* Harald_mail@t-online.de (Harald Huthmann):
Na ja. Aber SuSE muss ihren Krempel halt verkaufen. Und da stellt sich halt die Frage: Wie gewinnt man neue Käuferschichten ohne solch platte Werbeaussagen? Mit "Linux ist eine tolle Sache, aber funktionert oft nicht, lässt sich manchmal nicht installieren, unterstützt nur einen kleinenTeil der am Markt erhältlichen Hardeware usw" wird das kaum gelingen...
Was nutzt einem der gewonnene Käufer, wenn er sich veräppelt vorkommt und zum Ein-Mal-Und-Nie-Wieder-Kunden wird? Natürlich würden sowohl Du als auch ich uns die Hardwarevoraussetzungen auf der Pappschachtel ansehen. Aber mal ehrlich: Mir fallen auf Anhieb mindestens ein Dutzend "durchschnittliche" Computer-Anwender in meinem Umfeld ein, die nichtmal wissen, welche Komponenten in ihrer Kiste verbaut wurden. Oder Leute, die x-beliebige "tolle Festplatten-Reinigungs-Tools" (O-Ton 1!) von x-beliebigen CDs installieren und sich dann auch noch über das "Scheiss-Programm" (O-Ton 2!) ärgern, wenn es _zu_ gründlich aufgeräumt hat. Nicht umsonst will Microsoft mit der nächsten Windows-Version die Update- und Sicherheitspatches ohne Zustimmung der User ziehen und einspielen: Der "durchschnittliche" Computer-Anwender, die Käuferschicht also, die SuSE wohl anstrebt, scheint selbst damit überfordert zu sein.
Das geht auch leiser. Und warum nun eine Parallelinstallation nicht gehen soll. bzw welche besondere Arbeit dabei entsteht ist mir wirklich nicht klar. SuSE lässt sich mit ein paar Mausklcks installieren wenn die vorhandene Hardware unterstützt wird.
Und wenn sie sich nicht mit ein paar Mausklicks installieren lässt, ist natürlich SuSE schuld und nicht der Anwender. Wie viele Leute kennst Du, die sagen würden: "In der Werbung stand *kinderleicht*, aber _ich_ bin einfach zu bräsig dafür." Nene, dann hat die Distribution natürlich die Schuld! Da doch lieber gleich statt "NEU: KDE 3.1.4! NEU: Kernel 2.6.0" ein fettes "ACHTUNG! Lesen Sie die Systemvoraussetzungen und das 300-Seiten-Handuch!" auf die Pappschachtel drucken. Dann kauft sie halt der "durchschnittliche" Computer-Anwender nicht, aber er rennt auch im Nachhinein nicht herum und erzählt, welcher Mist Linux doch ist, weil er sich, wie Konrad sagt, verarscht vorkommt. Damit geht er zwar SuSE als Kunde durch die Lappen, stärkt aber die _Sache_ Linux, weil er keine Negativ-Werbung macht. Davon hat dann langfristig auch SuSE wieder etwas. Gruss, Andreas -- [andreas] > du -hs mutt-manual 328k mutt-manual *WOW!* [andreas] > du -hs gnus-manual 1.9M gnus-manual *GASP!*