Am 18.11.2018 um 08:16 schrieb Carsten Grebehem:
Hallo Jürgen,
[START Vorbemerkung] Nein, ich möchte hier kein Seagate-Bashing betreiben und auch keinen flameware lostreten.
Mit diesem Beitrag möchte ich einen Erklärungsversuch unternehmen. Dazu hole ich mal etwas aus... [STOP Vorbemerkung]
Nach dem hier beschriebenen Verhalten, scheint Deine Festplatte Seagate STEA2000400 die Daten in SMR [1] aufzuzeichnen. Leider fand ich auf der Internetseite von Seagate hierzu keine Angaben.
Das is absoluter, totaler, völlig blöder Schwachsinn den Du hier verbreitest. Weiter s.u.
[START Exkurs] Bei den 3,5 Zoll Festplatten der Barracuda-Serie schreibt Seagate in den technischen Daten [2] auf Seite 2 und 3:
55 TB Workload im Jahr. Das entspricht rund 154 GB/Tag bei 365 Tagen Betrieb im Jahr.
Dies deutet für mich auf SMR hin. Wenn ich diese Information von den 3,5 Zoll Festplatten analog auf Dein 2,5 zölliges Gerät übertrage, scheint Deine Festplatte die Daten mit SMR aufzuzeichnen. Dabei handelt es sich natürlich nur um meine Vermutung und nicht um einen absolut wasserdichten Beweis. [STOP Exkurs]
Hättest Du mal auf den Link geklickt, hättest Du vielleicht erkannt, dass es sich um eine 2.5" Platte handelt und *nicht* um eine 3.5", bei der SMR *manchmal* zum Einsatz kommt Weiter s.u.
Konzeptionsbedingt kommt es bei SMR zu sehr vielen *Schreibzugriffen* (Einzelheiten siehe [1]). Wenn Du nun zusätzlich zu den rund 10.000 zu schreibenden Dateien (nebst 10.000 neuen Einträgen im Inhalts- verzeichnis des Dateisystems) noch die durch SMR bedingten vielen Schreibzugriffe hinzuzählst, kannst Du Dir die interne Schreibbelastung für die Festplatten ungefähr vorstellen.
Wenn Du schon hier den Oberschlauen herauskehrst, solltest Du aber auch erwähnen, dass dieses Verhalten *erst dann* zum Tragen kommt, *nachdem* keine unbeschriebenen Tracks mehr vorhanden sind, sprich, wenn die Platte nahezu einmal komplett beschrieben worden ist. Da es sich aber um eine *neue* Platte handelt, kann das ja wohl nicht sein, zumal es sich um zu schreibende 10GB Daten handelt. Da hätte Jürgen ja schon 200x diese Daten auf die Platte schreiben müssen, was bei der derzeitigen Geschwindigkeit ja wohl Monate in Anspruch nehmen würde.
Damit ist es nicht verwunderlich, dass mit fortschreitendem Schreiben die Schreibraten Deiner externen Festplatte immer kleiner werden. Die lange "Nachlaufzeit" bis die Festplatte ausgehängt werden kann, ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass die Festplatte ihren internen Cache leert. Die zuletzt in den "Schnellschreibbereich" geschriebenen Daten werden in den "normalen" Bereich der Festplatte verschoben, wo sie dann liegen.
Geht's noch? Die Platte hat einen internen Cache zwischen 32 und 128MB (geschätzt), mehr nicht. Das dauert maximal 2 Sekunden, um diese Daten auf die Platte zu schreiben. Das, was da so lange dauert, ist das Leeren des Caches aus dem *Arbeitsspeicher*, und der kann ja je nach System schon etliche GBytes betragen. Und *das* dauert dann halt, besonders dann wenn irgendjemand mit dem Fuß auf der Bremse steht.
Was könnte nun *für Deinen Anwendungsfall* eine brauchbare Lösung sein? Ich weiß es nicht. (Die Daten nur in kleinen Portionen, mit wenigen verschiedenen Dateien schreiben, ist sicher kein gangbarer Weg für Dich.)
Wirklich sehr hilfreiche Aussage ... Meinem Gefühl nach gibt es da zwei Gründe: 1) Das Fuse/NTFS ist für diesen Fall völlig ungeeignet 2) Irgendwie wird die Platte im 'sync' Modus gemountet, wenngleich in dem Log nichts darauf hindeutet. Aber vielleicht läuft Fuse/NTFS ja immer im sync Modus, das kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Vielleicht würde die Mount Option 'async' etwas bringen. Ich selbst hatte mal eine externe Platte versehentlich mit 'sync' gemountet und mich dann gewundert, warum das Schreiben darauf so dermaßen langsam war. Aber es wird bestimmt zuerst das Beste sein, das NTFS los zu werden Manfred ps Noch mal zum SMR. Ich selbst habe eine 8TB Platte von Seagate mit SMR seit fast 2 Jahren im Einsatz, und im normalen täglichen Betrieb merke ich davon *rein gar nichts*. Unter anderem rsynce ich da einmal wöchentlich die komplette Systemplatte meines Server drauf (aktuell ca. 1TB an Daten, die natürlich nicht immer komplett geschrieben werden), und da sind massenhaft kleine Dateien drauf (Kernel Sourcen, ccache Daten etc pp) -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org