Neuen Kernel mit 1000MHZ - Wie ?
Hallo Liste, wie aus dem Betreff hervorgeht würde ich gerne meine SUSE 10.1 Version mit einem neunen Kernel beglücken, der halbwegs Gameservertauglich ist, unter Debian musste ich einen 1000Mhz Kernel erstellen, habe es allerdings mit Hilfe eines How-Tows gemacht. Auf diesen anderen Debian-Servern war dies kein Problem. Meine Frage nun: Wie geht das mit Suse, bzw geht es überhaupt und falls nicht, gibt es andere Mittel und Wege? Kann mir jemand ein gutes How-To für Suse empfehlen? Oder, falls es das nicht gibt, die gröbsten Schritte mal skizzieren? Ob das How-To Deutsch oder Englisch ist, ist mir egal. Vielen Dank -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Hallo Daniel, rein vom Prinzip sollte das genau so gehen wie auf jedem Linux, sprich, Du brauchst die Kernelquellen. Im Linux-Kernel-Howto (ist bei den Kernelquellen bei, oder unter http://www.linuxdocs.org/HOWTOs/Kernel-HOWTO.html zu finden) stehen die Schritte drinn. Wenn Du die SuSE-Quellen verwenden willst, installierst Du Dir zuerst die Kernel-Sourcen. (Außerdem brauchst Du den gcc und generell diverse Entwicklungstools.) Du gehst in das Linux-Verzeichnis (/usr/src/linux meistens) und gibst einmal make cloneconfig ein. Damit wird Deine alte Kernel-Konfiguration auf die Quellen angewendet. Danach rufst Du make menuconfig auf und änderst unter "Processor Type and Features" den Wert für die Frequenz. Sollte der letzte Eintrag sein. Wenn Du schon mal da bist kannst Du auch noch den Prozessor-Typen anpassen - von generic auf Deinen. Bringt zwar nicht viel, aber immerhin etwas... Danach sollte ein make all eigentlich alles Installationsschritte durchführen. Binmir jetzt nicht sicher, ob der Kernel auch gleich an die richtige Stelle kopiert und in den Bootmanager eingebracht wird, aber normaler Weise sollte er das tun. Wenn Du nicht die SuSE-Quellen, sondern die neusten von beisopielsweise www.kernel.org heruntergeladenen verwendest, sind die Schritte fast identisch. Nur gibt es da die Option make cloneconfig nicht. Statt dessen sollte die aus dem VErzeichnis /usr/src/linux aufgerufene Zeile zcat /proc/config.gz > ./.config das gleiche tun. Ich hoffe, das hilft Diretwas weiter... Viel Erfolg, Ortwin Daniel Herrmann wrote:
Hallo Liste,
wie aus dem Betreff hervorgeht würde ich gerne meine SUSE 10.1 Version mit einem neunen Kernel beglücken, der halbwegs Gameservertauglich ist, unter Debian musste ich einen 1000Mhz Kernel erstellen, habe es allerdings mit Hilfe eines How-Tows gemacht. Auf diesen anderen Debian-Servern war dies kein Problem.
Meine Frage nun: Wie geht das mit Suse, bzw geht es überhaupt und falls nicht, gibt es andere Mittel und Wege?
Kann mir jemand ein gutes How-To für Suse empfehlen? Oder, falls es das nicht gibt, die gröbsten Schritte mal skizzieren?
Ob das How-To Deutsch oder Englisch ist, ist mir egal.
Vielen Dank
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Ortwin Ebhardt wrote:
rein vom Prinzip sollte das genau so gehen wie auf jedem Linux, sprich, Du brauchst die Kernelquellen. Im Linux-Kernel-Howto (ist bei den Kernelquellen bei, oder unter http://www.linuxdocs.org/HOWTOs/Kernel-HOWTO.html zu finden) stehen die Schritte drinn.
