Hallo, nun bin ich stolzer Besitzer eines DAT-Streamers, weil mir die regelmäßigen Backups auf Platte bzw. CD-RW doch etwas auf den Geist gegangen sind - die sind einfach zu schnell voll *g* Nun hab ich aber ein Problem. Mein Backup-Skript arbeitet mit afio und schreibt in Dateien. Jetzt möchte ich 1. die Ausgabe auf Band bringen - dazu entweder direkt auf Band schreiben, oder aber in eine Datei schreiben und diese dann auf Band sichern. 2. nicht nur ein Backup pro Tape erstellen. Und hier ist eigentlich mein Hauptproblem. Ich kriege problemlos eine Datei aufs Band. Auch eine zweite. Aber dann ist die erste weg ... Kann mir hier jemand evtl eine kurze Erläuterung zu grundlegender Bedienung/Ansteuerung von Streamern geben oder weiß jemand, wo ich sowas lesen kann? Die Manpages (bzw auch sonstige Doku zu tar und Konsorten) haben mich leider überhaupt nicht weitergebracht. Beispiel Tar: mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an. Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt? Gruß, Sebastian -- Do not meddle in the affairs of wizards, for they are subtle and quick to anger. Sebastian Helms - http://www.helms.sh - mailto:mail@helms.sh (PGP welcome)
Hi, 0n 03/01/20@21:35 Sebastian Helms told me:
Beispiel Tar:
mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an.
Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt?
Ja, klar. Ich tippe mal /dev/tape ist ein link. Auf was? Du kannst das tape entweder, als "Zurueckspuldevice" /dev/rmt0 oder als "Nichtzurueckspuldevice" ansprechen /dev/nst0. Das Band beackerst Du ansonsten mit mt, dessen man page sicher eine gute Anlaufstelle ist. Meine bescheidenen Kenntnisse vom backup auf tape beruhen auf info tar (ein wenig), man afio, man mt (ein wenig) dem Kapitel im "Linux Anweder Handbuch" sowie einer ca. 2 woechigen exessiven Beschaeftigung mit der ftape Homepage (und das nur fuer einen Bekannten, der sich nicht vom floppy streamer trennen wollte:(). HTH. -- bye maik
Moin Maik, * Maik Holtkamp schrieb am 20 Jan 2003:
0n 03/01/20@21:35 Sebastian Helms told me:
Beispiel Tar:
mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an.
Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt?
Ja, klar.
Ich tippe mal /dev/tape ist ein link. Auf was?
/dev/st0
Du kannst das tape entweder, als "Zurueckspuldevice" /dev/rmt0 oder als "Nichtzurueckspuldevice" ansprechen /dev/nst0.
Das Band beackerst Du ansonsten mit mt, dessen man page sicher eine gute Anlaufstelle ist.
Hm.. aus man mt bin ich - mit Ausnahme von status, rewind und eject nicht wirklich schlau geworden. Alles, was ich versucht habe, endete mit input/output error. Eigentlich habe ich immer noch keinen Plan, wie ich das angehen soll... Gruß, Sebastian -- Do not meddle in the affairs of wizards, for they are subtle and quick to anger. Sebastian Helms - http://www.helms.sh - mailto:mail@helms.sh (PGP welcome) SuSE-Linux-Mailinglisten-FAQ: http://www.helms.sh/faq/
On Mon, 20 Jan 2003 at 22:55 (+0100), Sebastian Helms wrote:
Moin Maik,
* Maik Holtkamp schrieb am 20 Jan 2003:
0n 03/01/20@21:35 Sebastian Helms told me:
Beispiel Tar:
mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an.
Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt?
Ja, klar.
Ich tippe mal /dev/tape ist ein link. Auf was?
/dev/st0
Dieses Device sollte eigentlich nach jedem Archivieren auf Anfang zurückspulen. Versuch statt dessen mal /dev/nst0 (das n steht für _norewind_).
Du kannst das tape entweder, als "Zurueckspuldevice" /dev/rmt0 oder als "Nichtzurueckspuldevice" ansprechen /dev/nst0.
Das Band beackerst Du ansonsten mit mt, dessen man page sicher eine gute Anlaufstelle ist.
