Re: Unbeaufsichtigte Installation für Linux moeglich?
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Matthias Kleine wrote:
Am Mon, 29 Nov 1999 schrieb Bjoern Buerger:
W=FCrdest Du fuer die *nicht-windows-user* bitte mal erkl=E4ren, was di= ese udf-Datei eigentlich bewirkt ? Dann koennen wir Dir vielleicht auch eine L=F6sung fuer Unix anbieten.=20
Unter NT hat man die M=F6glichkeit, eine Vielzahl von Rechnern (bis zu vielen 1000) mit identischer Hardwareausstattung "unattended" zu installieren, d.h. man spart sich s=E4mtliche Dialoge, die w=E4hrend eine= r Installation normalerweise durchlaufen werden, indem man die Informationen in einer "unattended.txt" festlegt, die dann w=E4hrend des Setups von jedem Rechner =FCber einen Installationsserver benutzt wird.
Da sich die Rechner jedoch meist auch in Einzelheiten voneinander unterscheiden (meist zumindest IP-Adresse und Hostname), wird eine zweite Datei verwendet, welche die Eigenheiten jedes Rechners festlegt, eine sogenannte udf-Datei (unique database file).=20
Statt hier rumzuflennen, waere es produktiver, wenn Du mal mit=20 Details etwas mehr Licht in die Sache bringen wuerdest.
Ich arbeite und entwickle selbst auf Unix/Linux-Systemen, flenne keineswegs und mu=DF mir solche Frechheiten auch nicht anh=F6ren. Du solltest mit solchen Interpretationen *sehr viel* vorsichtiger sein und im =FCbrigen offene Fragen in der Liste stellen, anstatt irrt=FCmlicherweise eine belehrende PM zu senden.
Mein Interesse an diesem Installationstyp hat keinen konkreten, mehr einen vorrausschauenden Hintergrund. Bislang ist Linux in Unternehmen ja im wesentlichen ein Serverbetriebssystem, was sich aber mit der dynamischen Entwicklung der Desktops und der zugeh=F6rigen Anwendungssoftware in den n=E4chsten Jahren sicher =E4ndern wird. F=FCr Firmen, die hunderte von Workstations inklusive dutzender von Anwendungsprogrammen zu installieren haben, w=E4re es ein K.O.-Grund, wenn eine unbeaufsichtigte Installation nicht m=F6glich w=E4re. Ich suche f=FCr solche F=E4lle L=F6sungen und m=F6chte ggf. vorbereitet sein.
Hallo Ich bin ebenfalls dabei mir Gedanken zu machen, wie ich mehrere Linux Desktops in einem Netzwerk installieren und betrieben kann. Meine Idee ist eine Installation wie HP sie mit ihrem HP-UX "NFS Diskless Cluster" implementiert hatte (oder noch hat). Erklaerung: Je nach Netzkapazitaet hat der Desktop gar nichts auf der lokalen Platte (braucht sie nur zum Swappen) oder er hat einen Teil des Systems (statische Files) auf der Platte. Beim Booten wird ueber das Netz via BOOTP-Daemon und TFTP der Kernel runtergeladen und gestartet. Dannach werden alle benoetigten Verzeichnisse (/dev /etc usw) via NFS vom Server gemountet. Hat man eine beschränkte Netzkapazitaet, installiert man mit einem standartiesierten Procedere ein Image auf der Harddisk des Desktops. Dieses Image beinhaltet KEINE individuellen Daten des Desktops sondern nur die statischen Files /stand /bin /lib /opt usw. Die Daten welche die Identitaet des jeweiligen Desktops ausmachen (/etc) liegen fuer jeden Desktop auf dem Server und werden wie gesagt beim Booten via NFS gemountet. Dies ergibt eine immense Erleichterung bei der Pflege der Desktops da die Daten ja auf dem Server liegen und der Desktop dazu nicht laufen muss. Wie gut sich LINUX zum heutigen Zeitpunkt fuer ein solches System eignet kann ich nicht beurteilen. Wir verwenden LINUX nur (leider leider) als WebServer und sporadisch als Desktop System (meine Wenigkeit). Weiter ist zu sagen dass ein solches System ziemlich aufwendig zu konfigurieren ist (Erstkonfiguration). Wir haben dazumal mit HP-UX mehrere Wochen experimentiert bis es sauber lief. Und dieses System war bereits vorkonfiguriert !! Ich hoffe das gibt ein paar Anregungen zum Thema Daniel --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com
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On 30-Nov-99 Daniel buergin wrote:
Ich bin ebenfalls dabei mir Gedanken zu machen, wie ich mehrere Linux Desktops in einem Netzwerk installieren und betrieben kann.
Meine Idee ist eine Installation wie HP sie mit ihrem HP-UX "NFS Diskless Cluster" implementiert hatte (oder noch hat).
