Hallo, ich habe ein Problem mit der Installation eines Netzwerkes. Das Netzwerk besteht aus mehreren Win2k Clients und einem Rechner der als Router und Firewall auf der Basis von SuSe 9.0 agieren soll. Der Linux Rechner hat insgesamt 4 Netzwerkschnittstellen, davon ist an einer das lokale Netzwerk mit den Win2K Clients angeschlossen und an einer anderen die Anbindung ans Internet. Die übrigen beiden sind noch nicht belegt (Später möchte gerne noch einen Wlan Access Point und einen weiteren Internetzugang anbinden). Jetzt zu meinem Problem, irgendwie bekomm ich es nicht auf die Reihe das meine Pakete richtig geroutet werden. Vom Linux Rechner aus kann ich ganz normal ins Internet und auch auf die Win2k Clients zugreifen. Von den Win2k Clients aus kann ich den Linux Rechner bzw. die Netzwerkschnittstellen anpingen. Allerdings nichts was dahinter in Internet liegt. Ich gehe, da das Netzwerk ja ansonsten korrekt arbeitet, davon aus, dass das Routing auf dem Linux Rechner nicht richtig konfiguriert ist. Nur hab ich leider keine Ahnung was falsch ist :-(. Ip-forwarding ist aktiviert 192.168.0.1 ist die Adresse des Linuxrechners, 192.168.0.0 das lokale Netzwerk 132.195.114.15 ist die Adresse im Internet 132.195.115.254 mein Gateway im/fürs Internet route n Kernel IP routing table Destination Gateway Genmask Flags Metric Ref Use Iface 192.168.0.0 192.168.0.1 255.255.255.0 UG 0 0 0 eth0 192.168.0.0. 0.0.0.0 255.255.255.0 U 0 0 0 eth0 132.195.112.0 132.195.114.15 255.255.252.0 UG 0 0 0 eth2 132.195.112.0 0.0.0.0 255.255.252.0 U 0 0 0 eth2 0.0.0.0 132.195.115.254 0.0.0.0 UG 0 0 0 eth2 Habt ihr ne Idee? Bin wirklich für jeden Tipp sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Stephan
Am Dienstag, 20. April 2004 15:34 schrieb Stephan Berg:
Jetzt zu meinem Problem, irgendwie bekomm ich es nicht auf die Reihe das meine Pakete richtig geroutet werden. Vom Linux Rechner aus kann ich ganz normal ins Internet und auch auf die Win2k Clients zugreifen. Von den Win2k Clients aus kann ich den Linux Rechner bzw. die Netzwerkschnittstellen anpingen. Allerdings nichts was dahinter in Internet liegt.
Funktioniert das ping nur nicht mit Rechnernamen oder auch nicht mit IP-Adressen? cu frank
Das Ping funktioniert auch nicht mit IP-Adressen. Es geht irgendwie überhaupt nichts vom lokalen ins Internet und umgekehrt. Mit freundlichen Grüßen Stephan -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Frank Schulz [mailto:f_schulz@freenet.de] Gesendet: Donnerstag, 22. April 2004 09:38 An: suse-linux@suse.com Betreff: Re: Netzwerkproblem mit Routing Am Dienstag, 20. April 2004 15:34 schrieb Stephan Berg:
Jetzt zu meinem Problem, irgendwie bekomm ich es nicht auf die Reihe das meine Pakete richtig geroutet werden. Vom Linux Rechner aus kann ich ganz normal ins Internet und auch auf die Win2k Clients zugreifen. Von den Win2k Clients aus kann ich den Linux Rechner bzw. die Netzwerkschnittstellen anpingen. Allerdings nichts was dahinter in Internet liegt.
Funktioniert das ping nur nicht mit Rechnernamen oder auch nicht mit IP-Adressen? cu frank -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-unsubscribe@suse.com Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-help@suse.com
* Donnerstag, 22. April 2004 um 09:51 (+0200) schrieb Stephan Berg:
Das Ping funktioniert auch nicht mit IP-Adressen. Es geht irgendwie überhaupt nichts vom lokalen ins Internet und umgekehrt.
Hast du denn das Masquerading auf dem Router "eingeschaltet"?
