OT: Software für messtechnische Anwendungen gesucht
Guten Tag, ja, ich weiss, ist keine Suse-Problem, aber hier lesen die Leute, die es wissen könnten : Ich suche eine Software, mit der ich Gegenstände, die in einem kamera-bestückten Mikroskop liegen, genau vermessen kann. Ich brauche Abstände, Winkel, Durchmesser aus n Punkten und diverse rechnerische Verknüpfungen ( für Insider : Teilkreis ) etc. Die einfachen Messfunktionen aus gimp usw. reichen leider nicht aus. Kennt jemand eine Lösung ? Danke und Gruss Clemens p.s. : Ich bin für Hinweise auf alle beliebige Längenmessprogramme dankbar- notfall könnte ich auch Messsysteme am Kreuztisch des Mikroskops anbringen
Hallo, Umrechnung von Pixelkoordinaten in ein dazu verschobenes, gedrehtes und skaliertes Koordinatensyste kann g3data (interaktiv). MfG Joachim Franek
Moin Clemens Hey, da kommt der Fein- und Messtechniker in mir wieder durch. *grins* On Friday 07 May 2004 09:19, Clemens Müller wrote: [...]
ja, ich weiss, ist keine Suse-Problem, aber hier lesen die Leute, die es wissen könnten : Ich suche eine Software, mit der ich Gegenstände, die in einem kamera-bestückten Mikroskop liegen, genau vermessen kann. Was heisst hier genau? Messbereich: µm? nm? Toleranz? Und vor allem, Höhenunterschiede der Messpunkte? Einfache Messung der Punkte oder Mehrfachmessung mit anschliessender Auswertung?
Was willst du messen? Mit was für einem Messaufbau?
Ich brauche Abstände, Winkel, Durchmesser aus n Punkten und diverse rechnerische Verknüpfungen ( für Insider : Teilkreis ) etc. Die einfachen Messfunktionen aus gimp usw. reichen leider nicht aus. Kennt jemand eine Lösung ?
Danke und Gruss Clemens
p.s. : Ich bin für Hinweise auf alle beliebige Längenmessprogramme dankbar- notfall könnte ich auch Messsysteme am Kreuztisch des Mikroskops anbringen Auf die Anbringung von Glassmassstäben wirst du wohl nicht herum kommen. Es gibt auch Objektträger die ein aufgeätztes Messraster haben, aber schweineteuer die Dinger und für eine Messung im Rahmen der Fertigungskontrolle zu empfindlich. Nur ist fraglich ob du mit einer einfachen Kamera die Höhenwinkel Fehler zw. Glasmassstab und Messobjekt mit einbeziehen kannst. So wie du dir das vorstellst ist es nur die Vermessung einer 2D Projektion. Eine Berücksichtigung von Höhenwinkeln erreichst du IMHO nur wenn du die Höhe z.B. noch mit einem Laser misst den du durch die Optik der Kamera führst. Allerdings das selber zu bauen ist wohl teurer als ein 3D Messmikroskop.
Für eine Toleranz Messung im Rahmen der Fertigungsmesstechnik könnte man was aus den Quellen von g3date basteln: http://www.acclab.helsinki.fi/~frantz/software/g3data.php Dem was dir vorschwebt, Teilkreismessung, fehlt eigendlich nur noch die Bestimmung des ø und die Darstellung der zwei Toleranzkreise am Bildschirm. Tschüss, Thomas -- Diese Adresse wird nur für die SuSE-Linux Liste benutz. Mails die nicht über die SuSE Liste kommen erreichen mich _garantiert_nicht!_
Am Fri, 7 May 2004 11:26:05 +0200 schrieb Thomas Templin
Moin Clemens
Hallo Thomas,
Hey, da kommt der Fein- und Messtechniker in mir wieder durch. *grins*
Dann gibt es eine weitläufige berufliche Verwandschaft : ich arbeite u.a. bei der Entwicklung von Längenme=DFgeräten mit ( Elektronik und Firmware ) ...
Ich suche eine Software, mit der ich Gegenstände, die in einem kamera-bestückten Mikroskop liegen, genau vermessen kann.
Was willst du messen? Mit was für einem Messaufbau?
