Hallo Liste, Ich werde (zumindest für eine Weile) Bilder bearbeiten müssen. Hierbei spielt die Kalibrierung (oder genauer Profilierung) des Monitors eine wichtige Rolle. Das ist jedenfalls der allgemeine Tenor der Berichte, die ich gelesen habe. Weil das für mich absolutes Neuland ist, würden ich gerne eure Erfahrungen und Meinungen hören: Bringt eine Monitor-Kalibrierung etwas? Wann macht sie Sinn? Ist sie zu empfehlen oder eher zu vernachlässigen? Welche Geräte (Colorimeter, etc.) benutzt ggf. ihr? Was ist dabei ggf. zu beachten? Zur Information: Z.Z. verwende ich einen SyncMaster BX2240 von Samsung, mit dem ich sehr gut zurechtkomme. Allerdings stand bislang auch keine Bildbearbeitung mit Raw-Konverter u. ä. an. Das OS ist opensuse. Vielen Dank für eure Hilfe. Mit freundlichen Grüßen si -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Am 16.09.2013 09:02, schrieb Susan Ivanova:
Hallo Liste,
Ich werde (zumindest für eine Weile) Bilder bearbeiten müssen. Hierbei spielt die Kalibrierung (oder genauer Profilierung) des Monitors eine wichtige Rolle. Das ist jedenfalls der allgemeine Tenor der Berichte, die ich gelesen habe. Weil das für mich absolutes Neuland ist, würden ich gerne eure Erfahrungen und Meinungen hören:
Bringt eine Monitor-Kalibrierung etwas? Wann macht sie Sinn? Ist sie zu empfehlen oder eher zu vernachlässigen?
Welche Geräte (Colorimeter, etc.) benutzt ggf. ihr? Was ist dabei ggf. zu beachten?
Zur Information: Z.Z. verwende ich einen SyncMaster BX2240 von Samsung, mit dem ich sehr gut zurechtkomme. Allerdings stand bislang auch keine Bildbearbeitung mit Raw-Konverter u. ä. an. Das OS ist opensuse.
Vielen Dank für eure Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
si
Für mich ist das mit den Farbprofilen eine Geheim-Wissenschaft, in der ich nie wirklich den Durchblick erreicht habe. Allerdings hat sich mein "Studium" auch auf relativ wenige Internet-Recherchen beschränkt, die ich dann wegen zu doller "Fachsimpelsprache" jeweils bald abgebrochen habe. Jedenfalls ist klar: wenn du nicht einen wirklich sehr guten, professionellen Bildbearbeitungs-Monitor hast, kannst du dir die Kalibrierung gleich sparen. Die Anzeige normaler Monitore ändert sich nicht nur während der Betriebsdauer (jeweils seit Einschalten) massiv, sondern auch über die Anzeige-Fläche: Farben und Kontraste sind oben rechts ziemlich anders als unten links etc. Auch der Betrachtunsgwinkel ändert gleich noch mal alles. In der Differenzierung von Schatten und Lichtern (dunklen und hellen Stellen) sind normale Monitore schlicht schlecht, auch wenn sie einen Kontrast von 1 zu weiss-nicht-wie-viel haben. Einen normalen Monitor zu kalibrieren betrachte ich als sinnlosen Aufwand. Für ein wirklich "perfektes" Ergebnis ist ausserdem nicht nur der Bildschirm selber, sondern auch dein Umgebungslicht stark entscheidend: Dein Bild sieht vollkommen anders aus, wenn du bei Tageslicht, mit Glühlampen, Neon, im Dunkeln oder was auch immer arbeitest. Dein Auge passt sich an und gibt dir falsche Eindrücke (dein Hirn liefert dir ein korrekt farbiges Bild und filtert die Farbstiche heraus). Wenn du nicht absolut professionelle Ergebnisse abliefern musst (wer muss das schon noch, wo die meisten Printmedien sich auf kostenloses Leser-Knipsmaterial verlassen und sich der breite Google-Geschmack längst an Internet-/Handy-Qualität gewöhnt hat) würde ich empfehlen, dass du deinen