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Am Sa, den 06.12.2003 schrieb Harald Huthmann um 00:53:
Am Freitag, 5. Dezember 2003 21:03 schrieb Joerg Rossdeutscher:
Es /ist/ ein Topf. Leute produzieren Daten - ob das nun Musik, Zeitungen oder Filme sind. Historisch gesehen ist es vielleicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, daß das Produkt absolut "wertlos" ist - im Sinne von "Ich kann es dir wegnehmen(kopieren), und dein Verlust ist erstmal gleich Null" - im Gegensatz zu, wenn ich dir einen Esel wegnehme oder eine Gurke. Ich kann deinen Esel nicht kopieren.
Historisch gesehen ist Mozarts "Requiem" in deinem Sinne genau so "wertlos". Es hat ihm nichts genutzt. Er hat es vermutlich noch nicht einmal selbst verfasst. Und doch gehört es zum Besten was die "Musikindustrie" je hervorgebracht hat. Das kopieren der Partitur hat nicht zum Untergang des Abendlands geführt (leider!),-alles nur FUD.
Wer immer Mozart damals verlegt hat, hat aber eine ausreichende Menge Exemplare verkaufen können.
Aus dem Grund greifen halt traditionelle Schutzmechanismen nicht mehr richtig. Trotzdem steht hinter den Produkten ein Aufwand, und es muß sichergestellt werden, daß die Leute, die diesen Aufwand leisten, ihre Geschäfte geschützt tätigen können.
Als Dieselmotoren langsam begannen die Dampfmaschinen zu ersetzten, ging es den Dampfmaschinenherstellern plötzlich schlecht. (denjenigen, welche nicht auch auf den Bau von Dieselmotoren umschwenkten).In England fuhren angeblich noch lange Zeit Heizer auf Dieselloks mit...
Nö, kein Produzent hat ein Anrecht, seine Geschäfte "geschützt" tätigen zu können.Der hauptsächliche Zweck der Gesellschaft in der wir leben sollte nicht sein, Produzenten optimale Produktionsbedingungen zu sichern. (Solange ich nicht auch Prodzent bin)
Moment! Es geht nicht um Protektionismus, zum Beispiel den Unfug, in D-Land für viel Geld die teuerste Braunkohle der Welt zu fördern, die kein Mensch braucht und die teurer ist als aus Afrika hierhergekarrte. Es geht um den Schutz des Produktes vor Wegnahme - nicht vor der Konkurrenz. Das Problem der Medienindustrie ist nicht, daß die Leute sich wieder aufs Mensch-ärgere-dich-nicht-spielen besinnen und deswegen keine Musik mehr kaufen. Das Problem ist, daß die Medienindustrie ein Produkt herstellt, und andere kopieren es einfach. Davor muß die Medienindustrie geschützt werden. Das ist Diebstahl, nicht Konkurrenz.
Da mag die Musikindustrie (zu recht) als gescholtener Monopolist herhalten, der seine dicken Goldsäcke zu verteidigen sucht
Ja, und es hängt von "uns" Verbrauchern ab. http://www.downhillbattle.org/riaa/index.html :)
Richtig. Und - schöne Aktion. :-)
- auf dem Zeitungsmarkt sieht es dann z.B. ganz anders aus, die sind alle am Knabbern, bis hin zur BILD-"Zeitung".
Sag ich ja. Es sind verschiedene Töpfe!
Natürlich sind es unterschiedliche Unternehmen in unterschiedlicher Marktsituation. Aber "Recht" hat damit nix zu tun, bei Cartier klauen ist das gleiche wie bei Tante Emma klauen (Wobei das aus dem Bauch heraus was völlig anderes ist. Aber um den Bauch geht es dabei nicht)
Du kannst aus Zeitungen zitieren, deren Artikel umschreiben und daraus > dann eine eigene" Zeitung produzieren.
Das war so noch nie erlaubt, und aus gutem Grund. Das Original muß in allen Bereichen vor Generika geschützt werden,
Na, was news.google.de kann, könnte ich auch...
Wundert mich, daß das legal ist. Da wird sicher noch was kommen, siehe KLagen zum "deep linking" von Zeitungen.
sonst gibt es keine Forschung und keinen Fortschritt.
Fortschritt gibt es immer nur dann, wenn Informationen frei zugänglich sind.
Bei aller Liebe zu offener Software und ihrem Potential - wie kommst du da drauf? Viele Fortschritte basieren auf nicht öffentlich zugänglichen Technologien, ob es nun das Rezept von Coca-Cola ist oder die Funktion von HiTech-Geräten.
Aber Du willst jetzt auch noch Patente in den Topf werfen,-oder?
Patente sind was ganz anderes. Patente sind keine geheimen Technologien, es sind öffentliche Dinge, die juristisch geschützt sind. Patente als solche sind nicht das größte Problem, ihre Laufzeit und die Existenz von Trivialpatenten ist es.
M$ ist groß geworden, weil sie eine Balance zwischen verkauften Originalen für Firmen und massenhaft Kopien im Privatbereich gefunden haben. Das ist schön für M$, trotzdem kann man von keinem Unternehmen erwarten, daß es sein Geschäft dadurch anheizt, daß es sich viel klauen lässt..
Das kopieren hat MS zu seiner Marktstellung verholfen. Wieviele Pakete von "MS-Office" haben die denn an Privatkunden verkauft? Trotzdem kennt es jeder und hat es jeder.
Eben. Sag ich ja. Hätte man genug MS-Office-Kopierer in die Steinbrüche geschickt, wäre OOo heute Marktführer.
.. und vom Markt verschwunden sind andere Anbieter, die diese Verluste eben nicht wegstecken konnten. Gerade die kleinen Firmen fehlen uns heute, und das Resultat ist ein Monopol.
Diese Hersteller sind aber nicht vom Markt verschwunden, weil ihre eigenen Produkte so oft kopiert wurden.
Das denke ich zum Teil schon. Natürlich gab es auch einen Haufen miese Produkte, die kein Mensch haben wollte.
Wenn ich dem folge. was Du in der Konsistenz da schreibst, so müsste ich meine Linux-Installation sofort plätten...
Linux ist überhaupt kein kommerzielles Produkt. Das passt also gar nicht hierher. Nur die Produkte und Dienstleistungen um Linux herum sind ein Markt - genauso, wie ein Anstreicher deutlich teurer ist als die Farbe, die er pinselt. Die Distributoren leben auch kaum von den "Boxen". Siehe RedHat, die haben sich das Geschäft sogar vom Hals geschafft. Gruß, Ratti -- -o) fontlinge | Font management for Linux | Schriftenverwaltung in Linux /\\ http://freshmeat.net/projects/fontlinge/ _\_V http://www.gesindel.de https://sourceforge.net/projects/fontlinge/