In meinem Freiberufler-Keller habe ich ein ordentliches Binokular, mit allerlei Zubehör für Auf- und Durchlicht und max. Vergrösserung 120, das ich bisher zur Arbeit auf Platinen verwendet habe. Irgendwann einmal habe ich da eine brauchbare CCD-Kamera angebaut ( keine Webdam o.ä.), so dass ich auch mal etwas dokumentieren kann. Jetzt habe ich mir aus der Werkstatt noch einen robusten zweiachsigen Ständer und einen Kreuztisch geholt und dieses Binokular dort angebaut und stelle erfreut fest, dass das Arbeiten herrlich komfortabel ist. Ich kann jetzt ganze Geräte unter die Optik bringen und sie butterweich mit dem Kreuztisch bewegen - ein Traum ! Dieser Aufbau ist einfach ein selbstgebautes Werkzeug aus vorhandenem Material für den eigenen Bedarf. In meiner Krabbelkiste liegen auch noch ein paar hochgenaue Glasmassstäbe ( Genauigkeit im Sub-My-Bereich) die ich in das Sichtfeld und neben das Messobkekt als Massverkörperung legen könnte. In derselben Kiste liegen auch noch ein paar Induktiv- und Inkrementaltaster ( sehr genaue !) und auch noch Anbaumessschienen. Die passenden Elektroniken gibt's auch. Damit ist es jetzt mehr als naheliegend, noch 2D-Messsoftware zu beschaffen, um das Ganze noch mehr nutzen zu können. Eine erste Messaufgabe als Aufhänger habe ich ein extrudiertes Profil, bei dem Wanddicken und Winkel zu messen wären. Bohrungen, Teilkreise etc. kommen später, wenn ich dann auch mal Platinen etc. in Arbeit habe. Mit dem vorhandenen Material könnte ich also die verschiedensten Geräteprinzipien realisieren. Es fehlt mir einfach nur noch Software- und zwar für Linux ! Messsoftware für Win-Umgebungen gibt es mehr als genug, aber ich migriere und will an dieser Stelle nicht rückfällig werden. Eigentlich will ich damit beginnen, mit meinem Aufbau ein Bild auf den Rechner zu bringen und dieses mit einer geeigneten Software messtechnisch zu verarbeiten. Ich brauche also ein Bildverarbeitungsprogramm spezieller Art.(-->längenmesstechnisch) Ich habe dann zwar nur einen kleinen Messbereich ( <=3D 30mm), brauche aber die Fehler aus der Mechanik ( Geradheit der Schlitten, deren Winkel zueinander, Fehler in den linearen Messystemen und in deren Montage etc ) nicht zu beachten. Später einmal wäre es doch dann sicher schön, am Kreuztisch Messysteme zu haben um dann auch grössere Teile messen zu können. Dann brauche ich aber eine andere Software : Diese SW bekommt die zu verknüpfenden Koordinaten von aussen, nämlich von Messystemen und nicht aus einem Bild. Das Bild auf dem Schirm wird ( meist mit einem eingeblendeten Fadenkreuz) nur zum berührungslosen Antasten der Messpunkte verwendet. Wenn ich nun bei meiner Suche nach Bildverarbeitungssoftware nicht fündig werde, dann müsste ich die Fadenkreuz-Lösung ins Auge fassen. Die ist allerdings wegen der vielen Fehlerquellen und wegen meines Wunsches bezügl. Auswertung mit Bild zunächst die zweite Wahl.
Was heisst hier genau? Messbereich: =B5m? nm? Toleranz?
Nun, sinnvolle Auflösungen, erreichbare Genauigkeit und prüfbare Toleranzen ergeben sich aus dem jeweiligen Gesamtaufbau. Wenn ich die ersten Messwerte generieren kann, kann ich das Ganze mit den Masstäben, Winkelendmassen und Lehrringen kalibrieren. Ich werde dann wissen, ob der Aufbau überhaupt als Messeinrichtung taugt und was messbar ist.
Und vor allem, Höhenunterschiede der Messpunkte?
Keinen ! Ich will erst einmal nur in 2D messen und bringe Messobjekt und ggf. Massverkörperung mit geeigneten Aufnahmen oder Auflagen möglichst genau in eine Ebene. Die Tiefenschärfebereiche von Mikroskop und Kamera sind recht gross ( deshalb konnte ich ja damit auf der Platine gut arbeiten : löten, elektr. messen, ....); eine Höhenmessung mit Fokussierung ist damit unmöglich.
Einfache Messung der Punkte oder Mehrfachmessung mit anschliessender Auswertung?
Mehrfachmessung mit Auswertung 2..n Punkte --> eine Gerade ( Winkel rel. zum gestzten Nullpunkt) 3..n Punkte : Kreis mit Durchmesser und Koordinaten der Mitte 2 Geraden : Schnittpunkt und Winkel 2 Kreise : Bohrungsabstand, .. ... die üblichen 2D-Messungen eben. Auswertung : kein Soll/Ist-Vergleich und keine Statistik notwendig, aber Dokumentation der Messergebnisse, bei Messung im Bild möglichst mit Einzeichnen der Messpunkte und Auswertungen ins Bild
Für eine Toleranz Messung im Rahmen der Fertigungsmesstechnik könnte man was aus den Quellen von g3date basteln http://www.acclab.helsinki.fi/~frantz/software/g3data.php Dem was dir vorschwebt, Teilkreismessung, fehlt eigendlich nur noch die Bestimmung des =F8 und die Darstellung der zwei Toleranzkreise am Bildschirm.