Erklaerung: Je nach Netzkapazitaet hat der Desktop gar nichts auf der lokalen Platte (braucht sie nur zum Swappen) oder er hat einen Teil des Systems (statische Files) auf der Platte. Beim Booten wird ueber das Netz via BOOTP-Daemon und TFTP der Kernel runtergeladen und gestartet. Dannach werden alle benoetigten Verzeichnisse (/dev /etc usw) via NFS vom Server gemountet.
Sowas in der Art läuft hier. Meine X-Terminals (inzwischen 8 Stück, die nächsten sind schon geplant <g>) werden wie folgt installiert: 1) Mandrake Standard-Workstation-Installation (kann man über kickstart auch automatisieren), Netzwerk via DHCP 2) nfs-mount eines Server-Volumes 3) Kopieren dieses Server-VOlume ins root des neuen Rechners 4) Reboot Im Server-Volume liegt unter etc/rc.d/init.d ein Skript, das den Kopiervorgang bei jedem Booten wiederholt, und zwar einmal von einem globalen Volume und dann von einem Volume je Rechner. Auf die Art kann ich beliebige Konfig-Files zentral auf dem Server so managen, daß sie sich jeder Client beim nächsten Booten abholt. Entweder Global oder Pro Client (es wäre auch noch denkbar, hier CLient-Gruppen zu bilden). Wird ein Terminal komplett zerinstalliert, knallt man einfach die Neuinstallation drauf (ca. 20 Minuten Zeitaufwand, davon 15 für das automatisierte Einspielen der Mandrake-Distribution). Das Verfahren geht aber mit jeder anderen Distri IMHO genauso gut.
Wie gut sich LINUX zum heutigen Zeitpunkt fuer ein solches System eignet kann ich nicht beurteilen.
Läuft hier astrein, allerdings sind die Terminals nicht mit großen Anwendungen (außer X11) bestückt, so daß der Kopiervorgang recht schnell geht. Aber selbst bei "richtigen" Workstations sollte das mit Tools wie rsync eigentlich kein Problem darstellen. Außerdem hat so ein X-Terminal-Server den Vorteil, daß man die Applikationen auch zentral warten und Verwalten kann (für eine zentrale Userverwaltung gibts ja YP, Radius oder neuerdings auch LDAP
Weiter ist zu sagen dass ein solches System ziemlich aufwendig zu konfigurieren ist (Erstkonfiguration).
Hmm. Hier lief das eigentlich innerhalb eines Tages nahezu perfekt.
Wir haben dazumal mit HP-UX mehrere Wochen experimentiert bis es sauber lief. Und dieses System war bereits vorkonfiguriert !!
An sich sollte das kein allzu großes Problem sein. Man kann das Ganze natürlich
noch erweitern:
- Bootfähige CD mit vollautomatischer Grundinstallation
- Hardwareerkennung auf dem Client (könnte man z.B. von der neuen Suse oder
Redhat klauen)
- tftp und bootp statt lokaler Platte
- Zentrales Anstoßen eines Updates der Konfiguration über ein SSH-Skript
- Rechnergruppen für verschiedene Anwendungen bilden
und so weiter.
--
Erhard Schwenk
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Erhard Schwenk wrote:
On 30-Nov-99 Daniel buergin wrote:
Ich bin ebenfalls dabei mir Gedanken zu machen, wie ich mehrere Linux Desktops in einem Netzwerk installieren und betrieben kann.
Meine Idee ist eine Installation wie HP sie mit ihrem HP-UX "NFS Diskless Cluster" implementiert hatte (oder noch hat).
Erklaerung: Je nach Netzkapazitaet hat der Desktop gar nichts auf der lokalen Platte (braucht sie nur zum Swappen) oder er hat einen Teil des Systems (statische Files) auf der Platte. Beim Booten wird ueber das Netz via BOOTP-Daemon und TFTP der Kernel runtergeladen und gestartet. Dannach werden alle benoetigten Verzeichnisse (/dev /etc usw) via NFS vom Server gemountet.
Sowas in der Art läuft hier. Meine X-Terminals (inzwischen 8 Stück, die nächsten sind schon geplant <g>) werden wie folgt installiert:
1) Mandrake Standard-Workstation-Installation (kann man über kickstart auch automatisieren), Netzwerk via DHCP 2) nfs-mount eines Server-Volumes 3) Kopieren dieses Server-VOlume ins root des neuen Rechners 4) Reboot
Im Server-Volume liegt unter etc/rc.d/init.d ein Skript, das den Kopiervorgang bei jedem Booten wiederholt, und zwar einmal von einem globalen Volume und dann von einem Volume je Rechner. Auf die Art kann ich beliebige Konfig-Files zentral auf dem Server so managen, daß sie sich jeder Client beim nächsten Booten abholt. Entweder Global oder Pro Client (es wäre auch noch denkbar, hier CLient-Gruppen zu bilden).
