Installation der NVIDIA-Graphikkartentreiber unter SuSE-Linux
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Hallo! Nachdem ich auf meine Email am Montag, den 18.11. um 13:31h im Thread "Probleme mit NVIDIA-Treiber und Kernel 2.4.19" ein recht ueberwaeltigendes Feedback bekommen habe und sich rund zwei Dutzend Leute per PM bei mir gemeldet haben, die alle an einer Anleitung zum Installieren der NVIDIA-Treiber unter SuSE-Linux interessiert waren, habe ich mich mal hingesetzt und einen Text geschrieben... Dieser Text ist unten an diese Email angehaengt. Es ist, um es klar auszudruecken, Version 0.01 und mag hier und dort noch Bugs beinhalten. Ich bitte daher um Verbesserungs- und Korrekturvor- schlaege, insbesondere auch um auftretende Probleme und deren Loesungen. Sonstiges Feedback ist natuerlich auch willkommen, ge- rade auch von "Anfaengern", wenn es um die Verstaendlichkeit des Textes geht. Vielleicht gelingt es uns ja, eine Ergaenzung zum NVIDIA-eigenen README zu gestalten, das insbesondere SuSE-Linux abdeckt und die dort vorhandenen Tools oder auch Probleme. Soll- te sich das Ganze als hilfreich herausstellen, so kann ich es aehnlich wie Davids Multikernel-HOWTO irgendwo ins Netz stellen. Ich entschuldige mich gleich mal fuer diese lange Email und da- fuer, dass auch diejenigen, die kein Interesse an diesem Text ha- ben, ihn dennoch herunterladen mussten. Weitere Versionen des Tex- tes werden bei Bedarf sicherlich nur noch im Internet veroeffent- licht, diese erste Version habe ich wegen noetigem Feedback und wegen noetigen Korrekturen hierher gepostet. Ich hoffe, das geht in Ordnung. Es waere schoen, wenn auch ein paar Leute, die ein bisschen Erfahrung mit den NVIDIA-Treibern haben, den Text mal korrekturlesen und ergaenzen koennten. Gruesse, Thomson !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Installation der NVIDIA-Graphikkartentreiber unter SuSE-Linux !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Stand: 24.11.02 0. Einleitung ============= Graphikkarten, basierend auf den Nvidia GeForce Graphikchips, sind weit verbreitet. Daher kommt es natürlich oft vor, dass diese auch unter Linux eingerichtet werden müssen. Zwar bringt XFree4 von Hause aus eine Unterstützung für diese Karten mit, jedoch ist damit keine 3D-Beschleunigung verbun- den. Möchte man hardwarebeschleunigtes OpenGL verwenden, so müssen die Nvidia-eigenen Treiber installiert werden. Die Treiber teilen sich auf in zwei Teile: das Kernel-Modul "NVdriver", das jeweils an den auf dem System vorhandenen Ker- nel angepasst werden muss, sowie ein OpenGL-spezifischer Teil, der unabhängig von der Kernel-Version ist und die OpenGL Bibliotheken sowie den XFree-Treiber beinhaltet. Es ist zu be- achten, dass das Kernel-Modul beim Installieren eines neuen Kernels ebenfalls neu erstellt werden muss. Dieses kleine HOWTO versucht nun, die Installation der Treiber unter SuSE Linux zu erklären. Zwar gibt es im Internet zahl- reiche Hilfestellungen, die sind mitunter aber schwer zu fin- den oder in englischer Sprache. Manche Dinge sind unter SuSE- Linux auch ein bisschen anders geregelt als bei anderen Dis- tributionen. Zum Zeitpunkt des Erstellens dieses Textes sind die aktuellsten Nvidia-Treiber Version 1.0-3123 vom 22.08.02. Das Einrichten von Twin-View oder TV-Out soll hier nicht be- handelt werden. Die Installation auf Laptops sollte genau so funktionieren wie hier angegeben, jedoch gibt es beim Laden des Kernel-Moduls ein paar Dinge zu beachten. Diese können im Nvidia-README nachgelesen werden. 