Debatte um Zukunft von Opensuse
Guten Morgen Opensuse-Gemeinde, vor sechs Tagen (6. Mai 2011) gab es in Heise-Online einen Artikel zur Zukunft von Opensuse nach der Übernahme von Novell durch Attachmate. Danach soll es inzwischen wieder einmal unsicher mit der weiteren Zukunft von Opensuse aussehen. Noch am 3. Mai 2011 hieß es im gleichen Medium, "Nils Brauckmann, der neue Suse-Chef, erklärte gegenüber den Suse-Mitarbeitern, er wolle "das Marktpotenzial der Marke Suse entfesseln". Weiter heißt es: "Über Projekte wie OpenSuse werde man mit der Open-Source-Community zusammenarbeiten – das sei essenziell für das Suse-Geschäft". Am 6. Mai heißt es nun unter anderem : "Das klingt weniger nach "mit Volldampf voraus" als vielmehr nach "erst mal Kosten runter". Aus Sicht der Finanzinvestoren, denen Attachmate gehört, eine nachvollziehbare Entscheidung. Aber ob sich die Open-Source-Community, auf deren Zusammenarbeit Suse (wie jeder im Linux-Geschäft) angewiesen ist, vor diesen Karren spannen lässt?" Der Artikel bezieht sich auf die derzeitige Geschäftspolitik von Attachmate in Zusammenhang mit Suse und den personellen Entwicklungen in Nürnberg und die möglicherweise zu erwartende Reaktion der Community. Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen? Gruß, Christoph v. Gallera -- Mittelhessenblog Um die Ecke geguckt - Freier Journalismus aus Mittelhessen nicht nur für Mittelhessen http://mittelhessenblog.de Mittelhessenblog ist ein Projekt von www.cvg2000.de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Christoph von Gallera schrieb:
Guten Morgen Opensuse-Gemeinde,
vor sechs Tagen (6. Mai 2011) gab es in Heise-Online einen Artikel zur Zukunft von Opensuse nach der Übernahme von Novell durch Attachmate. Danach soll es inzwischen wieder einmal unsicher mit der weiteren Zukunft von Opensuse aussehen. Noch am 3. Mai 2011 hieß es im gleichen Medium, "Nils Brauckmann, der neue Suse-Chef, erklärte gegenüber den Suse-Mitarbeitern, er wolle "das Marktpotenzial der Marke Suse entfesseln". Weiter heißt es: "Über Projekte wie OpenSuse werde man mit der Open-Source-Community zusammenarbeiten – das sei essenziell für das Suse-Geschäft".
Am 6. Mai heißt es nun unter anderem : "Das klingt weniger nach "mit Volldampf voraus" als vielmehr nach "erst mal Kosten runter". Aus Sicht der Finanzinvestoren, denen Attachmate gehört, eine nachvollziehbare Entscheidung. Aber ob sich die Open-Source-Community, auf deren Zusammenarbeit Suse (wie jeder im Linux-Geschäft) angewiesen ist, vor diesen Karren spannen lässt?"
Der Artikel bezieht sich auf die derzeitige Geschäftspolitik von Attachmate in Zusammenhang mit Suse und den personellen Entwicklungen in Nürnberg und die möglicherweise zu erwartende Reaktion der Community.
Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen?
Gruß,
Christoph v. Gallera
Hi, also ich nutze seit 2000 (Open)Suse als Serversystem. Gelegentliche Blicke nach Redhat, Debian, Ubuntu etc. haben mich immer wieder zu dem Ergebnis kommen lassen, dass - zumindest für meine Zwecke (kleines Unternehmen, ca. 15 PC-AP, ebenso viele Drucker aller Art von Matrix bis Thermo, ssh-Server, Samba, kl. Intranet mit Apache, ...) - Suse immer wieder die beste Wahl ist. Dito für unseren gemieteten (V-)Server. Dabei würde ich bleiben, wenn sich die Konditionen nicht krass ändern, was ich momentan nicht sehe. Jährlich ein paar Euro für eine Suse-Box, wie zu CD/DVD-Zeiten würden mir nicht leid tun, aber SLES würde ich nicht kaufen wollen. Das scheint mir overkill... just my 2 ct -- Joerg Thuemmler www.teddylinx.de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am 12.05.2011 09:57, schrieb Christoph von Gallera:
Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen?
