"cŽt " und "Profis und Anfaenger"
Hallo Liste :-)) Zuvor eine Warnung: diese Mail ist sehr lang geworden ! Aber ich denke, sie ist es wert, gelesen zu werden, um der unglaublichen Arroganz und Ignoranz einiger Teilnehmer dieser Liste zu begegnen. Konkret beziehe ich mich auf den letzten cŽt- Thread, moechte aber den "Profis und Neulinge" beruecksichtigt wissen. Ich moechte hier einfach einmal meine bisherigen Erfahrungen mit Linux schildern. Zunaechst zu meiner Person: Ich bin 37 Jahre alt, habe einen PC-begeisterten Sohn und bin "abgebrochener" Theologe, arbeite mittlerweile selbständig als Awendungsprogrammierer. Mit PCs arbeite ich seit 1987, ebensolange betreibe ich DFUe (Mailbox und ARPA-/Internet). Als DAUi kann man mich nun wirklich nicht bezeichnen, fast alles im Bereich EDV habe ich autodidaktisch erlernt, bzw.erlernen muessen. weil es zu der "damaligen" Zeit weder "gescheite" Programme, noch "gescheite" Dokumentationen gab, auch die installierte Basis war aeuszerst bescheiden. Meine ersten Erfahrungen mit Linux machte ich bereits vor etlichen Jahren, damals mit einer Slackware- Version mit Kernel 1.0.1(?) ,also einem recht fruehen "Modell". Das ganze fand ich eher spannend, denn wirklich praktikabel und nach einem halben Jahr etwa habe ich das dann aufgrund von chronisch mangelndem Festplattenplatz wieder "heruntergeschmissen". Im Fruehjahr dieses Jahres dann hatte mich das Interesse wieder gepackt, zudem wurde ich immer unzufriedener mit WinXX, da es voellig intransparent arbeitet. Ich kramte meine alte Slackware heraus und natuerlich ging kaum noch etwas, schließlich hatte ich nicht mehr meinen alten "386er" sondern einen Ende 1995 angeschafften P75. Also entschloss ich mich, Naegel mit Koepfen zu machen und bestellte mir die SuSE 5.1. Als erstes muszte ich dann feststellen, dasz mein ATAPI CD- ROM- LW nicht erkannt wurde. Zumindest war es mir moeglich, via DOS zu initialisieren, um dann via warmboot von der CD aus zu installieren. Mit Hilfe des Handbuches und des Install- Supports hatte ich mir dann ein loadlin eingerichtet, um im laufenden Betrieb das LW mounten zu koennen. Kurz darauf verabschiedete sich meine hauptsaechlich genutzte Festplatte und die Zeit bis zum Austausch nutzte ich dann, um mit Linux ein wenig "herumzuspielen", da ich beabsichtigte, nach Austausch mir ein "sauberes,ernsthaftes" System zu installieren. Auf Feintuning hatte ich bis zur Lieferung der neuen Platte verzichtet, vielmehr beschraenkte ich mich auf das "Verstehen" und "wilde" Installieren von diversen Programmpaketen, wie beispielsweise KDE- Beta. Als dann die Austauschplatte bei mir ankam, stellte ich zuerst erfreut fest, dasz sie ein deutlich neueres und groeszeres Modell ausgeliefert hatten, nur spielte leider mein Motherboard nicht mehr mit. Also schaffte ich mir ein non-Intel-Socket-7- board an und tauschte zudem meinen Prozessor gegen einen "100er" aus. Erfreulich war, dasz das CD-ROM nunmehr einwandfrei erkannt wurde, aber leider war die Platte defekt. Also wieder umgetauscht und voila: alles funktionierte. Ich spendierte Linux dann bei der Neuinstallation 1 GByte für /usr, auf eie alte Platte richtete ich swap und / ein, sowie /usr/X11R6, da ich bei der ersten ,recht groszzuegigen Installation bemerkte, dasz es doch recht eng zugehen wuerde. An Pakten waehlte ich im Groben aus: Basissystem, komplette Doku, X- Grundsystem mit S3- Server, C/C++, jede Menge Grafikkonverter und Soundtools, sowie Emacs. Da ich davon ausging, dasz das "Schichtenmodell" unter X für Anwendung vermeintlich deutlich unkritischer sein wuerde, installierte ich dann recht hemmungslos alles, was