Thomas Schirrmacher wrote:
hast Du vielleicht einen Link zu einer Anleitung zum kompilieren eines gepatchten Kernels? Ich frag das halt nur für diejenigen, die sich mal nen Kernel gepatcht haben und den irgendwie als RPM sichern möchten.
Schau Dir mal ein SuSE Kernel SRC-RPM an. Das besteht normalerweise aus den original Linux-Quellen von kernel.org sowie etlichen Patches, die vor dem Bau des Kernels angewandt werden. Idealerweise installierst Du das SRC-RPM (alle Dateien finden sich dann unter /usr/src/packages), fuegst Deinen Patch im korrekten Verzeichnis (SOURCES) hinzu und aenderst das .spec File (in SPECS) entsprechend ab (Voraussetzung ist natuerlich, dass die diversen Patches nicht kollidieren, ansonsten ist etwas Handarbeit angesagt - wie gesagt, fuer Anfaenger ist das Patchen von Kerneln nicht unbedingt zu empfehlen). Gegebenenfalls musst Du noch fuer ein eigenes Kernel-Release sorgen, damit Dein neuer Kernel nicht mit einem SuSE-Kernel kollidiert. Dann uebersetzt Du den Kernel mit Hilfe des neuen (angepassten) .spec Files und laesst Dir die SuSE-konformen RPMs bauen und auch ein neues komplettes SRC-RPM. Fertig. Die RPMs koennen dann wie ueblich installiert werden. Die gleiche Vorgehensweise funktioniert auch, falls Du SuSE Patches aus dem Kernel entfernen willst - Du musst dann lediglich das Anwenden des Patches im .spec File auskommentieren. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da evtl. eine Software auf dem SuSE-System diesen Kernel Patch fuer ein korrektes Funktionieren benoetigt. Wenn ein Patch lediglich ein einziges Modul betrifft, waere es eventuell noch besser, einfach den SuSE-Standardkernel beizubehalten und lediglich das Modul selbst zu aendern. Das wuerdest Du dann in ein KMP RPM packen. Das Problem mit eigenen Kerneln ist, dass Du nicht automatisch Sicherheitsupdates durch SuSE geliefert bekommst, d.h. Du bist quasi selbst dafuer verantwortlich, den Kernel aktuell zu halten, vor allem wenn Du irgendwelche oeffentlichen Server betreibst. Der SuSE Kernel ist sehr modular aufgebaut und ein komplett eigener Kernel ist heutzutage nur noch selten erforderlich, zumindest fuer den average home user. Schau Dir auch mal die Doku von Andreas Gruenbacher an, http://www.suse.de/~agruen/kernel-doc/ - ich bin mir nicht sicher, ob die Doku noch auf dem allerneusten Stand ist, aber als Einstieg in die SuSE Kernel-RPMs und KMPs sicher ganz gut. Du findest die Datei auch lokal auf Deinem System als README.SUSE (Link) im Kernel Source Tree (zumindest hier auf einer 10.3, habe keine 11.0). Gruesse aus London, Thomas -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org