Wird ein Terminal komplett zerinstalliert, knallt man einfach die Neuinstallation drauf (ca. 20 Minuten Zeitaufwand, davon 15 für das automatisierte Einspielen der Mandrake-Distribution). Das Verfahren geht aber mit jeder anderen Distri IMHO genauso gut.
Wie gut sich LINUX zum heutigen Zeitpunkt fuer ein solches System eignet kann ich nicht beurteilen.
Läuft hier astrein, allerdings sind die Terminals nicht mit großen Anwendungen (außer X11) bestückt, so daß der Kopiervorgang recht schnell geht. Aber selbst bei "richtigen" Workstations sollte das mit Tools wie rsync eigentlich kein Problem darstellen. Außerdem hat so ein X-Terminal-Server den Vorteil, daß man die Applikationen auch zentral warten und Verwalten kann (für eine zentrale Userverwaltung gibts ja YP, Radius oder neuerdings auch LDAP
Weiter ist zu sagen dass ein solches System ziemlich aufwendig zu konfigurieren ist (Erstkonfiguration).
Hmm. Hier lief das eigentlich innerhalb eines Tages nahezu perfekt.
Wir haben dazumal mit HP-UX mehrere Wochen experimentiert bis es sauber lief. Und dieses System war bereits vorkonfiguriert !!
An sich sollte das kein allzu großes Problem sein. Man kann das Ganze natürlich noch erweitern:
- Bootfähige CD mit vollautomatischer Grundinstallation - Hardwareerkennung auf dem Client (könnte man z.B. von der neuen Suse oder Redhat klauen) - tftp und bootp statt lokaler Platte - Zentrales Anstoßen eines Updates der Konfiguration über ein SSH-Skript - Rechnergruppen für verschiedene Anwendungen bilden
Ich habe wohl etwas unklar ausgedrueckt. Meine Idee waere ein Weiterentwicklung deiner Loesung. HP hat es soweit gebracht, dass sich der PC an den virtuellen Haaren selber aus dem Sumpf zieht. Das heisst bei der Extremsitutation bei der du keine Harddisk im System hast passiert folgendes beim Booten: 1. Laden des Kernels via BOOTP und TFTP. Dieser Kernel ist so praepariert, dass er dass Filesystem nur im Memory haelt. D.h. der root pfad "/" ist ein NFS-Link auf den Server (z.B. [Server]:/clients/client1/root). Dort liegen die, fuer den jeweiligen Client spez. Directories und Files (etc, dev, var usw). Die restlichen Verzeichnisse mit statischen Daten /bin, /opt usw werden werden entweder direkt vom Server gelinkt [Server]:/bin -> /bin oder aus einem spez. Verzeichnis [Server]:/clients/poweruser/opt -> /opt. 2. Hat das System erst einmal den Filesystembaum im Memory aufgebaut, kann der normale /etc/inittab Ablauf starten. Der PC hat nun das Gefuehl er habe ein lokales Filesystem auf dem er herum turnen kann. In Tat und Wahrheit wird jedoch jeder Filesystemzugriff via NFS auf den Server umgelenkt. Das Ganze hat den riesen Vorteil dass du bei einem Crash eines PC's nur die HW wechselst, die MAC-Adr. im /etc/bootptab aenderst und FERTIG ! Oder noch besser das Ganze mit DHCP einrichtest, dann hast gar keine Probleme mehr. Sorry, mit LINUX hat man ja sowieso keine Probleme, nur Herausforderungen.... Mit diesem System haben wir hier bei uns ca. 1500 Diskless Workstation von HP gemanaged. Und das Ganze mit nur 2 vollamtlichen UNIX-SysAdmins ! Leider leider wurde uns vor 2 Jahren die NT-Welt aufgezwungen und nun aergern wir uns etwa zu 10 mit dem Muell von BillyBoy herum. Jedoch ich arbeite daran auch hier LINUX reinzubringen !! Gruss Daniel --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com
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On 30-Nov-99 Daniel buergin wrote:
Ich bin ebenfalls dabei mir Gedanken zu machen, wie ich mehrere Linux Desktops in einem Netzwerk installieren und betrieben kann.
Meine Idee ist eine Installation wie HP sie mit ihrem HP-UX "NFS Diskless Cluster" implementiert hatte (oder noch hat).
Sehr zu empfehlen zu dem Thema: Der Artikel "Gut gebootet. Diskless X-Terminals unter Linux" aus dem Linux Magazin 08/99. Gruß, Matthias -- SelfLinux http://www.selflinux.de Matthias.Kleine@selflinux.de --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com
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