Erhard Schwenk schrieb am Donnerstag, 28.10.1999:
Hmm. Zum booten wirst Du bei normalen Distributionen vermutlich auch noch /etc/fstab und mount brauchen, da sonst auf die anderen Platten nicht zugegriffen werden kann, außerdem IMHO init (plus /etc/inittab) und alles, was vor dem ersten mount-Kommando kommt - oder bin ich da falsch informiert?
Ja.
Unterhalb der 1024-Zylinder-Grenze muß nur der komplette Kernel liegen. Wenn der mal geladen ist, ist damit auch das BIOS überflüssig, weil jetzt der Kernel übernimmt.
Meines Wissens sind es zwei Grenzen, die beide eingehalten werden müssen: einmal die 1024 Zylinder Grenze und zum Anderen die 540 MByte / 2 GByte / 8 GByte-Grenze. Die 1024 Zylinder Grenze hat jedes BIOS. Die maximale Partitionsgröße für die Boot-Partition hängt davon ab, ob das BIOS die neueren Extended Calls unterstützt oder nicht: Das Bootsystem muß liegen innerhalb der ersten 540 MByte ohne extenden Calls innerhalb der ersten 2 GByte mit extended Calls Variante I innerhalb der ersten 8 GByte mit extended Calls Variante II Zum Bootsystem gehören bei lilo folgende Dateien: System.map boot.0300 boot.b chain.b map os2_d.b vmlinuz und eventuell noch eine message-Datei. Wenn lilo aufgerufen wird, liest lilo zuerst mal /etc/lilo.conf sucht die message-Datei, die aufgeführten Kernel und Symboldateien die chainloader (wenn benötigt). Dann sieht er nach wo diese auf der HD liegen, und legt eine Tabelle an. Die wandert auf die HD. Dort heißt sie map. Im Bootsektor vermerkt sich lilo die Lage dieser Tabelle. Beim Booten passiert folgendes: lilo liest die tabelle, dann zeigt er die daten an (Message-File), wartet darauf das der Benutzer was tut, oder lädt den default Kernel anhand der Lagebeschreibung in map. Danach wird der Kernel gestartet. Lilo kennt beim Booten kein Dateisystem. Sie weiß nur anhand der map wo in welchen Spuren und sektoren was liegt. Um sicherzugehen, das die o.g. Grenzen eingehalten werden legt man eine kleine Bootpartition an und mounted die (damit sie leichter beschrieben werden kann) nach /boot. Wer nicht glaubt das lilo kein Dateisystem beim Booten nutzt --- hier der brutale, ultimative Versuch (Sicherungskopien von /boot empfohlen, nur durchführen wenn schon eine kleine /boot-Partition existiert): - Lilo ist konfiguriert und funktionsfähig. - Mount-Eintrag in fstab entfernen - mit 'rm -f /boot/*' alle Verweise auf Dateien in /boot löschen. hutdown -r now bestätigt dann, das Linux trotzdem noch funktioniert! -- Thomas --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com
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