Am Dienstag, 5. März 2002 03:10 schrieb Manfred Tremmel:
Ich habe inzwischen wesentlich mehr Zeit in Linux investiert als jemals in Windows - und weiß bzw. kann wesentlich weniger.
Sicher?
Yes, sorry.
An was mag das liegen (eine Spekulation):
- Graphische Oberflächen sind bei der Konfiguration den textbasierten Systemen überlegen [...] Da kann ich nur ein klares Jein dazu sagen. Einerseits hast Du recht, weil der User die Konfigurationsparameter vor sich sieht, [...] Andererseits hab ich mich gerade beim Konfigurationinterface vom Netscape Enterprise Server schon tod (fast, sonst könnt ich das hier nicht schreiben) gesucht, [...]
ACK. Graphische Oberflächen können sehr wohl gut oder schlecht gemacht sein.
Es ist immer ein Zweigleisiges Schwert. Optimal ist wohl ein grafisches Konfigurationstool gepart mit einer lesbaren und dokumentierten Konfigurationsdatei, die man auch im Editor ohne Probleme beharken kann.
ACK. Das wäre mir auch am liebsten. Leider haben graphische Konfigurationstools oft den Nachteil, dass das Konfigfile nach Benutzung desselben nicht mehr in dem Maße human readable ist als zuvor. Graphische Konfigurationsoberflächen sollten - didaktisch durchdacht sein - Kontextsensitive Hilfe bieten - Und vor allem unter Linux: Einen Hinweis geben, welche Datei und welche Sachverhalte man gerade zu ändern im Begriff ist. Damit auch Einsteiger verstehen, was da gerade läuft.
Mein erstes Backup mit TAR war eine Katastrophe - inzwischen erledige ich das mit einem graphischen CD-Brennprogramm.
Routinesicherungen hab ich alle schön in Shellscripts zusammengefasst, find ich wesentlich praktischer als mir die sachen jedesmal zusammenzuklicken, für einzelsachen nehm ich auch gern mal KOnCD.
Hast schonmal CD bake oven angeguckt? Finde ich auch ganz nett. Hab' mir gestern noch multiCD gesaugt und werde das heute mal ausprobieren. Auch ich finde es praktisch, wenn ich überhaupt nichts mehr denken muß, sondern nur noch CDs einwerfen ;-) . [...]
Die Sache ist ja auch die, dass man die Flexibilität der Komando- zeilentools zumal mit Pipes verbunden mit grafischen Tools niemals erreichen kann. Grafische Forntends können also immer nur Ergänzung für die "üblichen 90% Verwendungszweck" sein, die unüblichen Sachen werden immer Shellgurus vorbehalten bleiben.
Volles ACK. Und es ist andererseits in Ordnung, wenn 90% der Routinesachen von durchschnittlichen DAUs erledigt werden - oder hat Cäsar beim Gallien-Feldzug selbst gekocht? :)
- Und weißt Du endlich, wie irgendwas unter Red Hat läuft, dann hast Du bereits bei einer SuSE ganz schlechte Karten. [...] SuSE macht alles ein bischen anders, denn wir sind in Deutschland, können alles besser und brauchen als Distributor ein paar Alleinstellungsmerkmale.
Falsch, SuSE bringt die Distribution heraus, die sich am besten an die LSB hält. Der schwarze Peter geht an RedHat und andere Distributoren.
Hm, OK. Dazu kenne ich mich zuwenig aus. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass sich das genau andersrum verhalte. Evtl. sollte ich doch LSB erst lesen und komplett kapieren, bevor ich die Fresse aufreiße? ;-) .
Hm, ich war vor Linux seit 1988 Amiga User, ich hab immer gern mit grafischen Oberflächen gearbeitet und liebe mein KDE2 hier unter Linux. Aber ich hab die Grenzen der grafischen Oberflächen damals am Amiga wie heute unter Linux immer gekannt und in vielen Fällen die Konsole schätzen und lieben gelernt. In vielen Fällen ist sie einfach das bessere Tool. Ich würd mich auch im Büro erschiessen, wenn man mir unter WinNT die DosBOX klauen würde. Ein Grund weshalb ich die MacOS User vor X immer bedauert habe.
ACK. Ich wollte absolut keine Werbung für MacOS vor X machen. Und DOS-Boxen sind für verwöhnte Linux-User ja wohl nur als Spielzeug zu bezeichnen. Auch ich habe mich ja gerade deshalb in Linux 'reingequält, um ein System zu haben, welches ich tatsächlich steuern kann und welches das macht, was ich will, nicht das was Klein Billy will. [...]
Ich glaube auch nicht ein eine alleinseligmachende Linux-Philosopie. Linux ist zu allumfassend, als das es diese geben könnte, von der Armbanduhr bis zum Mainframe, vom Embeded-System in der Mikrowelle bis zur Steuerung eines Produktionsprozesses. All das kann Linux sein und all das folgt einer komplett unterschiedlichen Philosophie. Wer glaubt alle User eines vergleichbaren Geräts (in dem Fall Computer) mit diesem derart flexiblen Systems in die gleiche Schablone drücken zu wollen, hat die Zeichen der Zeit IMHO verpasst. Wer von allen das selbe erwartet genauso.
ACK.
Vielen Dank hier meinerseits an die Distributoren, die die inzwischen wirklich klasse zu handhabenden Installer entwickelt haben, [...] Dem schließ ich mich voll an. Da mag über yast2 geschimpft werden, aber er ermöglicht vielen Anfängern überhaupt erst, das System zu installieren und warten. Für den einen oder anderen Profi bietet es eine deutliche Erleichterung für die Desktopinstallation und für andere gibts ja (noch) yast und vi/emacs.
YAST2 entlastet den SuSE-Support und vermeidet Frust bei den Einsteigern, zumindest gleich bei der Installation :-)) . Und hilft manchem Profi, bei der einen oder anderen Sache schneller zu sein. [...]
Während wir noch Linux mühsam auf dem Dektop zu etablieren versuchen, greift M$ schon längst nach den Sternen.
Gibts irgendwas, nach dem MS nicht greift. Nutzerdaten, Profile, Berechtigungsdienste, Kabelnetze, ...
Meine schwarze Seele hat er noch nicht ;-))
Es wurde aber auch schon viel getan. Vergleich mal ein SuSE 6.1 mit ner 7.3 da liegen Welten dazwischen. Kein System entwickelt sich schneller.
ACK. Absolut korrekt. -- Christoph Eckert