Den bisherigen Meinungen stimme ich größtenteils zu, hier noch ein paar eigene (subjektive) Ergänzungen oder Bekräftigungen: Am Montag, 21. Februar 2005 20:49 schrieb Ernst Dietrich:
Hallo Liste,
ich denke meine Frage ist etwas OT, doch vielleicht auch für viele andere Interessant.
Wenn ich mit Suse und ähnliche Produkte so ansehe, dann ist die Sache doch nicht wirklich günstiger als M$, oder?
Ist ein Porsche günstiger als ein VW-Sharan? Die Antwort lautet wie immer: "Es kommt drauf an ... " ;-) Wenn man ein kleines LAN mit 5 Arbeitsplätzen und einem zentralen Dateiserver ohne viel "Schnickschnack" aufsetzen will und zudem kaum Linux-Erfahrung hat, kommt man wahrscheinlich mit einem Windows out-of-the-Box schneller und billiger zum Ziel (da reicht sogar ein W2K-Prof aus, zur Not geht es auch mit W98). Sowie allerdings bestimmte Standards beachtet, Sicherheits-Policies eingerichtet u.s.w. werden sollen, also allgemein der Administrationsaufwand (User, Gruppen, Rechte, Kommunikation, ...) steigt, gewinnt IMHO Linux/Unix immer mehr Vorsprung. Genau so wie bei den Anschaffungskosten mit der Anzahl der Hosts.
Vermute ich zumindest, bezogen auf die TCO. Ich muss, um immer die aktuellste Server-Version zu haben Gebühren bezahlen, die nicht unerheblich sind.
Muss ich immer die neueste Version haben?
Falls ich das nicht möchte, braucht ich als Unternehmen einen sehr guten Linux-Admin oder Dienstleister, der auch einiges an Geld kostet.
Ach, und der Windows-Admin nicht (und der sollte bei Windows nicht weniger qualifiziert sein, was aber für den Auftraggeber nicht so leicht sichtbar wird).
Es gibt im Bereich von OpenSource, zu verschiedenen Problemen sehr viel Lösungsmöglichkeiten, also kann jeder Admin/Dienstleister eine andere Lösung bevorzugen. Das macht den Wechsel des Admins/Dienstleisters auch nicht besonders leicht.
In größeren Netzen wird wohl nie eine Standard-Lösung anzutreffen sein, sondern immer ein mehr oder weniger individuelles Konzept umgesetzt werden. Da ist bei einem Wechsel immer eine gute Übergabe zwingend. Und eine erstklassige Dokumentation erleichtert die Sache ungemein. Auch da hat man es in /etc/... wesentlich leichter als in der Registry, bestimmte Einstellungen sinnvoll zu kommentieren. Und bei einem System-Wechsel wird sich IMHO ein gut qualifizierter Windows-Admin wesentlich schneller in Linux & Co. zurechtfinden als umgekehrt. Warum ich das denke? Linux setzt auf Standards auf, die für alle Systeme gelten. Die muss ein Windows-Admin auch kennen. MS strickt aber noch seine eigenen kleinen Abweichungen und Besonderheiten (im Klartext: Inkompatibilitäten zur Kundenknebelung) dazu. Die fallen weg.
Welchen Vorteil (außer Sicherheitsfragen und Offene Quellen) bietet einem Unternehmer also der Einsatz von OpenSource/Linux. Ich möchte jetzt aber nicht Werbeaussagen, sondern Eure persönlichen Erfahrungen ...
Wie Eingangs erwähnt: "Es kommt drauf an ..." Für Kommunikationsanbindungen (Internet, Mail-Gateways, Fax-Server, ...) bevorzuge ich ausnahmslos Linux. Bei sonstigen Servern gibt es viele Nebenbedingungen: vorhandene Netzstruktur, zu nutzende Software, Zahl und erforderliche Rechte / Einschränkungen der User, einzusetzende Clients ... Da kann man keine pauschale Empfehlung geben. Klar ist nur eines: Die Anschaffungs- und Lizenzgebühren sind nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten - egal, welches System. Und es gibt nicht nur Linux/Unix und Windows. Gerade im Bereich File- und Druckserver mit zentraler Administration von Windows-Clients (in naher Zukunft wohl auch Linux) sowie einer übersichtlichen und flexiblen User- und Ressourcenverwaltung darf man Novell nicht vergessen. -- Gruß MaxX Hinweis 1: PMs an diese Adresse werden automatisch vernichtet. Hinweis 2: Bitte unbedingt beachten: http://www.suse-etikette.de.vu