Hm.. aus man mt bin ich - mit Ausnahme von status, rewind und eject nicht wirklich schlau geworden.
Für das Rewind-Device spielt eigentlich auch nur das eine Rolle ;-) Versuch doch einfach mal folgendes (Beispiel tar, alles IIRC, da ich meine Tape-Erfahrungen unter kommerziellen Unixen gesammelt habe): - Sichere ein Archiv: tar cvf /dev/nrst0 /etc Jetzt sollte das Archiv auf Band sein und die Bandposition _nach_ diesem Archiv stehen (Vorsicht: Nicht nachgucken, IIRC werden die DAT-Tapes zurückgespult, bevor sie ausgeworfen werden) - Sichere danach ein weiteres Archiv: tar cvf /dev/st0 /usr/local Da jetzt das Rewind-Device angesprochen wird, sollte nach dem Archivieren zurückgespult werden. Jetzt gucken wir mal: - tar tvf /dev/nst0 Müsste eine Liste aller Dateien unter /etc liefern - tar tvf /dev/nst0 Müsste eine Liste der /usr/local-Dateien liefern - mt -f /dev/st0 rewind alles auf Anfang - mt -f /dev/nst0 fsf ein Archiv vorwärts (Achtung: bei diesem Befehl _immer_ das norewind-Device benutzen, das andere spult ein Archiv vor und dann zurück auf Anfang :-) - tar tvf /dev/st0 sollte jetzt nochmal die /usr/local-Dateien liefern und dann auf Anfang gehen Das Positionieren mittels mt kannst Du natürlich auch machen, wenn Du hinter ein bestehendes Archiv ein neues sichern willst. Aber Du musst aufpassen: Bänder sind serielle Medien, wenn nach diesem Archiv noch ein älteres liegt, ist es nach dem neuen Archivlauf weg. Hilft das? Jan
Moin Jan, * Jan Trippler schrieb am 20 Jan 2003:
On Mon, 20 Jan 2003 at 22:55 (+0100), Sebastian Helms wrote:
* Maik Holtkamp schrieb am 20 Jan 2003:
Du kannst das tape entweder, als "Zurueckspuldevice" /dev/rmt0 oder als "Nichtzurueckspuldevice" ansprechen /dev/nst0.
Das Band beackerst Du ansonsten mit mt, dessen man page sicher eine gute Anlaufstelle ist.
Hm.. aus man mt bin ich - mit Ausnahme von status, rewind und eject nicht wirklich schlau geworden.
Für das Rewind-Device spielt eigentlich auch nur das eine Rolle ;-)
Versuch doch einfach mal folgendes (Beispiel tar, alles IIRC, da ich meine Tape-Erfahrungen unter kommerziellen Unixen gesammelt habe):
- Sichere ein Archiv: tar cvf /dev/nrst0 /etc Jetzt sollte das Archiv auf Band sein und die Bandposition _nach_ diesem Archiv stehen (Vorsicht: Nicht nachgucken, IIRC werden die DAT-Tapes zurückgespult, bevor sie ausgeworfen werden) - Sichere danach ein weiteres Archiv: tar cvf /dev/st0 /usr/local Da jetzt das Rewind-Device angesprochen wird, sollte nach dem Archivieren zurückgespult werden.
Jetzt gucken wir mal: - tar tvf /dev/nst0 Müsste eine Liste aller Dateien unter /etc liefern - tar tvf /dev/nst0 Müsste eine Liste der /usr/local-Dateien liefern - mt -f /dev/st0 rewind alles auf Anfang - mt -f /dev/nst0 fsf ein Archiv vorwärts (Achtung: bei diesem Befehl _immer_ das norewind-Device benutzen, das andere spult ein Archiv vor und dann zurück auf Anfang :-) - tar tvf /dev/st0 sollte jetzt nochmal die /usr/local-Dateien liefern und dann auf Anfang gehen
Das Positionieren mittels mt kannst Du natürlich auch machen, wenn Du hinter ein bestehendes Archiv ein neues sichern willst. Aber Du musst aufpassen: Bänder sind serielle Medien, wenn nach diesem Archiv noch ein älteres liegt, ist es nach dem neuen Archivlauf weg.
