Hallo Liste,
Da ich es auf einem Produktionssystem einsetzen wuerde, moechte ich vorher doch erst einmal vestehen, wie LVM genau funktioniert.
Dann will ich einen ganz groben Überblick geben ... Auf den Festplatten werden Bereiche (Partitionen) dem LVM zugewiesen (Geschieht einfach über das Setzen einer bestimmten ID) ... Diese Partitionen kann ich nun sogenannten VolumeGroups (VGs) zuordnen. (Volume Grouos heisst übersetzt sowas wie "Gruppe von Partitionen"). Die Partitionen werden nun in Blöcke aufgeteilt. Die Grösse der Blöcke ist für die VG konstant - kann aber für jede VG beliebig eingestellt sein. So eine Volume-Group ist eine Art "virtuelle Festplatte". Und ich kann nun diese Virtuelle Festplatte partitionieren. Anders als bei den "echten" Festplatten geschieht dies aber nicht starr mit einer kleinen Partitionstabelle sondern mit einer etwas grösseren Zuordnungstabelle ... Dadurch wird erreicht, dass ich eine "Partition" (Heisst dann logical volume - LV) über mehrere nicht zusammenhängende Blöcke des VGs führen kann. (Also nicht nur ein Bereich wie bei der Festplatte, wo ich sage: Cyl 1 - 200 sind Partition 1 sondern ich kann halt sagen: 1-100, 256, 310, 400-500!) Das ganze hört sich sehr kompliziert an - ist es aber nicht! Der Nutzer bekommt davon nur wenig mit. Es gibt einfache Befehle: - Partition / Platte einer VG zuordnen - LV in VG erstellen - LV-Grösse verändern (Kleiner / grösser machen) (Und noch viel anderer Mist, den ich hier nicht ausführen will) .... Was ich da so beschrieben habe wird deutlicher, wenn man sich mal die Grafiken aus dem LVM-Whitepaper von SuSE ansieht :-)) Wenn man sowas liest, dann hat man schnell den Verdacht: Das bremst mein System total aus! Wer sowas glaubt, der irrt! Hintergrund: Die Infos, die über die LVs gespeichert sind, sind relativ kleine Tabellen, auf die fast nur lesend zugegriffen wird (Es ändert sich ja maximal etwas, wenn ich ein LV oder eine VG ändere! - Vergleichbar mit Partitionieren bei normalen Festplatten). Dadurch sind das alles Zugriffe auf Daten, die im Cache stehen ... Die Zugriffzeiten auf den Cache sind im Vergleich zu den Zugriffszeiten auf Festplatten aber zu vernachlässigen. Tests zur Geschwindigkeit mit/ohne LVM finden sich auch im LVM Whitepaper von SuSE! Ich hoffe, dies hat einen ersten halbwegs verständlichen Überblick gegeben. Wenn man etwas kennt und dann irgendwelche Bilder im Kopf hat, hat man es manchmal etwas schwer, es zu beschreiben ... Dieses Whitepaper (Ja - auf dem reite ich sehr rum) erklärt das aber auf eine gut lesbare Art und Weise ... kann ich nur empfehlen ... Zum Schluss noch ein paar Vor- und Nachteile, die mir so in den Kopf kommen ... + Vergrössern / Verkleinern von Partitionen zur Laufzeit + Das Laufwerk ist unabhängig vomLaufwerksbuchstaben (Man kann seine SCSI-Geräte beliebig umstecken ... LVM scannt alle Platten nach entsprechenden Partitionen und die notwendigen Daten stehen da dann drin ... Es wird nicht mehr per /dev/sda3 oder so angesprochen! Also aus sda kann sdb oder sdc werden!) - Begrenzte Anzahl an LVs möglich! Über alle VGs können nur eine bestimmte Anzahl an LVs erstellt werden. Die Anzahl der Blocks, die verwaltet werden können, ist auch begrenzt. Es gibt als mehrere Limits. Diese sind aber eigentlich gross genug. (Wer hat schon 100 "Partitionen" (LVs) ... ) Es mag noch mehr geben .... fällt mir aber nicht ein ... Mit den besten Grüßen Konrad Neitzel ----- SoftMediaTec GmbH Rudolfstr. 19 60327 Frankfurt / Main Tel: 069 / 27 22 09 25