Michael Raab wrote:

Da steht aber "die voraussichtlich positive Entscheidung für Linux im Bundestag".

Genau. Donnerstag soll die entgültige Entscheidung fallen. Grüße Rene

Hallo Liste, hallo Rene Engelhard, Rene Engelhard:

Thomas Burgau wrote:

...

Hallo,

lt. heutiger Ausgabe Handelsblatt kommt doch M$ in den Bundestag. Die Rolle von Linux soll sich im Bereich der Server finden. Und auch das nur teilweise. Naja, auch für XP stellt M$ in ein paar Jahren den Support ein. Dann hat unser Tux eine neue Chance.

Ich habe da andere Informationen:

--- schnipp --- Linux schafft im Bundestag den Durchbruch

Das freie Betriebssystem Linux wird erstmals im Bundestag zum Einsatz

kommen. Zu dieser Entscheidung tendiere die Kommission für Informations-

und Kommunikationstechnik des Ältestenrates (IuK), sagte der

IuK-Vorsitzende Uwe Köster (SPD) der dpa am Montag.

Mehr unter http://www.mainpost.de/1451949 ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ --- schnipp ---

Der Screenshot zeigt die grafische Oberfläche, wie sie nach der Installation des neuen Betriebssystem SuSE Linux 6.3 erscheint. Im ^^^^^ ^^^^^^^^^ Fenster rechts ist der Dateimanager zu sehen, der auch als Internet-Browser dienen kann,... --- schnapp --- naja diese Quelle !?! - da ist _tatsächlich_ 6.3 dargestellt !!

--- schnapp ---

Grüße

Rene

Gruß fs

Thomas Bendler wrote:

On Mon, 25 Feb 2002, Thomas Burgau sent incredible lines:

...

lt. heutiger Ausgabe Handelsblatt kommt doch M$ in den Bundestag. Die Rolle von Linux soll sich im Bereich der Server finden. Und auch das nur teilweise. Naja, auch für XP stellt M$ in ein paar Jahren den Support ein. Dann hat unser Tux eine neue Chance.

traurig in diesem Zusammenhang ist allerdings das man nicht mal zur Bundestagswahl ein Zeichen setzten kann und einfach mal die Opposition wählt. Die dürfte unter Leitung des bayrischen Königs (Kaiser ist ja schon Franz ;-)) wohl noch eher Richtung M$ tendieren

ACK. Wenn ich die ungefähre Verteilung richtig im Kopf habe: SPD: Mehrheit pro Linux Grüne: Mehrheit pro Linux FDP: pro M$ CDU/CSU: gespalten aber Mehrheit pro M$ Folgendes Interview mit Jörg Tauss (SPD) ist noch interessant: (http://www.de-bug.de/news/645.html)

KOMPROMISSE BASTELN Ein Gespräch mit dem SPD-Abgeordneten Jörg Tauss zur Linux-im-Bundestag-Entscheidung am Donnerstag.

Am Donnerstag fällt die IuK-Kommisson (Kommission für Informations- und Kommunikationstechnik) des Bundestages die Entscheidung über das zukünftige Betriebssystem von 5000 Bundestagsrechnern. Einer, der sich in der langen Vorfelddebatte mit Statements wenig zurückhielt, ist Jörg Tauss, der Beauftragte für Neue Medien der SPD-Fraktion. De:Bug sprach am Freitag mit dem Linux-Freund.

DEBUG: Herr Tauss, welche Anwendungen benutzt ein Bundestagsabgeordneter? Würden die auch mit Linux laufen?

TAUSS: Natürlich. Wir benötigen hier alle normalen Büro- und Kommunikationsanwendungen. Das beginnt beim Internetverkehr und hört beim Office-Paket nicht auf. Die Ausstattung mit Grafiksoftware und verschieden Tools etc. seitens der Verwaltung ist in den letzten Jahren auch ganz ansehnlich geworden. Sicherlich würde all das auch problemlos auf Linux- Basis funktionieren! Die Zeit, in der Open-Source-Software auf Freaks und Fachleute begrenzt war, ist vorbei. Wer Windows NT vernünftig anwenden kann, der kann auch innerhalb kürzester Zeit ein Star Office bedienen.

DEBUG: Anwenderseitig würde Linux also keine Probleme bringen - wie sehr wissen die Entscheider in der IuK-Kommision darüber Bescheid?

TAUSS: Ich sehe keinen Anlass, an den Kollegen dort zu zweifeln. Einige Mitglieder der IuK-Kommission sind sogar Informatiker oder Ingenieure, also echte Fachleute.

DEBUG: Wenn alle Bescheid wissen - warum ist es dann für Linux so schwer, Microsoft einfach abzulösen?

TAUSS: In der Vergangenheit gab es ein starkes Misstrauen. Das hat sich in den letzten Jahren, auch mit der Zusammensetzung der neuen Kommission, sehr stark abgebaut. Man hat auch neue Erfahrungen sammeln können - unsere SPD- Fraktions-Server laufen zum Beispiel mit Linux. Dass bisher nicht mehr geschehen ist, lag an den Verträgen mit Microsoft. Da die jetzt auslaufen, bietet es sich für den Bundestag an, andere Angebote und Optionen ausgiebig zu prüfen.

