Re: Was ist denn nur in die CŽT gefahren ?
Wolfgang Bornath <wobo@gmx.de> writes:
On 31-Aug-98 Tomas Duewiger wrote:
Dieses Editorial war allerdings, wie Du schon sagst, ein voller Griff in's Klo. Ich habe mich auch sehr geaergert und schon mal einen Leserbrief verfasst, ich zoegere aber noch, da der Typ wirklich so laecherliches Zeug von sich gibt, dass zu dem auch noch falsch und oberflaechlich recherchiert ist. Ich frage mich ob es ueberhaupt Beachtung verdient,
Lassen wir doch mal die Subjektivität beiseite, auch bei uns.
Hab ich getan, ehrlich. Ich bin keiner der Linux als Religion sieht. Ich habe auch einiges an Kritik an Linux.
Dies ist doch ein keineswegs übertriebenes Szenario. Wie, bitte, soll ich dem User begreiflich machen, daß er seinen Kernel erst neu kompilieren muss, um Soundunterstützung zu bekommen? Wie soll ich ihm erklären, was Module sind? Er will das doch garnicht wissen. Er will mit der Kiste "seine" Programme mit dem Klick auf das Icon starten und genau das bietet ihm Windows an.
RedHat auch ;-) mit SounBlaster kein Problem, ohne compilieren.
Also, IMHO ist der Editor der c't nicht so weit von der Realität entfernt, wenn man seine Argumente aus der Sicht der Windows-User sieht. Sie wissen halt nicht, was wir wissen ;-))
Der Editor hat in vielen Dingen recht, aber: Er hat das System der freien Software nicht verstanden. Er `fordert' etwas von `den Entwicklern', die es so nun mal nicht gibt, wenn jemand Lust hat einen vim besser zu machen, bitte. Du gehst doch auch nicht zu einem Sharewareautor und sagst ihm er solle keinen Bildschirmschoner fuer Win schreiben, sondern sich darum kuemmern das das System stabiler wird. Der Artikel hoert sich an, als ob Linux von einer Firma verkauft wird. Der Typ kann nicht daher kommen und jemandem erzaehlen, was er nun zu entwickeln habe und das er es bitte dann auch umsonst bekommen muss. Das kritisiere ich. Er unterschlaegt die Ansaetze die es in diese Richtung gibt. Der Absatz mit den Rechten ist doch albern. Diese Rechte sind Teil der Stabilitaet, wer meint sie nicht zu brauchen, kann als root arbeiten und ein bisschen Spass haben. Und die KDE Diskussion als laecherlich abzustempeln finde ich Ueberheblich. Natuerlich gibt es Hardliner die QT verteufeln und ich finde das nicht unberechtigt (villeicht etwas uebertrieben). Aber die paranoia dahinter bewahrheitet sich langsam (siehe Suse Anzeige). Die Idee an sich, Linux leichter zu machen ist ja richtig und gut, aber man muss auch realistisch bleiben. Wenn Linux auf Kosten der Stabilitaet und Flexibilitaet einfacher werden muss, dann ohne mich. Tomas -- Tomas Duewiger td@music-satellite.de <A HREF="http://www.music-satellite.de/spearhead/"><A HREF="http://www.music-satellite.de/spearhead/</A">http://www.music-satellite.de/spearhead/</A</A>> -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux
Tomas Duewiger wrote:
Der Editor hat in vielen Dingen recht, aber: Er hat das System der freien Software nicht verstanden. Er `fordert' etwas von `den Entwicklern', die es so nun mal nicht gibt, wenn jemand Lust hat einen vim besser zu machen, bitte. Du gehst doch auch nicht zu einem Sharewareautor und sagst ihm er solle keinen Bildschirmschoner fuer Win schreiben, sondern sich darum kuemmern das das System stabiler wird. Der Artikel hoert sich an, als ob Linux von einer Firma verkauft wird. Der Typ kann nicht daher kommen und jemandem erzaehlen, was er nun zu entwickeln habe und das er es bitte dann auch umsonst bekommen muss. Das kritisiere ich.
Genau das IST das Problem von Linux. Es wird nur das entwickelt, wozu gerade jemand Lust hat. Marketingstrategien werden dabei meist (immer) vollkommen ignoriert. Die Handhabung von Linux ist zwar schon erheblich einfacher geworden, läßt aber im Vergleich zu dem, rein auf Marketing aufgebauten, Windoze noch zu wünschen übrig. Linux folgt eben dem Grundsatz das der USER wissen muß was er tut. Da das einige Grundkenntnisse des Betriebssystem voraussetzt, braucht man auch nicht so viel Wert auf einfache Bedienung legen. Deshalb ist und bleibt Linux IMHO, sowie andere Unixe, ein System für Leute die sich mit Computern ernsthaft beschäftigen.
Die Idee an sich, Linux leichter zu machen ist ja richtig und gut, aber man muss auch realistisch bleiben. Wenn Linux auf Kosten der Stabilitaet und Flexibilitaet einfacher werden muss, dann ohne mich.