1. Allgemeine Bemerkungen / Vorbereitungen ========================================== o Die Nvidia-Treiber benötigen einen Kernel in Version >2.2.12 sowie XFree ab Version 4.02. Die modutils müssen in mind. Version 2.1.121 vorhanden sein. Alle aktuellen Distributionen sollten diese Bedingungen erfüllen. o Download der Nvidia-Treiber von http://www.nvidia.com/. Ach- tung: die deutsche Seite (Endung .de) scheint nicht immer die aktuellsten Treiber zu führen, daher empfiehlt es sich, direkt von der hier angegebenen Seite die Treiber zu bezie- hen. Es ist wichtig, a) sowohl das Kernel-Paket als auch das GLX-Paket zu besorgen, und zwar in der gleichen Versionsnum- mer, b) das richtige Format der Pakete zu wählen (RPM, SRPM, TGZ) sowie c) das richtige Kernel-Paket für den auf dem zur Installation vorgesehenen Rechner passenden Kernel zu wäh- len. Setzt man einen SuSE-Standardkernel ein, so kann man sich schlicht die fertigen RPMs für die jeweilige SuSE-Dis- tribution herunterladen. Hat man einen eigenen Kernel in- stalliert, der nicht auf den zur SuSE-Distribution gehö- renden Kernel-Quellen basiert, so sollte man sich das Kernel- Source-RPM (SRPM) besorgen. Hat man vor, evtl. Parameter bei den Nvidia-Treibern zu verändern, so lohnt es sich, den Treiber als TGZ-Paket herunterzuladen. Letzteres und insbe- sondere das Ändern bzw. Anpassen der Treiber ist nur für Experten sinnvoll. o Vor dem Installieren der Nvidia-Treiber empfiehlt es sich, die BIOS-Optionen zu AGP zu überprüfen, da falsche Einstel- lungen zu Stabilitätsproblemen führen können: -Die AGP-Geschwindigkeit, mit der die Nvidia-Treiber zuver- lässig funktionieren, hängt vom verwendeten Mainboard- Chipsatz ab. Bei Problemen sollte die Geschwindigkeit evtl. auf 2x oder 1x gesenkt werden. Dies kann allerdings auch direkt als Option beim Laden des Kernel-Moduls erfolgen. Dazu später mehr. -AGP FW (Fast Writes) sowie SBA (Side Band Addressing) sind Features, die die Performance von AGP verbessern sollen. In der Praxis hat sich aber herausgestellt, dass diese Features kaum dazu beitragen, im Gegenzug allerdings zu Stabilitäts- problemen führen. Daher sollten diese Optionen deaktiviert werden. Die Nvidia-Treiber nutzen diese Optionen übrigens normalerweise nicht (genau aus den o.a. Problemen), außer man nimmt Änderungen im Code (os-registry.c) vor. Wie immer: dieses Vorgehen empfiehlt sich nur für Experten! -Mit AGP Drive Strength sollte vom Anfänger nicht experimen- tiert werden. Der Bereich zwischen den Werten 0xEA und 0xEE sollte mit den Nvidia-Treibern gut funktionieren. Bei fal- schen Parametern kommt es zu gravierenden Stabilitätspro- blemen. Im Zweifelsfalls den BIOS-Standardwert unangetastet lassen. -Besitzer von ALi Chipsätzen auf dem Mainboard haben leider schlechte Karten und sollten sich dringend das Nvidia-README anschauen. o Es empfiehlt sich, die Software-OpenGL Pakete um mesasoft und mesa-devel zu deinstallieren, falls dieses auf dem System be- reits installiert sind. Zwar hat SuSE dafür gesorgt, dass theoretisch sowohl Software- als auch Hardware-OpenGL Pakete auf dem System parallel vorhanden sein können, aber mitun- ter bereitet es doch Probleme. Die Pakete mesaglu und mesaglut sowie evtl. die zugehörigen *-devel Pakete sollten hingegen installiert sein. o Die