Am Mittwoch, den 24.12.2008, 22:22 +0100 schrieb Thomas Schirrmacher: Hallo Thomas Ich muß und werde Deine Meinung akzeptiere - teilen kann und will ich sie aber nicht!
Weil Du den Sinn der neuen Usability von KDE4 nicht verstanden hast oder nicht verstehen willst: Sinn ist es, eine völlig freigeräumte Arbeitsfläche zu haben und der Desktop soll nicht mehr als Dateiablage für alles mögliche verwendet werden.
Woher - im Namen aller Elektronen dieser Welt - leitet eigentlich KDE (die Leute hinter KDE - wer auch immer) das Recht ab, mir vorzuschreiben, wie ich mit meinem Desktop umzugehen habe?
Sehr viele Nutzer speichern einfach alles auf dem Desktop, auch das was sie sich aus dem Netz runterladen. Aus Bequemlichkeitsgründen nachvollziehbar, aber irgendwie nicht Sinn des PC`s, zumal ein Zugriff auf das Homeverzeichnis nur einen Klick oder eine Tastenkombination entfernt ist.
??? Und dann müssen auch die, die das nicht machen (nie gemacht haben) in Bausch und Bogen bestraft werden?
Darüber kann man disskutieren, ich schließe mich aber für mein Teil der Argumentation von KDE4 an. Welchen Sinn macht es, bei beispielsweise 15 geöffneten Fenstern, die alle zu minimieren, nur um auf ein Gerätesymbol zugreifen zu wollen?
Weil ich das so will! Für mich ist der Desktop, vor dem ich sitze, in erster Linie ein Werkzeug, das ich brauche um mit meinen Rechnern arbeite, kommunizieren zu können. Und das will ich mir so individuell gestalten und nutzen, wie ich das für richtig halte. Und deshalb kann es doch den Entwicklern eigentlich egal sein, ob ich mir auf meiner Arbeitsfläche nun für jedes optische Laufwerk keine - eine, drei oder was weiß ich wie viele Verknüfungen anlege? Oder Links auf Dateien? Oder von mir aus auch die Daten selber. Ich muß damit arbeiten. "Aufgabe" der Entwickler ist es, mir den dazu nötigen Werkzeugkasten zu liefern... (Und ich weiß übrigens, wie die Entwicklung freier Software läuft und kann mir auch ungefähr vorstellen, wie viel Kopfarbeit und Engagment da hineingesteckt werden muß und wird! Du brauchst also da nicht extra drauf hinweisen, was bei KDE geleistet wird.)
Aus Deinen Mails ist ersichtlich, dass Du PC`s von Sehgeminderten Nutzern betreust. Mein Mülleimer-Plasmoid kann ich so groß aufziehen, dass es den ganzen Desktop einnimmt.
Daß sich die Plasma-Dinger endlos vergrößern (aber nicht in allen Fällen auch verkleinern) lassen ist eines der mir immer wieder angepriesenen "Features" - die für mich allerhöchsten zweifelhaften Wert haben! Noch einmal zum mitschreiben: Ich will nicht mehr oder weniger, als eine individuell gestaltete Schrift in diesen Dingern, die in einem deutlich sichtbarem Kontrast zum Hintergrund steht. Hell auf dunklem Hintergrund, dunkel auf hellem Hintergrund. Und wenn sich das so "einfach" machen lassen würde, daß dazu auch jemand in der Lage ist, der vor 8 oder 10 Wochen zum ersten mal überhaupt in seinem Leben eine Linux-Rechner angefaßt hat? Um so besser!!!
Das geht auch mit allen anderen Symbolen und ich kann für jedes zu startende Programm ein Symbol auf dem KDE4-Desktop erzeugen, welches dann auch ein stufenlos vergrößerbares Icon ist. Wo hast Du das in KDE3. folgende?
Wenn die Oberfläche von KDE4 nur mehr eine "Spielwiese" für irgendwelchen Schnick-Schnack (eben diese vergrößerbaren Plasma-Dinger, die mir vielleicht auch als besonderer Nutzwert Witzbilder anzeigen sollen und ähnlichen Schw.....n) - oder noch schlimmer: zerbröselnde, blinkende, wabbelnde Fenster soll? Wenn jedes Element auf dem Desktop ein nerviges Eigenleben mit blinkern, verschwinden oder hervorkommen entwickelt? Wenn das die Zukunft einer modernen Arbeitsfläche, der Zukunft von KDE sein soll? Dann brauche ich nicht mehr nach einem K.O.-Argument zu suchen. Denn so etwas kann ich zum arbeiten nicht gebrauchen! btw. Ich habe gestern und bis gerade eben 6 Stunden in die Einrichtung einer SuSE 11.1 auf einem Laptop investiert. Neben einigen erheblichen Hardwareproblemen (u.a. Sound und Graphik) nur mal drei Punkte, die mit KDE4 nicht - zumindest nicht richtig funktioniert: * Der Organizer kommt offenbar nicht mit mehreren Kalenderdateien zurecht. Nach dem beenden sind sie immer leer und damit auch der Kalender nach dem Neustart. Die Kategorieeinteilung aus der Vorversion wird nicht übernommen. * Das Adressbuch verhält sich ähnlich. Es kann scheinbar nicht mal was mit denen Dateien aus KDE 3.5 anfangen. * Beim Versuch, diese Dinge aus einem Palm Tungsten einzufügen ist dieser mir 3x komplett gecrashd. Und zwar so, daß auf dem Palm nur noch ein Hard-Reset geholfen hat. D_a_s Thomas, ist aber das was ich brauche, wenn ich mit dem Rechner arbeite, nicht die Plasma-Dinger, die sich groß ziehen kann - und die dann hoffentlich nicht irgendwohin verschwinden und sich nicht wieder finden lassen. Und ich werde dabei eine Befürchtung nicht los die ich bei meinem anderen Hobby erleben durfte: Ab 1991 hat man in Kassel eine Diesellokomotive entwickelt, die war so neu, so modern, so innovativ, so fortschrittlich, so leistungsfähig - ohne sie sollte keine moderne Bahnverwaltung im 21.Jahrhundert mehr auskommen können. http://de.wikipedia.org/wiki/Blue_Tiger Sie hat nur einen Fehler - keiner will sie wirklich haben. Gerade mal 10 Exemplare fahren heute auf Deutschland's Schienen. Aber auch nur dann wenn sie nicht gerade wegen dringend notwendiger Reparaturen oder Nachbesserungen in der Werkstatt stehen. Hoffentlich passiert mit KDE4 nicht etwas ähnliches... Denn es wäre schade, nicht nur um KDE - um Linux allgemein! -- Gruß Amadeus OS: Debian GNU/Linux 4.0r6 "Etch" Desktop: XFCE 4.3.99 (Meine Alternative zum anderen "4" :-P ) Mail: Evolution 2.6.3 -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org