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Also ich habe das jetzt, so wie Axel es vorgeschlagen hat, über die Firewall aktiviert. Vorher hatte leider nicht dran gedacht :(. Nochmals danke für den Tipp. Kann man eigentlich so was wie einen "Lastausgleich" machen? Damit meine ich, mir stehen hier 2 Internetzugänge zur Verfügung, ist es möglich, das ich die Bandbreite von den beiden kombiniere bzw. den Datenverkehr auf beide aufteile? -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Andreas Koenecke [mailto:akoenecke@akoenecke.de] Gesendet: Donnerstag, 22. April 2004 12:24 An: suse-linux@suse.com Betreff: Re: Netzwerkproblem mit Routing * Donnerstag, 22. April 2004 um 09:51 (+0200) schrieb Stephan Berg:
Das Ping funktioniert auch nicht mit IP-Adressen. Es geht irgendwie überhaupt nichts vom lokalen ins Internet und umgekehrt.
Hast du denn das Masquerading auf dem Router "eingeschaltet"?
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
* Donnerstag, 22. April 2004 um 13:07 (+0200) schrieb Stephan Berg:
Kann man eigentlich so was wie einen "Lastausgleich" machen? Damit meine ich, mir stehen hier 2 Internetzugänge zur Verfügung, ist es möglich, das ich die Bandbreite von den beiden kombiniere bzw. den Datenverkehr auf beide aufteile?
Ick konnte es bisher selber nicht ausprobieren, aber 'iproute2' kann
"Multipath-Routing":
-------- schnipp! --------
# 1. Alte Default-Route löschen
ip route del default
# 2. Neue "Multipath-Default-Route" einrichten
# Hier mit "ppp0" und "ppp1" als externe Interfaces.
ip route add default scope global nexthop dev ppp0 nexthop dev ppp1
-------- schnapp! ---------
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Hi On Tuesday 20 April 2004 15:34, Stephan Berg wrote:
Ip-forwarding ist aktiviert
192.168.0.1 ist die Adresse des Linuxrechners, 192.168.0.0 das lokale Netzwerk
132.195.114.15 ist die Adresse im Internet
132.195.115.254 mein Gateway im/fürs Internet
Habt ihr ne Idee? Bin wirklich für jeden Tipp sehr dankbar.
Was dir fehlt is masquerading oder dnat. Der router muss die Pakete nicht nur routen sondern auch umadressieren, denn die 192.168-er IPs haben im internet nichts zu suchen. Das erledigt netfilter/iptables. Es gibt dazu eine Option in der SuSEfirewall die dann die entsprechenden iptables-Aufrufe erledigt. Wenn du mit der SuSEfirewall später nicht mehr klarkommst (zwei Internetzugäge etc.) wirst du dir wohl die vom Umfang her romanartige Dokumentation dazu anschauen müssen. www.netfilter.org Im thread "Verständnisfrage Router" gibt es ein minimalskript um das zu erledigen. Ich habe es mal etwas modifiziert und einen kleinen Fehler beseitigt. <================= IPT="/usr/sbin/iptables int=eth0 #internes Interface # Defaulteinstellungen, alte Regeln loeschen $IPT -F # evtl. vorhandene Filter loeschen $IPT -t nat -F # evtl. vorhandene NAT loeschen $IPT -X # evtl. vorh. Regelketten loeschen $IPT -P INPUT ACCEPT # alle Inputs erlauben $IPT -P FORWARD ACCEPT # alle Weiterleitungen erlauben $IPT -P OUTPUT ACCEPT # alle Outputs erlauben # Masquerading aktiviren $IPT -t nat -A POSTROUTING -i $int -j MASQUERADE =====================> mfg Axel
Hallo! Das war natürlich der Stein der Weisen. Da hätte ich aber auch mal selber drauf kommen können (Kopfschüttel über mein Brett vorm Kopf). Vielen Dank für den Tipp :) -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Axel Heinrici [mailto:axel.foley-beverly-hills@gmx.de] Gesendet: Donnerstag, 22. April 2004 10:20 An: suse-linux@suse.com Betreff: Re: Netzwerkproblem mit Routing Hi On Tuesday 20 April 2004 15:34, Stephan Berg wrote:
Ip-forwarding ist aktiviert
192.168.0.1 ist die Adresse des Linuxrechners, 192.168.0.0 das lokale Netzwerk
132.195.114.15 ist die Adresse im Internet
132.195.115.254 mein Gateway im/fürs Internet
Habt ihr ne Idee? Bin wirklich für jeden Tipp sehr dankbar.
