Am Donnerstag, 4. Juli 2002 22:38 schrieb Jan Trippler: Hallo Jan,
Desweiteren wäre interessant: Ich kann nur 4 Partitionen erstellen, denen ich Bereiche wie /home usw. zuordne, der "Rest" wären logische Laufwerke in erweiteren Partitionen, wie gebe ich denen den dann die Bereichszuordnungen?
Die kannst Du genauso wie primäre Partitionen Dateisystemen zuordnen. Sie heissen dann eben z. B. /dev/hda5, /dev/hda6, ...
Dazu habe ich bei Kofler leider nichts gefunden. Kann ich die nicht mit einem "Namen" wie /etc selbst belegen. Mit Yast2 (bitte nicht schlagen) war mir das nicht möglich.
Ich nehme mal an, dass Du das mit *Bereichszuordnungen* meinst.
Ne, eben /home etc.
Bräuchte neben / noch 2x /home, einmal /usr und /etc, vielleicht noch /opt und dann sehr gerne noch Partitionen fürs Backup etc.
2x /home geht nicht, die Bezeichnungen müssen eindeutig sein.
War mein Fehler, wie ich sehe. Zweimal /home ist ja Unsinn, sondern in /home lege ich einfach Userverzeichnisse an.
/etc kannst Du nicht auf ein eigenes Dateisystem legen, weil das Verzeichnis beim Booten gebraucht wird (da liegt z. B. die fstab drin, die das System benötigt, um Dateisysteme zu mounten ;-)
Oh, ich wollte dem durstigen Pferd während dem Saufen den Kopf abschlagen ;)
Wieso bist Du der Meinung, diese Dateisysteme zu brauchen? Ich will es Dir nicht ausreden, aber die Gründe würden mich interessieren (vor allem für /etc und 2 x /home).
Las bei Kofler darüber, in anderen Listen wurde diskutiert, wer was und wie auf seinem Rechner aufgeteilt hat.
Du solltest noch mal gründlich über Dateisysteme und ihre Verwendung nachlesen.
Ja, das sollte ich wirklich. Nehme mir nochmal die Koflerseiten vor und google ein wenig. Danke Jan, für deine Ausführungen. Helfen mir wirklich weiter. Gruß, Thorsten
P.S.: Deine Zeilen sind zu lang, das nächste Reply produziert Kammquotings.
Stell ich ein. Sorry.
Hallo Thorsten, * Thorsten Kettner schrieb am 05.Jul.2002:
Am Donnerstag, 4. Juli 2002 22:38 schrieb Jan Trippler:
Desweiteren wäre interessant: Ich kann nur 4 Partitionen erstellen, denen ich Bereiche wie /home usw. zuordne, der "Rest" wären logische Laufwerke in erweiteren Partitionen, wie gebe ich denen den dann die Bereichszuordnungen?
Die kannst Du genauso wie primäre Partitionen Dateisystemen zuordnen. Sie heissen dann eben z. B. /dev/hda5, /dev/hda6, ...
Dazu habe ich bei Kofler leider nichts gefunden. Kann ich die nicht mit einem "Namen" wie /etc selbst belegen. Mit Yast2 (bitte nicht schlagen) war mir das nicht möglich.
