x11, Wayland, kde, sddm, ... wer bringt Licht ins Dunkel?
Hallo zusammen, angelegentlich eines anderen Threads den ich zu Lernzwecken mitlese, stelle ich fest, das ich Verständnislücken im Bereich der grafischen Benutzeroberfläche habe. -X11 bzw. neuerdings/demnächst Wayland ist die Basis die die GraKa ansteuert?! -Dann kommt Gnome, KDE, xfce, ... als was? Als Desktop-Oberfläche? -und darauf dann der Displaymanager? ... oder IST der Display-Manager die Desktop-Oberfläche? ... und dann gibt es ja noch die Arbeitsflächen Designs und die Fensterdekorationen, und ... Wie ist die richtige Reihenfolge? Was beinhaltet was? Bitte erhellt mich! TiA Bernd -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Hallo Bernd,
angelegentlich eines anderen Threads den ich zu Lernzwecken mitlese, stelle ich fest, das ich Verständnislücken im Bereich der grafischen Benutzeroberfläche habe.
-X11 bzw. neuerdings/demnächst Wayland ist die Basis die die GraKa ansteuert?!
Wikipedia: Das X Window System (auch X Version 11, X11, X) ist ein Netzwerkprotokoll und eine Software, die Fenster auf Bitmap-Displays ^^^^^^^^^^^^^^^^ auf den meisten unixoiden Betriebssystemen und OpenVMS ermöglicht. X11 wurde auf allen gebräuchlichen Betriebssystemen implementiert.
-Dann kommt Gnome, KDE, xfce, ... als was? Als Desktop-Oberfläche?
KDE; GNOME, etc. sind (nur) Grafische Benutzeroberfläche oder auch grafische Benutzerschnittstelle (Abk. GUI von englisch graphical user interface) bezeichnet eine Form von Benutzerschnittstelle eines Computers.
-und darauf dann der Displaymanager?
Nein :-) denn Displaymanager, auch Loginmanager genannt, bieten eine grafische ^^^^^^^^^^^ Anmeldung vor dem Starten einer Desktop-Umgebung. Ist ein Displaymanager aktiviert, so wird der XServer bereits vor der eigentlichen Anmeldung gestartet. Falls mehrere Desktop-Umgebungen bzw. Fenstermanager installiert sind, kann auch die jeweils gewünschte Sitzung ausgewählt werden. Die richtige Reihenfolge ist also, X11 - stellt die Protokolle zur Verfügung die die Hardware (Grafikkarte) benötigt Displaymanager - ermöglicht das Anmelden Fenstermanager - stellt die Interaktion zum USER dar, er ermöglicht es also, dass der USER ein Fenster sieht und dort Eingaben machen kann. Alles Klar :-) Ansonsten schau mal u.a. hier rein http://openbook.rheinwerk-verlag.de/ubuntu/1945_14_008.html Jens Links: https://de.wikipedia.org/wiki/X_Window_System https://wiki.ubuntuusers.de/Displaymanager/ https://de.wikipedia.org/wiki/Grafische_Benutzeroberfl%C3%A4che -- Mit freundlichen Grüßen Jens (Linux User #589867 im Linux-Counter http://www.linuxcounter.net) -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Am Thu, 25 Feb 2016 08:49:09 +0100 schrieb Jens -linux- <linux@thilp.de>:
Die richtige Reihenfolge ist also, X11 - stellt die Protokolle zur Verfügung die die Hardware (Grafikkarte) benötigt Displaymanager - ermöglicht das Anmelden Fenstermanager - stellt die Interaktion zum USER dar, er ermöglicht es also, dass der USER ein Fenster sieht und dort Eingaben machen kann.
Ah ja, danke für die schnelle Antwort! Wenn ich also erst mal angemeldet bin, spielt der Displaymanager keine Rolle mehr? Bernd -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Hallo Bernd,
Ah ja, danke für die schnelle Antwort!
:-)
Wenn ich also erst mal angemeldet bin, spielt der Displaymanager keine Rolle mehr?
Ich würde spontan ja sagen, bin mir aber nicht 100% sicher, was dann wichtiger ist ist der Fenstermanager vgl. den Test mal bei Ubuntu da ist es gut in den ersten Zeilen erklärt https://wiki.ubuntuusers.de/Fenstermanager/ Deine Programmfenster werden dann von Fenstermanager gesteuert, welchen du dann nimmst ist "fasst egal" (in Abhängigkeit vom GUI und der Leistung der Grafikkarte). In englischen Original auf Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Window_manager erkennt man sehr gut warum das ganze etwas im Deutschen verwirrend ist, siehe Schaubild oben rechts. Jens -- Mit freundlichen Grüßen Jens (Linux User #589867 im Linux-Counter http://www.linuxcounter.net) -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Am Thu, 25 Feb 2016 16:46:35 +0100 schrieb Jens -linux- <linux@thilp.de>:
In englischen Original auf Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Window_manager erkennt man sehr gut warum das ganze etwas im Deutschen verwirrend ist, siehe Schaubild oben rechts.