Ich habe für mich beschlossen: - laufende Projekte/ Kunden laufen weiter auf Suse solange es Updates bzw. neue Versionen gibt - neue Server-Projekte werden wenn es soeben geht auf Debain realisiert woebi hier häufig die Aufgabe die Distribution defacto definiert - neue Client-Projekte im dienstlichen Umfeld werden auf Debain umgesetzt sofern nicht bessere Hardwareunterstützung von Suse bzw. auch Ubuntu hier den Ausschlag gibt - neue private Client-Projekte bleiben erst einmal bei Opensuse da hier doch einige User mit Englisch Probleme haben Ich persönlich habe kein gutes Gefühl was Suse angeht, würde mich aber freuen wenn ich mich täusche. gruß Ralf Prengel Manager Customer Care Comline AG Hauert 8 D-44227 Dortmund/Germany Fon +49 231 97575 904 Fax +49 231 97575 257 Mobil +49 151 10831 157 EMail Ralf.Prengel@comline.de www.comline.de Vorstand Stephan Schilling, Erwin Leonhardi Aufsichtsrat Dr. Franz Schoser (Vorsitzender) HR Dortmund B 14570 USt.-ID-Nr. DE 124727422 Für die Erstellung unserer Dokumente benutzen wir die Produkte aus dem Microsoft Office 2007 Paket. Sollte sich ein Anhang in der Mail befinden, der mit einer älteren Office Version nicht geöffnet werden kann, installieren Sie bitte das Compatibility Pack für Office 2007. http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=941b3470-3ae9-4aee-8f43-c6bb74cd1466&DisplayLang=de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
* Ralf Prengel (ralf.prengel@comline.de) [20110512 11:00]:
Ich persönlich habe kein gutes Gefühl was Suse angeht,
Warum? Die Bildung eines eigenen Geschäftsbereichs SUSE mit eigenem Vertrieb kann man auch als Stärkung ansehen. Und mir sind aus meinem Umfeld keine Entlassungen bekannt. Philipp -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am Donnerstag, 12. Mai 2011, 14:20:54 schrieb Philipp Thomas:
* Ralf Prengel (ralf.prengel@comline.de) [20110512 11:00]:
Ich persönlich habe kein gutes Gefühl was Suse angeht,
Warum? Die Bildung eines eigenen Geschäftsbereichs SUSE mit eigenem Vertrieb kann man auch als Stärkung ansehen. Und mir sind aus meinem Umfeld keine Entlassungen bekannt.
Ich mache mir keine Sorgen um openSUSE. Eine Entschlackung der Unternehmensstruktur ist erstmal gut. Die Frage ist wie gut die Leute sind die diese Vornehmen und die Umstrukturierung planen. Sind diese Leute unfähig würde das Ergebnis auch ohne Kürzung das gleiche sein wie mit, nämlich das Verschwinden von SLES und SLED vom Markt. Wenn Attachmate nicht der Meinung wäre, dass man mit openSUSE Geld verdienen kann hätte diese Übernahme nicht stattgefunden. Über die betriebswirtschaftlichen Interna an dieser Stelle zu diskutieren macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Ich behaupte einfach mal, dass keiner hier auf der Liste diese zu einem Grad kennt oder wenn doch darüber sprechen darf um so eine Diskussion zu rechtfertigen. Was die, neudeutsch, Community angeht haben wir es doch selber in der Hand. Wenn aufgrund nicht vorhandern Faktenlage alle von openSUSE zu Distribution XY wechseln, ist man ganz höchstpersönlich mitschuld wenn openSUSE in Zukunft nicht mehr das ist was es war oder sein könnte. Zeigen wir doch allen Attachmate, dass sie auf die Community zählen können. Schreiben wir Bugreports, reichen Verbesserungsvorschläge ein und lasst uns reichlich Werbung für unsere Distribution machen. Bei KDE4 hatte auch jeder ein ungutes Gefühl, es ist immer noch da und die Community größer als vorher. Bei Unity und Gnome3 lese ich auch permanent von unguten Gefühlen. Ich prognostiziere hier jetzt mal, dass Ubuntu mit Unity die erste Distribution sein wird die erfolgreich X durch Wayland ersetzt und damit einhergehend auf Tablets und ähnlichen Endgeräten erfolg haben wird. Gnome3 wird auch seinen Platz neben KDE4 behalten und nicht untergehen. Trotz der vielen unguten Gefühle... MfG Marco -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
* Marco Roeben (roeben@fmp-berlin.de) [20110512 15:18]:
Ich prognostiziere hier jetzt mal, dass Ubuntu mit Unity die erste Distribution sein wird die erfolgreich X durch Wayland ersetzt
Du verwechselst da scheinbar etwas. Wayland ist noch meilenweit von einem X-Ersatz entfernt und Unity hat mit Wayland genau garnichts zu tun sondern ist einfach eine alternative GNOME shell. Philipp -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am Donnerstag, 12. Mai 2011, 16:02:45 schrieb Philipp Thomas:
Du verwechselst da scheinbar etwas. Wayland ist noch meilenweit von einem X-Ersatz entfernt und Unity hat mit Wayland genau garnichts zu tun sondern ist einfach eine alternative GNOME shell.
