Festplatte leer - Daten noch zu retten?
Hallo aus Neumünster, nach einem Versuch mit einer Live-CD auf Knoppix-Basis (die Video-Distribution von dynebolic) blieb der Rechner hängen nachdem die Festplatte minutenlang wie wild am "rappeln" war. Und beim Neustart - war die Platte leer. Erstes Symptom beim Booten war, daß Grub (ich habe Suse8.2 am laufen) nur eine Eingabeaufforderung anbot (mit einigen wenigen bashkommandos). Und als ich dann ein Knoppix benutzte, quasi als "rescue-system", zeigte sich, dass die gesamte Partition hdb2 leer ist! Ein fsck /dev/hdb2 zeigte ein völlig intaktes Filesystem (reiserfs), die Platte funktioniert auch - man kann schreibend zugreifen, hdparm -tT usw. funktioniert auch. Nur, der gesamte Inhalt der Partition ist gelöscht! Nun hatte ich da einiges an Daten drauf, Urlaubsvideos, usw. Gibt es eine Möglichkeit, da noch was zu retten? Kann man noch eine genauere Fehlersuche machen? Wäre dankbar für jede Hilfe!! Siegfried
Siegfried Haas wrote:
http://suse-linux-faq.koehntopp.de/q/q-filesystems-undelete.html Die Frage stellt sich aber, *warum* der Inhalt der Partition geloescht wurde. Die Live-CD wuerde ich mir an Deiner Stelle mal genauer anschauen... CU, Th.
Thomas Hertweck schrieb:
Danke für den Tip - das sieht vielversprechend aus. Zur Durchführung habe ich aber Fragen: Die Partition (/dev/hdb2) war 78 GB groß - als 2. Festplatte habe ich in dem Rechner nur eine 20 GB-Platte mit einer Partition mit 19 GB (/dev/hda2). Ich kann also kein Image mit dd..... ziehen und dieses dann mounten. Wenn ich jetzt von einem Knoppix aus reiserfsck --rebuild-tree --scan-whole-partition /mnt/hdb2 laufen lasse, wo befindet sich dann der Ordner lost+found, in dem die gefundenen Dateien landen? Auf /dev/hda2 ? Dort sind nur 19 GB Platz! Wie gehe ich am besten vor? Danke Siegfried
Siegfried Haas schrieb:
Dann mußt Du hoffen, daß Du nicht einen zweiten Versuch brauchst oder die Platte an ein entsprechendes Unternehmen schicken willst. Da sind dann nämlich die Chancen geringer...
Die sollten, sofern wiederherzustellen, an ihren originalen Plätzen liegen.
Wie gehe ich am besten vor?
Von CD/DVD booten und dann reiserfsck laufen lassen. Gruß aus dem Norden Florian
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 14:13 schrieb Siegfried Haas:
Dann sind die Daten wohl nicht sonderlich wichtig... Ich würde an Deiner Stelle eine weitere Festplatte besorgen und darauf eine Sicherung erstellen. -- Dipl.-Phys. Felix E. Klee Email: fk@linuxburg.de (work), felix.klee@inka.de (home) Tel: +49 721 8307937, Fax: +49 721 8307936 Linuxburg, Goethestr. 15A, 76135 Karlsruhe, Germany
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 15:44 schrieb Boris Se:
Trotzdem versuchen erstmal ein Image zu ziehen.
Vosricht beim Ablegen einer ReiserFS-Image-*Datei* auf einer ReiserFS-Partition: "reiserfsck" kommt bei einer solchen Konstellation wohl durcheinander und verheddert sich. Bei Reiser4 ist das Problem meines Wissens gelöst. Selbst erlebt habe ich es bisher zum Glück noch nicht. -- Dipl.-Phys. Felix E. Klee Email: fk@linuxburg.de (work), felix.klee@inka.de (home) Tel: +49 721 8307937, Fax: +49 721 8307936 Linuxburg, Goethestr. 15A, 76135 Karlsruhe, Germany
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 16:12 schrieb Felix E. Klee:
Sorry, aber hä? Mein Tipp, immer zuerst ein Image ziehen. Mit dd_rescue kann man des über einen Pipe auch packen bsp. mit dem Packer der Wahl. Anleitungen über google und hier liefen die auch ein paarmal drüber. Bevor ich mich an Rettungsversuche machen würde. Immer erst sichern. Zur Not würde ich mir auch eine neue Platte kaufen gehen, mit der ich experiementiern kann. Als FS würde ich eines nehmen, welches passt. -- CU at the trails. Es lebe mein tripple triangle.
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 18:31 schrieb Boris Se:
Sorry, aber hä?
