Michael Meyer wrote:
Thomas Hertweck wrote: [...] nein, nochmal: der begriff hacker ist IMHO derart negativ besetzt, das jemanden hacker zu nennen, IMHO, eher eine beleidigung darstellt.
Dann muessen wir eben zwischen IYHO[1] und der richtigen Bedeutung unterscheiden. Es haengt sicher vom Kontext ab, und in den Medien mag der Begriff "Hacker" auch durchaus falsch verwendet werden - umso wichtiger ist es, auf die richtige Bedeutung aufmerksam zu machen. Auf einer Linux- Liste und insbesondere unter Programmierern weiss jeder eigentlich ganz genau, wie dieser Begriff zu verstehen ist. Kernel-Hacker sind sicher keine ueblen und finsteren Typen.
[...] ich könnte dir ein beispiel eines freundes nennen, der in einer großen firma aus der mineralölbranche tätig ist. der wurde dort schon als hacker bezeichnet, nur weil er per telnet den mailserver kontaktiert hat. dadurch hatte er plötzlich den ruf eines hackers. das hat ihn echt angekotzt. er möchte nicht hacker genannt werden. ist ihm zu negativ belegt.
Das ist wieder ein IYHO[1] - der Begriff wird hier halt dann falsch verwendet (aus Unwissenheit oder anderen Gruenden), aber sich darueber aufzuregen und es also Beleidigung aufzufassen finde ich ein wenig seltsam - Dein Freund sollte der Firma mal erklaeren, was unter dem Begriff wirklich zu verstehen ist. Ja, bevor Du nun weiter ausholst: Ich kenne mich in der Erdoelbranche wahrlich sehr gut aus und habe auch schon bei solchen Firmen gearbeitet. Wir haben hier immer wie- der damit zu kaempfen, dass z.T. die Leute mit so Fragen wie "Koennt ihr das C++ Programm nicht nach F77 portie- ren?" kommen. Mach das mal bei objektorientiertem Quell- code von mehr als 10K Zeilen. Insofern gebe ich - was Computerfachwissen angeht - nicht all zu viel auf die meisten Leute in solchen Firmen.
[...] Du bist zu faul, die Shift-Taste zu bedienen und nimmst billigend in Kauf, dass es alle anderen schwerer haben, Deine Mails zu lesen. Und bevor Du nun behauptest, dass Gross- und Kleinschreibung nicht zum besseren Verstaendnis eines Textes und zur besseren Lesbarkeit beitragen: es ist erwie- sen, dass dem so ist.
dann bist du zu blöd/faul/ignorant, ins archiv zu schauen und dir meine erklärung, für mein kleinschreiben, herauszusuchen. da kann aber ja ich nichts dafür.
Stimmt, ich bin ignorant: In der Regel ignoriere ich Mails mit absichtlicher Kleinschreibung. Manchmal geht es halt nicht, wenn man in einer Diskussion ist oder in solchen Mails falsche Dinge stehen. Stimmt, ich bin faul: Ich bin zu faul, mir bei einem Kleinschreiber die Ausreden fuer das Kleinschreiben jedesmal aus dem Archiv zu suchen. Vielleicht bin ich auch zu bloed, aber ich glaube kaum, dass Du Dir dieses Urteil leisten darfst. In einer anderen Mail sagst Du, es kotzt Dich an als faul bezeichnet zu werden. Ich hatte hier ursprueng- lich nichts von "faul" geschrieben, und es kam nur zur Sprache, weil Du explizit nach meiner Meinung ge- fragt hast. Kein Mensch sagt etwas, wenn jemand eine Lese- oder Schreibschwaeche hat, Fehler passieren nun- mal und auch meine Mails sind mitunter trotz Korrek- turlesens nicht frei von Fehlern. Macht ja auch nichts. Nur wenn jemand absichtlich saemtliche Regeln igno- riert und sich dann auch noch darueber aufregt, dass andere so ein Verhalten fuer "faul" halten, dann ist das IMHO etws daneben. Ich habe selbst mit Leuten zu tun, die eine Schreibschwaeche haben, das gibt es auch an Unis, ich weiss also durchaus ein bisschen darueber Bescheid. Du musst halt mit den Konsequenzen leben, wenn Du staendig absichtlich klein schreibst.