Nvidia-Treiber haben mitunter Probleme mit Framebuffer- Support. Daher sollte man diesen zunächst einmal ausschalten. Nach der Installation und Konfiguration von X11 für die Nvidia-Treiber kann man versuchen, den Framebuffer-Support wieder einzuschalten, so es denn benötigt wird. Zum Aus- schalten des Framebuffer-Supports genügt es, beim Booten "vga=normal" als Option anzugeben. Soll der Framebuffer- Support dauerhaft ausgeschaltet werden, so muss diese Option in die Lilo- bzw. Grub-Konfigurationsdatei aufgenommen wer- den (bei lilo ist anschließend der Aufruf von /sbin/lilo nötig). o Leider haben die Nvidia-Treiber mitunter auch Probleme mit APM oder ACPI. Wird APM nicht benötigt, so sollte es aus- geschalten werden. Die entsprechende Boot-Option heißt "apm=off". Zum dauerhaften Ausschalten muss diese Option in die Lilo- bzw. Grub-Konfigurationsdatei aufgenommen wer- den (bei lilo ist anschließend der Aufruf von /sbin/lilo nötig). Manche neuen Rechner booten nicht ohne ACPI-Unter- stützung, andere wiederum haben Probleme, wenn ACPI ver- wendet wird. Auch hier empfiehlt es sich, ACPI auszuschal- ten, wenn es nicht gebraucht wird. Die entsprechende Boot- Option heißt "acpi=off" bzw. "noapci". Zum dauerhaften Ausschalten muss diese Option in die Lilo- bzw. Grub-Konfi- gurationsdatei aufgenommen werden (bei lilo ist anschlies- send der Aufruf von /sbin/lilo nötig). 2. Installation der Treiber =========================== Bei der Installation der Treiber gilt es nun verschiedene Dinge zu beachten. Werden die Nvidia-Treiber erneuert, so sollten die alten Pakete vor dem Einspielen der neuen Pakete entfernt wer- den. Hier soll nun aber von einer Erstinstallation der Treiber ausgegangen werden. Um die Treiber zu installieren, wechsle man nun in den Runlevel 3. Da später die Konfigurationsdatei von X11 verändert wird, ist das Vorgehen nur an einer Konsole zu empfehlen. Als root kann bei gebootetem System ein "init 3" auf der Konsole einge- geben werden (bei Bedarf mit <Strg> + <Alt> + F1 dorthin wech- seln). Beim Booten muss dem entsprechenden Label zum Starten von Linux einfach eine "3" nachgestellt werden, z.B. könnte es dann beim Booten "linux 3" lauten. Obige Hinweise zum Framebuffer-Support, APM und ACPI sollte man beachten. Nun ist zu unterscheiden, ob ein SuSE-Standardkernel von der jeweiligen Distribution installiert und gebootet ist oder nicht. o Installation des Kernel-Moduls bei gebootetem SuSE-Standard- kernel: In diesem Falle gestaltet sich die Installation der Nvidia- Treiber recht einfach. Zunächst muss das Kernel-Modul in- stalliert werden, am besten über das heruntergeladene zur Kernel- bzw. SuSE-Version passende RPM. Ein $> rpm -ihv NVIDIA_kernel-1.0-3123.suse81.i586.rpm sollte auf einer SuSE 8.1 nun das Kernel-Modul korrekt in- stallieren. Im Anschluss daran sollte (falls noch nicht ge- schehen) ein "depmod -a" ausgeführt werden. Nun kann durch "modprobe NVdriver" überprüft werden, ob sich das Kernel- Modul korrekt in den laufenden Kernel laden lässt. Mit "lsmod" lassen sich alle geladenen Module listen. Hier soll- te kein Fehler auftreten. Erst, wenn sich das Kernel-Modul wirklich fehlerfrei laden lässt, braucht mit der weiteren Installation und Konfiguration fortgefahren werden, ansonsten hat es keinen Sinn. Erhält man Fehlermeldungen über "unresolved symbols" beim depmod-Befehl, so ist es wahrscheinlich, dass das Kernel- Modul mit