Super, ich glaube, so langsam komme ich dahinter... Es lag wohl hauptsächlich an der Verwendung von st0 statt nst0 *g* Ich hab mal mein Backupskript (mit afio) auf /dev/nst0 umgeschrieben, mal sehen, wie es morgen früh aussieht (nach dem nächsten Lauf) ... Danke euch beiden, Gruß, Sebastian -- Do not meddle in the affairs of wizards, for they are subtle and quick to anger. Sebastian Helms - http://www.helms.sh - mailto:mail@helms.sh (PGP welcome) SuSE-Linux-Mailinglisten-FAQ: http://www.helms.sh/faq/
Hi, 0n 03/01/20@22:55 Sebastian Helms told me:
Hm.. aus man mt bin ich - mit Ausnahme von status, rewind und eject nicht wirklich schlau geworden.
Alles, was ich versucht habe, endete mit input/output error.
Eigentlich habe ich immer noch keinen Plan, wie ich das angehen soll...
tar cf /dev/nst0 / Schreibt alles aus Band anschliessend steht das Band. tar cf /dev/rmt0 / Schreibt alles aufs Band anschliessend wird zurueckgespult. Angenommen, Du hast 10 Archive auf einem Band, dann zurueckgespult. mt -f /dev/nst0 fsf 5 Spult zum 5. Archiv, das Du mit tar x dann wieder auspacken kannst. Wenn das Archiv am Ende ist haelt es an. Haettest Du das mit /dev/rmt0 gemacht waere anschlienssend zurueckgespult worden. IIRC sollte man Baender die man laenger nicht gebraucht zurueckspulen oder besser mit mt retension zurueckspulen, aber das mag auch nur fuer floppy tape gegolten haben. Fuer mehr muesste ich auch erst wieder excessiver lesen, denn ich benutze hier der Bequemlichkeit (und einem Haufen geerbter dss2 Baender) halber fast ausschliesslich rmt0. Ich wuerde noch ein export TAPE=/dev/[nst0|rmt0|st0|tape] ins environment basteln, dann kannst Du -f bei mt (AFAIK gilt das auch fuer tar) weglassen und es wird etwas uebersichtlicher. -- bye maik
On 20 Jan 2003 at 23:47, Maik Holtkamp wrote: [...]
IIRC sollte man Baender die man laenger nicht gebraucht zurueckspulen oder besser mit mt retension zurueckspulen, aber das mag auch nur fuer floppy tape gegolten haben.
Nur der Vollständigkeit halber: Wie schon vorher im Thred kurz erwähnt (wenn der Schreiber sich auch nicht sicher war): DAT Streamer spulen _auf jeden Fall_ zurück, wenn Du das Band rausnimmst. Daher braucht man eigentlich nicht zurückzuspulen, bevor man auf eject drückt. Aber dann kann es u.U. etwas länger dauern, bis das Band rauskommt. Bei diesen alten dämlichen Floppy Streamern (QIC xxx hiessen die glaube ich) konnte man das Band in jeder Position rausziehen; hier galt die Regel mit dem zurückspulen noch. Andreas
Hi, Andreas Kyek wrote:
Bei diesen alten dämlichen Floppy Streamern (QIC xxx hiessen die glaube ich) konnte man das Band in jeder Position rausziehen; hier galt die Regel mit dem zurückspulen noch.
IIRC war das bei mir ein HP Colorado T(1/2000). Vom speed, der Zuverlässigkeit und der Kapazität her in etwa vergleichbar mit einer Comodore Datasette und einer 90 min. BASF chromdioxyd nur das die tapes deutlich teurer sind ;). -- - maik
* Maik Holtkamp schrieb am 20.Jan.2003:
Angenommen, Du hast 10 Archive auf einem Band, dann zurueckgespult.
mt -f /dev/nst0 fsf 5
Spult zum 5. Archiv, das Du mit tar x dann wieder auspacken kannst.