Das Howto ist hoffnungslos veraltet und nicht fuer Kernel 2.6. Daher ist von dessen Gebrauch abzuraten! Wenn es um das Setzen der Timeslices geht, so konnte man das bis dato schlicht ueber /etc/sysconfig/kernel einstellen. Die Angaben wurden dann von boot.sched ueber das proc-Filesystem gesetzt. Allerdings aendert das nicht die Timer Frequenz (Standard: 250). Die Erhoehung auf 1000Hz bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich, das sollte man bedenken. Th. PS: Kein TOFU bitte! -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
rein vom Prinzip sollte das genau so gehen wie auf jedem Linux, sprich, Du brauchst die Kernelquellen. Im Linux-Kernel-Howto (ist bei den Kernelquellen bei, oder unter http://www.linuxdocs.org/HOWTOs/Kernel-HOWTO.html zu finden) stehen die Schritte drinn. Danke für den Tipp und deine Erläuterungen, wollte aber eigentlich eher den 2.6er Kernel haben, aber ich denke das geht recht gleich. Habe bereits ein
Ortwin Ebhardt wrote: passendes Tutorial dazu bekommen
Das Howto ist hoffnungslos veraltet und nicht fuer Kernel 2.6. Daher ist von dessen Gebrauch abzuraten!
Wenn es um das Setzen der Timeslices geht, so konnte man das bis dato schlicht ueber /etc/sysconfig/kernel einstellen. Die Angaben wurden dann von boot.sched ueber das proc-Filesystem gesetzt. Allerdings aendert das nicht die Timer Frequenz (Standard: 250). Die Erhoehung auf 1000Hz bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich, das sollte man bedenken.
Was wären denn diese Nachteile? Auf dem Server läuft ein Apache, MySQL, Postfix und Mailman Allerdings sind es nur 4 Domains und der Mailman wird auch kaum genutzt. Außerdem ist noch ein Teamspeak Server drauf. Wenn ich nun den neuen 2.6er Kernel einspielen möchte, geht das (im Normalfall) ohne Probleme, d.h. Ohne längere Ausfallzeit des Servers ? Btw: was meinst du mit TOFU ?
Th.
PS: Kein TOFU bitte! -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
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Hallo,
Danke für den Tipp und deine Erläuterungen, wollte aber eigentlich eher den 2.6er Kernel haben, aber ich denke das geht recht gleich. Habe bereits ein passendes Tutorial dazu bekommen
Das Howto ist hoffnungslos veraltet und nicht fuer Kernel 2.6. Daher ist von dessen Gebrauch abzuraten!
Hm, ja, das hatte ich nicht bedacht; es soll aber wohl eines für 2.6 in Arbeit sein.
Allerdings aendert das nicht die Timer Frequenz (Standard: 250). Die Erhoehung auf 1000Hz bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich, das sollte man bedenken.
Was wären denn diese Nachteile?
Mir wären spontan kein Nachteile bekannt; nach der Beschreibung kann es wohl bei Mehrprozessorsystemen zu Problemen kommen. Wir haben bei uns in der Firma einen Server mit Dualprozessor stehen, auf dem ein VMware-Server (aus SLES10-Basis) läuft. Aufgrund einer VMware-TID haben wir den Kernel mit 1000 MHz kompiliert. Bislang sind keine Probleme aufgetreten. Daher meine Frage an dieser Stelle: Hat jemand schon Probleme mit einer hohen Timer Frequency gehabt oder weiss definitiv, in welchen Fällen sie sich störend auswirken kan?
Auf dem Server läuft ein Apache, MySQL, Postfix und Mailman Allerdings sind es nur 4 Domains und der Mailman wird auch kaum genutzt.
Außerdem ist noch ein Teamspeak Server drauf.
Hm... Sollte iegentlich keine Probleme bereiten.
Wenn ich nun den neuen 2.6er Kernel einspielen möchte, geht das (im Normalfall) ohne Probleme, d.h. Ohne längere Ausfallzeit des Servers ?