Was dir fehlt is masquerading oder dnat. Der router muss die Pakete nicht nur routen sondern auch umadressieren, denn die 192.168-er IPs haben im internet nichts zu suchen. Das erledigt netfilter/iptables. Es gibt dazu eine Option in der SuSEfirewall die dann die entsprechenden iptables-Aufrufe erledigt. Wenn du mit der SuSEfirewall später nicht mehr klarkommst (zwei Internetzugäge etc.) wirst du dir wohl die vom Umfang her romanartige Dokumentation dazu anschauen müssen. www.netfilter.org Im thread "Verständnisfrage Router" gibt es ein minimalskript um das zu erledigen. Ich habe es mal etwas modifiziert und einen kleinen Fehler beseitigt. <================= IPT="/usr/sbin/iptables int=eth0 #internes Interface # Defaulteinstellungen, alte Regeln loeschen $IPT -F # evtl. vorhandene Filter loeschen $IPT -t nat -F # evtl. vorhandene NAT loeschen $IPT -X # evtl. vorh. Regelketten loeschen $IPT -P INPUT ACCEPT # alle Inputs erlauben $IPT -P FORWARD ACCEPT # alle Weiterleitungen erlauben $IPT -P OUTPUT ACCEPT # alle Outputs erlauben # Masquerading aktiviren $IPT -t nat -A POSTROUTING -i $int -j MASQUERADE =====================> mfg Axel -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-unsubscribe@suse.com Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: suse-linux-help@suse.com
* Donnerstag, 22. April 2004 um 10:20 (+0200) schrieb Axel Heinrici:
<================= IPT="/usr/sbin/iptables int=eth0 #internes Interface
# Defaulteinstellungen, alte Regeln loeschen $IPT -F # evtl. vorhandene Filter loeschen $IPT -t nat -F # evtl. vorhandene NAT loeschen $IPT -X # evtl. vorh. Regelketten loeschen
$IPT -P INPUT ACCEPT # alle Inputs erlauben $IPT -P FORWARD ACCEPT # alle Weiterleitungen erlauben $IPT -P OUTPUT ACCEPT # alle Outputs erlauben
# Masquerading aktiviren $IPT -t nat -A POSTROUTING -i $int -j MASQUERADE
Das wird so nicht funktionieren: Man kann in der POSTROUTING-Chain nicht auf
ein Input-Device ("-i") matchen.
(Und selbst wenn es möglich wäre, ist das "suboptimal": Wenn z.B. an ethX oder
wlanX ein 2. lokales Netzwerk angeschlossen wird, würden auch diese (internen)
Pakete "masqueraded".)
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Hallo, der zweite Eintag, ohne angegebenes Gateway, wurde, genau wie die anderen, von yast angelegt. Hatte am Anfang versucht die ganze Geschichte über yast zu konfigurieren. Keine Ahnung wieso die doppelt erzeugt wurden. Hab die überflüssigen Einträge mittlerweile beseitigt :). Natürlich sollte es eine Route auf meinen eigenen Rechner geben bzw. gibt es auch. Ein Ping an mich selber kommt korrekt an. Wieso das nicht in der Liste steht weiß ich nicht. Hab das gerade zur Kontrolle noch mal nachgesehen und es steht definitiv nicht drin. Kann die ja zur Sicherheit mal trotzdem noch mit rein schreiben. Mit freundlichen Grüßen Stephan -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Andreas Koenecke [mailto:akoenecke@akoenecke.de] Gesendet: Donnerstag, 22. April 2004 13:59 An: suse-linux@suse.com Betreff: Re: Netzwerkproblem mit Routing * Donnerstag, 22. April 2004 um 10:20 (+0200) schrieb Axel Heinrici:
<================= IPT="/usr/sbin/iptables int=eth0 #internes Interface
# Defaulteinstellungen, alte Regeln loeschen $IPT -F # evtl. vorhandene Filter loeschen $IPT -t nat -F # evtl. vorhandene NAT loeschen $IPT -X # evtl. vorh. Regelketten loeschen
$IPT -P INPUT ACCEPT # alle Inputs erlauben $IPT -P FORWARD ACCEPT # alle Weiterleitungen erlauben $IPT -P OUTPUT ACCEPT # alle Outputs erlauben
# Masquerading aktiviren $IPT -t nat -A POSTROUTING -i $int -j MASQUERADE
Das wird so nicht funktionieren: Man kann in der POSTROUTING-Chain nicht auf
ein Input-Device ("-i") matchen.
