Hallo Ratti, hallo Leute, vorweg: sollte ursprünglich eine PM werden, da dann aber doch einige nützliche Tips eingeflossen sind, sollen alle was davon haben. Falls irgendwo ein Anflug von Editor-War zu sehen sein sollte - bitte nicht drauf reagieren ;-) Am Donnerstag, 25. September 2003 16:40 schrieb Ratti:
vorab: Bitte kein Editor-war.
Was spricht dagegen? IMHO nix, solange es in der *vim-Familie bleibt...
Ich will nur wissen, ob das geht.
Mit vim geht eigentlich (fast) alles ;-)
Ich bin immer noch auf der Suche nach "meinem" Traum-Texteditor unter Linux. [...] Bei der Suche bin ich gvim gestossen. Der sieht ja soweit sehr gut aus, aber ich störe mich an der "anders-artigkeit" der Bedienung, verglichen mit anderen Programmen. Das zu Lernen kommt für mich nicht in Frage, da ich den ganzen Tag mit Programmen arbeite, die anders funktionieren. Das kollidiert.
Da ich gesehen habe, daß gvim sehr weiträumig zu konfigurieren ist, einfach mal die Frage: Gibt es irgendwo eine Konfigurationsdatei für gvim zum downloaden, welches die "woanders üblichen" Behaviours für gvim einstellt, also: STRG-S für "Speichern", entfernen der diversen Modi und festlegen des "Einfügemodus" für immer, Suchen mit STRG-F und dann kommt ein Abfragefensterchen, Textmarkieren mit Shift-Cursortasten bzw. Shift-Ende, Shift-Pos1, Shift-BildRaufRunter.
Den Tip mit evim hat Dir Bernd ja schon gegeben. Interessant finde ich vor allem die Einleitung des Hilfetexts: | [...] Hopefully they will find out that learning to use Normal mode | commands will make their editing much more effective. :-)))
Wie gesagt, *bitte* keine Behaviour-Diskussion darüber, wie toll das ist wie es jetzt ist.
Ich hab eben mal in evim reingeschaut und er hat mir ehrlich gesagt gar nicht gefallen. Und ich war wirklich froh, dass ich wieder rausfand - <Esc>:q funktioniert da ja nicht... *g,d&r*
Das weiss ich, wie toll das eigentlich ist, wenn man mit "/" suchen kann, wie man das von REs gewöhnt ist und daß "$" dann eben "bis Zeilenende" bedeutet. Ja, das ist toll.
Stimmt. Noch toller finde ich übrigens, dass ich nicht immer die Hand an die Maus bewegen muss, nur weil ich z. B. eine andere Datei öffnen, etwas ersetzen oder sonst einen Befehl ausführen will ;-) Ach so: Ich hab hier in meiner ~/.vimrc ein paar Nettigkeiten angesammelt, die Dich vielleicht interessieren (Kommentarzeichen ist übrigens das ") ------------------- <Ergänzung ~/.vimrc> ------------------- " vim:option in Dateien erlauben [1] set modelines=5 " damit geht z. B. der Eintrag vim:tabstop=3 wie am Ende des " fontlinge_database_assistant " gesucht wird in den ersten und letzten 5 Zeilen der zu bearbeitenden " Datei (Zahl ggf. anpassen) set autoindent " damit bleibt die Einrückungsebene nach einem Return (neue Zeile) " erhalten - praktisch beim Programmieren. Weiter nach links kommst Du " übrigens mit Strg+D oder im evim einfach per Backspace. " Einziger Nachteil: Beim Einfügen eines fertig formatierten " Codeschnipsels mit der mittleren Maustaste sieht es recht komisch aus, " da sollte man vorher :set noai oder :set noautoindent aufrufen ;-) set cindent " hab ich noch kaum getestet, ist aber scheinbar wesentlich besser als " autoindent (kann zusätzlich gesetzt sein). cindent verändert die " Einrücktiefe automatisch, wenn Du z. B. eine geschweifte Klammerung in " PHP oder Perl öffnest oder schließt ;-) filetype plugin on " damit werden passende Scripte in ~/vim/ftplugin/<dateityp> automatisch " geladen, wenn Du eine entsprechende Datei öffnest. ------------------- </Ergänzung ~/.vimrc> ------------------- Und, was demnächst für Dich wichtig sein dürfte (wenn Du von evim nach gvim wechselst ;-) - Escape auf CapsLock legen. [2] Du kannst ja langsam von evim nach gvim wechseln und die evim-Optionen nach und nach ausschalten, soweit Du auf sie verzichten willst. Zu diesem Zweck kannst Du Dir die /usr/share/vim/vim61/evim.vim komplett in die ~/.vimrc übernehmen und die Optionen nach Bedarf auskommentieren. Vim dann natürlich als "gvim" und nicht als "evim" aufrufen! (Wenn ich das richtig verstanden habe, ist evim nix anderes als gvim, der die evim.vim ausgeführt hat.) Inzwischen habe ich übrigens ein paar Plugins im Einsatz - z. B. eins, das Umlaute in HTML/PHP automatisch beim Tippen "ändert" ;-) und eins, das mit einer Tastenkombination den zuletzt geöffneten HTML-Tag zumacht. Es gibt noch mehr, schau einfach mal auf vim.org vorbei oder such im Listenarchiv, da hab ich schon mal ein wenig mehr dazu geschrieben.
Aber ich sitze den ganzen Tag an Office, BBedit, Quark, Freehand und so, und entweder kriege ich gvim in deren Schema reingedrückt oder das wird eh nix.
Oder, wie Bernd schon vorgeschlagen hat - passe einfach diese komischen Programme an den vi-Standard an ;-) Übrigens: vim (und damit auch evim, wenn es sein muss) gibt es auch für Windows und vielleicht sogar für den Mac ;-) Gruß Christian Boltz (keine Zufallssig ;-) [1] SuSE hat diese Option neuerdings aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet - könnte auch missbraucht werden, wenn so ein vim-Befehl z. B. in einer Mail steht. Allerdings möchte ich nicht auf diesen Komfort verzichten und halte das Risiko für vertretbar. Wer deswegen Angst hat, kann die Option auch per Dateityp aktivieren. Wie das geht, weiß ich zwar nicht auswendig, kann es aber bei Interesse gern raussuchen. [2] Aus meiner ~/.Xmodmap: ------------------- <.Xmodmap> ------------------- !! CapsLock auf "Break"-Taste keycode 110 = Caps_Lock !! Escape auf CapsLock-Taste keycode 66 = Escape !! CapsLock löschen und neu belegen (auf Break) clear Lock add Lock = Caps_Lock !! und natürlich: !! vim: ft=xmodmap ------------------- </.Xmodmap> ------------------- --
vi wird nie mein Freund, seine zwei Modi sind einfach nicht mein Fall. Schade, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, kann man mit dem Ding fliegen. [> Helga Fischer und Bernd Brodesser in suse-linux]