/etc geht nicht, wie Jan schon gesagt hat. Aber so was wie /home etwa nennte man Mountpoint. Das heißt, mittels den Befehl mount wird im Dateibaum an der Stelle, also /home eine andere Partition anmontiert. Wenn Du etwa ls /home/thorsten sagst, dann wird in einer anderen Partition gesucht, als wenn Du ls /etc sagst. Aber irgendwie muß man dem System sagen, in welcher Partition es suchen muß. Das wird mit dem Befehl mount gemacht. Der Befehl dazu lautet etwa: mount -t ext2 /dev/hda5 /home Das ist ein Beispiel, bei Dir sieht es wahrscheinlich anders aus. Hierbei ist /home der Mountpoint und /dev/hda5 die Partition. Mit -t ext2 wird dem System mitgeteilt, daß auf der Partition ein ext2 Filesystem existiert. Es könnte auch ein ext3 FS oder ein Reiser FS sein. Oder auch ein Windows FS, damit kann man von Linux aus auch auf Windows Filesysteme zugreifen. Das -t ... ist eine typische Option, die viele LinuxBefehle haben. Siehe auch man mount Damit man nicht nach jedem hochfahren des Rechners, alle Partitionen von Hand montieren muß, gibt es die Datei /etc/fstab dort stehen Device-Mountpoint Kombinationen, die beim Systemstart automatisch gemountet werden sollen. Es kann darüber hinaus auch noch weiter stehen, die nicht automatisch gemountet werden, aber die man per Hand mounten kann, indem man nur den mountpoint, bzw. die Device angibt. Es reicht etwa mount /cdrom zu sagen, wenn der Rest in der /etc/fstab erwähnt ist. Weitere Information gibt es mit man fstab Im Verzeichnis /dev stehen sogenannte Geräte (Devices). Bei Linux ist alles eine Art Datei. Wenn Du in einem Verzeichnis ls -l machst, dann werden alle Dateien in diesem Verzeichnis in einer langen Form aufgelistet. Als erstes steht in jeder Zeile die Rechte der jeweiligen Datei. Normale Dateien haben als erstes Zeichen ein - Bei Unterverzeichnisse steht da ein d für direktory. Symbolische Links haben da ein l stehen. Diese Dateitypen wirst Du vielleicht kennen. Aber es gibt auch noch andere, da wäre zum einen noch die Named Pipes mit einem p und die Sockets mit einem s, auf denen ich aber hier nicht eingehe, und zum anderen gibt es noch die Gerätedateien. Das sind zum einen die Zeichenorientierte Gerätedateien, die ein c für CharacterDevice haben und zum anderen die Blockorientierte Gerätedateien, die ein b haben. Wenn Du mal ls -l /dev | less machst, dann siehst Du, daß die allermeisten Dateien in /dev Gerätedateien sind. less deshalb, weil es wirklich sehr, sehr viele Dateien sind. Umgekehrt befinden sich alle Gerätedateien im Verzeichnis /dev oder auch in einem Unterverzeichnis von /dev. Was ist nun eine solche Gerätedatei? Da gibt es zum Beispiel die tty das sind die virtuellen Konsolen, die Du mit ALT-CTRL-F1 bis ALT-CTRL-F6 erreichen kanst. Sie heißen /dev/tty1 bis /dev/tty6. Wie Du siehst, gibt es noch viel mehr, die man anlegen könnte. Alles was man auf /dev/tty1 schreibt erscheint auf der ersten virtuellen Konsole, die Du mit ALT-CTRL-F1 erreichst. /dev/ttyS0 ist die erste serielle Schnittstelle, die bei Windows COM1 heißt. /dev/ttyS1 ist die zweite und entspricht COM2 usw. was immer man auf /dev/ttyS0 ausgibt, geht über diese Schnittstelle, und was immer dort anliegt kann man aus /dev/ttyS0 auch lesen. Enstprechend steht /dev/lp0 für die erste parallele Schnittstelle. Das Bei Linux Schnittstellen und auch virtuelle Konsolen wie Dateien behandelt werden, hat den großen Vorteil, daß alle Anwenderprogramme sich nicht darum zu kümmern brauchen, ob sie auf eine Schnittstelle ausgeben, oder in eine Datei. Aus Sicht der Programme ist es das gleiche, da auch die Schnittstellen Dateien sind. Die eigentliche Weiterleitung macht der Kernel, der braucht sich aber nicht darum zu kümmern, was die Daten, die da anliegen zu bedeuten haben. Er gibt einfach nur das was ansteht weiter auf die Schnittstelle usw. Und genauso, ist es auch mit der Festplatte. Auch die Festplaten und die Partitionen darauf werden unter Linux als Datei dargestellt. Hierbei ist: /dev/hda die Masterplatte am ersten IDE-Kontrolers. /dev/hdb die Slaveplatte am ersten IDE-Kontrolers. /dev/hdc die Masterplatte am zweiten IDE-Kontrolers. usw. /dev/sda ist die erste SCSI-Platte, /dev/sdb die zweite, usw. Die einzelnen Partitionen haben nun auch eigene Gerätedateien: /dev/hda1 ist die erste primäre Partition auf /dev/hda /dev/hda2 ist die zweite primäre Partition auf /dev/hda /dev/hda3 ist die dritte primäre Partition auf /dev/hda /dev/hda4 ist die vierte primäre Partition auf /dev/hda Einer der primären Partition kann eine erweiterte sein, auf der dann die logischen Partitionen liegen. /dev/hda5 ist die erste logische Partition auf /dev/hda /dev/hda6 ist die zweite logische Partition auf /dev/hda usw. Als root kanst Du auch unmittelbar auf eine Partiton schreiben und lesen, was darin steht. Allerdings solltest Du das niemals machen, zumindest das Schreiben nicht, weil Du sonst mit recht großer Sicherheit das Filesystem darauf zerstörst und damit alle Daten verlierst, die darauf stehen. Es wird halt alles so darauf geschrieben wie es ankommt und sich nicht um das Filesystem und dessen Ansprüche gekümmert. Zu den Devices findest Du noch einiges im 4. Abschnitt der Man-pages.