(Und selbst wenn es möglich wäre, ist das "suboptimal": Wenn z.B. an ethX
oder
wlanX ein 2. lokales Netzwerk angeschlossen wird, würden auch diese
(internen)
Pakete "masqueraded".)
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Hi On Thursday 22 April 2004 13:59, Andreas Koenecke wrote:
Das wird so nicht funktionieren: Man kann in der POSTROUTING-Chain nicht auf ein Input-Device ("-i") matchen. (Und selbst wenn es möglich wäre, ist das "suboptimal": Wenn z.B. an ethX oder wlanX ein 2. lokales Netzwerk angeschlossen wird, würden auch diese (internen) Pakete "masqueraded".) Äh ja... sicher. Soviel zum "Stein der Weisen" :-) Eingentlich wollte ich nur eben schnell das wlan0 aus der ursprünglichen Version ersetzen, weil ich vermutet habe das es sich hierbei nicht um wlan handelt. Es sollte da natürlich das "nach draußen" weisende Interface hin. Der Variablenname sollte dementsprechend natürlich auch besser anders heißen. Beim ändern des Pfades (/usr/sbin/iptables statt /sbin/iptables) habe ich zusätzlich noch ein Anführungszeichen vergessen.
Glücklicherweise hat Stefan es ja eh nicht ausprobiert, sondern die SuSEfirewall genommen. Ich gelobe hiermit in Zukunft zwischen Verfassen und Abschicken noch einmal über den Inhalt nachzudenken. mfg Axel
Am Dienstag, 20. April 2004 15:34 schrieb Stephan Berg:
Hallo,
Hallo Stephan, dass Dein Problem beim Masquerading lag, ist nach dem, was bereits an Antworten da ist, ja jetzt klar. Nun habe ich mir aber doch noch Deine Routing-Tabelle angeschaut und zwei Fragen dazu: Zum einen ist mir aufgefallen, dass die Route in Dein privates Netz (192.168.0.0 /24) über eth0 und die Route in das ISP-Netz der Uni Wuppertal (132.195.112.0 /22) über eth2 jeweils zweimal da ist, einmal mit und einmal ohne angegebenes Gateway (next hop). Frage: Wozu sind die "gatewaylosen" Routen gut? Zum anderen habe ich bei Dir keine Route auf Deinen eigenen Rechner entdeckt, also sowas ähnliches wie: Destination Gateway Genmask [...] Iface 127.0.0.1 * 255.0.0.0 [...] lo Müsste das nicht existieren?
Mit freundlichen Grüßen
Stephan
Viele Grüße, Marcus
Hallo Marcus. * Donnerstag, 22. April 2004 um 13:16 (+0200) schrieb Marcus Glöder:
Nun habe ich mir aber doch noch Deine Routing-Tabelle angeschaut und zwei Fragen dazu: Zum einen ist mir aufgefallen, dass die Route in Dein privates Netz (192.168.0.0 /24) über eth0 und die Route in das ISP-Netz der Uni Wuppertal (132.195.112.0 /22) über eth2 jeweils zweimal da ist, einmal mit und einmal ohne angegebenes Gateway (next hop). Frage: Wozu sind die "gatewaylosen" Routen gut?
Die "gatewaylosen" Routen sind die "richtigen" Routen. Sie werden vom Kernel angelegt, wenn dem Interface eine IP-Nr. zugewiesen wird. Die Frage ist, welchen Sinn sollen die Gateway-Routen haben, wenn sie auf den Rechner selbst zeigen? (Und wer hat sie angelegt?)