Joachim Finek hat auch schon auf diese Seite hingewiesen. Wie ich das verstehe, kann diese SW Koordinaten bestimmen und auf Platte legen. Das wäre ja schon mal etwas, aber den Löwenanteil meiner Wünsche( Verknüpfung von Koordinaten zu Messwerten wie Längen, Abstände, Winkeln etc) müsste ich erst in einer Tabellenkalkulation oder einem speziellen Programm realisieren. Deine Fragen waren schon ziehmlich differenziert Weisst du noch etwas, was mich hier weiterbringt ? Gruss Clemens
Clemens Müller wrote:
Deine Fragen waren schon ziehmlich differenziert
deine Antwort auch :)
Weisst du noch etwas, was mich hier weiterbringt ?
Primär: Du musst die Kamera Kalibrieren, d.h. die Verzeichnug rausrechnen, dafür bräuchtest Du ein definiertes Kalibrierungsobjekt, das flächig mit bekannten Marken versehen ist, jetzt kannst Du die Verzeichnung im Vergleich zu der idealen Zentralprojektion bestimmen und anschliessend 'einfach' mit den Pixeln spielen. Durch die Kalibrierung bestimmst Du eine dewarping-Maske mit der Du die Tonnen- oder Kissenverzeichnung aus den Einzelbildern raus rechnest, anschliessend kannst Du einfach die Pixelabstände auf Deinen Meßstäben nehmen und damit beliebige andere Strecken pixelgenau vermessen, alles andere ist dann nur noch eine Wertebereichsabbildung. Andreas
Am Fri, 07 May 2004 17:12:28 +0200 schrieb Andreas Loesch
Clemens Müller wrote:
Deine Fragen waren schon ziehmlich differenziert
deine Antwort auch :)
Weisst du noch etwas, was mich hier weiterbringt ?
Primär: Du musst die Kamera Kalibrieren, d.h. die Verzeichnug rausrechnen, dafür bräuchtest Du ein definiertes Kalibrierungsobjekt, das flächig mit bekannten Marken versehen ist, jetzt kannst Du die Verzeichnung im Vergleich zu der idealen Zentralprojektion bestimmen und anschliessend 'einfach' mit den Pixeln spielen.
Durch die Kalibrierung bestimmst Du eine dewarping-Maske mit der Du die Tonnen- oder Kissenverzeichnung aus den Einzelbildern raus rechnest, anschliessend kannst Du einfach die Pixelabstände auf Deinen Meßstäben nehmen und damit beliebige andere Strecken pixelgenau vermessen, alles andere ist dann nur noch eine Wertebereichsabbildung.
Guten Tag, nun, es gibt sicherlich unzählige Fehlerquellen auf dem Weg vom Messobjekt bis zum Messwert, von denen ich einige kenne, andere nicht; und nochmal andere kann ich mir vielleicht noch nicht mal vorstellen..... Ich sage ich mir erst einmal : entscheidenmd ist, was hinten rauskommt ! Deshalb ( ich zitiere mal aus meiner Mail von gestern ) : "Nun, sinnvolle Auflösungen, erreichbare Genauigkeit und prüfbare Toleranzen ergeben sich aus dem jeweiligen Gesamtaufbau. Wenn ich die ersten Messwerte generieren kann, kann ich das Ganze mit den Masstäben, Winkelendmassen und Lehrringen kalibrieren. Ich werde dann wissen, ob der Aufbau überhaupt als Messeinrichtung taugt und was messbar ist." Und wenn ich dann mal eine Fehlerquelle erfasst habe, dann kann/werde ich auch über Korrekturen nachdenken. Die Korrekturmassnahmen können dann vielfältig sein, sei es ein Tausch einer Gerätekomponente ( z.B. Fotoapparat statt Bewegtbildkamnera wenn es denn auch wirtschaftlich sinnvoll ist; oder aber softwaretechnisch, wennn dies eine (hoffentlich auftreibbare) Software unterstützt. Damit sind wir wieder bei der Frage : gibt es eine 2D-Messsoftware für Linux ? Diese SW gibt es, davon bin ich felsenfest überzeugt. Immerhin sind solche Messaufgaben Standard, und wenn schon nicht in der Industrie und auf dem Markt, dann gibt es das sicher an irgendeinem Institut oder Labor. Es ist mir nicht vorstellbar, dass es Dutzende von handelsüblichen Programmen für Win gibt, und Linux völlig aussen vor ist . Die Vorläufer solche Programme kenne ich( sogar in 3D) seit dem Ende der siebziger Jahre, allerdings natürlich unter anderen BS und Rechnerarchitekturen und für Menschen von heute völlig unbedienbar. Leider habe ich die bisher immer nur gesehen und/oder kurz bedient und habe keine Sourcen. Ich gebe noch nicht auf und suche weiter. Fällt noch keinem etwas ein ? Gerne auch per PM ! Gruss Clemens
Am Fri, 07 May 2004 17:12:28 +0200 schrieb Andreas Loesch
Primär: Du musst die Kamera Kalibrieren, d.h. die Verzeichnug rausrechnen, dafür bräuchtest Du ein definiertes Kalibrierungsobjekt, das flächig mit bekannten Marken versehen ist, jetzt kannst Du die Verzeichnung im Vergleich zu der idealen Zentralprojektion bestimmen und anschliessend 'einfach' mit den Pixeln spielen.