Ich nehme mal an, dass Du das mit *Bereichszuordnungen* meinst.
Ne, eben /home etc.
Das sind die Mountpoints.
Bräuchte neben / noch 2x /home, einmal /usr und /etc, vielleicht noch /opt und dann sehr gerne noch Partitionen fürs Backup etc.
2x /home geht nicht, die Bezeichnungen müssen eindeutig sein.
War mein Fehler, wie ich sehe. Zweimal /home ist ja Unsinn, sondern in /home lege ich einfach Userverzeichnisse an.
So ist es. Die Homeverzeichnisse der User heißen /home/thorsten, /home/user1 /home/st4711ag oder so, aber nie /home. root hat das Homeverzeichnis /root.
/etc kannst Du nicht auf ein eigenes Dateisystem legen, weil das Verzeichnis beim Booten gebraucht wird (da liegt z. B. die fstab drin, die das System benötigt, um Dateisysteme zu mounten ;-)
Oh, ich wollte dem durstigen Pferd während dem Saufen den Kopf abschlagen ;)
;) Als erstes wird die /-Partition auch root-Partition genannt, gemountet. (Hat nichts mit dem User root oder dem Verzeichnis /root zu tun, daher bevorzuge ich die Bezeichnung /-Partition.) Die anderen Partitonen werden erst nach dem eigentlichen Hochfahren gemäß der /etc/fstab gemountet. Daher müssen Dateien, die schon beim booten benötigt werden, auf der /-Partiton liegen. Dies sind folgende Verzeichnisse: /dev, /etc, /bin, /sbin und /lib Diese Verzeichnisse dürfen keine eigene Partitionen sein. /root sollte auch auf der /-Partition liegen, da es das Homeverzeichnis von root ist, nicht viel Platz verbraucht und man bei boot-Problemen, wenn nur die /-Partition gemountet ist, man die gewohnte Umgebung von root hat. Hingegen würde ich empfehlen folgende Verzeichnisse eine eigene Partition zu gönnen: /home, /var und /usr Ich habe immer /opt nach /usr/opt gelinkt, so daß /opt auch auf der /usr-Partiton liegt. Wenn man allerdings LVM hat, ist das nicht nötig und man kann /opt eine eigene Patition gönnen, auch hat bei mir /tmp eine eigene Partition, so daß / klein ist. SuSE hatte /boot eine eigene Partition gegönnt, damit es eine kleine Partition gibt, die noch unterhalb der ersten 1024 Zylinder liegen kann, fall man Probleme mit dem booten hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es diese Schranke aber nicht mehr. Außerdem wer 20MB für /boot unterbringt, der bringt auch 200 MB für die ganze / unter, mehr braucht es nicht, wenn /home, /opt, /tmp, /var und /usr ausgelagert werden. /proc ist so wie so eine eigene Partition, nämlich eine virtuelle, die nicht auf Platte liegt, sondern im Hauptspeicher. Inerhalb von /proc stehen alle Systemkenndaten. Programme wie ps oder tab holen ihre Informationen hierraus.
Wieso bist Du der Meinung, diese Dateisysteme zu brauchen? Ich will es Dir nicht ausreden, aber die Gründe würden mich interessieren (vor allem für /etc und 2 x /home).
Las bei Kofler darüber, in anderen Listen wurde diskutiert, wer was und wie auf seinem Rechner aufgeteilt hat.
Siehe oben. Man könnte auch /usr/local noch eine eigene Partiton gönnen, wenn man viel selber zieht, und diese Partition dann wie /home behandelt. Performensvorteile bringt es, wenn man /usr/lib eine eigene Partition gibt, aber nur wenn es auf eine andere Platte und an einem anderen Kontroler hängt als /usr. Besonders geeignet, wenn man SCSI hat. Wenn man news über leafnode zieht, so ist es Sinnvoll auch noch /var/spool eine eigene Partition zu geben. Aber schau Dir auch mal LVM an.
