Johannes Kastl wrote:

Mahlzeit,

ich würde mich gerne etwas näher mit Mailservern beschäftigen. Und suche daher ein gutes Buch, je billiger desto besser da desto mehr Bücher ;-)

Eine Standard-Empfehlung ist das "Das Postfixbuch" von Ralf und Patrick, dort werden auch allgemeine SMTP-Grundlagen erklärt, ohne allzu weit abzuschweifen. Alleine mit diesem Buch solltest du für Monate Stoff haben. Trotzdem ist es recht gut geschrieben und schafft den Balanceakt zwischen Erklärung der notwendigen Grundlagen und konzentrierter Wissensvermittlung sehr schön.

Allerdings weniger zum Mailserver direkt, sondern eher zu den "Hintergründen":

Was muss in einem kleinen Netz mit X Computern gemacht werden, damit man von Computer A nach Computer B Mails schicken kann? Wo fange ich an wenn der Mailserver nur im Netzwerk empfangen soll, aber ins Internet verschicken können soll? Wie wird ein Rechner im Netz zu einem "vollwertigen" Mailserver, die Mails lagern nicht bei $FREEMAILER? Ich weiß ungefähr was POP3, IMAP und SMTP sind bzw. tun, aber was im Netz wie zusammenhängt erschließt sich mir noch nicht so ganz.

Du wirst merken, dass viele Fragen sich am besten am praktischen Beispiel erklären lassen. Deshalb solltest du einfach einen lokalen Server aufsetzen und damit üben. Dabei klären sich dann die Sachen wie, "Der Server hat die Mail angenommen, abe wo ist sie jetzt?" und "Wie kriege ich die Mail jetzt als Benutzer wieder?" Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass man sich erst einmal nach Anleitung (ohne echtes Verständnis) einen Server zusammenbaut und dann beginnt, den Aufbau zu untersuchen und zu manipulieren. Das dauert seine Zeit.

Ich hab mal kurz geschaut was man so bei den üblichen Verdächtigen findet, aber die meisten sahen nicht unbedingt so aus als würden sie meine Einsteigerfragen beantworten. Postfix-Bücher an allen Ecken, aber passt da eines?

Kurz gesagt: RTFM, aber welches? ;-)

Nimm eine gute Anleitung und stelle dir selbst intelligente Fragen. Das ist der beste Tipp, den ich dir geben kann. Sobald du einigemaßen verstehst, wie der Grundaufbau des Servers funktioniert, schreibe dich in die entsprechenden Mailinglisten ein, lurke erst einmal im Hintergrund und versuche, die Probleme und Lösungen nachzuvollziehen und zu verstehen. Allein dadurch wirst du viel lernen. Ein kleiner Dämpfer gegen zu hohe Erwartungen: bitte glaube nicht, dass du innerhalb weniger Monate lernen kannst, einen Mailserver wirklich zu beherrschen. Aber so viel zu lernen, dass man in vernünftig verwalten kann, das sollte drin sein. -- Sandy Antworten bitte nur in die Mailingliste! PMs bitte an: news-reply2 (@) japantest (.) homelinux (.) com -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org

Johannes Kastl wrote:

N Abendmahl,

Am 18.05.2007 10:59 schrieb Sandy Drobic:

...

Johannes Kastl wrote:

...

Eine Standard-Empfehlung ist das "Das Postfixbuch" von Ralf und Patrick, dort werden auch allgemeine SMTP-Grundlagen erklärt, ohne allzu weit abzuschweifen.

Aber auch so erklärt dass man das als Normalsterblicher (in Bezug auf Mailserver) kapiert?

Du stellst komische Fragen. Wer hat je davon gehört, dass ein Sysadmin ein Normalsterblicher ist. (^-^)

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Alleine mit diesem Buch solltest du für Monate Stoff haben.

Das befürchte ich auch...

Es ist nicht unbedingt, dass der Stoff so kompliziert ist. Das Problem ist einfach, dass sehr der Stoff fast beliebig in die Tiefe gehen kann. Trotzdem gibt es eine Schwelle, ab der man sagen kann, dass man mit einem Mailserver umgehen kann und ihn versteht. Dazu zähle ich dann auch, dass man Probleme mit dem Server analysieren und beheben kann.

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Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass man sich erst einmal nach Anleitung (ohne echtes Verständnis) einen Server zusammenbaut und dann beginnt, den Aufbau zu untersuchen und zu manipulieren.

Wie stelle ich sicher dass ich in der Zeit nicht zu viel Mist baue (offene Relays und was man sonst noch so vergeigen kann, von verlorengegangenen Mails mal zu schweigen...)?

Indem du ihn nicht mit dem Internet verbindest und erst einmal nicht mit echten Mails fütterst. Zuerst muss er beweisen, dass er sauber funktioniert. Setze den Server auf, konfiguriere ihn so, dass er für eine Fantasiedomain zuständig ist, und teste erst einmal, wie er läuft und konfiguriert wird. Danach kannst du dann z.B. per Fetchmail deine Mails hineinleiten und später den Server per DynDNS im Internet erreichbar machen.

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Kurz gesagt: RTFM, aber welches? ;-) Nimm eine gute Anleitung und stelle dir selbst intelligente Fragen. Das ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Ja, aber welche? ;-)

Anleitung: das bereits genannte Postfixbuch. Intelligente Fragen sind solche, die das eigene Verständnis testen. Dein Verständnis vom Server ist ausreichend, wenn du durch das Log nachvollziehen kannst, was der Server gemacht hat. Dein Verständnis ist gut, wenn du einem anderen erklären kannst, WARUM der Server so und nicht anders konfiguriert werden muss.