Headerdateien einer anderen Kernelversion compi- liert wurde. Dann hat man entweder das falsche Kernel-RPM installiert oder aber es passt trotz allem nicht zum lau- fenen Kernel. Dann muss man dem nächsten Punkt hier folgen. o Installation des Kernel-Moduls bei beliebigem Kernel: Es empfiehlt sich, das Kernel-Modul aus dem Source-RPM zu bauen, damit die RPM-Datenbank konsistent bleibt. Zwar kann das Kernel-Modul auch aus dem TGZ-Paket gebaut werden, dann muss aber u.U. das GLX-RPM-Paket später mit der Option "--nodeps" installiert werden (das ist zwar dann korrekt, führt aber zu einer inkonsistenten RPM-Datenbank). Damit das Kernel-Modul gebaut werden kann, müssen sich die Kernel- Headerdateien im System befinden, d.h. installiert sein. Das Nvidia Kernel-Modul muss mit dem selben Compiler (insb. auch der selben Compilerversion) übersetzt werden wie der Kernel selbst. Insbesondere gilt das für die Benutzung des gcc2.95 im Gegensatz zu gcc3.2! Sind die Kernel-Header installiert, dann sollte der Befehl $> rpm --rebuild NVIDIA_kernel-1.0-3123.src.rpm" ein auf das System und den laufenden Kernel angepasstes RPM erstellen. Am Ende des Vorgangs erscheint eine Zeile, unter der das fertige RPM abgelegt wurde. Es wird bei einem SuSE-System vermutlich /usr/src/packages/RPMS/i386/ sein. Dieses fertige RPM muss dann wiederum mit dem Befehl $> rpm -ihv NVIDIA_kernel-1.0-3123.i386.rpm (Namen und Pfad entsprechend angepasst) installiert werden. Im Anschluss daran sollte (falls noch nicht geschehen) ein "depmod -a" ausgeführt werden. Nun kann durch "modprobe NVdriver" überprüft werden, ob sich das Kernel-Modul kor- rekt in den laufenden Kernel laden lässt. Mit "lsmod" lassen sich alle geladenen Module listen. Hier sollte kein Fehler auftreten. Erst, wenn sich das Kernel-Modul wirklich fehler- frei laden lässt, braucht mit der weiteren Installation und Konfiguration fortgefahren werden, ansonsten hat es keinen Sinn. Erhält man Fehlermeldungen über "unresolved symbols" beim depmod-Befehl, so ist es wahrscheinlich, dass das Kernel- Modul mit Headerdateien einer anderen Kernelversion compi- liert wurde. Lässt sich das Modul gar nicht erst compilieren oder nicht laden, dann ist vermutlich ebenfalls die Verwendung falscher Kernel-Headerdateien (d.h. Headerdateien für eine andere Kernelversion als die verwendete) verantwortlich. Ursprüng- lich war die Konvention, dass Kernel-Headerdateien in dem Verzeichnis "/usr/include/linux/" installiert werden, dies wurde jedoch durch "/lib/modules/`uname -r`/build/include" ersetzt. Sollte es also Problem gebe, müssen die entspre- chenden Links /lib/modules/`uname -r`/build und /usr/src/linux bzw. die komplette Installation der Kernel- Quellen bzw. Headerdateien überprüft werden. Nach dem Installieren des Kernel-Moduls sollte die Datei /etc/modules.conf überprüft werden. Damit das Kernel-Modul beim Starten von X11 automatisch geladen wird, muss die Zeile "alias char-major-195 NVdriver" vorhanden sein. Ist diese Zeile auskommentiert oder in der angegebenen Datei nicht vor- handen, dann ist sie zu entkommentieren oder hinzuzufügen. o Installation der OpenGL-Bibliotheken: Die Installation des GLX-Paketes kann erst erfolgen, wenn das Kernel-Modul korrekt installiert wurde. Das Kommando $> rpm -ihv NVIDIA_GLX-1.0-3123.suse81.i586.rpm sollte auf einer SuSE 8.1 nun die OpenGL-Bibliotheken korrekt installieren. Im Anschluss daran sollten entweder "switch2nvidia" und "SuSEconfig" aufgerufen werden, oder aber die Befehl "switch2nvidia", "switch2nvidia_glx" und "ldconfig". Zwar sollte das Skript "switch2nvidia" intern das zweite Skript "switch2nvidia_glx" aufrufen, jedoch scheint manchmal ein expliziter Aufruf nötig zu sein - scha- den tut es jedenfalls nicht. Das Update des Linker-Caches ist nötig, damit später die richtige OpenGL-Bibliothek durch den Runtime-Linker gefunden werden kann. Ein Reboot des Systems sollte theoretisch nicht nötig sein. 3. Konfiguration von X11 / Problembehandlung ============================================ Zu diesem Zeitpunkt sollte sowohl das Kernel-Paket als auch das GLX-Paket installiert sein und das Kernel-Modul sollte sich als root von Hand per "modprobe NVdriver" problemlos laden las- sen. Wir befinden uns weiterhin in Runlevel 3. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die X11-Konfigurationsdatei XF86Config, die unter /etc/X11 liegt, anzupassen. Sollte es be- reits eine problemlos funktionierende Konfiguration geben, so brauchen theoretisch nur ein paar kleine Änderungen vorgenom- men werden. In der "Device Section" sollte die Zeile Driver "nv" durch Driver "nvidia" ersetzt werden. In der "Module Section" muss der Eintrag Load "glx" vorhanden sein, folgende Einträge müssen gegebenenfalls ent- fernt werden, falls sie vorhanden sind: Load "dri" Load "GLcore" Mit diesen Änderungen sollte es nun möglich sein, X11 mit den Nvidia-Treibern und 3D-Beschleunigung zu nutzen. Es gibt viele weitere Optionen, die gesetzt werden können, um evtl. Fein- einstellungen vorzunehmen. Diese sollen hier nicht im Detail er- klärt werden und können im Nvidia-README nachgelesen werden. Hat man noch keine funktionierende X11-Konfigurationsdatei oder möchte eine komplett neu Erstellen, so bietet sich das Pro- gramm "sax2" an. Zunächst sollte die evtl. vorhandene Datei /etc/X11/XF86Config gesichert werden, z.B. durch $> mv -i /etc/X11/XF86Config /etc/X11/XF86Config.old Im Anschluss daran kann sax2 mit dem Befehl $> sax2 -m 0=nvidia aufgerufen werden. Die Option -m besagt dabei, dass das Nvidia- Modul verwendet werden soll. Prinzipiell sollte sax2 in der Lage sein, eine funktionierende Konfiguration zu erstellen. Ist man mit den Einstellungen nicht zufrieden, so kann man am Ende des Konfigurationsprozesses auf manuelle Konfiguration umschalten und andere Auflösungen etc. wählen. Das GLX-Modul muss geladen werden, soll 3D-Beschleunigung verwendet werden. Hat man letztendlich eine seinen Wünschen entsprechende Kon- figuration gefunden, so sollte man sax2 beenden und die Kon- figuration abspeichern. Nachträgliche Feinabstimmungen kön- nen direkt per Hand in der Datei /etc/X11/XF86Config vorgenom- men werden. Sollte die Konfiguration über sax2 fehlschlagen, so muss man einen Blick in das Logfile unter /var/log/SaX.log werfen. Oft steht dort ein Grund, warum etwas schief gelaufen ist. Dem- entsprechend muss man handeln. Unter Umständen lohnt auch ein Blick in /var/log/messages. Sollte der Start des X-Servers über "startx" oder direkt beim Booten in Runlevel 5 nicht funktionieren, so kann das Logfile /var/messages/XFree86.0.log eingesehen werden. Dort sollte der Grund für das Scheitern zu finden sein. Auf Zeilen, die mit "(WW)" oder "(EE)" begin- nen, ist besonders zu achten. Falls sich X11 zwar starten lässt, es aber Probleme mit OpenGL-Applikationen gibt, so könnte es Probleme mit