Am Dienstag, 12. März 2002 18:55 schrieb Dieter Kluenter:
heute bekam ich eine Mail von dem durchaus namhaften Unternehmen A.C.Nielsen Comp., einem großen Marktforschungsunternehmen. Der Inhalt schlug dem Faß den Boden aus, daher möchte ich dieses Forum nutzen, Auszüge publik zu machen, es lesen ja auch Systemadministratoren und Mitarbeiter von Behörden hier mit.
<Zitat> Wir möchten Sie bitten, unserem AT WORK INTERNET PANEL an Ihrem ARBEITSPLATZ beizutreten.
Wenn Sie die Nielsen//NetRatings Software auf Ihrem ARBEITS-PC installieren und damit wie gewohnt surfen, erhalten Sie einen Installationsbonus von 50 EURO, sowie einen jährlichen Betrag von 50 EURO für die fortgesetzte Teilnahme. </Zitat>
Dieses ist eine eindeutige Aufforderung zu Werkspionage und zur Vorteilsnahme.
Hm, was ist denn das für ne Software, die Du installieren solltest? Eventuell der Windows Mediaplayer ;-) ?
Die erwähnte Software läuft nur unter Windows, ein Grund mehr, dieses OS nicht in Unternehmen zu installieren :-)
Ok, dann nicht, den Mediaplayer gibts auch für MacOS X.
Es wird also dazu aufgefordert, ohne Zustimmung des Arbeitgebers ein Programm zu installieren, den externen Zugriff auf den Arbeitsrechner zu gestatten (zum Auslesen des Surfverhaltens) und damit vertrauliche Informationen an Dritte weiterzugeben.
Wenn der Arbeitnehmer klug ist, sollte eine Softwareinstallation für Otto Normaluser sowies nicht möglich sein (Rechtemässig, ein hinweis dürft eher für die Katz sein und die kann nicht lesen).
Man stelle sich vor, ein Mitarbeiter der Einkaufsabteilung eines Unternehmens installiert dieses Programm. Es wird dann festgehalten wo welche Artikel online bestellt werden. Man darf sich gar nicht ausmalen, welche Informationen da unbefugt und ungeprüft an Dritte weitergegeben werden können.
Jaja, ET nach Hause telefonieren. Kommt der Film nicht bald wieder ins Kino? Wenn Du nicht weißt, was genau die Software macht, kann die genausogut die ganzen Passwörter mitprotokollieren, was wohl besonders lustig bei Onlineüberweisungen ist. Solange nicht bekannt ist, wo sich die einklinkt, kann ja nicht sicher gestellt sein, dass die Protokollierung vor der https Verschlüsselung erfolgt.
A.C. Nielsen interessiert sich nicht für Sexseiten oder Zockergames, sondern nur für Handelsaktivitäten und branchenrelevantes Informationsverhalten.
Ohne dem genannten Meinungsforschungsinstitut irgendwas unterstellen zu wollen, die potentielle Gefahr ist heftig.
ich habe selbst lange Jahre Handelsdaten von A.C. Nielsen zur Absatzplanung genutzt, aber dies geht zu weit.
Installier es besser nicht, schreib ihnen ne böse Antwort und Danke für die Wahrnung. Eventuell an Heise weiterleiten, die haben doch sicher jemanden, der sich das mal genauer ansehen könnte und im Heise-Newsticker nen Hinweis reinknallt.
Es wäre gut, wenn alle Systemadministratoren explizit die Anweisung erlassen würden, dass solche Software nicht installiert werden darf, ohne ausdrückliche Zustimmung der Unternehmensleitung.
Es wäre gut, wenn Normaluser gar keine Rechte hätten eigenständig Software auf ihre Kiste zui knallen. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de