Erhard Schwenk wrote:
Heute: Die Intelligenz und Bereitschaft sich mit Technik auseinanderzusetzen ist heute noch so wie vor 10, 15 Jahren. Durch die ständige Entwicklung der Technik hin zum Anwender gelang es schließlich auch dem letzten DAU den PC zum schreiben seines Einkaufzettels zu benutzen.
Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das durchschnittliche INteresse an der Technik ist nachweisbar gestiegen, und auch das Technik-Verständnis der meisten Menschen. Es hat nur nicht mit der Entwicklung schrittgehalten, die sehr rasant verläuft. Immerhin wissen heute wesentlich mehr Leute überhaupt, was ein PC ist.
Is ja alles richtig, aber der Anteil der Personen, die vor 15 Jahren einen PC benutzt haben UND verstanden haben was sie da tun war wesentlich höher.
Was allerding gesunken ist ist die Bereitschaft, dazuzulernen und nachzudenken, die Fähigkeit zur Konzentration und der Wille, zu verstehen. Und daran ist M$ und deren Marketing sicher nicht ganz unschuldig.
In eine solche Welt hinein will sich ein technisch hochgezüchtetes und absolut ausgereiftes OS wie Linux etablieren.
Ich sehe eher noch das andere Problem:
Der User will die Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten von Linux nutzen. Aber er ist nicht bereit, den notwendigen Lernaufwand zu investieren, um das auch tun zu können. Er fordert nun - ganz natürlich - diesen Lernaufwand bei gleicher Leistungsfähigkeit zu reduzieren. Sicher eine berechtigte Forderung. Er fordert aber auch, da wo das nicht geht, die Leistungsfähigkeit selbst zu reduzieren. Und diese Forderung widerspricht dem Grundgedanken von Linux. Wer das nicht akzeptiert, wird dessen Möglichkeiten nie ausschöpfen können, egal wie bunt die GUI ist.
NEIN! Bedienerfreundlichkeit heißt nicht, daß zwangläufig das System instabiler oder weniger leistungsfähiger wird. Es erleichtert die grobe Konfiguration, für viele durchaus ausreichend, wer mehr will kann weiterhin arbeiten wie bisher. [...]
Was schließen wir daraus: Linux ist zu wenig bekannt bzw es gibt tausendmal mehr Vorurteile. Dieses Guru-Gehabe schreckt eher ab als daß es Vertrauen in eine Spitzentechnologie spendet.
Das ist durchaus richtig. Aber es ändert nichts an der Tatsache, daß man für die schönsten Kirschen eben die längste Leiter braucht.
Alles eine Frage der Züchtung ... mit Gentechnik solle es sogar möglich sein Kirschen an mannshohen Büschen zu bekommen :-)
Berechtigte Vorbehalte sind zum Beispiel, daß man ein strukturiertes Wissen über PC-Technik haben muß um es überhaupt installieren zu können (ich beziehe mich auf Yast aus SuSE 5.1). Warum muß ich als Anwender wissen, was eine Partition und was eine Swap-Datei ist?
Weil sich Linux sonst ebenso arrogant wie andere Systeme benehmen müßte und erst einmal alle anderen Betriebssysteme im Rechner zerstören würde. Und weil Linux dadurch erheblich an Leistungsfähigkeit einbüßen würde (eine Swap-Partition ist wesentlich performanter als ein Swap-File).
Ich habe ja nicht gesagt, daß Du eine Swap-File nehmen sollst. Und warum bedeutet eine automatische Installation die Verdrängung eines anderen OS? Ich habe nie gesagt, daß man die Systemstruktur ändern soll, nur die Oberfläche interessiert den DAU wirklich.
Warum muß ich meinen Kernel selbst bauen?
Mußt Du doch gar nicht. Auf praktisch allen Systemen kann man ohne Kernel bauen mit den fertigen SuSE-Kerneln arbeiten. Kernel bauen mußt Du erst, wenn Du die besondere Leistungsfähigkeit nutzen möchtest. Das hat aber wie oben gesagt eben seinen Preis.
Na und? Wenn der DAU zu einem Insider mutiert ist dann wird er sich freuen den Kernel anpassen zu können. Übrigens könnte man die Kernel-Kompilierung nach vorangegangener Hardwareerkennung/erfragung und nach Erfragung des Einsatzzweckes des Rechners (ob Wokstation oder Gateway) automatisch vornehmen lassen (sozusagen als Grundeinstellung), der Experte kann das ja nach belieben erweitern oder verändern.