DEBUG: Wie sieht es in der IuK-Kommission aus; gibt es mehr Befürworter oder Gegner von Linux?

TAUSS: Die Grenze geht sicherlich quer durch die Parteien. Wir haben im CDU-Bereich ausgesprochene 'XP-Lobbyisten', was mich sehr überrascht, weil Windows XP, was die Sicherheit anbelangt, ein wirklich nicht unumstrittenes Produkt ist. Wir haben bei der CDU durchaus auch Befürworter. Die FDP hat sich demgegenüber zu meinem Erstaunen auf die Microsoft-Seite geschlagen, die Grünen und die SPD sind wohl bei Linux, soweit ich das heute überschaue. Es gibt dafür also durchaus auch eine Koalitionsmehrheit.

DEBUG: Kann man sagen, die Entscheidung steht schon fest?

TAUSS: Es wird am Donnerstag sicher noch kräftige Diskussionen geben. Aber ich höre von verschiedenen Seiten, dass innerhalb der Kommission und auch zwischen den Fraktionen an einem Kompromiss gebastelt wird: Die Server beispielsweise auf Linux-Basis, und in den Abgeordnetenbüros eine Wahlfreiheit zwischen Linux und Microsoft. Damit könnte ich sehr gut leben.

DEBUG: Wie kommt es überhaupt zu einem Kompromiss, wenn SPD und die Grünen eine eigene Mehrheit haben?

TAUSS: Aufgezwungene Mehrheitsentscheidungen waren bei den Beschaffungsfragen in den letzten Jahren eher ungewöhnlich. Wir hätten sonst möglicherweise das Problem, dass sich bei Mehrheitsänderungen in diesem Ausschuss jedes Mal wieder Technik ändern würde. Und wenn mein FDP-Kollege Otto partout ein Microsoft-Produkt haben will, dann finde ich es nicht legitim, ihm genauso verbissen etwas anderes aufzuzwingen. Weil die aktuelle Entscheidung keine ist, bei der sich notwendigerweise eine Mehrheit gegenüber einer Minderheit durchsetzen muss, versucht man also zu einem Kompromiss zu kommen, zumal wir Befürworter und Gegner sowohl in Koalition als auch in der Opposition haben. Von dem Ausgangspunkt meiner ehemaligen Aussage gesehen, dass ich den Bundestag gerne zur Microsoft-freien Zone machen würde, bin ich zwar nicht hundertprozentig zufrieden, aber es wäre trotzdem ein ganz deutlicher Fortschritt zu dem, was wir heute haben.

DEBUG: Bei einer Wahlfreiheit - wie viele Büros werden dann überhaupt freiwillig Linux wählen?

TAUSS: Ich könnte mir vorstellen, dass es bei uns in der SPD eine Mehrheit sein wird.

DEBUG: Man spricht von einem Startschuss für Linux, wenn es im Bundestag eingesetzt wird. Würde er mit einer freiwilligen Option der Anwender auf Linux ebenso laut ausfallen?

TAUSS: Von großem Interesse ist für mich vor allem der Serverbereich, und ich glaube, wenn eine so große öffentliche Verwaltung wie der Bundestag auf Linux setzt, wäre das ein sehr, sehr interessantes Signal, mit dem Linux gut leben könnte. Und es ist ja kein Zufall, dass Microsoft dieses Signal nun wirklich zu fürchten scheint!

DEBUG: Sie haben in der Vergangenheit von 'massivem Lobbying' seitens Microsoft gesprochen.

TAUSS: Was ich bei Microsoft etwas ungewöhnlich fand, war die Art, in der man an die Abgeordneten herangegangen ist: zum Teil nicht unter Microsoft-Adresse, sondern versteckt unter Tarnadressen. Das ging soweit, dass uns eine Dame, die mir nicht bekannt war, einen Brief schrieb und sagte, man müsse unter den Eindrücken des 11. September ganz deutlich sehen, dass Linux-Produkte unsicher und Microsoft-Produkte sicher seien und man deshalb keine unverantwortliche Entscheidung treffen dürfe. Die Dame war wohl von der PR-Agentur Hunzinger und arbeitete so im Auftrag Microsofts. Ich habe den Brief in Karlsruhe ein paar Informatikern gezeigt und die wollten ihn im Karneval für eine Büttenrede verwenden. Im Ernst: Es ist legitim, dass Microsoft für seine Interessen kämpft, aber diese zum Teil wirklich diffamierenden Vorgehensweise - bis hin zu falschen Behauptungen - verstimmt mich. Man sollte auch Leute Briefe schreiben lassen, die etwas von der Sache verstehen, genauso wie man Quellcode nicht jedem Laien zur Sicherheitsüberprüfung vorlegen kann! Die Bereitschaft von Microsoft, uns den Windows-Quellcode offenzulegen, habe ich ja prinzipiell begrüßt, weil sich damit eine Änderung in der MS-Politik zumindest zart andeutete. Aber die Lösung des Problems ist es weiß Gott nicht, weil ich mit ein paar Millionen Zeilen nichts anfangen kann. Und wenn Microsoft dann Vorschriften machen will, dass nur der Bundestag und nicht das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik den Quellcode einsehen darf, ist das ein wenig seriöses Angebot. -- "So right now the only vendor that does such a stupid thing is Microsoft."