ver- schiedenen Bibliotheken oder toten symbolischen Links auf dem System geben. Es sollten folgende Dateien bzw. Links über- prüft werden: - /usr/X11R6/lib/modules/drivers/nvidia_drv.o - /usr/X11/lib/modules/extensions/libglx.so.x.y.z - /usr/X11/lib/modules/extensions/libglx.so -> libglx.so.x.y.z - /usr/lib/libGL.so.x.y.z - /usr/lib/libGL.so.x -> libGL.so.x.y.z - /usr/lib/libGL.so -> libGL.so.x - /usr/lib/libGLcore.so.x.y.z - /usr/lib/libGLcore.so.x -> libGLcore.so.x.y.z - /lib/modules/`uname -r`/video/NVdriver bzw. /lib/modules/`uname -r`/kernel/drivers/video/NVdriver Die Abkürzungen x.y.z sind durch entsprechende Versionsnummern zu ersetzen. Welche Bibliotheken von einem Programm verwendet werden, lässt sich mit "ldd" herausfinden. Bei der Ausgabe von "ldd" sollte darauf geachtet werden, dass die Dateien libGL und libGLcore wirklich auch diejenigen aus dem Nvidia- Paket sind. Bei Stabilitätsproblemen kann es mitunter am verwendeten AGP-Treiber liegen. Nvidia bringt ein eigenes AGP-Modul mit, das auf manchen Systemen stabiler funktioniert als das Kernel- AGP-Modul. Ist AGPGART (die Kernel-Unterstützung für AGP) fest in den Kernel eincompiliert, so kann das Nvidia-Modul lo- gischerweise nicht verwendet werden. Andernfalls kann der An- wender über die Option Option "NvAGP" "Zahl" in der Konfigurationsdatei /etc/X11/XF86Config festlegen, was benutzt werden soll. Die Zahl kann wie folgt aussehen: 0: AGP deaktivieren 1: NVIDIAs internen AGP Support benutzen, falls möglich 2: AGPGART benutzen, falls möglich 3: beliebigen AGP Support benutzen (zunächst versuche AGPGART, dann NVIDIAs AGP) Standard ist mit den neusten Nvidia-Treibern die Zahl 3. Bei großen Problemen lohnt es sich vielleicht einmal, ganz auf AGP zu verzichten. Eine Auflistung von Chipsätzen, die das Nvidia- AGP Modul kennt, steht im NVIDIA-README. Wie bereits früher angedeutet, kann die AGP-Geschwindigkeit auch direkt beim Laden des NVdriver Kernel-Modules angegeben werden. Dazu kann in der Datei /etc/modules.conf folgender Eintrag hinzugefügt werden: options NVdriver NVreg_ReqAGPRate=2 Damit wird dann nur AGP 2x verwendet. Eine 1 sorgt entsprechend dafür, dass nur AGP 1x benutzt wird. Bei einigen Systemen haben sich Probleme mit der Verwendung von Software- bzw. Hardware Rendering des X-Cursors gezeigt. Mit den Optionen Option "SWCursor" "boolean" bzw. Option "HWCursor" "boolean" lässt sich das Rendering steuern, wobei boolean entweder durch true oder false zu ersetzen ist. Beide Optionen gleichzeitig auf true/false zu setzen, macht natürlich wenig Sinn :-) Bei Problemen sollte man also mit diesen Optionen ein wenig rum- probieren. Für Besitzer von TFTs oder für Benutzer von TV-Out oder Twin-View gibt es zahlreiche weitere Optionen. Auf diese soll hier nicht näher eingegangen werden. Sie können im Detail im Nvidia-README nachgelesen werden. 4. Testen der 3D-Beschleunigung =============================== Zunächst lassen sich ein paar Informationen sammeln: $> cat /proc/driver/nvidia/version sollte die aktuelle Treiberversion und den zum Compilieren ver- wendeten Compiler nennen. $> cat /proc/driver/nvidia/cards/0 sollte Informationen über den Graphik-Chip auf der Nvidia-ba- sierten Graphikkarte ausgeben, ebenso den verwendeten IRQ. $> cat /proc/driver/nvidia/agp/card gibt Informationen über die Fähigkeiten der Graphikkarte aus. $> cat /proc/driver/nvidia/agp/host-bridge gibt Informationen