...

Ein kleiner Dämpfer gegen zu hohe Erwartungen: bitte glaube nicht, dass du innerhalb weniger Monate lernen kannst, einen Mailserver wirklich zu beherrschen. Aber so viel zu lernen, dass man in vernünftig verwalten kann, das sollte drin sein.

Beherrschen? Ich will erstmal kapieren was die Dinger wie machen. Und dann wird das in der Praxis umgesetzt.

Vielleicht hilft es dir, wenn du erst einmal die Aufgabenteilung bei einem Mailserver siehst. Postfix etwa nimmt die Mails nur entgegen und leitet sie zu einem anderen Server weiter oder speichert sie lokal auf der Platte ab, wenn er selbst Ziel ist. Damit der Anwender seine Mail jetzt auch wieder im Mailprogramm lesen, braucht er einen POP3 oder IMAP-Server, die die lokal gespeicherten Mails überwacht und dem Anwender zur Verfügung stellt. Das ist der Minimal-Aufbau eines Mailservers. Dazu kommen dann noch weitere Möglichkeiten wie Spamfilter, Policyserver zum Greylisting etc. bis hin zu LDAP/SQL für die Speicherung der Verwaltungsdaten von Accounts und Domains. Auch dabei hilft das Postfixbuch. Du wirst dich dabei ertappen, dass du ab und zu einfach von vorne wieder anfängst zu lesen und plötzlich verstehst, was dort eigentlich gesagt wurde. Am Anfang schwimmt man so sehr, dass man die Informationen einfach nicht sinnvoll einordnen kann. Lasse dich davon nicht abschrecken und springe einfach ins kalte Wasser. Nach einiger Zeit und den ersten Erfahrungen geht es dann plötzlich erheblich flüssiger.

Du meinst das Buch hier? http://www.amazon.de/Postfix-Einrichtung-Betrieb-Wartung-Hildebrandt/dp/3898643506/ref=sr_1_1/302-7450814-6869633?ie=UTF8&s=books&qid=1179511508&sr=8-1

Ja, das ist das Buch. -- Sandy Antworten bitte nur in die Mailingliste! PMs bitte an: news-reply2 (@) japantest (.) homelinux (.) com -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org

Helga Fischer wrote:

...

Wie stelle ich sicher dass ich in der Zeit nicht zu viel Mist baue (offene Relays und was man sonst noch so vergeigen kann, von verlorengegangenen Mails mal zu schweigen...)?

Du wirst feststellen, dass man seinen Postfix nicht so schnell zum offenen Relay machen kann. Mach' einfach kleine Schritte und einen Relaytest. Mails sind mir - im Kleinbetrieb - noch nicht verlorenen gegangen. Mailserver sind ziemlich robust.

Die übliche Art, als Spamversender zu enden, ist ein schlechtes Tutorial, wo man als Backscatterquelle die Spams wieder ausspuckt zu unschuldigen Dritten, oder gar nicht über Postfix, sondern über den Webserver auf dem gleichen Server, der über ein unsicheres Formular ausgenutzt wird zum Spamversenden.

[...]

...

Du meinst das Buch hier? http://www.amazon.de/Postfix-Einrichtung-Betrieb-Wartung-Hildebran dt/dp/3898643506/ref=sr_1_1/302-7450814-6869633?ie=UTF8&s=books&qid =1179511508&sr=8-1

Ich vermute mal, dass Sandy dieses hier gemeint hat: http://www.postfixbuch.de/. Meins habe ich regelrecht 'zerlesen'.

Das obige, scheint mir, enthält noch mehr Technik.

Das Buch von Peer Heinlein habe ich persönlich nicht in Händen gehabt. Es soll aber auch nicht schlecht sein. Ich habe die englische Ausgabe von Dem Buch von Ralf Hildebrand und Patrick Koetter durchgeackert. Die deutsche Ausgabe soll sogar noch besser sein (und ist auch aktueller). -- Sandy Antworten bitte nur in die Mailingliste! PMs bitte an: news-reply2 (@) japantest (.) homelinux (.) com -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1 Am 18.05.2007 21:07 schrieb Sandy Drobic:

Auch dabei hilft das Postfixbuch. Du wirst dich dabei ertappen, dass du ab und zu einfach von vorne wieder anfängst zu lesen und plötzlich verstehst, was dort eigentlich gesagt wurde. Am Anfang schwimmt man so sehr, dass man die Informationen einfach nicht sinnvoll einordnen kann. Lasse dich davon nicht abschrecken und springe einfach ins kalte Wasser.

Vielen vielen Dank für deine ausführliche Hilfe. Jetzt weiß ich womit ich anfangen kann. OJ - -- "Oh, iiich kannte einen äh einen Mann, der in der Landwirtschaft tätig war oder so, könnte auch Dachdecker gewesen sein. Und ich kannte ihn gut, und er... er war Bauer, jetzt fällts mir wieder ein [...] Wo bin ich stehengeblieben. Ach ja, Refrain" (T. Pratchett, Schweinsgalopp) -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: GnuPG v1.4.6 (MingW32) iD8DBQFGTsh2MAex/QZx/TMRAhiWAJ0SRyrGkwy8DnTcYaz1PpYlrM/LEgCeO/XX eDNfmwahixWygYz+p6CdtNk= =21Gm -----END PGP SIGNATURE----- -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org