Zum anderen habe ich bei Dir keine Route auf Deinen eigenen Rechner entdeckt, also sowas ähnliches wie:
Destination Gateway Genmask [...] Iface 127.0.0.1 * 255.0.0.0 [...] lo
So ganz habe ich das System auch noch nicht durchschaut, aber der Kernel
verwaltet mehrere Routing-Tabellen, wobei ein 'route' nur die "main"-Tabelle
anzeigt. Für den lokalen Datenverkehr gibt es die "local"-Tabelle, in der dann
auch die localhost-Route angzeigt wird:
akoenecke@kocom:~> /sbin/ip route show table local
[ ... ]
broadcast 127.0.0.0 dev lo proto kernel scope link src 127.0.0.1
local 127.0.0.1 dev lo proto kernel scope host src 127.0.0.1
local 127.0.0.0/8 dev lo proto kernel scope host src 127.0.0.1
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Am Donnerstag, 22. April 2004 20:05 schrieb Andreas Koenecke:
Hallo Marcus.
Hallo Andreas,
Die "gatewaylosen" Routen sind die "richtigen" Routen. Sie werden vom Kernel angelegt, wenn dem Interface eine IP-Nr. zugewiesen wird. Die Frage ist, welchen Sinn sollen die Gateway-Routen haben, wenn sie auf den Rechner selbst zeigen? (Und wer hat sie angelegt?)
Ja, selbstverständlich ist das viel eher die Frage. Ein Gateway ist immer das nächste routende Gerät auf dem Weg zum Zielnetzwerk ("Next-Hop-Router"). Hier die IP-Adressen der eigenen Schnittstellen hineinzuschreiben ist zumindest etwas "unsauber". (Da hätte ich denn auch selbst drauf kommen können.) Immerhin habe ich ja wohl damit richtig gelegen, mich über die "doppelten" Routen zu wundern.
Zum anderen habe ich bei Dir keine Route auf Deinen eigenen Rechner entdeckt, also sowas ähnliches wie:
Destination Gateway Genmask [...] Iface 127.0.0.1 * 255.0.0.0 [...] lo
So ganz habe ich das System auch noch nicht durchschaut, aber der Kernel verwaltet mehrere Routing-Tabellen, wobei ein 'route' nur die "main"-Tabelle anzeigt. Für den lokalen Datenverkehr gibt es die "local"-Tabelle, in der dann auch die localhost-Route angezeigt wird:
akoenecke@kocom:~> /sbin/ip route show table local [ ... ] broadcast 127.0.0.0 dev lo proto kernel scope link src 127.0.0.1 local 127.0.0.1 dev lo proto kernel scope host src 127.0.0.1 local 127.0.0.0/8 dev lo proto kernel scope host src 127.0.0.1
Zu dem von Dir angegebenen Befehl habe ich nach einigem Herumsuchen im Web eine Dokumentation als Postscript-Dokument gefunden: http://helpdesk.rus.uni-stuttgart.de/~rusheron/unix/netz/ip-cref.ps Die Syntax scheint ziemlich Cisco-ähnlich zu sein (ip address, ip route). Nach überfliegen der Doku ist es wohl so, wie Du sagst: es gibt mehrere Tabellen, die mit verschiedenen Unterbefehlen ausgegeben werden können. Wenn ich das richtig verstehe: ip route show table all alle Routing-Tabellen ip route show table main die Haupt-Tabelle (äquivalent zu route -n) ip route show table local lokale Routen auf dem eigenen System ip route show table cache zeigt den Inhalt des Routing-Caches an Nach der Diskussion, die vor einigen Jahren auf einer Debian-Mailingliste über genau dieses Phänomen des fehlenden Loopback-Interfaces in der Routing-Tabelle geführt worden ist (über Google und viel herumsuchen gefunden), soll es aber wohl eher so sein, dass es nicht verschiedene Tabellen gibt, sondern dass das Loopback-Interface fest im Kernel (seit 2.2) verankert ist, und _deshalb_ nicht in der Routing-Tabelle definiert werden muss (soweit ich das verstanden habe). Siehe hier: http://lists.debian.org/debian-user-de/2000/debian-user-de-200011/msg00585.h... Zitat: --- schnipp --- Diese Route (anzuzeigen mit route -n) ist zumindest bei einem 2.2er Kernel ueberfluessig, da sie automatisch vom Kernel gesetzt wird, allerdings so, dass sie nicht mit /sbin/route angezeigt wird. ip aus dem Paket iproute kann das aber: /sbin/ip route list table all | grep /8 local 127.0.0.0/8 dev lo table local proto kernel scope host src 127.0.0.1 --- schnapp --- Das Loopback-Interface taucht aber zusammen mit allen lokalen Schnittstellen auf jeden Fall auch in der Datei /etc/hosts auf (damit die Namensauflösung auf localhost funktioniert...).
