Partitionierungs-Blödsinn reparieren?
Hallo, aus irgendwelchen Gründen hat mein Suse 10.1 bei der Installation vor einem Jahr die komplette hdb als swap-Partition partitioniert. hda und hdb sind jeweils 80 GB, meine Partitionstabelle auf hda sieht insgesamt so aus: /dev/hda1 / reiserfs acl,user_xattr 1 1 /dev/hda2 /home reiserfs acl,user_xattr 1 2 /dev/hdb1 swap swap defaults 0 0 Nachdem jetzt der Platz auf /home knapp wird würde ich gerne /dev/hda1 etwas verkleinern (da sind noch 20GB frei), den freiwerdenden Platz als swap verwenden und die komplette hdb unterhalb von /home mounten als weitere Datenplatte. 80GB swap sind ja wohl auch zuviel des Guten... :-) Dazu habe ich nun die eine oder andere Frage: - Kann ich das zur Laufzeit machen oder sollte ich da sicherheitshalber von einer LiveCD booten und das darüber machen (Knoppix, Insert oder so). Zur Laufzeit mit Yast wäre mir natürlich lieber, da bequemer. Da erspar ich mir das Runterladen, Brennen, Booten, Partitionieren, Neustarten. Andererseits weigert sich Yast, die swap Partition anzufassen.... - Irgendwo in meinem Hinterkopf lauert noch die Information, dass eine swap-Partition immer die Nummer 1 haben muss. Ist das korrekt oder hab ich da eine Fehlinformation? Klingt irgendwie unlogisch, da ja die boot-Partition auf der 1 sein muss. Hmmm... Bitte kurzes Feedback, was ihr so meint... Danke! -- Michael Herrmann -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
On Tuesday 04 September 2007 12:19, Michael Herrmann wrote:
/dev/hda1 / reiserfs acl,user_xattr 1 1 /dev/hda2 /home reiserfs acl,user_xattr 1 2 /dev/hdb1 swap swap defaults 0 0
Nachdem jetzt der Platz auf /home knapp wird würde ich gerne /dev/hda1 etwas verkleinern (da sind noch 20GB frei), den freiwerdenden Platz als swap verwenden und die komplette hdb unterhalb von /home mounten als weitere Datenplatte. 80GB swap sind ja wohl auch zuviel des Guten... :-)
Dazu habe ich nun die eine oder andere Frage:
- Kann ich das zur Laufzeit machen oder sollte ich da sicherheitshalber von einer LiveCD booten und das darüber machen (Knoppix, Insert oder so). Zur Laufzeit mit Yast wäre mir natürlich lieber, da bequemer. Da erspar ich mir das Runterladen, Brennen, Booten, Partitionieren, Neustarten. Andererseits weigert sich Yast, die swap Partition anzufassen....
Ich würde das Verkleinern des Filesystems lassen. Ich kann mir zwar vorstellen, daß es geht, aber bestimmt nicht während das Filesystem gemountet ist. Und Du brauchst das auch nicht, denn Du hast auf hdb erstmal genug Platz nehme ich an. Also mein Vorschlag - Login als root, alle anderen User ausloggen, dann: swapoff /dev/hdb1 # jetzt arbeitest Du halt mal eine Weile ohne Swap. Das sollte bei der # Speicherausstattung heutiger Rechner ohne Probleme möglich sein. Wenn nicht # legst Du halt ein Swapfile an. Wie das geht, kannst Du nachfragen, wenn Du # das Problem hast. mkreiserfs /dev/hdb1 mount /dev/hdb1 /mnt mount -o remount,ro /home tar -C /home -cf - . | tar -C /mnt -xf - umount /home umount /mnt # nun änderst Du Deine fstab und lässt /home auf /dev/hdb1 zeigen, dann mount /home # Kontrolle des Inhalts von /home ist sicher sinnvoll. # Jetzt ist /dev/hda2 unbenutzt. Du kannst die Partition also mit fdisk oder # einem seiner Kollegen löschen und in dem freigewordenen Platz neue # Partitionen anlegen. Ich würde eine für Swap anlegen, die max. 1GB groß ist. # Wenn Du susp to disk benutzt, muß die Swap-Partition mindestens so groß sein # wie Dein Hauptspeicher. # Nicht vergessen, den Partitionstyp (82) zu setzen! # Den Rest kannst Du für irgendwas anderes benutzen. # Angenommen, Du hast /dev/hda2 als Swap Partition auserkoren. mkswap /dev/hda2 swapon /dev/hda2 # mit free oder top oder so prüfen, ob der Swapspace akzeptiert wurde. # fstab ändern (swap auf /dev/hda2) # fertig. Das alles geht ohne Neustart. Du mußt nicht mal das Runlevel wechseln. Es könnte sein, daß Du irgendwelche Prozesse beenden mußt, wenn Du Dein aktuelles /home umountest oder read-only mountest. Das weißt Du aber sicher.