Du solltest noch mal gründlich über Dateisysteme und ihre Verwendung nachlesen.
Ja, das sollte ich wirklich. Nehme mir nochmal die Koflerseiten vor und google ein wenig.
Kofler ist gut. Ich habe hier mal ein paar Anregungen gegeben. Bitte lies zu allem noch sehr viel. Auch man-pages und die vielen Hilfen und Dokumentationen, die es auf Deinem System geben. info /usr/share/doc/howto/ /usr/share/doc/packages
P.S.: Deine Zeilen sind zu lang, das nächste Reply produziert Kammquotings.
Stell ich ein. Sorry.
Brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Du hast es nicht gewußt, Jan hat es Dir gesagt, und Du hast es jetzt richtig gemacht. Schlimm sind nur Leute, die sich weigern was so zu machen, wie es hier allgemein gewünscht ist. Bernd -- Probleme mit dem Drucker? Schon die Druckercheckliste beachtet? http://localhost/doc/sdb/de/html/drucker-howto.html | Auch lesenswert: Oder schon das Drucker-HOWTO gelesen? | man lpr file://usr/shar/doc/howto/de/DE-Drucker-HOWTO.txt.gz | Zufallssignatur 3
Hallo Thorsten, Thorsten Kettner schrieb am 05.07.2002 (07:36):
Am Donnerstag, 4. Juli 2002 22:38 schrieb Jan Trippler:
Sie heissen dann eben z. B. /dev/hda5, /dev/hda6, ...
Dazu habe ich bei Kofler leider nichts gefunden. Kann ich die nicht mit einem "Namen" wie /etc selbst belegen. Mit Yast2 (bitte nicht schlagen) war mir das nicht möglich.
Du bringst zwei verschiedene Dinge durcheinander, nämlich die Partitionen (/dev/hda1 und Konsorten) und ihren Mountpoint (/etc, /home...). Partitionen werden nach einem einheitlichen Schema benannt und liegen *immer* in /dev/irgendwas. Das Schema ist (für IDE-Festplatten) folgendermaßen: /dev/hda ist die Master-Platte am ersten IDE-Controller /dev/hdb ist die Slave-Platte am ersten IDE-Controller /dev/hdc ist die Masterplatte am zweiten IDE-Controller usw. /dev/hda1 bis /dev/hda4 sind die primären bzw. erweiterten Partition auf /dev/hda. Wenn in der erweiterten Partition logische Laufwerke liegen, dann werden sie mit /dev/hda5, hda6 usw. bezeichnet. Diesen Partitionen sind Dateisystemtypen wie z.B. "Linux", "Linux Swap", "Win 95 FAT32 (LBA)" zugewiesen. Nun kommt der nächste Punkt: Auf diesen Partitionen kannst Du ein Dateisystem (z.B. reiserfs oder extfs2 auf einer Linux-Partition) anlegen. Dieser Schritt entspricht dem Formatieren unter DOS. Und Du legst fest, wo Du eine Partition in Deinen Dateibaum einhängst (mountest), dazu ist die Datei /etc/fstab da. Auf eine Partition (im obigen Sinne) kannst Du (im Normalfall) nicht direkt zugreifen. Darum steht in meiner /etc/fstab die Zeile /dev/hde6 /home reiserfs defaults 1 2 Damit weiß mein System, daß es das 2. logische Laufwerk der Platte am 5. IDE-Controller als Home-Verzeichnis verwenden soll. Hätte ich noch einen weiteren Benutzer, dessen Platzbedarf ich als sehr groß einschätze, könnte ich ihm für sein Homeverzeichnis eine eigene Partition zuweisen, z.B. mit /dev/hda3 /home/irgendwer ext2 defaults 1 2 Was nicht geht (jedenfalls nicht ohne Tricksen), ist 1. eine Partition zwei Mountpoints zuzuweisen (z.B. /dev/hda2 soll /home und /usr beinhalten) und 2. einem Mountpoint auf zwei Partitionen verteilen, ohne es so zu machen, wie im obigen /home/irgendwer-Beispiel. Ich hoffe, damit habe ich genug Stichworte geliefert, um im Kofler weitersuchen zu können ;-) Gruß, Antje -- Early to rise, and early to bed, makes a man healthy but socially dead.
participants (3)
-
Antje M. Bendrich
-
B.Brodesser@t-online.de
-
Thorsten Kettner