Gruß
Andreas
Viele Grüße, Marcus
Hallo Marcus. * Freitag, 23. April 2004 um 01:36 (+0200) schrieb Marcus Glöder:
ip route show table all alle Routing-Tabellen ip route show table main die Haupt-Tabelle (äquivalent zu route -n) ip route show table local lokale Routen auf dem eigenen System ip route show table cache zeigt den Inhalt des Routing-Caches an
Nach der Diskussion, die vor einigen Jahren auf einer Debian-Mailingliste über genau dieses Phänomen des fehlenden Loopback-Interfaces in der Routing-Tabelle geführt worden ist (über Google und viel herumsuchen gefunden), soll es aber wohl eher so sein, dass es nicht verschiedene Tabellen gibt,
Aber dass es verschiedene Tabellen gibt, ist doch Fakt. Und das 'route' nur die "main"-Tabelle anzeigt, ebenfalls.
sondern dass das Loopback-Interface fest im Kernel (seit 2.2) verankert ist, und _deshalb_ nicht in der Routing-Tabelle definiert werden muss (soweit ich das verstanden habe). Siehe hier:
http://lists.debian.org/debian-user-de/2000/debian-user-de-200011/msg00585.h...
Zitat:
--- schnipp --- Diese Route (anzuzeigen mit route -n) ist zumindest bei einem 2.2er Kernel ueberfluessig, da sie automatisch vom Kernel gesetzt wird, allerdings so, dass sie nicht mit /sbin/route angezeigt wird. [ ... ]
Alle "normalen" Routen (auf das Netzwerk "hinter" den Netzwerkkarten) werden
seit Kernel 2.2 automatisch gesetzt, das allein kann das
Unterscheidungskriterium IMHO nicht sein.
Aber es ist IMHO insofern richtig, dass die gesamte "local"-Tabelle vom Kernel
verwaltet wird und nicht (direkt) verändert werden kann.
IMHO ist der "Punkt", dass 'route' nicht mehr ausreicht, um die gesamten
Routing-Informationen anzuzeigen (genausowenig wie 'ifconfig' für die
IP-Adressen der Interfaces).
Gruß
Andreas
--
Andreas Könecke "Andreas Koenecke
Am Freitag, 23. April 2004 20:34 schrieb Andreas Koenecke:
Hallo Marcus.
Hallo Andreas,
Alle "normalen" Routen (auf das Netzwerk "hinter" den Netzwerkkarten) werden seit Kernel 2.2 automatisch gesetzt, das allein kann das Unterscheidungskriterium IMHO nicht sein.
Aber es ist IMHO insofern richtig, dass die gesamte "local"-Tabelle vom Kernel verwaltet wird und nicht (direkt) verändert werden kann.
Nach dem, was ich in den beiden von mir angegebenen Links gelesen (und dann auch verstanden...) habe, ist das wohl so, denke ich. Aber das ist dann wirklich eine "Spezialisten-Frage".
IMHO ist der "Punkt", dass 'route' nicht mehr ausreicht, um die gesamten Routing-Informationen anzuzeigen (genausowenig wie 'ifconfig' für die IP-Adressen der Interfaces).
Richtig. Dafür gibt's dann ip address und ip route (aus dem iproute2-Paket).
Gruß
Andreas
Grüße, Marcus
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