sich fuer mich interessant anhoerte. Das erste Mal schaute ich nicht schlecht, als mir Yast mitteilte, es gaebe da eine nicht zu loesende Abhaengigkeit zwischen Ghostscript fur X und Ghostscript "all", gleichwohl ich eben "letzteres" bei der Paketauswahl explizit angegeben hatte. Darueber konnte ich noch laecheln.... Als Naechstes wurde ich bei der Konfiguration gefragt, ob ich loopback betreiben wollte, was ich bejahte. Schwieriger war dann schon die Sache mit dem Nameserver (dazu gleich mehr), denn ich kam so ohne weiteres nicht aus der Maske heraus....) Zum Glueck hatte ich meine in schweisztreibender Arbeit muehevoll (und sicher nicht dem ueblichen wege entsprechende PPP- Scripte) vorher auf DOS gesichert und konnte sie so leicht wieder verwenden. (Warum ich seitdem ./ voranstellen musz, ist mir ein Raetsel). Dann kam der naechste Gag bei der Einrichtung des X- Servers: gleichwohl meine Grafikkarte in der Liste steht, wurde ich zweimal gebeten, den RAMDAC anzugeben. Dumm dabei, dasz exakt zwei in Frage kamen und nur eine bestimmt Kombination BEIDER funktioniert.... dasz nur das Kommandozeilen-Script ein brauchbares Ergebnis liefert, damit hatte ich mich ja schon frueher abgefunden... Aufgrund frueherer Erfahrungen wuszte ich um die nervigen FarvŽbenwechsel beim Netscape und gedachte, die Voreinstellung von 8 Bit Farbtiefe permanent zu aendern. SuSE- Handbuch und Linux- Buch (das ich mir wohlweiszlich gekauft hatte) herausgekramt, DefaultColorDepth eingtragen und.... nix ging ! der Bildschirm war total vermatscht, die Maus stand etwa drei Zentimenter neben den Icons. Da ich den Server nicht via Maus verlassen konnte, griff ich zu STRG-ALT-BACKSPACE. Der Bildschirm wurde augenblicklich dunkel, die Festplattte schlief ein, das System stand. Ein Tastendruck auf ENTER und Platte lief wieder an und Bildschirmaufbau konfus. Wechseln mit CTRL- ALT- Fx nicht möglich. Das spiel habe ich dann etliche Male veranstaltet, bis er endlich auf die Console wechselte. Dann den Wert wieder ausgetragen und per startx --bpp16 erneuter Versuch. XMessages zeigte mir dann 8 Bit an. Zwischenzeitlich hatte ich dann dummerweise hatte ich mittlerweile die Fenstereigenschaften auf "ClickToFocus" veraendert, weil mir die Farbenwechsel auf den Keks gingen. der Linux- Pinguin diente mir immer als Indikator für die Farbtiefe (wenn gelbe Fuesze, dann Farbtiefe ok). Also Pinguin via Menueeintrag gestartet und: nix ging mehr, weil der Focus auf dem unsichtbaren Pingu war. also das Spielchen mit STRG-ALT-Backspace und sorgenvollem Blick auf HD und Monitor erneut. sodann starte ich erneut X und rief die entsprechende doku via emacs auf. Bei einer Aufloesung von 800 x 600 Bildpunkten ist er nicht in der Lage, sich ordentlich in EINEM Bildausschnitt zu zeigen. Nein, ich moechte keinen virtuellen Screen haben ! wie man derart eine Doku lesen koennen soll, ist mir unverstaendlich !! Noch nicht einmal der "next" Button ist erreichbar. Nun gut, dachte ich mir, installierst du halt KDE, das lief ja in der Beta- version. Auf der PCO- CD waren jedoch nur die sourcen vorhanden. Gut, Du hast ne SuSE- Distribution, guck halt mal auf deren server nach, ob es da eine rpm- version gibt.... Netscape 4.05 installiert, ppp-on (sorry jetzt ja: ./ppp-on) und der fragt mich glatt nach nem nameserver ! Also ./ppp-off und Windows gebootet, eingewaehlt (ich wurde nie nach einem Namesserver gefragt!!!) und winipcfg aufgerufen. Nummer notiert und wieder Linux gebootet. Nameserver via Yast angegeben, Netscape aufgerufen, Einstellungen getätigt und nach ftp.suse.com. KDE vorhanden, download gestartet. Da mir die Zeit zu