Am 22.02.2003 um 12:42 Uhr schrieb Thomas Hertweck:
Peter Geerds wrote:
DUDEN - Rechtschreibung der deutschen Sprache. 21., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Seite 332: "Hacker (auch für jmd., der sich unerlaubt Zugang zu fremden Computersystemen zu verschaffen sucht)"
In diesem Sinne ist Hacker tatsächlich negativ zu verstehen.
Wieso? Da steht doch "auch fuer jmd., der...", d.h. also, dass es nicht der eigentliche Begriffsinhalt ist. Das ist aehnlich wie: "Bulle (auch abwertend
Die eigentliche Begriffsbestimmung kommt aus dem Gartenbau: Hacker (in unserem schönen Frankenland auch Häcker) waren Gemüsebauer.
fuer Polizist)". Die Ansichten ueber den Begriff Hacker haengen wohl sehr vom Kontext ab und auch vom Hintergrund, den derjenige, der mit dem Begriff kon- frontiert wird, hat. Fuer mich jedenfalls ist Hacker absolut kein beleidigender Begriff, und so ist auch die urspruengliche Bedeutung. Wenn die Medien da was anderes draus machen, dann sollte man IMHO noch viel mehr dafuer sorgen, ueber die wahre Bedeutung des Wortes zu informieren.
Kontext? Welcher Kontext? Duden legt ja keine Definitionen oder Begriffsbestimmungen fest. Er beschreibt die gebräuchliche Verwendung des Begriffes - also den 'common sense'. In diesem Sinne darf kein Kernel-Hacker als (krimineller) Hacker bezeichnet werden. Deswegen sagen wir ja auch 'Kernel'-Hacker und nicht einfach nur Hacker zu ihnen! Ich weiß nicht, ob die Medien den Begriff so geprägt haben - oder Computer-User (welchen Begriff soll ich jetzt dafür verwenden?), die sich in einem besonderen Licht sehen wollen. Es ist schon was tolles, als Hacker bezeichnet zu werden, so ne Art 'Bundesverdienstkreuz der Computerbranche'. IMHO vermute ich mal, dass die ursprüngliche Bedeutung (wenn es die überhaupt je gab) von computerbenutzenden Menschen so verdreht wurde. cu Peter