Bernd Brodesser schrieb:
* Marten Feldtmann schrieb am 08.Jan.2002:
Kann Dir nur voll zustimmen, aber das ist leider normal bei einer derartigen Entwicklung. Die Entwicklung gehen zu einer 1-Person Konfiguration, die draussen vielleicht auch zu 95% gefragt ist.
Wo ist drausen? Worauf beziehen sich die 95%? 95% der Rechner? Das mag sein, aber ist nicht sonderlich relevant. Sicherlich werden nicht 95% der Umsätze im IT-Bereich auf 1-Personen-Konfigurationen getätigt. Ganz im Gegenteil
Ich will da einfach etwas ketzerisch sein: Das Wort "Umsatz" ist einfach nicht anzuwenden bei vielen Linux- entwicklung. Bei Linux geht es bei vielen Entwicklern erst einmal um den Fun-Faktor, denn die Arbeit wird unendgeldlich gemacht. Der Fun-Faktor bei den Top-Entwicklern geht einher mit den persoenlichen Preferenzen und der Popularitaet, die man durch die Arbeit bekommen kann. Ausserdem spielt noch der Gesichtspunkt der Technik etwas mit (c++, Corba, Java, IPC, XML, SOAP, WebServices ....). Dabei ist der Gewinn an Fun nicht sehr gross, wenn das Tool bei IBM im stillen Kaemmerlein bei 1000 Benutzern eingesetzt wird. Viel schoener ist es, wenn man 1000 aktive Internetbenutzer dazu gewinnen kann. Das steigt die Popularitaet erheblich mehr und steigert auch den Marktwert. Und diese Ueberlegung bringt mich dazu anzunehmen, dass eben die Entwicklung sich primaer auf 1-Personen-Benutzersysteme zurecht zimmern wird (in der Masse), was ich auch nicht verurteilen moechte. Weiterhin ist doch zu ueberlegen, ob bei den von Dir angesprochenen Anwendungen (1000-Benutzer Installationen) wirklich KDE das richtige Tool ist, oder ob man einfach dann doch auf Motif oder CDE zurueck- greifen wuerde (mit weniger Krams). Bei Firmeninstallationen werden nur wenige Anwendungen wirklich benoetigt und dann gilt auch hier das Motto: wenig, aber einheitlich installieren. Beispiel: -> Textverarbeitung oder Office-Paket. Egal wie man es sieht, aber da ist zur Zeit einfach nur StarOffice ein wirklicher Kandidat. (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) -> Druckausgabemanagement -> Spezielle Firmenprogramme (z.B. Stuecklistenwesen, Abrechnungs- oder CAD-Programme) -> Internet, Fax, Termin- oder E-Mail Anbindung (Lotus Notes). Wozu denn noch mehr ? Ich habe viel mit Anwendern zu tun, die zwar taeglich mit Rechnern zu tun haben, aber jedes neue Fenster bringt sie an den Rand der Verzweiflung. Da wird die Maus nicht korrekt bedient - da ist der Doppelclick zu langsam eingestellt und die aelteren bekommen dann keinen Doppelclick mehr hin. Die waren froh ueber die reinen ASCII-Anwendungen, mit denen man Buchungssätze eingeben musste etc .... Wozu also GDE oder GNOME ? Wozu die neuen Desktops ? Nicht die Firmen benoetigen dies, sondern die vielen verschiedenen Einzelbenutzer, die stundenlang an der Hintergrundfarbe rumstellen oder sich das passende Hintergrundbild zurechtlegen (lassen wir mal die ergonomischen Gesichtspunkte bei Kurzsichtigen/Farbblinden ausser acht, wo so etwas natuerlich sinnvoll ist). Die gleichen Ueberlegungen kannste auch bei Windows anstellen und man kann auf die gleichen Ergebnisse kommen. Nur hier kam der Siegeszug letzten Endes ueber den Einzelplatz zu Hause, der dann in die Firmen zurueck getragen wurde und dann haste die gleichen Probleme bei Windows wie bei Linux. Fazit: die Entwicklung muss so verlaufen wie sie z.Z. verlaeuft. Marten