Ah ja, das erklärt vieles ... ;-) Je nach DM verschiedene Abstraktionsebenen mit ggf. auf der gleichen Ebene liegenden Zusatzoptionen ... Das Konzept scheint mir nur im gröbsten verallgemeinerbar zu sein. Es sieht so aus als wenn man sich da je nach installiertem DM ein Bild machen muss. Danke für die Links! Allerdings scheinen sich gewisse Einzelheiten zwischen beiden zu widersprechen, na ja ... Klarheit ... und detaillierte Dokumentation waren IMHO nur ganz früher(TM) die Stärke von SUSE. Bei schlechtem Wetter werde ich mir das nochmal antun ;-) Thx Bernd -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Hallo, Am Thu, 25 Feb 2016, Jens -linux- schrieb:
angelegentlich eines anderen Threads den ich zu Lernzwecken mitlese, stelle ich fest, das ich Verständnislücken im Bereich der grafischen Benutzeroberfläche habe.
-X11 bzw. neuerdings/demnächst Wayland ist die Basis die die GraKa ansteuert?! [..] Die richtige Reihenfolge ist also, X11 - stellt die Protokolle zur Verfügung die die Hardware (Grafikkarte) benötigt Displaymanager - ermöglicht das Anmelden Fenstermanager - stellt die Interaktion zum USER dar, er ermöglicht es also, dass der USER ein Fenster sieht und dort Eingaben machen kann.
Vielleicht hilft ne kleine ASCII-Grafik ;) Anwendungen, die vom WM/Desktop verwaltet werden und/oder | dessen Funktion erst bereitstellen (vgl. KDE/Plasma Applets, | Startleiste, oder Starter usw. bei einfachsten WMs), etc. | pp., aber eben auch z.B. LibreOffice, Gimp, etc. pp. | Windowmanager/Desktop [z.B. KDE/Gnome/XFCE/WindowMaker/twm] | der WM/DE kümmert sich um die Anzeige/Verwaltung/Verteilung | der Fenster, so daß z.B. überhaupt mehr als eines angezeigt | werden kann, um deren Platzierung, deren Titelleisten mit | Schließenknopp, und mehr oder weniger mehr | +---- evtl. noch ein "Compositing Manager" (z.B. Compiz) für Effekte | +---- evtl. DisplayManager [kdm/gdm/...], zum einloggen und Wahl | des WMs/Desktops, ein Displaymanager startet dann X11 mit dem | jew. gewähltem WM/Desktop neu, nach dessen Ende landet man | wieder beim DisplayManager. | X11 / Wayland, wird gestartet via startx/xinit (auch bei Wayland?) | +---- direkter Start von X per startx, direkt durch zum WM/DE[1] | X11-Treiber (Mesa + X11-Treiber /usr/lib64/xorg/modules/drivers/*_drv.so) | Kernel (DRM/DRI) | Kernel-Treiber (/lib/modules/$(uname -r)/kernel/drivers/video/*.ko | sowie evtl. Updates in /lib/modules/$(uname -r)/weak-updates/ | Hardware [1] ich starte z.B. per startx direkt den WindowMaker (wmaker)[2], als pstree-Ausgabe (leicht bereinigt), der xemacs/gnuserv in dem ich das hier grad tippe ab dem Konsolen-Login: login---startx---xinit-+-X `-wmaker-+-.. |-xterm---bash `-xemacs---gnuserv Falls du dich wunderst: als _PROZESS_ laufen X und WM/DE zwar nebeneinander, aber wmaker verwendet X für die graphische Ausgabe (und für Fehler z.B. das X log und so). [2] praktisch per "startx /usr/bin/wmaker", ein bissl Kosmetik weggelassen. Im Prinzip geht das auch über's passende setzen der Umgebungsvariablen WINDOWMANAGER und ner passenden Config, die bisher bei SUSE vorhanden war. Ansonsten kann man auch seine ~/.xinitrc passend machen, der default bei SUSE war seeehr lange ein ==== exec $WINDOWMANAGER ==== am Ende der .xinitrc aus /etc/skeleton. Kurz: mit passender config reicht ein einfaches 'startx' um zu $WINDOWMANAGER durchzustarten. HTH, -dnh --
Wie haßt denn des Spül, wo olle im Kraas umma was ins Ohr flüstern und am End kimmt a kompletta Kaaas an? -- F. Glaser Dienstweg. -- R. Kutil -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
Am Thu, 25 Feb 2016 09:58:18 +0100 schrieb David Haller <dnh@opensuse.org>:
Vielleicht hilft ne kleine ASCII-Grafik ;)
Ah, da kommen die Dinge die mich verwirren ;-) Der 'Compositing Manager' sitzt also zwischen X11/Wayland und dem Windowmanager/Desktop (wobei Windowmanager und Desktop dasselbe sind?!) und er ist optional, richtig? Danke für die ausführliche Beschreibung. (Warum ist das in der Doku nicht so beschrieben? Manchmal erscheint mir eine Betriebssystem-Dokumentation eher für Anwender denn für interessierte Anwender zu sein) Bernd -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org
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