Richtig, aber ich finde es noch mal wichtig zu erwähnen, wenn Du mit tar c das 5. Archiv überschreibst, so ist nicht nur das alte 5. Archiv weg, sondern auch Archive 6 bis 10. Lediglich Archiv 1 bis 4 und das neue 5. Archiv bleiben erhalten. Vollkommen unabhängig davon, wie groß das neue 5. Archiv ist. Selbst wenn es wesentlich kürzer als das alte ist, Archive 6 bis 10 sind futsch. Bernd -- ACK = ACKnowledge = Zustimmung | NAC = No ACknowledge = keine Zustimmung DAU = Dümmster Anzunehmender User | LOL = Laughing Out Loud = Lautes Lachen IIRC = If I Remember Correctly = Falls ich mich richtig erinnere OT = Off Topic = Am Thema (der Liste) vorbei |Zufallssignatur 11
* Sebastian Helms schrieb am 20.Jan.2003:
* Maik Holtkamp schrieb am 20 Jan 2003:
0n 03/01/20@21:35 Sebastian Helms told me:
Beispiel Tar:
mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an.
Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt?
Ja, klar.
Ich tippe mal /dev/tape ist ein link. Auf was?
/dev/st0
Das ist die Gerätedatei, auf die auch /dev/rmt0 zeigt, denn /dev/rmt0 ist auch nur ein Link. Es wirs zurückgespult. Wenn Du nicht zurückspulen willst, mußt Du /dev/nst0 verwenden. Bernd -- ACK = ACKnowledge = Zustimmung | NAC = No ACknowledge = keine Zustimmung DAU = Dümmster Anzunehmender User | LOL = Laughing Out Loud = Lautes Lachen IIRC = If I Remember Correctly = Falls ich mich richtig erinnere OT = Off Topic = Am Thema (der Liste) vorbei |Zufallssignatur 11
Sebastian Helms
Beispiel Tar:
mit tar cvf /dev/tape [...] erzeuge ich auf dem Band ein Archiv. mit tar rvf /dev/tape [...] hänge ich Dateien an das Archiv an.
Ich möchte aber gern mehrere Tagessicherungen von einander getrennt - mit den selben Dateien in verschiedenen Versionen - auf dem selben Band hintereinander sichern. Geht das überhaupt?
sicher geht das, man mt und etnsprechend gesetzter Link /dev/tape helfen weiter. MT ist das Utility was das Laufwerk steuert. Mit dem /dev/tape sagst Du was für Laufwerk Du hast. Was Du brauchst ist /dev/nst0. damit sagst Du das nach der Sicherung das laufwerk an der Stelle stehen bleibt. Pozdrawiam/Gruß/Regards Robert Rakowicz -- Robert Rakowicz E-Mail: b9001@rjap.de URL: www.rjap.de
Am Montag, 20. Januar 2003 21:35 schrieb Sebastian Helms:
Hallo,
nun bin ich stolzer Besitzer eines DAT-Streamers, weil mir die regelmäßigen Backups auf Platte bzw. CD-RW doch etwas auf den Geist gegangen sind - die sind einfach zu schnell voll *g*
Nun hab ich aber ein Problem. Mein Backup-Skript arbeitet mit afio und schreibt in Dateien.
Jetzt möchte ich
1. die Ausgabe auf Band bringen - dazu entweder direkt auf Band schreiben, oder aber in eine Datei schreiben und diese dann auf Band sichern.
Ich benutze Tar tar -cvzf /dev/tape /dir1 /dir2 ... > protokoll tape ist ein link auf /dev/st0
2. nicht nur ein Backup pro Tape erstellen.
Und hier ist eigentlich mein Hauptproblem. Ich kriege problemlos eine Datei aufs Band. Auch eine zweite. Aber dann ist die erste weg ....
Wenn du anstatt von /dev/st0 /dev/nst0 dann wird nicht zurück gespult. Weiter kann ich dir nicht Helfen. Grüße Patrice -- Patrice Staudt Linux System, Wintringerstraße 67,D-66271 Kleinblittersdorf Tel: 06805-3286, http://engsystem.net/
participants (7)
-
Andreas Kyek
-
B.Brodesser@t-online.de
-
Jan.Trippler@t-online.de
-
Maik Holtkamp
-
Patrice Staudt
-
Robert Rakowicz
-
Sebastian Helms