
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Philipp Thomas [mailto:philippt@t-online.de]
Doch, da ist was dran. Zwar wird YaST1 nicht sofort eingestellt, aber seine Zeiten sind langsam vorbei, denn wir können auf die Dauer nicht zwei Programme pflegen und dem grafischen Tool gehört eindeutig die Zukunft. BTW, YaST2 hat auch einen Textmodus.
Ich schließe mich der Meinung der Vorredner an: - Der Grafikmodus von yast2 ist schneckenlangsam und unvollständig, schlecht strukturiert und buggy, der Textmodus ist grausam und nicht besser. - Ohne yast1 kann man z.Zt. nicht auskommen, es sei denn, man gehört zur absoluten Profi-Szene, die ihr Linux kpl. selbst backen kann und überhaupt kein Tool braucht. - Wenn SuSE yast1 einstellt, werde ich mich - wie vermutlich viele andere - einer anderen Distribution zuwenden. Ich bin mit Computern in Kontakt gekommen, als Windoof 3.0 auf den Markt kam. Ohne grafische Oberfläche wäre es mir damals sehr viel schwerer gefallen, mich damit ernsthaft zu beschäftigen. Schnell mußte ich aber erkennen, daß man ohne DOS kein Windoof betreiben oder gar verstehen kann (sofern man das je verstehen kann...). Meinen Zugang zu Linux habe ich auch erst gefunden, als xfree386 brauchbar war. Trotzdem läuft mittlerweile die größere Zahl von mir installierter Linux-Kisten ohne X. Und die, auf denen KDE läuft, liefen auch nicht ohne yast. Je länger ich mich mit Computern beschäftige, desto entbehrlicher und lästiger wird mir der grafische Krempel - egal ob unter Linux oder unter Windoof. Ich beobachte bei Freunden und Bekannten mit ähnlichem und weitaus höherem Wissensstand in Sachen Computer Ähnliches. Wo will SuSE also hin? Als DAU-Distribution kann man vielleicht einmal Stückzahlen verkaufen. Aber wer bleibt bei dieser Distribution, wenn er von Bekannten, im WWW auf allen hilfreichen Seiten, in allen Mailinglisten und Newsgroups, die er bei Problemen konsultiert, erfahren muß, daß er entweder richtig tief "ins Eingemachte" vordringen muß oder eine andere Distribution installieren soll, die ein brauchbares Tool enthält... Wenn SuSE Rund-um-die-Uhr-DAU-Komplett-Support leisten möchte, viel Spaß. Zu welchem Preis soll denn dann die Distribution verkauft werden? Lebt SuSE nicht auch von den Usern, die jede neue Distribution kaufen? Die bedauerliche Tendenz zu immer schnelleren Versionswechseln, die mit erkennbar nachlassender Sorgfalt bei der Anpassung und Zusammenstellung einhergeht, ändert sicher auch das diesbezügliche Käuferverhalten. Wenn immer mehr User nach dem Erscheinen einer neuen Version erst einmal auf die Berichte der unverbesserlichen Schnellkäufer und der Zeitschriftentests warten, wird deren Meinung immer wichtiger. Umso mehr sollte SuSE darauf bedacht sein, diese meinungsbildenden Kunden nicht zu verprellen. IMHO gilt für yast wie fast überall in der Computerwelt: never touch a running system... Gruß Ruprecht P.S. Entschuldigt bitte die für eine Mailingliste ungebührliche Länge meiner Ausführungen. Aber das mußte mal geschrieben werden.