On Fri, 31 Aug 2001, Bernd Brodesser wrote:
* Peter Blancke schrieb am 31.Aug.2001:
die Unix-Rechte lassen ein solches Vorgehen zum Glueck schon seit Jahren nicht mehr zu und das hat auch seine guten Gruende.
So plausibel, wie Dein Anliegen vielleicht sein moechte, so gefaehrlich kann das aber auch werden, wenn die Methode in falsche Haende geraet.
Stelle Dir einmal vor, Du hast erstens auf einem Unix-System Plattenbeschraenkung (Quota) auf 20 MB und zweitens im Netzwerk jemanden, der Dich nicht leiden kann, der aber genau weisst, dass Du gerade Richtung Deines Arbeitszimmers gehst, weil Du heute - am Freitag - bis 11 Uhr etwas fuer Deinen Chef erstsellen sollst. Natuerlich ist der verantwortliche Administrator nicht im Hause. Dein Dich "liebender" Arbeitskollege wird mit ein paar wenigen Befehlen Dir 100-KB-grosse Dateien Stueck fuer Stueck "schenken", bis er gesagt bekommt, dass es wegen des Plattenplatzes nicht mehr geht. Dann wiederholt er das Spiel in 10-KB-Stueckchen, anschliessend in 1-KB-Dateien, bis Deine Platte _RESTLOS_ voll ist.
Dann löschst Du sie wieder, wo ist da Problem?
Der Stress ist das Problem. Wenn es tausend Dateien sind, die mit tausend verschiedenen Dateinamen unter allen verfuegbaren Verzeichnissen verteilt wurden, dann _ist_ das ein Problem. Ein Gewaltiges. Schon wenn Du irgend ein Programm startest und dieses will partout sich Plattenplatz greifen, ist das ein Problem. Versuche mal auf einer Platte mit 10 MB Quota mittels Pine eine Mail zu loeschen, die Dir jemand sendete, die 7 MB beinhaltet. Es geht nicht.
Benachrichtige also den Empfaenger dieser Datei, dass er sie jetzt entgegennehmen darf. Entgegennehmen ist - im Gegensatz zu Zusenden - naemlich ein freiwilliger Akt der Gegenseite.
Dateien die Dir nicht gehören kannst Du nicht so einfach übernehmen.
Doch, so, wie es beschrieben wurde, schon. Da wurden naemlich die Leserechte fuer den anderen richtig eingestellt und da konnte die Datei mit dem Befehl cat /home/blancke/guckmalda > /home/brodesser/guckmalda gut "uebernehmen".
Und dann ist da noch die Firma, wo der Chef - zugleich Administrator - _dauernd_ nach Feierabend in den Homeverzeichnissen seiner Angestellten herumschnueffelt. Ploetzlich findet er im Verzeichnis meines missliebigen Kollegen eine Datei mit dem bedeutungsvollen Dateinamen "Chef_Misskreditierung". Die Datei hat passenden Inhalt.
Nein, nein... Das geht nicht!
Und was ist, wenn der Sysadmin Dir was böses will?
Ja, dann koennen wir die EDV sowieso einpacken. Auch wenn der Lokfuehrer des ICE seinen Fahrgaesten was Boeses will oder sich der Flugzeugfuehrer im religioesen Wahn in den Tod stuerzt, dann sind wir alle mit reif. Die Diskussion fuehrt da zu nichts weiteren an Erkenntnissen mehr. Was ein Glueck, dass ich hier der Administrator meiner Kiste bin.
Es kann nicht sein, daß wenn man in einem System plötzlich Kinderpornos hat, die angeblich einem gehören, daß man dann automatisch der Beschuldigte ist.
Ja, das ist richtig. Deshalb ging es auch nur um Moeglichkeiten, mit Einwilligung des anderen Besitzrechte an Dateien zu wechseln, nicht ohne solche. Gruss Peter Blancke -- Nachtwaechter ist der Wahnsinn, weil er wacht...