On Thu, Sep 18, 2003 at 09:07:10PM +0200, Timo Nentwig wrote:
Wie? Ihr baut euch eigene Versionen zusammen? Um möglichst viel Chaos zu verbreiten, oder wie?
Kennst Du den Unterschied zwischen Update und Upgrade? Ein Update fixt nur Fehler und ändert keine Features, ein Upgrade installiert Dir ein anderes, neueres System, das sich subtil anders verhält (wenn es um PHP geht, bitte das Wort "subtil" streichen). Suse liefert für eine existierende Distribution ausschließlich Updates, und das ist auch gut so. Niemand will, daß sich plötzlich Defaults verändern, Features dazukommen, die mit der alten Konfigurationsdatei nicht kompatibel sind oder andere geisterhafte Dinge passieren. Jedenfalls kein Suse-Anwender - wer so etwas will, verwendet Debian Unstable. Daher portiert Suse für eine existierende Distribution sicherheitsrelevante Fixes zurück, liefert aber weiter die Version, die zu dieser Distribution gehört. Wenn Du eine neue Version möchtest, mußt Du ein Upgrade machen, also eine neuere Distribution verwenden. Das Upgrade kommt nicht automatisch, denn es könnte ja Dinge kaputt machen. Stattdessen kannst Du Dir die Downtime aussuchen, vorher die Release Notes lesen, und gezielt erst einzelne Testkisten upgraden und das Upgrade auf Verträglichkeit prüfen, bevor Du den großen Sprung machst. Das ist in der Tat ein wichtiges Feature von Suse. Jeder, der von PHP 4.0.4 auf 4.3.0 gegangen ist, kann Dir das erklären. Das heißt nicht, daß Du an die mit der Distribution gelieferten Versionen gebunden bist, nicht einmal dann, wenn Du Dich auf Suse-Pakete beschränkst. Zum einen kannst Du aus dem projects-Verzeichnis (ftp://ftp.suse.com/pub/projects) für Deine Distribution vom Suse FTP-Server Upgrades verschiedener wichtiger Pakete saugen - speziell PHP und gcc werden so zum Beispiel für ältere Distributionen weitergepflegt. Diese Upgrades kommen jedoch nicht automatisch, Du mußt Dich bewußt für sie entscheiden. Dadurch wird die Sache planbar. Zum anderen kannst Du auch gezielt Quelltext-Pakete einer neueren Distribution nehmen und auf einer älteren Suse neu bauen. Das klappt in der Regel problemlos, wenn man die Prerequisites installiert, und so habe ich zum Beispiel ein zur Suse 8.1 passendes mailutil auf meinem Rootserver installiert. Und schließlich hält Dich nichts und niemand davon ab, selber Pakete mit rpm oder mit checkinstall zu bauen und Teile Deiner Distribution selber zu ersetzen. Wenn Du das nicht kannst, kannst Du immer noch am Pacman lutschen.
Ich will euch nicht zu nahe treten, aber einfach die fertigen Versionen zu nehmen, würde euch viel Geld (Zeit) sparen.
Erfahrungsgemäß würde es das nicht. Ich sehe nur, was eine solche Änderung auf eine neue Version von irgendwas im eigenen Haus für Calls erzeugt. Ich will gar nicht wissen, was auf den Hotlines von Suse passieren würde, wenn die unkontrolliert Upgrades raushauen. Kristian