Nein, ich verwechsel da gar nichts. Mark Shuttleworth hat angekündigt mit seinem Ubuntu als erste Distribution Wayland einsetzen zu wollen. Unity ist vielleicht eine Alternative zur Gnome Shell, aber diese ist ein Bestandteil von Gnome3, welches wiederum einen Windowmanager, also X.org, braucht. Genau diesen will Wayland ersetzen. Ich denke, dass sich Ubuntu mit Unity langfristig von Gnome unabhängiger machen will. Das macht Sinn, da es bis jetzt weder im Gnome-, noch im KDE- Lager ernsthafte Ansätze gibt Wayland in betracht zu ziehen. Wenn Ubuntu unabhängiger von dem Gnome Hauptentwicklungszweig wird, wird es im Umkehrschluss einfacher entsprechende Anpassungen in Richtung Wayland- Unterstützung vorzunehmen. Mir ist klar was Unity ist und wo ich Wayland einordnen muss. Meine Prognose ist als allgemein Prognose zu verstehen und nicht als technische Argumentation ob und wie Unity/Gnome und Wayland zusammenkommen. Anders ausgedrückt: Lasst uns mal zwei Jahre warten und dann schauen welche grafische Oberfläche in Verbindung mit Wayland Ubuntu ausliefert. Ich sage, es wird eine sein die aus Unity hervorgegangen ist. btw Mit den Plasma Activities passiert im Moment im KDE-Lager ein ähnlicher Schwenk in Richtung Wayland. Nur das hier die technische Entwicklung vor der großen mündlichen Ankündigung begonnen hat. MfG Marco -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am Do, 12 Mai 2011 15:17:17 CEST schrieb Marco Roeben:
Wenn Attachmate nicht der Meinung wäre, dass man mit openSUSE Geld verdienen kann hätte diese Übernahme nicht stattgefunden.
Das ist betriebswirtschaftlich nicht begründet. Es könnten durchaus strategische Ziele sein, die was kosten und wirkliche Strategien macht man nicht zwingend und eher selten öffentlich. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Konkurrent gekauft und dann vernichtet wird. Ich kenne aber keinen Grund, dass das so sein wird. Was würde die Opensuse-Community daran hindern ein Open-irgendwas ins Leben zu rufen, wenn die Interessen zu MS zu konträr werden? Vgl. Libreoffice. Al -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am 12.05.2011 09:57, schrieb Christoph von Gallera:
Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen?
Ich persönlich würde noch nicht über ungelegte Eier gackern. SuSE wurde ja auch schon bei der Übername durch Novell tot gesagt. Tatsächlich waren die Änderungen aber (nach einigen Anlaufschwierigkeiten) durchaus positiv. Und wie all zu "gierige" Unternehmensstrategien im Opensource-Bereich ausgehen können, zeigt ja das Beispiel OpenOffice vs. LibreOffice. Gruß Uli -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
On 12.05.2011 15:15, Ulrich Gehauf wrote:
Am 12.05.2011 09:57, schrieb Christoph von Gallera:
Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen?
Ich persönlich würde noch nicht über ungelegte Eier gackern. SuSE wurde ja auch schon bei der Übername durch Novell tot gesagt. Tatsächlich waren die Änderungen aber (nach einigen Anlaufschwierigkeiten) durchaus positiv.
Und wie all zu "gierige" Unternehmensstrategien im Opensource-Bereich ausgehen können, zeigt ja das Beispiel OpenOffice vs. LibreOffice.
www.linux-magazin.de im vorletzten Heft was ein längerer Artikel -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
Am Do, 12 Mai 2011 09:57:26 CEST schrieb Christoph von Gallera:
Mich interessiert, wie die derzeitige Lage in der Community eingeschätzt wird. Bleibt Opensuse ein sicheres Schiff oder empfiehlt es sich, sich Gedanken um eine Neuorientierung zu machen?
Microsoft hat sich an Apple beteiligt und schau was daraus geworden ist. Wenn MS die strategische Entscheidung trifft Suse fallen zu lassen, dann wird man sich eben neu orientieren müssen. Auf privaten PCs habe ich grundsätzlich Partitionen für 2-4 Distris, da kann man schön vergleichen, auch Versionen der Distris, und manche Pakete funktionieren in der anderen Distri out-of-the-box. Die Präferenz ergibt sich aus den persönlichen Vorstellungen. Tendenziell ist Suse aber schneller beim Booten. Al -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org
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