lang wurde, wollte ich einfach zwischendurch einen blick auf mein Lieblings- WWW- Board werfen. Doch was sah ich: winzige Schrift, kaum lesbar und vor allem: nicht anders einzustellen ! Also eine andere Seite angewaehlt, ein wenig herumgesurft, bis ich den Fhler machte, zweimal den "Back- Button" anzuklicken: X stand ! Nur noch Reset- Knopf moeglich ! Das halbe download- rpm- Paket fuer den Muell ! nun gut, kann passieren, also windows gebootet und die Pakete halt auf diesem weg uebertragen. Danach wieder linux gebootet, aber Yast meinte, es wuerde keine installierbaren Paket finden... ergo: alles auf Linux- Partitionen kopiert, aber: nix ! Dann fiel mir ein ,dasz der mc auch RPMs lesen kann, aber der verschluckte sich nur. (Ich vermute einmal, dasz SuSE sich da einen kopierschutz hat einfallen lassen, klasse !) Also Yast gestartet und die Pakete via ftp-Setup installiert. Ein Vergleich der /tmp/- Archive zeigte denn auch, dasz die Dateien kleiner waren ! Danach KDE installiert: und: nix ging mehr ! Waehrend ich die BETA- Version dereinst einmal "zu Fuß" installiert bekommen hatte, war ein Aufspielen via Yast eine Sackgasse. Na Prima ! Jetzt bin ich an dem Punkt, entweder alles per Hand zu installieren (immer schoen der Reihe nach) und SuSE auf den Muell zu werfen, oder aufzugeben. Als ich den DNS-Eintrag in relsove.config sichern wollte, um die Neuformatierung einzuleiten, was glaubt Ihr, was mich da angrinste: 0.0.0.0 !!!!!!!!!!! Mir ist es bis heute nicht gelungen, weder meine Brot- und Butter- Aztech- SB- kompatible Soundkarte vernuenftig zum Laufen zu bringen (wozu fragt Linux eigentlich nach ZWEI Basisinterrupts und liefert beim ersten Eintrag im Kernel nur als Hilfe "Help not available ?? und schweigt sich in der Doku der Module genueszlich darueber aus ???; nirgendwo sonst werde ich bei der SK- Config nach zwei Basisinterrupts gefragt !), noch geht mein "onboard- Opti- Soundchip". Ich kann locker auf Sound verzichten, aber es soll mir keiner mehr von Multimedia- Linux was erzählen ! Ferner habe ich meinen voellig exotischen HP- Deskjet 600 C nicht dazu ueberreden koennen, sauber , bzw. sparsam zu drucken. Der Output ist eine absolute Frechheit ! Dasz mein 100- Mark- Parallelportscanner nicht unter Linux anzusprechen ist, nehme ich ja noch hin, aber der neuliche Diskussionsbeitrag, sofort auf nen "vernünftigen" SCSI- Scanner zu setzen, hat mir dann doch die Sprache verschlagen ! Fuer meine Beduerfnisse reicht das Teil absolut aus und die Ergebnisse sind absolut ok ! Wenn ich mir den Rechner so aufmotzen musz, dasz Linux problemlos (???) laeuft, kann ich mir dafuer gleich zwei Apples fuer kaufen ! Ich habe die Liste hier im letzten halben Jahr sehr aufmerksam verfolgt und gelesen. Vieles ist sicherlich im allgemeinen Rauschen und ob der gnadenlosen Infoflut auch durchgerutscht, aber ich stelle immer wieder fest, wie manche Teilnehmer offensichtlich den sinn fuer die Realitaeten verloren haben. Linux ist definitiv kein Betriebssystem fuer den Alltag eines "normalen" Users, der nichts weiter will, als dasz sein Rechner mit seinen "normalen" Applikationen anstandlos zu installieren ist und einfach nur so laeuft ! Selbst Internet (als User) ist schlichtweg eine Katastrophe. Die Uebertragungsraten sind deutlich langsamer, als unter dem achso schlimmen Windows ! Vielleicht liegt es an mir, mit Sicherheit an meinem mangelnden Wissen. Da bin ich gerade dabei, das herauszufinden. Denkt mal drueber nach, bevor Ihr Euch demnaechst so weit aus dem Fenster lehnt ! herzlichst, Georg -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux
participants (1)
-
tillich@gmx.de