Bildschirm einfach so einstellst, dass seine Anzeige mehr oder weniger mit einem Ausdruck auf deinem Printer übereinstimmt. Wenn du Fotos bei einem Dienstleister drucken lässt, pass den Bildschirm so an, dass er ungefähr mit dessen Resultaten funktioniert. Wenn du dir was Gutes tun willst und kannst, leiste dir einen professionellen Monitor, vielleicht sogar einen, der das Umgebungslicht berücksichtigt. Ich bin mit meinem Eizo ColorEdge mehr als zufrieden, ist allerdings nicht gerade günstig... Und dann sehen sich die Leute meine Bilder doch auf ihren Laptops, Handys und extrem oder gar nicht eingestellten Bildschirmen an und sehen etwas ganz anderes :-) Wenn du also nicht gerade in der Kunstreproduktion mit Farbkeilen arbeitest, vergiss die Kalibrierung und nutze die Zeit für Produktiveres. Viel Spass beim Fotografieren! Daniel -- Daniel Bauer photographer Basel Barcelona professional photography: http://www.daniel-bauer.com google+: https://plus.google.com/109534388657020287386 -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Hallo Daniel, Am 16.09.2013 10:49 schrieb Daniel Bauer <linux@daniel-bauer.com>:
Am 16.09.2013 09:02, schrieb Susan Ivanova:
Hallo Liste,
Ich werde (zumindest für eine Weile) Bilder bearbeiten müssen. Hierbei spielt die Kalibrierung (oder genauer Profilierung) des Monitors eine wichtige Rolle. Das ist jedenfalls der allgemeine Tenor der Berichte, die ich gelesen habe. Weil das für mich absolutes Neuland ist, würden ich gerne eure Erfahrungen und Meinungen hören:
Bringt eine Monitor-Kalibrierung etwas? Wann macht sie Sinn? Ist sie zu empfehlen oder eher zu vernachlässigen?
Welche Geräte (Colorimeter, etc.) benutzt ggf. ihr? Was ist dabei ggf. zu beachten?
Zur Information: Z.Z. verwende ich einen SyncMaster BX2240 von Samsung, mit dem ich sehr gut zurechtkomme. Allerdings stand bislang auch keine Bildbearbeitung mit Raw-Konverter u. ä. an. Das OS ist opensuse.
Vielen Dank für eure Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
si
Für mich ist das mit den Farbprofilen eine Geheim-Wissenschaft, in der ich nie wirklich den Durchblick erreicht habe. Allerdings hat sich mein "Studium" auch auf relativ wenige Internet-Recherchen beschränkt, die ich dann wegen zu doller "Fachsimpelsprache" jeweils bald abgebrochen habe.
Das geht mir auch so;-)
Jedenfalls ist klar: wenn du nicht einen wirklich sehr guten, professionellen Bildbearbeitungs-Monitor hast, kannst du dir die Kalibrierung gleich sparen. Die Anzeige normaler Monitore ändert sich nicht nur während der Betriebsdauer (jeweils seit Einschalten) massiv, sondern auch über die Anzeige-Fläche: Farben und Kontraste sind oben rechts ziemlich anders als unten links etc. Auch der Betrachtunsgwinkel ändert gleich noch mal alles. In der Differenzierung von Schatten und Lichtern (dunklen und hellen Stellen) sind normale Monitore schlicht schlecht, auch wenn sie einen Kontrast von 1 zu weiss-nicht-wie-viel haben. Einen normalen Monitor zu kalibrieren betrachte ich als sinnlosen Aufwand.
Für ein wirklich "perfektes" Ergebnis ist ausserdem nicht nur der Bildschirm selber, sondern auch dein Umgebungslicht stark entscheidend: Dein Bild sieht vollkommen anders aus, wenn du bei Tageslicht, mit Glühlampen, Neon, im Dunkeln oder was auch immer arbeitest. Dein Auge passt sich an und gibt dir falsche Eindrücke (dein Hirn liefert dir ein korrekt farbiges Bild und filtert die Farbstiche heraus).
