* Andreas Kneib schrieb am 25.Jun.2003:

* Stefan Schilling :

...

Im Moment nutze ich -siehe Header- TheBat! Im Grunde möchte ich auch nicht auf dessen Features verzichten (Abruf von derzeit 5-6versch. Konten, die dann auch alle getrennt verwaltet werden; rel. einfache Bedienung; schnell...). Ich suche etwas ähnliches unter Linux.

Mir liegt jetzt Mutt oder Gnus auf der Zunge, aber ich würge es runter und sage KMail, Sylpheed und Evolution.

Endlich mal einer, der hier im Thread mutt erwähnt.

Obwohl es kaum einen schnelleren Reader als Mutt gibt, und man bei Gnus nie fragen braucht, _ob_ er irgendetwas kann, sondern nur, _wie_ man das konfiguriert. Die beiden haben halt eine steilere Lernkurve, aber die zahlt sich aus, gerade wenn der User etwas mehr Mails erhält und sein Mailprogramm gerne bis ins Detail seinen Bedürfnissen anpassen möchte. Wie gesagt, mein Tipp ist ...ähem.. KMail, Sylpheed oder Evolution. Obwohl...

Ich kenne gnus nicht, wird aber wohl nicht anders bei sein als bei mutt. Damit wende ich mich hier nochmal an Stefan und all die anderen Umsteigern: Hier liegt ein großer Unterschied zwischen der UNIX/Linux-Welt und der Windowswelt. Bei Windows hat man Mailreader, der alles kann. Bei Linux hat man ein MUA, das eigentlich gar nichts kann, aber das verdammt gut. mutt kann keine Mails beim Provider abholen und kann auch keine Mails zum Provider schicken, mutt kann auch keine Mails vorsortieren und mit mutt kann man keine Mails schreiben. mutt hat nur ein sehr eingeschränktes Adressbuch. mutt kann mit der Maus nichts anfangen, es ist ein reines Konsolenprogramm, daß natürlich auch auf einem Xterm oder der KDE Konsole läuft, aber auch auf einem der Pseudoterminals, die man mit ALT-CTRL-F1 usw. erreicht. Mails holt man mit fetchmail ab und verschickt sie mit einem MTA, etwa sendmail, qmail oder was es da noch so gibt. Vorsortiert auf verschiedene mboxes wird mit einem MDA, etwa procmail, die Mails schreibt man mit einem editor, wie vi, emacs, pico, joe, und viele andere. URLs aufrufen macht man mit URLview, die Adressen all derer, von denen man schon mal Mails bekommen hat merken, macht man mit lbdb. Alles ganz spezielle Programme für ganz spezielle Aufgaben, die es aber möglichst gut macht. So kümmert sich mutt um ein Threading, zeigt nur eine Auswahl von Mails an, die man über unglaublich viel verschiedene Kriterien auswählen kann, verändert sein Verhalten je nach mbox, Adresse oder noch einige andere. Diese UNIX/Linuxstrategie, alles mit einer ganzen Menge kleiner verschiedener Programme zu machen, hat eine Menge Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. So kann sich jeder Prorgrammierer auf das beschränken, wovon er Ahnung hat und braucht sich um nichts anderes zu kümmern. So sind Veränderungen von Teilen unabhängig voneinander. Wenn es z.B ein Sicherheitsupdate gibt, dann betrifft es in aller Regel nur den MTA-Teil, also den Mailtransport und nicht etwa dem MUA oder dem Editor. Wenn ich jetzt einen Mailer habe, der alles kann, so habe ich bei einem Sicherheitsupdate unter Umständen nicht nur den Bug behoben, sondern auch neue Editorfunktionen, oder eine andere Art des Threadings usw. Aber vielleicht will ich es gar nicht. Bei der UNIX/Linux-Strategie update ich nur den MTA und mein MUA, mein Editor, mein MDA usw. verändern sich nicht. Noch ärger ist es, wenn es bei einem Mailer zu einer neuen Version kommt. Dort ändert sich dann oftmals an allen Ecken und Kanten was. Was aber, wenn ich das alles gar nicht will? Sondern nur ein Teil? Bei der UNIX/Linux-Strategie kann jeder das auswählen und kombinieren wie es ihm paßt. Es gibt nicht nur ein MTA, sondern eine ganze Menge, ebenso bei MUA und besonders bei Editoren. Egal was für ein MTA, MDA und MUA ich verwende, ich kann mein Lieblingseditor verwenden, mit dem ich auch Programmiere, Texte schreibe, Administriere usw. Warum soll ich mich für Mails an andere Tastenkombinationen gewöhnen als die, die ich auch fürs administrieren verwende. Oder warum soll ich jeden eingebauten Editor wieder neu konfigurieren so daß er für mich paßt, und komplett funktioniert das sowieso nicht? Es ist somit besser, ich habe einen Editor, mit dem ich alles mache, und den ich einmal für alles konfiguriere, und da drauf denn evtl. Spezialanpassungen mache. Wenn man mehr als nur einen User hat, so hat man zwar ein MTA, der Systemweit die Mails abholt und versendet, aber jeder User kann völlig unabhängig voneinander sein LieblingsMUA und seinen Lieblingseditor haben. Nachteile die ich sehe, ist vor allem die steile Lernkurve. Man muß zu Anfang sich nicht nur um einen Mailer kümmern, sondern um eine ganze Menge unabhängiger Programme, die alle eine Menge können und daher entsprechend komplex sind. Auch hat man dann gerne so Monsterteile wie sendmail dabei, das nicht nur mit 10, 11 User umgehen kann, sondern mit hunderttausende. Das ist gut für einen Provider, aber doch für einen Einzeluser leicht überdimensioniert. ;) Aber es gibt ja auch noch andere MTAs. Bei Linux gibt es aber nicht nur Haufenweise MUAs und ander der oben erwähnten Komponenten, sondern auch Komplettmailer wie etwas KMail. Daher würde ich Dir Stefan empfehlen, erst mal mit kmail zu arbeiten und wenn Du möchtest später mal auf mutt umzusteigen. Dazu erst mal ein MTA zum versenden installieren. Da kann KMail auch mit umgehen. Dann kannst Du KMail weiter verwenden und schon Dein MTA benutzen. Ebenso mit fetchmail. Dann kannst Du auf mutt umsteigen. Bernd -- Alle meine Signaturen sind rein zufällig und haben nichts mit dem Text oder dem Schreiber zu tun, dem ich antworte. Falls irgendwelche Unrichtigkeiten dabei sein sollten, so bedauere ich das. Es wäre nett, wenn Du mich benachrichtigen würdest. |Zufallssignatur 0

* Andreas Feile schrieb am 25.Jun.2003:

...

Endlich mal einer, der hier im Thread mutt erwähnt.

Hmpf.

Message-Id: <200306250000.34616@inter.netz>

*tätschel* Ist ja gut, ich hätte mein Gesabbere auch unter Deiner Mail klemmen können. Bernd -- Was ist quoten? Quoten ist das Zitieren aus einer mail, der man antwortet. Und wie macht man es richtig? Zitate werden mit "> " gekennzeichnet. Nicht mehr als nötig zitieren. Vor den Abschnitten das Zitat, auf das man sich bezieht, mit einer Zeile Abstand oben und unten. |Zufallssignatur 12