetzt nicht ganz einsichtig. Ich kenne bisher nur die Möglichkeit die Temperatur direkt im Bios Anzeigen zu lassen und über Programme, die unter dem Jeweiligen OS laufen. Boards die eine Temperaturanzeige haben kenne ich nur in der Oberklasse der Server Boards und ich wage einmal zu bezweifeln, das Du ein TYAN Server Board für 2.000$ in deinem Rechner hast *grins* Da die Werte von sensors ebenfalls im 30°C Bereich liegen nehme ich mal an die 35°C werden ebenfalls von einem Programm ermittelt. Als annähernd korrekt kannst Du die Temperatur die im BIOS angezeigt wird annehmen. Das Problem vor dem Du jetzt stehst ist korrekte Stützpunkte für eine akkuratte Interpolation der wirklichen Temperaturwerte für sensors vorzugeben. Diese Werte werden in der Datei /etc/sensors.conf (bei SuSE 7.3) definiert, siehe auch "man 5 sensors.conf". Und auch Mathematik ab Klasse ?zu lange her? Lineare- und Polinom- Interpolation. Ach ja, fast vergessen, oder ein Semester "Elektrisches Messen Nichtelektrischer Grössen" an einer FH deiner Wahl. Allerdings bin ich der Meinug das Progrämmchen wie sensors wenn überhaupt nur einen "scheinbaren Wert" haben. Erstens taugen die ermittelten Werte in der Regel nicht inne Wurst, nordddeutsch gesprochen. Und vor allem sie verhindern alle keine Beschädigung der Hardware. Ich empfehle daher für die CPU immer folgende einfache Vorgehensweise: Man suche Sich einen Kühlkörper der folgende Kriterien erfüllt - Möglichst dicke Grundplatte, ist gut um Temperaturspitzen schnell abzuleiten. - Möglichst grosssflächige Verrippung, je mehr Verripping desto kalt :) - möglichst grossen Lüfter, je grösser der Durchmesser desto kleiner kann die Drehzahl bei gleichem Volumenstrom sein. (und ist dadurch leise) Gut sind zum Beispiel Kühlkörper aus Kupfer mit einem Boden ab 1,5-2cm Dicke und einem grossen 80mm Lüfter. Allerdings sind solche Lüfter auch gut teuer. Exotischen Schnickschnack wie Wasser-, Trockeneis-, oder gar Stickstoff Kühlung sind IMHO was für die Katz. Über Peltier Elemente kann man sich streiten, muss mann doch wieder mit dicken Kühlern die zusätzliche Verlustwärme abführen und das kann ohne Hochleistungsklimaanlage in der Bude recht schnell zu einem Problem werden. Tschüss, Thomas