Und damit erkennen wir überall weiß als weiß. Aber soll durch die Kalibrierung nicht erreicht werden, dass weiß als weiß dargestellt werden, also die Interpretation durch Auge-Gehirn bereits vorher überflüssig machen?
Wenn du nicht absolut professionelle Ergebnisse abliefern musst (wer muss das schon noch, wo die meisten Printmedien sich auf kostenloses Leser-Knipsmaterial verlassen und sich der breite Google-Geschmack längst an Internet-/Handy-Qualität gewöhnt hat) würde ich empfehlen, dass du deinen Bildschirm einfach so einstellst, dass seine Anzeige mehr oder weniger mit einem Ausdruck auf deinem Printer übereinstimmt. Wenn du Fotos bei einem Dienstleister drucken lässt, pass den Bildschirm so an, dass er ungefähr mit dessen Resultaten funktioniert.
Wenn du dir was Gutes tun willst und kannst, leiste dir einen professionellen Monitor, vielleicht sogar einen, der das Umgebungslicht berücksichtigt.
Ich bin mit meinem Eizo ColorEdge mehr als zufrieden, ist allerdings nicht gerade günstig... Und dann sehen sich die Leute meine Bilder doch auf ihren Laptops, Handys und extrem oder gar nicht eingestellten Bildschirmen an und sehen etwas ganz anderes :-)
Abgesehen von dem Anschaffungswiderstand ist damit dann die Sinnhaftkeit endgültig in Frage gestellt.
Wenn du also nicht gerade in der Kunstreproduktion mit Farbkeilen arbeitest, vergiss die Kalibrierung und nutze die Zeit für Produktiveres.
Viel Spass beim Fotografieren!
Daniel
Ich danke dir für deine Meinung als Profi. Mit freundlichen Grüßen si -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Hallo, Am Mon, 16 Sep 2013, Daniel Bauer schrieb:
Ich bin mit meinem Eizo ColorEdge mehr als zufrieden,
Edel. Für dich aber wohl passend, v.a. wenn das Teil schon etwas länger bei dir steht :)
ist allerdings nicht gerade günstig... Und dann sehen sich die Leute meine Bilder doch auf ihren Laptops, Handys und extrem oder gar nicht eingestellten Bildschirmen an und sehen etwas ganz anderes :-)
Jooo. Bilder von meiner Muttern waren hier z.B. teils arg grün statt eher ne Art Beige ... Mit "vui Gfui" haben wir die Bilder für die Webseite dann wohl hoffentlich doch gut hinbekommen (Ich war da teils noch mit der doch schon arg dusteren Samsung Röhre unterwegs[1]).
Wenn du also nicht gerade in der Kunstreproduktion mit Farbkeilen arbeitest, vergiss die Kalibrierung und nutze die Zeit für Produktiveres.
Wobei: gute Monitore (mit IPS/VA Panels und teils sehr geringen Abweichungen von sRGB) gibt's seit relativ kurzer Zeit für teils gut unter 300 EUR (war grad in der c't und iX IIRC). Evtl. schlagen da wachsende Konkurrenz, bessere Fabs und sinkende Verkaufszahlen durch... IIRC gab's da einige Modelle, wo das Fazit der c'tler quasi lautete, daß sich normales Kalibrieren nicht lohnt ;) Bei ner TN-Möhre von vor einigen Jahren allerdings ... Das "zum Rechner dabei"-LG-Teil von Muttern hab ich "neulich" (endlich) gegen meinen vormaligen Zweitmonitor, zwar auch TN- aber deutlich besser, ne Samsung 740BF Möhre, ausgetauscht ... Das LG-Teil soll hier an den Fileserver, aber ich war bisher zu faul (seit Monaten ;) zum Aufstellen, wirklich Bedarf gibt's halt nicht, ich könnt auch alternativ den Server analog an den Eizo anschließen. Aber manchmal will man eben beides gleichzeitig sehen, da schließ ich den LG halt doch irgendwann mal an und für die Linux-Konsole reicht das Teil auch locker ohne Augentränen :) F'up2p, -dnh, EIZO FlexScan S1721-SE ;) [1] Daniel, wenn du halbwegs interessiert bist würd ich mich freuen, wenn du dir die mal mit deinem Monitor anguckst -> PM -- "Only perl can parse Perl." -- Larry Wall -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Am Mo, 16 Sep 2013 12:59:22 CEST schrieb David Haller:
ist allerdings nicht gerade günstig... Und dann sehen sich die Leute meine Bilder doch auf ihren Laptops, Handys und extrem oder gar nicht eingestellten Bildschirmen an und sehen etwas ganz anderes :-)
Das ist einfach so, dass die Masse nichts kalibriertes verwendet. Ich finde es bei der RAW-Bearbeitung aber schon sinnvoll, dass man die Farben halbwegs abgleicht. Ich habe 2 24" nebeneinander stehen und da sieht man den Unterschied schon. Für mich war der Quantensprung die Grobkalibrierung mit dispcalGUI, wo ich nur die RGB-Werte abglich. Die Feinkalibrierung brachte dann nicht mehr so viel.