- Irgendwo in meinem Hinterkopf lauert noch die Information, dass eine swap-Partition immer die Nummer 1 haben muss. Ist das korrekt oder hab ich da eine Fehlinformation? Klingt irgendwie unlogisch, da ja die boot-Partition auf der 1 sein muss. Hmmm...
Das ist Quatsch. Bei mir ist Swap /dev/hda7. Torsten
Am Dienstag, 4. September 2007 schrieb Torsten Foertsch:
On Tuesday 04 September 2007 12:19, Michael Herrmann wrote:
/dev/hda1 / reiserfs acl,user_xattr 1 1 /dev/hda2 /home reiserfs acl,user_xattr 1 2 /dev/hdb1 swap swap defaults 0 0
Nachdem jetzt der Platz auf /home knapp wird würde ich gerne /dev/hda1 etwas verkleinern (da sind noch 20GB frei), den freiwerdenden Platz als swap verwenden und die komplette hdb unterhalb von /home mounten als weitere Datenplatte. 80GB swap sind ja wohl auch zuviel des Guten... :-)
Dazu habe ich nun die eine oder andere Frage:
- Kann ich das zur Laufzeit machen oder sollte ich da sicherheitshalber von einer LiveCD booten und das darüber machen (Knoppix, Insert oder so). Zur Laufzeit mit Yast wäre mir natürlich lieber, da bequemer. Da erspar ich mir das Runterladen, Brennen, Booten, Partitionieren, Neustarten. Andererseits weigert sich Yast, die swap Partition anzufassen....
Ich würde das Verkleinern des Filesystems lassen. Ich kann mir zwar vorstellen, daß es geht, aber bestimmt nicht während das Filesystem gemountet ist. Und Du brauchst das auch nicht, denn Du hast auf hdb erstmal genug Platz nehme ich an.
Also mein Vorschlag - Login als root, alle anderen User ausloggen, dann:
swapoff /dev/hdb1 # jetzt arbeitest Du halt mal eine Weile ohne Swap. Das sollte bei der # Speicherausstattung heutiger Rechner ohne Probleme möglich sein. Wenn nicht # legst Du halt ein Swapfile an. Wie das geht, kannst Du nachfragen, wenn Du # das Problem hast. mkreiserfs /dev/hdb1 mount /dev/hdb1 /mnt mount -o remount,ro /home tar -C /home -cf - . | tar -C /mnt -xf - umount /home umount /mnt # nun änderst Du Deine fstab und lässt /home auf /dev/hdb1 zeigen, dann mount /home # Kontrolle des Inhalts von /home ist sicher sinnvoll. # Jetzt ist /dev/hda2 unbenutzt. Du kannst die Partition also mit fdisk oder # einem seiner Kollegen löschen und in dem freigewordenen Platz neue # Partitionen anlegen. Ich würde eine für Swap anlegen, die max. 1GB groß ist. # Wenn Du susp to disk benutzt, muß die Swap-Partition mindestens so groß sein # wie Dein Hauptspeicher. # Nicht vergessen, den Partitionstyp (82) zu setzen! # Den Rest kannst Du für irgendwas anderes benutzen. # Angenommen, Du hast /dev/hda2 als Swap Partition auserkoren. mkswap /dev/hda2 swapon /dev/hda2 # mit free oder top oder so prüfen, ob der Swapspace akzeptiert wurde. # fstab ändern (swap auf /dev/hda2) # fertig.
Das alles geht ohne Neustart. Du mußt nicht mal das Runlevel wechseln. Es könnte sein, daß Du irgendwelche Prozesse beenden mußt, wenn Du Dein aktuelles /home umountest oder read-only mountest. Das weißt Du aber sicher.
- Irgendwo in meinem Hinterkopf lauert noch die Information, dass eine swap-Partition immer die Nummer 1 haben muss. Ist das korrekt oder hab ich da eine Fehlinformation? Klingt irgendwie unlogisch, da ja die boot-Partition auf der 1 sein muss. Hmmm...
Das ist Quatsch. Bei mir ist Swap /dev/hda7.
ich würde jetzt die Gelegenheit dazu benutzen LVM aufzusetzen, das hat den die bekannten Vorteile. Zuerst auf /dev/hdb1 und nach dem kopiren von /home und dem Einrichten des neuen swaps auf /dev/hda, den restlichen Platz auf /dev/hda dem LV hinzufügen. Wie das geht: http://www.tldp.org/HOWTO/LVM-HOWTO/ Bye Jürgen -- Dr.rer.nat. Juergen Vollmer, Viktoriastrasse 15, D-76133 Karlsruhe Tel: +49(721) 92 04 87 1 Fax: +49(721) 92 04 87 2 Juergen.Vollmer@informatik-vollmer.de www.informatik-vollmer.de Internet-Telefonie: www.skype.com Benutzer: juergen.vollmer
ich würde jetzt die Gelegenheit dazu benutzen LVM aufzusetzen, das hat den die bekannten Vorteile.