OK, mach' mal folgendes: Kopiere eine ReiserFS-Image-Datei auf eine ReiserFS-Partition, und überprüfe bzw. richte dann diese Partition mit "reiserfsck". Angeblich soll das für Ärger sorgen, aber selbst habe ich mit diesem Problem keine Erfahrung. Ansonsten: Mir ist schon klar, dass hier die Image-Datei überprüft werden soll, was meines Wissens unproblematisch ist; aber lieber nochmal nachforschen! Bei ReiserFS muss man sich immer mal wieder auf Überraschungen gefasst machen. -- Dipl.-Phys. Felix E. Klee Email: fk@linuxburg.de (work), felix.klee@inka.de (home) Tel: +49 721 8307937, Fax: +49 721 8307936 Linuxburg, Goethestr. 15A, 76135 Karlsruhe, Germany
Hallo Felix, hallo Boris, hallo Leute, Am Freitag, 23. Dezember 2005 09:58 schrieb Felix E. Klee:
Vermutlich beziehst Du Dich auf den Abschnitt "Persönliche Anekdoten" in 6.1. Welches Dateisystem soll ich verwenden? http://suse-linux-faq.koehntopp.de/q/q-filesystems-auswahl.html AFAIK hat Kristian Köhntopp diesbezüglich einen Bugreport eingereicht - auf neueren ReiserFS-Versionen sollte das Problem nicht mehr auftreten. (Kris, falls Du zufällig mitliest: Kannst Du ein paar Details und Versionsnummern liefern? ;-) Frohe Weihnachten! Christian Boltz -- Tut mir leid. Tu hast dich dafür entschieden, Computer zu benutzen. Aus irgendeinem Grunde glaubst du, das sei risikofrei. Ich versichere dir, daß es das nicht ist. Computer sind böse, rostige, alte Kettensägen, die grundlos anspringen. [Ratti in suse-linux]
Siegfried Haas, Donnerstag, 22. Dezember 2005 14:13:
OK, das heißt also, die 60 oder 70 EUR für eine Platte mit ausreichend Platz sind zuviel. Das wiederum heißt, daß Deine Daten nicht viel wert sind. Denn eine solch kritische Operation wie reiserfsck... ohne Backup durchzuführen, halte ich bei auch nur halbwegs wichtigen Daten für unverantwortlich. -- Andre Tann
Andre Tann schrieb:
Hallo, ich könnte mir eine USB-Festplatte leihen und dorthin ein Image ziehen.
Aber reiserfsck schreibt doch Dateien, die es nicht mehr zuordnen kann in den Ordner lost+found, oder habe ich das falsch verstanden? Wo wäre der dann zu finden wenn ich mit einem Knoppix arbeite? Danke Siegfried
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 18:33 schrieb Siegfried Haas:
Genau. Das geht auch, nur irgendwo hin, wo Du damit "rumspielen" kannst, ohne das Ursprüngliche zu beeinträchtigen.
Da weiss ich leider nichts.
Danke
Siegfried
-- CU at the trails. Es lebe mein tripple triangle.
Hallo Leute, Am Freitag, 23. Dezember 2005 09:21 schrieb Boris Se:
lost+found-Ordner liegen immer im Hauptverzeichnis des Dateisystems (/mountpoint/lost+found bzw /lost+found beim auf / gemounteten Dateisystem). Mit ext3 ist das übrigens nicht anders. Frohe Weihnachten! Christian Boltz -- Und dann war da noch der junge Mann, der unbedingt Schriftsteller werden wollte. Er wollte Emotionen wecken und die Leute zum Weinen bringen. Sein Traum wurde wahr, er verfaßt heute die Fehlermeldungen bei Microsoft.
Christian Boltz schrieb:
Hallo, danke für alle Tipps. Habe letztlich reiserfsck --rebuild-tree laufen lassen und tatsächlich den größten Teil der Daten im lost+found wiedergefunden! Das System, was vorher auf der Platte war (Suse 8.2), ist natürlich hin. Gruß Siegfried
Am Donnerstag, 22. Dezember 2005 09:24 schrieb Siegfried Haas:
Ich würde wie folgt vorgehen: 1. Mir Zeit nehmen, und nachdenken, was zu tun ist. Das ganze hat ja vermutl. keine Eile. 2. Eine binäre Kopie der Platte erstellen (dd). 3. Mit "reiserfsck --rebuild-tree" auf die Partitionen der Kopie (evtl. auch aufs Original) loslasen. 4. Evtl. den Reiser-Support in Anspruch nehmen (kostet 25$). Ich habe damit gute Erfahrung gemacht, hatte aber auch ein genauer definiertes Problem, und nicht nur Datenverlust.
Nur, der gesamte Inhalt der Partition ist gelöscht!
Nun hatte ich da einiges an Daten drauf, Urlaubsvideos, usw.
Keine Backups? Ich mache beinahe täglich ein inkrementelles Backup auf eine externe Platte mit "star", und ungefähr einmal pro Monat brutzle ich die tar-Archive auf CD oder - neuerdings - auf DVD. -- Dipl.-Phys. Felix E. Klee Email: fk@linuxburg.de (work), felix.klee@inka.de (home) Tel: +49 721 8307937, Fax: +49 721 8307936 Linuxburg, Goethestr. 15A, 76135 Karlsruhe, Germany
Siegfried Haas schrieb:
Siehe www.google.de mit Stichwort "Datenrettung". Sehr gute, absolut professionelle, aber unter Umständen nicht ganz billige Arbeit liefert die Fa. Ontrack, siehe www.ontrack.de Da aber kein Wasser-, Feuer- und vermutlich auch kein sonstiger mechanischer Schaden vorliegt, würden sich die Kosten vielleicht in Grenzen halten. Tipp zur Vorbeugung fürs nächste Mal: Privatdaten auf externen Datenträgern halten, mit Wechselplatten (normale Festplatten in Wechselrahmen) arbeiten, ggf. Hauptplatine mit zusätzlichen RAID-Controllern einsetzen (8 [E]IDE-Geräte statt der üblichen 4), regelmäßig Partitionskopien anfertigen. MfG Wolfgang Gruhn
Wolfgang Gruhn schrieb:
Da ich durch einen unvorsichtig abgeschickten Löschbefehl mir alle Daten meiner ReiserFS vor kurzem gelöscht hatte, habe ich auch u.a. bei Ontrack angefragt. Die Preise lagen für meine Platte (80GB) jenseits der 1.000,- € Marke. Deshalb habe ich reiserfsck --rebuild-tree auf einem Image der Platte, welches ich mit dd erzeugt habe, einen Rettungsversuch unternommen und dabei einen Großteil meiner Daten wiederherstellen können.
Jepps. Backup ist jetzt bei mir in Vorbereitung, damit mir das nicht nocheinmal passiert ;-) Grüsse aus dem Norden Florian
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