[...] die meisten dinge gehen ohne GUI schneller, intuitiver, verständlicher und erhöhen fast immer den lernfaktor.
Das Arbeiten ohne GUI ist sicher in vielen Faellen effektiver. Intuitiver, das glaube ich nicht. Gerade bei Mail-Programmen oder Editoren sind GUIs IMHO be- deutend intuitiver. Da gibt es einen "Send"-Button, was wird der wohl machen? Bei anderen MUAs muss man eine Tastenkombination kennen. Was ist nun intuitiver oder einfacher zu bedienen? Verlasse mal den Editor vi, wenn Du neu bist und ihn nicht kennst - es wird Dir nicht gelingen! Verlasse mal nedit oder xemacs, wenn Du neu bist - da klickst Du eben auf die Menues, und irgendwann hast Du den richtigen Knopf zum Been- den gefunden. Was ist nun intuitiver oder einfacher zu bedienen? Beim Lernfaktor stimme ich Dir zu, der ist an der Kommandozeile i.d.R. groesser.
Gerade zum Umstieg sind GUI Programme wohl eher geeignet als mutt, wo man dann auch noch fetchmail und sendmail gleich mit- konfigurieren muss.
nein, genau _das_ glaube ich nicht. die GUI verbirgt eben genau die dinge vor dir, die du sehen und lernen solltest wenn du linux benutzt. sonst kannst du auch bei windows bleiben. der 'umsteiger' sollte lernen, _ohne_ GUI klarzukommen und wenn dann genug wissen da ist, und er es wirklich will, dann kann er ja eine GUI nutzen.
Schau doch mal, wie die Realitaet aussieht: Wir haben hier jede Menge Studenten, die hier ihre ersten Erfah- rungen mit UNIX und Linux machen, ich kann es also taeglich sehen, wie so etwas geht. Am Anfang haben die Leute Schwierigkeiten, sich generell zurecht zu finden und genug damit zu tun, einfache Dinge wie das Kopieren und Verschieben von Dateien, das Anle- gen von Verzeichnissen usw. in einem xterm zu erle- digen. Du willst mir nicht ernsthaft erzaehlen, dass diese Leute dann mal eben sendmail und fetchmail und mutt nebenher einrichten sollen, oder? Fuer solche Leute sind GUIs eben am Anfang einfacher. Mit der Zeit lernen die Studis dann mehr, trauen sich auch mal an ein "find" Kommando ran, was ja schon ein biss- chen komplexer werden kann. Und nach und nach lernen sie eben, dass man auch an der Kommandozeile effektiv arbeiten kann. Auf diesem Hintergrund basierend habe ich eben festgestellt, dass am Anfang GUIs i.d.R. fuer die Leute einfacher sind und nach und nach - wenn das Wissen zunimmt - die Konsole immer mehr Verwendung findet.
btw: im weitesten sinne ist mutt doch auch eine GUI.
Ne, ich denke, das ueberfordert so manchen.
ahh ... weil du denkst, dass ...
Diese Kommentare kannst Du Dir bitte sparen. Nur weil Du denkst, Hacker ist eine Beleidigung, ist es das ganz sicher nicht. Was soll also dieser Spruch? Wie Du siehst kann ich oben sehr gut begruenden, wie ich zu meiner Anschauung gekommen bin. Gruesse, Th. [1] IYHO = In Your Humble Opinion -- Thomas Hertweck, Dipl.-Geophys., GPI Universitaet Karlsruhe === First they ignore you, then they laugh at you, then === === they fight you, then you win. (M. Ghandi) ===