1) Leichtere (vollautomatische) Installation (Yast ist schon ein sehr guter Anfang)
Eine vollautomatische Installation bringt an vielen Punkten mehr Ärger als Nutzen. Wieviele Leute würden sich wohl erst beschweren, wenn die SuSE-Installation vollautomatisch die PLatte vereinnahmt und das vorhandene Windows samt seinen Daten löscht?
Blödsinn, siehe oben. [jede Menge redundante Sachen gelöscht]
5) Es müssen Spiele unter Linux laufen. Hier wäre eine ähnliche Entwicklung wie etwa DirectX wüschenswert (für mich)
Es gibt X-MAME, damit kann man praktisch alle Konsolenspiele fahren. Es gibt Clients für Doom etc., es gibt jede Menge Spiele. Was es nicht gibt, sind die Spiele, die für Windows entwickelt wurden. Dafür gibt es aber welche, die für Linux entwickelt wurden.
Konsolenspiele sind nur illegal zu bekommen (wegen ROM-Files, daher nicht diskussionswürdig) Doom und Quake ist ja auch schon ganz nett. Was ich allerdings sagen wollte: Linux soll zu einer Plattform werden, für die man ganz normal beim Hertie oder beim Kaufhof oder bei Aldi das neueste 3d-Spiel wahlweise für Linux oder (wegen der Abwärtskompatiblität) Windows :-)
Allerdings KANN Linu hier gar nicht so viel unterstützen wie Windows, da die meisten Spiele dort vom direkten Hardware-Zugriff leben, der unter Linux gottseidank strikt untersagt ist. Deshalb hat Linux auch - gottseidank - nicht von Haus aus Echtzeitfähigkeiten, die die Stabilität eines Systems stark gefährden können. Linux hat halt einfach andere Grundkonzepte.
Naja, Die Zeit, wo spiele von sich aus direkt in die Hardware eingegriffen haben sind zum Glück vorbei (zu mindest was die Windows-Spiele angeht) ... auch unter win läuft viel über APIs bzw DirectX ... und sowas müßte halt Linux vom Kernel her unterstützen. Übrigends wird schon an RT-Linux gearbeitet ... wer weiß wozu man das alles gebrauchen kann :-)
6) Linux muß zunächst in der "Fachwelt" (siehe Laden in DA-Griesheim
Sowas würde ich nicht als Fachwelt bezeichnen
Du nicht aber DAUs, die BillyBoy das Geld nur so in den Ars^WAllerwertesten blasen
oder auch PC-Magazine wie c't, chip, PC-Magazin, etcetc) ernstgenommen werden und einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangen.
Ist doch in der Mache. Es gibt heute ein vielfaches an Presseartikeln zu Linux - wenn auch oft inkompetente - wie vor 2 oder 3 Jahren.
aber 95 0st Windows und das sollte sich zugunsten von Linux stark ändern.
7) Linux braucht ein einheitliches Marketingkonzept um sich zu behaupten. Vorher müssen allerdings entsprechende Win-Standards[1] erreicht sein (Also Office-Pakete, Spiele, etc pp) [1] meine ich in puncto Bedienbarkeit
Standards ja. Win-Standards? Nein. Wenn schon, dann Linux-Standards. Diese können sich durchaus ein Stück weit an Windows orientieren, aber bitte nicht die bewährten und durchdachten Konzepte, die Unix absolut überlegen beherrscht, kaputtmachen oder verwässern. Das wäre ja furchtbar.
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Und da sage noch einer der Heilge Krieg muß auf Basis der Religionsunterschiede erfolgen. Stell Dich in die Ecke und schäm dich, das ist eines Pinguins nicht würdig finde ich.
8) Aufräumen mit Vorurteilen.
Das ist immer gut. Greif dir mal an die eigene Nase ...
Zu meiner Ehrenrettung möchte ich jedoch betonen, daß ich fast ausschließlich unter Linux arbeite!!
Und wo ist dann das Problem? Warum zeigst Du nicht einfach mal den dir bekannten Win-Leuten, wie das alles funktioniert. Ich bin da durchaus auch der Meinung: Die größte Barriere ist nicht Linux, sondern der Kopf des Anwenders. So, wie auch 80 0er technischen Probleme auf jedem System VOR dem Bildschirm sitzen.
Ich habe schon ein paar Leuten zu einem gut laufenden System unter Linux verholfen ... aber in jedem Mann steckt ein Kind und Kinder wollen spielen ->Quake, Tomb Raider, Doom, Formel 1, ...., pacman,... nibbles -- Raphael WENN JEDER IMMER NUR AN SICH DENKT DANN IST FUER ALLE BESTENS GESORGT. -- Um aus der Liste ausgetragen zu werden, eine Mail an majordomo@suse.com schicken, mit dem Text: unsubscribe suse-linux