Jooo. Bilder von meiner Muttern waren hier z.B. teils arg grün statt eher ne Art Beige ... Mit "vui Gfui" haben wir die Bilder für die Webseite dann wohl hoffentlich doch gut hinbekommen (Ich war da teils noch mit der doch schon arg dusteren Samsung Röhre unterwegs[1]).
Ich denke das kann man nur statistisch sehen. Je besser die Farben am eigenen Monitor kalibriert sind, desto besser sind sie bei anderen Monitoren, obwohl das noch immer bei anderen schrecklich aussehen kann.
Wenn du also nicht gerade in der Kunstreproduktion mit Farbkeilen arbeitest, vergiss die Kalibrierung und nutze die Zeit für Produktiveres.
Das sehe ich nicht so. Wenn man es sich schon selber antut die RAW-Fotos zu optimieren, dann sollten die Farben schon einigermaßen passen, das natürlich auch wieder einen entsprechenden Monitor voraussetzt.
Wobei: gute Monitore (mit IPS/VA Panels und teils sehr geringen Abweichungen von sRGB) gibt's seit relativ kurzer Zeit für teils gut unter 300 EUR (war grad in der c't und iX IIRC).
Meine Monitore haben um diesen Dreh gekostet. Mittlerweile denke ich aber, vielleicht hätte ich in ein Wide-Gammut investieren sollen, die gibt es so ab 500€. Ich brauche aber zeitweise analoge Anschlüsse und dann wird es deutlich teurer.
Evtl. schlagen da wachsende Konkurrenz, bessere Fabs und sinkende Verkaufszahlen durch... IIRC gab's da einige Modelle, wo das Fazit der c'tler quasi lautete, daß sich normales Kalibrieren nicht lohnt ;)
Das ist eine Frage der Serienstreuung. An meinem Asus musste ich sehr wenig nachjustieren, beim HP schon mehr. Ich habe zum Kalibrieren ein ColorMunki und ein i1 DisplayPro von http://www.xrite.com probiert. Das ColorMunki braucht deutlich länger, ist aber ansonsten vergleichbar, vermutlich die gleiche Hardware, nur andere Firmware. Die Entscheidung fiel dann auf das i1, ich bin mir aber nicht sicher, ob sich der Aufpreis für mich gelohnt hat. So oft kalibriere ich nicht. Wenn man sich unsicher ist, ob es was bringt, dann kann man so ein Teil ja mal online bestellen. Man braucht ja das ganze Zubehör gar nicht zu verwenden und als Software verwendet man dispcalGUI. Ach ja, man sollte darauf achten, welche Technik verwendet wird. Es gibt da Techniken, die (AFAIK) biologische veränderbare Stoffe verwenden und nach ca. 2 Jahren ist es vorbei mit der Genauigkeit. Al PS: David, es ist ein CC voreingestellt, ich lasse das, verstehe das aber nicht. -- Αl -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
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