Am Mittwoch, 3. Dezember 2003 22:10 schrieb Joerg Rossdeutscher:
Moin,
Am Di, den 02.12.2003 schrieb Harald Huthmann um 23:48:
Am Dienstag, 2. Dezember 2003 21:20 schrieb Joerg Rossdeutscher
Am Di, den 02.12.2003 schrieb Thorsten Haude um 18:16:
* Joerg Rossdeutscher <ratti@gesindel.de> [2003-11-23 23:44]:
Die Rechte der Rechteinhaber sind es aber nicht, die von DRM-Systemen gemanaged werden, sonder eben die Restriktionen. Es wird gemanaged, wann und auf welchem Gerät ich die Medien benutzen kann und mit wem ich sie teilen kann, nicht wer eine Übersetzung veröffentlichen oder ein Konzert veranstalten darf.
Das ist aber alles nicht neues und schon immer so gewesen.
Neu ist a) naja, nicht mehr ganz so neu, daß man digitale Werke verlustfrei kopieren kann. Bei Papier oder Kassetten hat sich das "von selbst" geregelt.
Da kann ich keinen Unterschied zu damals entdecken. Auf jede gekaufte LP kamen mindestens zehn gezogene Kopien auf Kassetten. Die Qualität war sicher bescheiden aber mich hat das trotzdem nicht bewogen mir die entsprechende LP zu kaufen.
Und nach der dritten Kopie war einfach Schluß. Heute reicht eine einzige Person, die bei der Vor-Premiere einen Film heimlich mitschneidet, und 12 Stunden später liegt er weltweit in Kazaa - und nicht bloß die Kopie,
... diese Kopie ist Schrott, abgefilmt von der Leinwand verwackelt und mit bescheidenem Ton versehen...
sondern auch die Kopie der Kopie der Kopie der... in Originalqualität. Und ohne, daß der Empfänger dein Kumpel sein muß, dein Arbeitskollege oder dein Bruder. Das geht direkt von sagenwirmal Malaysia nach Bad Mückenteich. Das ist der Unterschied.
Kino -> Fernsehen -> Kassette(DVD).Das hatte Erfolg, das hat sie reich gemacht! Allerdings hat diese Vermarktungstrategie so ein paar Nachteile. So kann man einen Film der im Kino durchgefallen ist, kaum noch im Fernsehen und weiter als Kassette(DVD) vermarkten. Daher versuchen sie jetzt eine Art Paralellvermarktung
b) ziemlich neu ist, daß man diese Vervielfältigung inzwischen wieder unterbinden kann, und zwar technisch (Kopierschutz, TCPA), juristisch (Neuregelung der Gesetze vor kurzem) und praktisch (Die Polizei kriegt auch so langsam mal Rechner mit Internetanschluß)
Also so neu ist das nicht. "Sie" hätten jeder Zeit die Möglichkeit gehabt (technisch) diese Werke auf einem Medium zu veröffentlichen welches "ihnen" die entgangenen Rechte weitestgehend schützt. Dazu braucht es kein TCPA noch obskure Kopierschutztechniken.
Ich bin kein Freund von TCPA. De facto ist es den Medienunternehmen aber bis heute nicht gelungen, ihre Werke schützen zu können. Es gab immer
Die Medienunternehmen werden nicht gerade gezwungen ihre Werke auf Medien zu veröffentlichen, welche eben geeignet sind leicht kopiert werden zu können. Wenn sie es tun, so müssen sie diesen Umstand einfach in kauf nehmen!.
Auf der anderen Seite denke ich, daß die "Privatkopie im Freundeskreis" ein Kind des analogen Zeitalters war und zu recht abgeschafft wurde.
Nö, der "Freundeskreis" ist immer noch aktiv. Du kannst die Rechtmaßigkeit einer Kopie doch nicht davon abhängig machen wie sie zustande gekommen ist, bzw in welcher Qualität sie erfolgt ist.
Die Restriktionen waren früher anderer Natur. Es war entweder sinnlos, ein ganzes Buch über den Photokopierer zu jagen, oder es war spätestens in der dritten Kopie für die Tonne.
In der Praxis war das einfach irrelevant, Bücher sind "praktisch" unkopierbar.
Ich kopiere mir noch heute relevante Teile aus Fachbüchern (zum leichteren Nachschlagen)
Ok, dann solltest Du Dich mal schlau machen, das wird Dich früher oder später auch betreffen. Heute geht es nur um Musik, in zehn Jahren auch um Schulbücher und Lexika.
Gutes Beispiel. Meine Schulbücher mußte ich auch kaufen - und wenn meine Freundin und ich in unserer gemeinsamen Wohnung nur ein Lexikon hätten, müssten wir dauernd in das Arbeitszimmer des anderen rennen, weil die Nutzung durch die physische Präsenz des Buches eingeschränkt ist.
Ich bin mir nicht sicher was Du damit sagen willst. Soll man Schulbücher besser kaufen müssen?-Oder hättest Du das(die) Bücher besser kopieren sollen?
Ich möchte damit sagen, daß ich meine Schulbücher gekauft habe und nciht aus dem Internet downgeloadet, und daß 30 Schüler 30 Schulbücher gekauft haben, nicht eins und dann fotokopiert.
Ich habe mir keine Schulbücher kaufen müssen. Damals gab es Lehrmittelfreiheit. Weitergehende Literatur konnte ich mir aus öffenlichen Bibliotheken besorgen und mir wesentlich erscheinende Teile davon kopieren... (Ja, ich habe mir auch Bücher gekauft, die prinzipielle Möglichkeit sie nicht zu kaufen bestand allerdings)
Ich verdiene meine Taler u.a. mit der Erstellung von Websites. Ich hätte durchaus was dagegen, wenn irgendjemand unsere Site spiegelt und für seine Zwecke umbaut, nur weil sie ja schon einmal bezahlt ist. Uns entgeht das Geld für den zweiten Kauf
Hm, interessant. Wenn ich eine Webseite in Auftrag gebe verlange ich natürlich als Ergebnis die Sourcen.Mit denen kann ich machen was ich will.Es gibt nicht die Zusicherung für einen zweiten Kauf automatisch.
Natürlich. Aber du wirst nicht wollen, daß jemand von deiner Arbeit eine unautorisierte Kopie macht. Du hast viel Geld für deinen Auftritt bezahlt, und nun sieht jede Gemüseladensite genauso aus wie deine - das würdest du auch nicht wollen.
Du spricht damit das Aussehen, also das Layout deiner Webseite an. Es lässt sich meiner Meinung nach nicht schützen. Wenn Du es veröffentlicht musst Du (und eine Kunden) damit rechnen das andere es auch benutzten. Darin liegt der Sinn einer Veröffentlichung.
Content muß geschützt werden. (Auch wenn du als Käufer das vermutlich in diesem Fall dringlicher willst als ich als Verkäufer).
Damit sprichst du wohl den "Inhalt" an. Es hängt sicher von Diesem ab (ob er geschützt werden sollte).Pauschal würde ich auch eher sagen:Nein!. Was Du veröffentlicht ist einfach öffenlich, was willst Du da noch schützen? Gruß Harald Du spricht damit das Aus
Gruß, Ratti
-- Freiheit ja, aber sie muß abgestempelt sein. (B.Traven)