On Wed, 25 Jan 2017 09:34, Werner Franke <Werner.Franke@...> wrote:

Hallo zusammen,

eine Frage an die Video Spezialisten unter Euch.

In kdenlive5 sind neue Render Parameter dazugekommen. Unter anderem "lossless/H.264".

In welchen Fällen ist dieser Parameter sinnvoll ?

Ich habe einen Film, den mein VCR im Transportstream Format aufgenommenen hat, mit kdenlive5 bearbeitet und die Werbung entfernt. Die Daten dieses Videos sind:

MPEG-TS - 3.54 GiB - 2 h 26 min - 720x576 Overall bit rate: 3 451 kb/s

Das Ergebnis nach dem Rendern mit "lossless/H.264" ist:

MPEG-4 - 13.4 GiB - 1 h 46 min Overall bit rate: 18.1 Mb/s Writing application: Lavf57.56.100

Ich denke das ist nicht sinnvoll. Für welche Art von Videos ist der dann sinnvoll ?

Ich habe eine Videokamera, die die FullHD/50F/s Filme im mp4 oder AVCHD Format aufnimmt. Das ist ja ein verlustbehaftetes Format. Wahrscheinlich ist auch in dem Fall dieser Render Parameter wenig sinnvoll (??)

Meine bisherigen Render Ergebnisse von meinen FullHD Filmen von der Videokamera belaufen sich auf ca. 6GB für 1 Stunde Video und auf meinem FullHD TV Bildschirm ist die Qualität gut. Ich habe jedenfalls noch keine Artefakte in den Filmen bemerkt. Ich habe allerdings auch noch keinen dieser Filme mit "lossless/H.264" gerendert.

Vorbemerkung: *"Qualität" ist immer Subjektiv. Des einen hui ist des anderen pfui.* Für Material das bereits in einem verlustbehafteten Format vorliegt, ist es immer von Vorteil dieses so wenig wie möglich zu verändern. zum Beispiel: * Reines "Rausschneiden" von unerwünschtem Material (z.B. Werbung) ist OK. * Reines "Hinzufügen" von Material (Vorspan, Abspann) ist OK. Kein Transcodieren wenn nicht wirklich nötig, z.B. * zum Auflösung reduzieren ist OK. * wegen Reduktion von 10% Datei-Größe ist schlecht. Lossless hat seine Berechtigung, ganz besonders wenn komplexe Arbeiten nötig sind. z.B. Aufnahme mit Orts- und Blickwinkel Änderung mit massiven Helligkeitsunterschieden, bei der in der Nachbearbeitung zusätzlich eine Kodierungsänderung (z.B. MPEG-1 auf MPEG-4) nötig ist. In diesem Fall ist es sinnvoll das "Rohmaterial" zuerst in "lossless" zu konvertieren, dann alle notwendigen Bearbeitungsschritte (z.B. Helligkeit, Überblendungen, Schnitt, Ton) durchführen, und dann als letzten Schritt in das "Zielformat" (verlustbehaftet) zu konvertieren. Ergo: fürs 08/15 Werbung / Scene rausscheiden ist "lossless" nicht sinning, genauso wenig wie zum hochladen auf Youtube / Vimeo / etc. Als Zwischenformat bei komplexen Bearbeitungen um so wenig wie möglich Qualität des Rohmaterials zu verlieren macht es Sinn und glänzt. Ich hoffe das gibt etwas Hintergrund, und Erhellung in der Szene. - Yamaban.