Im "Normalfall", wenn alles glatt läuft, wird der Kernel neu kompiliert (wobei der Rechner seine normale Arbeit weiter fortsetzt) und dann neu gestartet. Danach hat er den neuen Kernel. Falls mehr als nur ei n oder zwei kleine Änderungen vorgenommen wurden empfielt es sich, das nicht unbedingt in der Produktiv-Zeit zu machen, da im schlimmsten Fall der Server nicht mehr hochkommt.
Btw: was meinst du mit TOFU ?
Das bezog sich auf meine Antwort und steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Meint grundlegend, dass ich meine Antwort komplett in einem Stück geschrieben und Deinen text druntergelassen habe. (Anstatt im Text zu Antworten oder - was ebenfalls schöner ist - die wichtigen Passagen Deines Textes am Anfang gelassen habe.) In diesem Sinne, Ortwin
Th.
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Daniel Herrmann wrote:
[...]
Was wären denn diese Nachteile?
Bei einer hoeheren Frequenz laeuft der Timer Interrupt Haendler natuerlich oefters, was jedesmal ein paar CPU Cycles verbraucht und auch CPU-Cache beansprucht. In anderen Worten, die CPU-Belastung ist etwas hoeher. Auf Laptops bedeutet das geringfuegig mehr Stromverbrauch. Generell bedeutet es einen geringfuegigen Performance-Verlust. Es ermoeglicht allerdings kuerzere Timeslices (bei HZ=1000 waere die kuerzestmoegliche Laenge 1ms), was wiederum "interaktiven" Prozessen zu Gute kommen kann; sie scheinen "schneller" zu reagieren. Aber auch ein Task-Switch gibt es nicht umsonst, er verbraucht wiederum einige CPU Cycles und vermindert die Effektivitaet des CPU-Caches, was einen weiteren Performance-Verlust zur Folge hat. Auf einem System, bei dem nur wenige Prozesse laufen und der ueblicherweise fuer rechenintensive Sachen genutzt wird, kann sich so ein Performance-Verlust von ca. 3-5% bei Erhoehung von HZ von 100 auf 1000 ergeben. Compute-Server werden daher normalerweise eher mit niedrigeren Timer-Frequenzen betrieben. Als guter Kompromiss hat sich HZ=250 herausgestellt, was momentan auch der Standard ist. Ob eine Erhoehung auf HZ=1000 bei Dir irgendetwas bringt, kann ich nicht sagen. Th. -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
On Sonntag, 18. November 2007, Thomas Hertweck wrote:
Daniel Herrmann wrote:
[...]
Was wären denn diese Nachteile?
Bei einer hoeheren Frequenz laeuft der Timer Interrupt Haendler natuerlich oefters, was jedesmal ein paar CPU Cycles verbraucht und auch CPU-Cache beansprucht. In anderen Worten, die CPU-Belastung ist etwas hoeher. Auf Laptops bedeutet das geringfuegig mehr Stromverbrauch. Generell bedeutet es einen geringfuegigen Performance-Verlust. Es ermoeglicht allerdings kuerzere Timeslices (bei HZ=1000 waere die kuerzestmoegliche Laenge 1ms), was wiederum "interaktiven" Prozessen zu Gute kommen kann
Wenn man sich /usr/src/linux/.config ansieht, schlägt SUSE auch noch 300 Hz vor, bzw. gibt es CONFIG_HZ_300. Das ist ja nicht viel mehr als die 250, gibt es eigentlich einen besonderen Grund, dass man explizit noch 300 Hz einsetzen kann? Gruß Malte -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Malte Gell wrote:
[...] Wenn man sich /usr/src/linux/.config ansieht, schlägt SUSE auch noch 300 Hz vor, bzw. gibt es CONFIG_HZ_300.
Das ist nicht SuSE-spezifisch und findet sich auch im Vanilla-Kernel.
Das ist ja nicht viel mehr als die 250, gibt es eigentlich einen besonderen Grund, dass man explizit noch 300 Hz einsetzen kann?
Dieser Wert laesst sich durch sowohl PAL (25fps) als auch NTSC (30fps) Frameraten teilen und wird daher fuer Video- und Multimedia-Server bevorzugt. Cheers, Th. -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
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