Ist auch meine Meinung, aber dann darf man nicht versuchen Linux Jedem und überall andrehen zu wollen. Dann bleibt eben Linux ein Serversystem und die Clients auf Windoz. Bitte mich nicht falsch verstehen. Für mich persönlich gibt es NUR Linux. Ich greife kein Windoz mehr an, nicht einmal an meinem Arbeitsplatz. Wenn man Linux ähnlich wie Windoz durchsetzen will, muß man zuerst einmal die Computerhändler dazu überreden Linux fertig vorzuinstallieren. Wenn ein DAU einen Rechner kauft auf dem Linux bereits fertig installiert ist und auf die Hardware abgestimmt ist, dann ist es ihm sicherlich auch recht. Egal wie einfach die Installation eines OS auch sein mag, es gibt viele die sich einfach weigern (angst haben) ein OS zu installieren. Das wäre ja genau so als wenn ich ein Auto kaufe, aber den Motor erst selbst einbauen muß oder schlimmer, den Motor erst selbst zusammenbauen muß. Macht doch keiner, oder? -- Theofilu Andreas <A HREF="http://members.eunet.at/theofilu"><A HREF="http://members.eunet.at/theofilu</A">http://members.eunet.at/theofilu</A</A>> ------------------------------------------------- Enjoy the science of Linux! Genieße die Wissenschaft von Linux! ------------------------------------------------- -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux
Wenn man Linux ähnlich wie Windoz durchsetzen will, muß man zuerst einmal die Computerhändler dazu überreden Linux fertig vorzuinstallieren. Wenn ein DAU einen Rechner kauft auf dem Linux bereits fertig installiert ist und auf die Hardware abgestimmt ist, dann ist es ihm sicherlich auch recht.
Wäre ja kein Problem! Aber was dann? Der DAU möchte einen Brief (jaja, das blöde Beispiel) schreiben. Der kann das in der Regel gar nicht installieren - wenn es sich nicht als RPM auf der SuSE befindet. Das Verfahren, ein System mit mindestens zwei Usern (root UND User Otto) betreiben zu müssen, ist für Umsteiger schon recht gewöhnungsbedürftig. War es für mich anfangs auch. Bei Windows hat nun mal jeder das Recht, die Platte zu formatieren - WIE PRAKTISCH! Danach paßt dann Linux drauf ;-) Carsten -- <A HREF="http://194.64.248.1/~carsten.meyer"><A HREF="http://194.64.248.1/~carsten.meyer</A">http://194.64.248.1/~carsten.meyer</A</A>> Bitte die Signatur(en) bei Replies löschen! -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux
On 01-Sep-98 Tomas Duewiger wrote:
Die Idee an sich, Linux leichter zu machen ist ja richtig und gut, aber man muss auch realistisch bleiben. Wenn Linux auf Kosten der Stabilitaet und Flexibilitaet einfacher werden muss, dann ohne mich.
Ich glaube, das ist ein wesentlicher Streitpunkt, der schon für manche Diskussion in den Foren und Listen gesorgt hat. Einerseits hat eigentlich jeder Linux-User soviel Freude oder Zufriedenheit durch die Nutzung dieses OS, daß er es gerne sähe, wenn Kuri's Vision (letzter Satz des Editorials) Realität werden würde. Andererseits ist die Furcht berechtigt, daß Linux (oder was die eine oder andere Distribution in den nächsten Jahren daraus macht) dadurch massentauglich gemacht wird, daß man den Usern ein Windows-ähnliches System vorsetzt. Ohne die Instabilität aber mit dem gleichen Gängelband. Die Diskussion darüber ist ja durch KDE verschärft worden. IMHO ist der Königsweg der: Man kann eine DAU-taugliche Distribution herausbringen, in der ALLES mit schönen Dialogboxen und MultipleChoice konfiguriert wird. Man kann auch eine Distri herausbringen, in der der User (wenn er nicht will) NIE einen Prompt sieht. X kann automagisch eingerichtet werden (siehe SAX, siehe RedHat). Alles schön und gut. Aber nur, wenn man den User VORHER davon überzeugt oder ihm begreiflich macht, daß das, was er da erhält, nur eine Beispielkonfig ist, mit der ihm der Start erleichtert wird. (Schnelle Anfangserfolge machen süchtig nach mehr!). Wenn man ihm dann noch den IKEA-Slogan (Entdecke die Möglichkeiten) nahebringt kann mit der Zeit ein recht passabler Pinguin entstehen. Wenn er mit der Anfangskonfig zufrieden ist, was solls?! Immerhin ein weiterer User ohne Gatesware. Lasst uns nicht so elitär sein, zu denken, daß nur der ein "richtiger" Linux-User ist, der im Schlaf alle möglichen Tastenkombis des Emacs vor sich hin murmelt! Lasst uns akzeptieren, daß die überwiegende Mehrzahl der Computernutzer tatsächlich nur das ist: Computer-NUTZER. Und warum sollte es die nur mit Gatesware geben? Wie war das noch? "World domination"? Wolfgang -- wobo <wobo@gmx.de> Powered by Penguin Wisdom -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux
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