über die Fähigkeiten des Chips auf dem Mainboard aus. $> cat /proc/driver/nvidia/agp/status gibt den aktüllen AGP-Status aus. Es sollte ungefähr wie folgt aussehen: Status: Enabled Driver: AGPGART AGP Rate: 4x Fast Writes: Disabled SBA: Disabled Die 3D-Konfiguration kann bei laufenen X11 mit dem Programm "3Ddiag" getestet werden. Das Programm befindet sich im RPM- Paket "3ddiag" auf den SuSE-CDs bzw. der DVD. Die Ausgabe soll- te ungefähr wie folgt aussehen: 3Ddiag version 0.397 Verifying 3D configuration: Using 3dinfo ************************************************************ Verifying 3D configuration based on XFree86 4 for 3D board "nVidia Coorporation NV11 (10de@0110)": Tests for package "NVIDIA_GLX": package ... done. package files ... done. Tests for package "NVIDIA_kernel": package ... done. package files ... done. Tests for correct OpenGL libraries/GLX extensions: Symbolic Links ... done. /etc/sysconfig/3ddiag (SCRIPT_3D=switch2nvidia_glx) ... done. Test for correct XFree86 version ... done. Tests for XFree86 configuration: Config File /etc/X11/XF86Config ... done. Driver ... done. Color Depth ... done. Extensions ... done. Options ... done. ----------------------- NOTE ---------------------------------- If 3D hardware OpenGL configuration is not stable enough, you should switch back to 'Mesa Software Rendering'. You can verify this configuration with the command "3Ddiag --mesasoft". ----------------------- NOTE ---------------------------------- Checking GLU/glut runtime configuration: GLU ... done (package mesaglu) glut ... done (package mesaglut) Treten hier Probleme auf, so sollte man diesen nachgehen. Wo und wie das erfolgen kann, wurde bereits früher beschrieben. Der Hinweis "NOTE" kann natuerlich nur befolgt werden, wenn das Paket mesasoft noch auf dem System installiert ist oder aber wieder installiert wird. Zum Testen eignet sich auch das Programm "gears", was sich im mesa-RPM auf der DVD bzw. den CDs befindet. Nach dem Aufruf aus einem Terminal sieht man drei sich drehende Zahnräder, und auf der Konsole wird ca. alle 5 Sekunden die Framerate ausge- geben. Verändert man die Standardfenstergrösse nicht, so sollte die Framerate selbst für ältere GeForce 2MX Graphik- karten bei weit über 1000 FPS liegen. Neuere Graphikkarten und neuere Systeme sollten entsprechend mehr liefern können. Bei Verkleinern des Fensters steigt natürlich die FPS-Rate, daher ist mit Vergleichsdaten von anderen Personen und ande- ren Systemen ein bisschen Vorsicht geboten :-) Über OpenGL an sich gibt auch das Programm "glxinfo" aus dem xf86-RPM-Paket Auskunft. Nach dem Ausführen gibt es zahlreiche Infos zu OpenGL, die aber eher für Experten von Interesse sein dürften. Ein weiteres Hilfsmittel zum Testen der Installation wurde im Nvidia-Linux-Forum gepostet und kann unter http://www.nvnews.net/vbulletin/attachment.php?s=&postid=6583 heruntergeladen werden. Es handelt sich um ein Shell-Skript, das die Datei XF86Config sowie die vorhandenen Bibliotheken, Module und Links überpüft. Nach dem Download muss das Skript natürlich noch ausführbar gemacht werden. Ein nettes Spielchen, mit dem sich ebenfalls die Konfiguration testen laesst, ist "tuxracer". Es befindet sich auf der SuSE DVD bzw. den CDs. 5. Links ======== o Nvidia-Homepage: http://www.nvidia.com/ o Das README zu den Nvidia-Treibern in deutscher Sprache: http://download.nvidia.com/XFree86_40/1.0-3123/README.DE (hier für Version 1.0-3123, evtl. entsprechend anpassen) o Nvidia Linux Forum: http://www.nvnews.net/vbulletin/ http://www.nvnews.net/vbulletin/forumdisplay.php?s=&forumid=14 o Nvidia & OpenGL Mini-HOWTO: http://www.tldp.org/HOWTO/mini/Nvidia-OpenGL-Configuration/ o Shell-Script zum Überprüfen der Installation: http://www.nvnews.net/vbulletin/attachment.php?s=&postid=6583 o Xfree-Homepage: http://www.xfree86.org/ 6. Disclaimer ============= Dieser Text erhebt natürlich keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und natürlich wird keine Gewähr für alle Angaben oder daraus entstehender Konsequenzen übernommen. Der Vollständigkeit halber: "There is no warranty for this text. The author provides it 'as is', without warranty of any kind, either expressed or implied, including, but not limited to, the implied warranties of merchantability and fitness for a particular purpose. The entire risk as to the quality of this text is with you. In no event will any author named in this text be liable to you for damages, including any general, special, incidental or conse- quential damages arising out of any use of this text (inclu- ding, but not limited to, loss of data, data being rendered inaccurate, or losses sustained by anyone as a result of using this text)." Vielleicht mögen manche Leute gewisse Dinge hier anders sehen, z.B. lieber direkt aus TGZ-Archiven statt über RPM zu instal- lieren, usw., aber dennoch hoffe ich, dass der Grundgedanke derselbe ist und ich hier auch keine all zu grossen Schnitzer eingebaut habe :-) Natuerlich sind Korrektur- und Verbesserungs- vorschlaege immer willkommen. Lob und Kritik natuerlich auch :-) Thomas "Thomson" Hertweck (Thomas.Hertweck@gpi.uka.de)
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Am Sonntag, 24. November 2002 16:42 schrieb Thomas Hertweck:
derselbe ist und ich hier auch keine all zu grossen Schnitzer eingebaut habe :-) Natuerlich sind Korrektur- und Verbesserungs- vorschlaege immer willkommen. Lob und Kritik natuerlich auch :-)
coole Geschichte ! Der Text sollte Online erhältlich sein. Wenn Du keine Möglichkeit dafür hast, kann ich ihn (Dein Einverständnis herausgesetzet) auf www.stonki.de anbieten. cu stonki -- deutsche ProFTPD Dokumentation: http://www.proftpd.de http://krename.sf.net http://kbarcode.sf.net
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Stefan Onken wrote:
Am Sonntag, 24. November 2002 16:42 schrieb Thomas Hertweck:
[...Anleitung fuer Installation Nvidia-Treiber unter SuSE-Linux...]
coole Geschichte ! Der Text sollte Online erhältlich sein. Wenn Du keine Möglichkeit dafür hast, kann ich ihn (Dein Einverständnis herausgesetzet) auf www.stonki.de anbieten.
Ich habe eine leicht erweiterte und in einigen Teilen korrigierte Version der Anleitung zur "Installation der NVIDIA-Graphikkarten- treiber unter SuSE-Linux" ins Netz gestellt. Der neue Text ist on- line unter http://www.thomashertweck.de/nvidia.html erhaeltlich. Eine PDF-Datei zum Download gibt es ebenfalls, sie ist von obiger Seite verlinkt oder kann direkt unter http://www.thomashertweck.de/download/nvidia.pdf heruntergeladen werden. Ich hoffe, das wird vielleicht der/dem ein oder anderen ein bisschen helfen. Vielen Dank an Stonki fuer das An- gebot....! Gruesse, Thomson -- Thomas Hertweck, Dipl.-Geophys. Geophysikalisches Institut, Universitaet Karlsruhe (TH)
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