Dr. Ing. Dieter Jurzitza schrieb:
Hallo Thomas, das eigentliche Problem ist (IMHO), dass man den Leuten erst den Boden unter den Füßen wegzieht (sax2 nicht mehr weiter pflegt) und dann mal schaut, was so alles passieren kann, wenn man (Novell) KMS auf die Welt losläßt.
Macht man einen Bug-Report auf (irrwitzige Auflösungen auf der Konsole, weil die Edid des Monitors sehr hohe technisch mögliche, aber unsinnige Auflösungen "nach oben" meldet), dann wird der gleich als wontfix zu gemacht. Selber schuld, wenn Dein Monitor sagt, theoretisch könnte ich XYZ, aber Du willst es nicht.
Will man eine xorg.conf generieren, dann liefert X -configure einfach nur Schrott ab (jedenfalls bei mir), so dass das nutzbar machen des Systems in einem elenden Gebastel endet. Warum hier nicht einfach _genau das_ geschrieben wird, was aktuell auch aktiv ist, wenn X läuft, verstehe ich nicht - _das_ würde nämlich _wirklich_ helfen.
kde hat Alzheimer, wenn es um das sich merken von getätigten Einstellungen handelt, da muß man dann zu den von David Haller genannten Maßnahmen greifen, für die Konsole ist's noch viel besser, da gibt es nämlich gar nichts (ausser KMS abschalten und X händisch dazu zu bringen, das zu tun, was KMS ihm automatisch beibringt). Bin ich sarkastisch? Vielleicht, ein bischen.
Und ja, Du hast sehr recht: all diejenigen, die keine Jahre Erfahrung mit Linux haben, denen wird es schwer gemacht.
Ein generelles Problem haben viele Programmierer: sie sind jung, sie finden hohe Auflösungen mit kleinen Schriften prima - da denkt niemand daran, dass es mal diffizil werden könnte, sich mit kleinen Schriftarten herumplagen zu müssen, weil man einfach nichts mehr lesen kann.
Es ist nicht automatisch selbstverständlich prima, die maximal mögliche Auflösung einzustellen. Es wäre selbstverständlich prima dem User eine Auswahl zu bieten. Das würde ich dann als anwenderorientierte Softwareentwicklung bezeichnen. Wie immer IMHO, alles IMHO.
Also, Antworten habe ich leider keine - und jeder, der mir jetzt ans Herz legt, programmier' das doch einfach selber - nein, ich kann das nicht. Ich kann (leider ...) nur sagen, was ich(!) für sinnvoll finde und was nicht.
Aber Dein Statement passt in mein Bild, von daher bin ich mir sicher, nicht alleine zu sein.
Noch nen schönen Rest vom Sonntag Abend,
Dieter
Hallo Dieter, Nein! Das ist NICHT "wie immer IMHO" !! Ich bin absolut und gänzlich ebenfalls Deiner Meinung! Ich habe die 11.3 noch nicht probiert. (Habe gerade mal das ISO runtergeladen. Mehr Zeit hatte ich noch nicht). Daher ganz generell: ich habe z.B. bemerkt, dass mit jeder neuen Release bei mir die Angst vor einem Upgrade gestiegen ist. Und ich rede NUR von GA Versionen, nicht von "RC"s oder gar "Beta"! Vor laaaanger Zeit konnte ich es kaum erwarten dass die nächste Release verfügbar sein wird. Aber in letzter Zeit und je mehr ich in div. mailinglisten mitlese und feststelle welche Probleme überall auftauchen frage ich mich ernsthaft ob ich überhaupt (z.B. jetzt) von 11.2 auf 11.3 umsteigen soll. Auch wenn jetzt bei einigen vielleicht Puls und Blutdruck steigt, in gewisser Weise muss ich Dir mit den "jungen Programmierern" recht geben. In meinem "letzten leben" (vor 20 jahren, oder so) war ich selbst Programmierer in einer sehr großen Firma mit 3 Buchstaben. (Wir haben 1983 bereits in "C" programmiert. Zu einer Zeit als viele in Europa noch gar nicht wussten was "C" ist und in den Unis noch Pascal unterrichtet wurde) Ich weiß aus eigener Erfahrung dass Programmierer am liebsten das programmieren, was neu, cool und vor allem eine technische Herausforderung ist. (Ist ja logisch, weil dabei ist das Erfolgserlebnis am größten) So Dinge wie ausgiebiges testen (oder gar Doku bzw. die Hilfe) bleiben da ganz leicht auf der Strecke. Der allerbeste Beweis für diese Aussage: man schaue sich nur mal die Hilfetexte in der Suse an (soferne man überhaupt welche findet). Sehr oft ist der Hilfetext kaum mehr als das Inhaltsverzeichnis, ergänz mit einem "voriges" und einem "nächstes" Link. (o.k., jetzt war ich sarkastisch...) Damals (in der guten alten Zeit ;-) ) wurde bei uns 80% er Zeit in Test + Fehlerkorrketur investiert und 20% in weiterentwicklung. Und die allerschlimmste Vorstellung war, das bei einem Kunden etwas nicht funktionieren könnte. Das war schlicht der GAU. Natürlich hat das auch Nachteile. Neue Releases kamen vielleicht alle 2 Jahre raus. Die "Weiterentwicklung" war zugegeben sehr lahm Ich meine jetzt nicht dass das damals alles super war und heute gibt's nur mehr Schrott. Ich habe einfach den Eindruck dass heute sehr sehr gerne "Qualität" dem Gott der Schnelllebigkeit geopfert wird. Alle paar Monate eine neue Release in der sofort wieder alles ganz anders ist, als in der Letzten. Das Feature X wird in Release 1 auf die Welt losgelassen, kaum über den Beta-Status ausgereift (wenn man alle Augen zudrückt) In release 2 sind dann endlich die meisten Fehler halbwegs behoben Und in release 3 gibts das Feature schon wieder nicht mehr weil es durch etwas Neues, Cooles, Buntes ersetzt wurde (das Seinerseits wieder eigentlich noch Beta-Status hat). Sorry. Mein Eindruck. Norbert -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org