-- Linus Torvalds on bad file system interface design. (Open Sources, 1999 O'Reilly and Associates.)

Am Mittwoch, 27. Februar 2002 22:40 schrieb Stefan Heinrichsen:

Wann und wo erfährt man den morgen die endgültige Entscheidung? (wobei es wahrscheinlich kurz nach veröffentlichung der Entscheidung ohnehin einen Thread dazu geben wird :)

Hi, ich denke mal, dass heise online meinen Arbeitstag begleiten wird ;-)) -- Christoph Eckert

* Michael Raab [020227 22:41]:

Denn allein der Gedanke, das die ein OS einsetzen, das Heimtelefoniert, lässt mir die Nackenhaare aufstreuben.

Ist doch wurscht. So erfahren's die Amis eben ein bisschen früher. :-) -- Gruß - Ulli

Moin Moin,

Am Mittwoch, 27. Februar 2002 22:41 schrieb Michael Raab: Selbst wenn, der wirtschaftliche Vergleich angeblich gleich aus geht. Selbst wenn der Schulungsaufwand bei LINUX angeblich größer ist als bei Würgdos. Selbst wenn Kosten zur Portierung von MAkros und Dokumenten anfallen. Das alles _I_S_T_ doch zweitrangig, denn:

- wohin fließt den das Geld! In unsere eigene Wirtschaft oder in den Rachen einer Organisation mit einem besonderen Ruf ...

ACK, dazu kommt noch, daß _wir_ den Müll bezahlen müssen;(( Außerdem würde man sogar noch Arbeitsplätze schaffen. Das sehen aber unsere regierenden super Pfeiffen nicht! ByE Andre

Am Fre, 2002-03-01 um 02.09 schrieb Manfred Tremmel:

Am Donnerstag, 28. Februar 2002 11:05 schrieb Michael Nausch:

...

- wohin fließt den das Geld! In unsere eigene Wirtschaft oder in den Rachen einer Organisation mit einem besonderen Ruf ...

Mal ne andere Frage, Win XP liegt doch immer noch dieses Defragmentierungstool von der Scientologienahen Firma bei, die ja bekanntlich einen Teil ihres Gewinnes an diese umstrittene Organisation (ich halt mich hier mal zurück) abführt. Demzufolge finanziert der Bundestag mit Einführung von XP doch auch Scientologie mit, selbst wenn das Tool nachträglich aus Sicherheitsgründen entfernt würde. Ich frag mich, ob das, bei der sonst so strikten Haltung gegen Scientologie, überhaupt zu rechtfertigen ist. Dass meine Steueren da reinfliessen stimmt mich auf jeden Fall bedenklich (und dass gerade die CDU/CSU für den WinXP Einsatz ist, erst recht, die poltern doch sonst immer am lautesten) ...

Oops! Das ist ein sehr interessanter Gedanke! Wenn das tatsächlich so ist muss man das vielleicht mal an den richtigen Stellen fragen...? -- mfg Peter Küchler, Planungsverband Frankfurt Region Rhein Main

Christian Schmidt wrote:

Peter Kuechler schrieb am Fri, Mar 01, 2002 at 08:43:58AM +0100:

...

Oops! Das ist ein sehr interessanter Gedanke! Wenn das tatsächlich so ist muss man das vielleicht mal an den richtigen Stellen fragen...?

Nein! Nicht fragen, sondern publik machen!

Meist Du, das bringt was? Die katholische Kirche hat inzwischen doch auch ihren Frieden mit W2k getroffen... Schade um die Mail meint hebi -- Dirk Hebenstreit Tel : +49-0170-2461522 Eschenweg 3 +49-033200-85997 14558 Bergholz-Rehbruecke Dirk.Hebenstreit@epost.de PingoS - LINUX-User helfen Schulen: http://www.pingos.schulnetz.org

HI, Am Mittwoch, 27. Februar 2002 22:41 schrieb Michael Raab:

Ich hoffe stark, das Linux im Bundestag eingesetzt wird.

Was sagte ich denn? Geld regiert die Welt: http://www.heise.de/newsticker/data/anw-27.02.02-008/ Stärker pikiert hat die Abgeordnete, dass Microsoft "kurz vor der wichtigen Entscheidung" vergangenen Mittwoch noch zu einem parlamentarischen Abend mit Gala-Dinner geladen hatte. Na, wer sagt es denn, wie will man da gegen "anstinken"? Eine gut gedeckte Tafel wischt alle Volkswirtschaftlichen und Sicherheitsrelevanten Argumente vom Tisch. MUß ja auch sein, sonst hätte ja das Gala-Dinner keinen Platz! :-) Cul8r, BC -- Michael Nausch Anzinger Str. 20 85586 Poing +49-8121-989810 (voice) +49-8121-971941 (fax) http://omni128.de michael@nausch.org