Durch die Kalibrierung bestimmst Du eine dewarping-Maske mit der Du die Tonnen- oder Kissenverzeichnung aus den Einzelbildern raus rechnest, anschliessend kannst Du einfach die Pixelabstände auf Deinen Meßstäben nehmen und damit beliebige andere Strecken pixelgenau vermessen, alles andere ist dann nur noch eine Wertebereichsabbildung.
Tag nochmal, ich habe jetzt mal einen quick'n-dirty-Vorversuch gemacht und mir damit gleich nochmal einen Motivationsschub geholt : Ich habe mit gimp eine Reihe von Aufnahmen vermessen, die ich von einem lasergravierten Messchieberstab gemacht habe. Diese Teilungen sind im benutzten Bereich von ca 8x11mm recht genau. Ergebnis : 1 mm der Teilung ist überall im Bild und sekrecht wie waagerecht 66 Punkte ( und entspr. Vielfache ) gross- daraus schliesse ich, dass die evtl. dennoch vorhandenene Verzerrungen und sonstigen Störungen sehr klein sind. Die erreichbare Messgenauigkeit wird _deutlich besser_ sein als 0.1mm. Jetzt brauche ich Software !!!!!!!!!!! Gruss Clemens
Hallo, ich habe vor einiger Zeit verschiedene Libs zur Pixelverarbeitung angeschaut. Soweit ich mich erinnere, waren da auch Routinen zur Detektion von Linien dabei. Ich werde am wochenende mal nachschauen. Nebenbei: Ein Mikroskop (einfaches) habe ich und eine Webcam ist auch schon dran. MfG Joachim Franek
Am Fri, 7 May 2004 17:57:59 +0200 schrieb Joachim Franek
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit verschiedene Libs zur Pixelverarbeitung angeschaut.
Soweit ich mich erinnere, waren da auch Routinen zur Detektion von Linien dabei. Ich werde am wochenende mal nachschauen.
Nebenbei: Ein Mikroskop (einfaches) habe ich und eine Webcam ist auch schon dran.
Guten Tag, kann es sein, dass wir gleichartige Probleme und/oder Wünsche haben ?? ;) Gruss Clemens
Hallo, mal einen Blick richten auf: 1. http://freshmeat.net/projects/ltilib/ http://ltilib.sourceforge.net/doc/html/classHierarchy.html 2. http://sourceforge.net/projects/opencvlibrary/ http://www.pro-linux.de/news/2001/3780.html http://www.intel.com/research/mrl/research/opencv/overview.htm MfG Joachim Franek
Am Wed, 12 May 2004 12:50:03 +0200 schrieb Joachim Franek
Hallo,
mal einen Blick richten auf:
1. http://freshmeat.net/projects/ltilib/ http://ltilib.sourceforge.net/doc/html/classHierarchy.html
2. http://sourceforge.net/projects/opencvlibrary/ http://www.pro-linux.de/news/2001/3780.html http://www.intel.com/research/mrl/research/opencv/overview.htm
Guten Tag, das sind tolle Links, wo man stundenlang rumsurfen kann- was ich dann in den nächsten Tagen auch ausgiebig tun werde. Irgendwo dort sind die Dinge, die bei der Programmierung der von mir benötigten Anwendung hilfreich sind. Diese Programmierung ist leider dann auch der Knackpunkt : Ich müsste mich aufwändig einarbeiten und dann das Programm erstellen - und das Ganze für den nur gelegentlichen Gebrauch hier bei mir. Diesen Aufwand kann ich nicht treiben. Btw : Gestern war ich ganztägig im Mekka der Messtechniker : auf der CONTROL in Sinsheim. Dort konnte man hunderte von Miroskopen und Projektoren und Kameras mit dazugehöriger Software der von mir gesuchten Art bewundern - aber alle für Win :-((( Ich habe natürlich öfter mal gefragt, und ich habe jetzt den Eindruck, als wisse man in dieser Branche gar nicht, dass Linux existiert. Es ist geradezu traurig. Bis dann Clemens
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