Bei der Gelegenheit mal gleich eine Frage zur Performance-Einbusse bei Verwendung von LVM! Hat da jemand Erfahrungen gemacht? Bisher hat mich der zusaetzliche Verwaltungsaufwand durch das Einschieben dieser Zwischenschicht in's Dateisystem immer davon abgehalten, es mal auszuprobieren... Aber vielleicht ueberwiegen letztlich doch die Vorteile hinsichtlich der beliebigen Anpassbarkeit der Partitionen. Marko
Am Dienstag, 4. September 2007 schrieb Marko Kaening:
ich würde jetzt die Gelegenheit dazu benutzen LVM aufzusetzen, das hat den die bekannten Vorteile.
Bei der Gelegenheit mal gleich eine Frage zur Performance-Einbusse bei Verwendung von LVM! Hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Bisher hat mich der zusaetzliche Verwaltungsaufwand durch das Einschieben dieser Zwischenschicht in's Dateisystem immer davon abgehalten, es mal auszuprobieren... Aber vielleicht ueberwiegen letztlich doch die Vorteile hinsichtlich der beliebigen Anpassbarkeit der Partitionen.
auf http://www.pro-linux.de/t_system/lvm.html#ToC6 steht zu lesen: 7. Performance-Unterschiede Laut Autor gibt es keine Performance-Unterschiede bei Systemen mit LVM und ohne LVM. Ich habe mit dem Programm bonnie eine Festplatte ohne LVM und mit LVM gestestet. Danach habe ich ein LV bestehend aus zwei Festplatten auf Performance-Unterschiede getestet. Getestet wurde auf jeder Festplatte bzw. auf jedem Volume mit einer 500 MB großen Datei. Die Ergebnisse sind bei allen Tests bis auf geringe Toleranzwerte identisch. Aus dieser Sicht ist also ein Performanceverlust mit LVM nicht festzustellen. Für mich überwiegen einfach die Vorteile, auch wenn es u.U. etwas Performacne kosten würde. Bye Jürgen -- Dr.rer.nat. Juergen Vollmer, Viktoriastrasse 15, D-76133 Karlsruhe Tel: +49(721) 92 04 87 1 Fax: +49(721) 92 04 87 2 Juergen.Vollmer@informatik-vollmer.de www.informatik-vollmer.de Internet-Telefonie: www.skype.com Benutzer: juergen.vollmer
Hallo Jürgen,
allen Tests bis auf geringe Toleranzwerte identisch. Aus dieser Sicht ist also ein Performanceverlust mit LVM nicht festzustellen. dass das so wenig Performanceverlust verursachen würde hätte ich jetzt nicht für möglich gehalten...
Danke für die Referenz. Ciao, Marko
Hi, 04.09.2007 14:47,, Marko Kaening wrote::
ich würde jetzt die Gelegenheit dazu benutzen LVM aufzusetzen, das hat den die bekannten Vorteile.
Bei der Gelegenheit mal gleich eine Frage zur Performance-Einbusse bei Verwendung von LVM! Hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Bisher ist mir da nie was aufgefallen... mit halbwegs zeitgemäßen Rechnern sollte das auch kaum ins Gewicht fallen, angeblich ist der entsprechende Code recht effizient.
Bisher hat mich der zusaetzliche Verwaltungsaufwand durch das Einschieben dieser Zwischenschicht in's Dateisystem immer davon abgehalten, es mal auszuprobieren... Aber vielleicht ueberwiegen letztlich doch die Vorteile hinsichtlich der beliebigen Anpassbarkeit der Partitionen.
Meiner Ansicht nach ein klares Ja. Wenn du allerdings planst mit Tools wie debugfs bzw. allgemein manuell auf Block- und Sektorebene an den Dateisystemen rumzuspielen ist LVM sicherlich ein Hindernis. Aber das kommt wohl eher für Datenrettung ohne Backup als Problem in Frage :-) Arno
Marko
-- Arno Lehmann IT-Service Lehmann www.its-lehmann.de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Marko Kaening wrote:
ich würde jetzt die Gelegenheit dazu benutzen LVM aufzusetzen, das hat den die bekannten Vorteile.
Bei der Gelegenheit mal gleich eine Frage zur Performance-Einbusse bei Verwendung von LVM! Hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Bisher hat mich der zusaetzliche Verwaltungsaufwand durch das Einschieben dieser Zwischenschicht in's Dateisystem immer davon abgehalten, es mal auszuprobieren... Aber vielleicht ueberwiegen letztlich doch die Vorteile hinsichtlich der beliebigen Anpassbarkeit der Partitionen.
Naja, letztendlich macht LVM nichts anderes als die physikalischen Blöcke der Festplatten auf logische Blöcke zu übersetzen. Das ist grundsätzlich nur eine statische Tabelle, die Kernel-Speicher braucht. Sollte im Kernel also fast nur ein Lookup mehr sein (wenn überhaupt). Ganz grob gesprochen, Wolfgang -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
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